Aliens – Science Fiction Filme http://sciencefictionlexikon.de Fantasy-Filme, Horrorfilme, Endzeitfilme etc… Di, 09 Aug 2016 13:33:41 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=4.7 http://sciencefictionlexikon.de/wp-content/uploads/2016/06/cropped-science-fiction-filme-lexikon-32x32.jpg Aliens – Science Fiction Filme http://sciencefictionlexikon.de 32 32 40101742 Extraterrestrial – Sie kommen nicht in Frieden http://sciencefictionlexikon.de/extraterrestrial-2014-2/ http://sciencefictionlexikon.de/extraterrestrial-2014-2/#respond Sun, 10 Jul 2016 18:41:20 +0000 http://sciencefictionlexikon.de/?p=1841 In ‚Extraterrestrial‘ kommen die Aliens wahrlich nicht in Frieden – aber sie haben sich hier eindeutig mit den falschen fünf Twens angelegt …

Wochenende: Kyle will seine Freundin April ein paar Tage im einsam abgelegenen Landhaus ihrer Eltern beglücken und lädt dazu auch die kiffende Melanie, den nervigen Seth und dessen Freundin Lex ein. Der örtliche Sheriff Murphy sieht das gar nicht gern, zumal in letzter Zeit vermehrt Vieh auf den Weiden seltsam verstümmelt wurde und zuletzt auch gleich eine junge Frau samt Telefonzelle verschwand – festgehalten auf einem Überwachungsvideo.

Aber unsere Fünf ziehen dennoch ins Landhaus, das natürlich weder Telefon noch Internet oder Mobilnetz hat. Und kurz nachdem Kyle seiner April einen Heiratsantrag macht (und ein Nein kassiert) stürzt in einer Feuersäule ein … Ding zur Erde. Nichts wie hin, sagen sich unsere zu diesem Zeitpunkt bereits wahlweise betrunkenen oder bekifften Helden und finden: ein kleines UFO.

Als ihnen endlich klar wird, dass sie besser verschwinden sollten, kommt auch schon das Mutterschiff angedampft und beamt die blonde Lex weg. Und während die verbliebenen Vier noch die Schrotflinte aus dem Keller kramen, taucht der erste Extraterrestrial schon persönlich auf. Gottlob ist Verschwörungstheoretiker Travis in der Nähe – und gut bewaffnet…

Extraterrestrial (Bild: Tiberius Film)

Ein UFO? Gleich mal anschauen, es wird schon keinen Kernreaktor gehabt haben…

Licht und Schatten bei Extraterrestrial

Innerhalb der Vielfalt der Science-Fiction Filme ist das Subgenre der „Alien Abduction Film“ wahlweise besonders beliebt oder besonders verhasst. Beliebt, denn anders ist ja nicht zu erklären, warum seit Jahrzehnten die immer gleichen Filme mit Alien-Entführungs-Dutzendplots gedreht werden – und dennoch einigermaßen erfolgreich sind. Verhasst, weil sie meist zu wenig Science Fiction bieten, Außerirdische stets nur kurz durchs Bild huschen, Raumschiffe höchstens ganz kurz vorkommen und der ganze Rest oft bloß ein nervtötend verheultes Drama ist.

Das geht doch auch anders, dachten sich The Vicious Brothers, die 2011 mit Grave Encounters einen ganz passablen Found-Footage-Horrorfilm gedreht hatten. Sie mixten das Genre der Alien-Entführungs-Filme mit Slasher-Movies und heraus kam: Extraterrestrial, der sich irgendwie wie ein 40 Jahre zu spät gedrehter B-Film aus den 80er-Jahren anfühlt, ohne aber eine konsequente Hommage oder Persiflage sein zu wollen.

Extraterrestrial hält sich aber nicht schlecht: Zwar hat man das alles schon einmal gesehen, aber hier sieht man es jeweils ein bisschen anders – gerade neu genug, um den Film nicht völlig im Sumpf der Dutzendfilme versinken zu lassen. Die Mischung aus Drama und Phantastik hält sich in Extraterrestrial sinnvoll die Waage. Es gibt mehr Raumschiffe und Aliens als genreüblich. Ein paar (meist unnötige) Splatter-Szenen stellen die Gore-Hounds zufrieden. Und Michael Ironside als Aluhut Travis ist allein schon das Anschauen wert.

Extraterrestrial (Bild: Tiberius Film)

Gestatten: Extraterrestrial!

Doch mehr als Durchschnittsware leicht über SyFy-Niveau bietet Extraterrestrial nicht. Zu simpel ist das Strickmuster. Zu konfus das Drehbuch, das sich nicht recht für den Sheriff (Aufklärung merkwürdiger Dinge) oder die Kids (Konfrontation mit den Aliens) entscheiden kann. Zu hemmungslos gibt man sich in einigen Szenen überflüssigen Splatter-Gags wie der Anal-Sonde hin oder frönt szenischen Anspielungen wie dem „Raucher“ am Ende – spart dafür aber an dem, was uns doch eigentlich interessiert: Was passiert auf den Alien-Schiffen? (Das kriegt nur 10 Minuten, aber die sind gelungen, klammert man die Logik aus.)

Weil das alles aber professionell umgesetzt wurde, ist Extraterrestrial immerhin gehobener Edel-Trash geworden.

Fazit: Extraterrestrial

Als routiniert runtergekurbelter Alien-Abduction-Film liegt Extraterrestrial bei Darstellern, Effekten und Unterhaltungswert durchaus *über* dem Durchschnitt. Mangels Innovationen ist er kein Muß – aber für harte SF-Fans ein recht anständiger Lückenfüller, dem man klügere Drehbuchautoren und mehr als ein B-Movie-Budget gegönnt hätte. Sehenswert für Michael-Ironside-Fans!

Zu haben auf DVD und Blu-ray, auch Prime-VoD.

Extraterrestrial Trailer:

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Outpost 37 / Alien Outpost http://sciencefictionlexikon.de/outpost-37-alien-outpost-2014/ http://sciencefictionlexikon.de/outpost-37-alien-outpost-2014/#respond Sun, 22 Feb 2015 16:34:55 +0000 http://sciencefictionlexikon.de/?p=1597 Im Film Outpost 37 / Alien Outpost begleiten zwei Dokumentarfilmer eine Militäreinheit, die gegen aufständische Einheimische und versprengte Außerirdische kämpft. Es dampft das Testosteron der harten Männer mit den weichen Herzen …

Alien Outpost 37

Ganz am Anfang 1 Sekunde lang zu sehen: Gefecht mit Aliens

Im Jahr 2033 haben sich die Außerirdischen „Heavys“ nach einer misslungen Invasion von der Erde zurückgezogen. Nur hier und da sind noch einzelne zurückgebliebene Aliens verstreut, aber es scheint nicht zu stören: Die Invasion ist sogar schon wieder so lange her, dass die Außenposten, die eine zweite Invasionswelle erkennen und zurückschlagen sollten, inzwischen unzureichend finanziert sind. So wie Outpost 37 in Pakistan, wo ein internationaler Trupp von Soldaten die Fahne hochhält und mal gegen aufständische Einheimische, mal gegen versprengte Außerirdische kämpfen muss.

Outpost 37 – Die letzte Hoffnung der Menschheit

Alien Outpost 37

Die Tür zum Outpost 37

Als Film folgt „Outpost 37 – Die letzte Hoffnung der Menschheit“ (2014) einem Fernsehteam, das offenbar eine Dokumentation über die Soldaten drehen soll. Der Zuschauer sieht dabei, wie sich neue Gefahren zusammenbrauen, auf die unsere Helden zunächst keine Antwort haben. Dabei mischt „Outpost 37“ (im Original: „Alien Outpost“) auf erstaunlich effektive Weise die Genres Science Fiction, Action-Kriegsfilm und Fake-Dokumentation (Mockumentary).

Outpost 37 / Alien Outpost Kritik

Outpost 37: In Pakistan gegen Aliens kämpfen…

Outpost 37 BewertungEs dampft das Testosteron der harten Männer mit den weichen Herzen, und wenn in Outpost 37 nach dem Abspann (!) ein Clip die nächste Mission ankündigt, wäre man gerne wieder dabei. Die stellenweise an Falling Skies erinnernde Story ist geradlinig und hält wenig Überraschungen bereit, leistet sich aber keine Längen. Die Noname-Darsteller sind durch die Bank sehr sympathisch und verleihen dem Geschehen überzeugendes Leben. Der actionreiche Streifen spart zwar an Tricks, wo es geht – doch wo er sie einsetzt, ist das gebotene Knallbumm-Spektakel ohne Fehl und Tadel. Kann man sich wirklich reinziehen.

Outpost 37 ReviewOutpost 37 hätte sogar ein echter Geheimtipp werden können, wenn er nicht zwei Macken hätte, die Kritik verdienen. Zum einen ist das Ganze furchtbar US-patriotisch überladen und trägt den Geschmack einer Botschaft der Art „Wir haben sie befreit – und wie danken sie es uns?“ in sich. Zum anderen entschieden die Macher von Outpost 37, den Film wirklich wie eine Doku zu gestalten.

Immer wieder kommen im Rückblick die überlebenden Soldaten in Studio-Situationen zu Wort. Das vertieft zwar deren Charakterdarstellung, reißt den Zuschauer aber immer wieder aus der Action heraus. Kann man aushalten, aber Outpost 37 hätte in meinen Augen eben besser sein können, wenn er darauf verzichtet hätte.

Outpost 37: Kritik & Bewertung

Outpost 37 ist ein handwerklich überzeugender, gut besetzter, spannender und actionreicher Sci-Fi-Kriegsfilm. Leider ohne Tiefgang, dafür mit viel Kamera-Gewackel, nervtötendem Sternenbanner-Geschwenke und leicht misslungenem Doku-Touch. Kann man ansehen. Vorsicht: Das ist mehr Military als Sci-Fi!

Outpost 37 Trailer

Der Trailer zeigt mehr Science Fiction, als der Film liefert:

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Edge of Tomorrow – Live.Die.Repeat http://sciencefictionlexikon.de/edge-tomorrow-live-die-repeat-2014/ http://sciencefictionlexikon.de/edge-tomorrow-live-die-repeat-2014/#respond Sun, 08 Feb 2015 14:40:06 +0000 http://sciencefictionlexikon.de/?p=1546 In Edge of Tomorrow kämpfen Militärs gegen Aliens. PR-Fritze Tom Cruise will sich drücken – und gerät in eine Zeitschleife, in der immerzu aufs Neue stirbt…

Edge of Tomorrow (2014)Och nööö, nicht schon wieder Tom Cruise… doch, und diesmal lohnt es sich: In Edge of Tomorrow – Live.Die.Repeat (2014) spielt Cruise einen schmierigen PR-Offizier aus den USA, der in Europa den britischen Truppen zugeteilt ist. Die Militärs kämpfen gegen die sogenannten „Mimics“, eine Alien-Zivilisation, die inzwischen den europäischen Kontinent erobert hat und nun über den Ärmelkanal möchte.

In Edge of Tomorrow ist PR-Fritze Tom Cruise mal kein Held – sondern ein feiger Drückeberger, der sich weigert, auch mal von der vorderen Front zu berichten (herrliche Szene!). Er wird daher als Deserteur eingestuft, zum einfachen Soldaten degradiert und einer abgewirtschafteten Kampftruppe zugewiesen (als Kanonenfutter). Wenige Stunden später landet er, gehüllt in ein Exo-Skelett, das er nicht mal bedienen kann, in der Normandie – und haucht schon nach Minuten sein Leben aus.

Er stirbt.
Und erwacht.
Live.Die.Repeat.

Von nun an startet er jeden Tag als Deserteur. Jeden Tag aufs Neue wird er seiner Kampftruppe zugewiesen. Täglich landet er in der Normandie. geht drauf. Und erwacht von neuem. Und natürlich fängt er irgendwann an, andere Entscheidungen auszuprobieren: Mal diesen Kameraden retten, mal jenen. Nichts hilft. Weil er aber mit jedem Live-Die-Repeat-Zyklus mehr über die Zukunft weiß, entwickelt sich der PR-Schmierlappen langsam zum Supersoldaten.

Doch auch das nützt nichts: Tom Cruise geht immer wieder drauf (allein das ist es wert…). Und niemand will ihm glauben, dass die Normandie-Offensive am Edge of Tomorrow eine ganz, ganz große Falle der Aliens ist … eh klar.

Edge Of Tomorrow: Tom Cruise fertig, aber in Hochform

Edge Of Tomorrow: Tom Cruise fertig, aber in Hochform

Edge of Tomorrow – Live.Die.Repeat

Mehr sei nicht erzählt. Denn das sollten Sie selbst gesehen haben. Edge of Tomorrow ist ein ganz hervorragender gemachter, actionreicher, dramatischer, teils sogar spaßiger, in Sachen Special-Effects wirklich atemberaubender Science-Fiction-Reißer, wie ihn Hollywood schon lange nicht mehr produziert hat.

Klar, die Prämisse ist eine dicke, häßliche Kröte: Eine Zeitschleife als Teil der Alien-Angriffskultur? Und nur Tom Cruise wird darin nicht älter? Nur er kann sich an alles erinnern? Weil […waaahnsinnig kompliziert…]. Und diese Kröte muss man in Edge of Tomorrow schlucken, sonst ergibt das Ganze gar keinen Sinn. Und dennoch: Das ist einer der besten SF-Knaller, die ich in den letzten Jahren gesehen habe.

Und Tom Cruise (nur wegen ihm hatte ich diesen Film im Kino geschwänzt, schon die Hoffnung in Hollywood-SF aufgegeben) kann man sogar aushalten. Weil er den größten Teil des Films einen Drückeberger spielt, der nur zufällig zum Helden wird. Kriegt er hin, es ist vielleicht sogar einer seiner besten Filme. Und das stets leicht verschwitzte Ass-Kicking-Babe (Emily Blunt) ist natürlich eine Augenweide … leider fehlt ihrer Figur aber eine eigene Geschichte.

Edge of Tomorrow: Kritik

Anschauen! Edge of Tomorrow ist ein technisch hochbrillantes Science-Fiction-Getöse, das einen von der ersten bis zur letzten Minute gut unterhält. Maximales Kawumm, ohne dabei allzu dümmlich zu sein. Muss man gesehen haben.

  • Auf DVD und Blu-ray zu haben, letztere ist hier empfehlenswert.
Edge Of Tomorrow – Life.Die.Repeat (2014)

Ein einziges Schlachtfeld: Edge Of Tomorrow (2014)

Edge of Tomorrow 2

Frühjahr 2016 angekündigt. Selber Regisseur, wieder Tom Cruise. Mal sehen.

Edge of Tomorrow – Trailer

Der Trailer stellt den Film imho etwas verfälschend dar und hielt mich davon ab, ihn anzusehen; der Film ist ausnahmsweise besser.

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Lifeforce – Die tödliche Bedrohung http://sciencefictionlexikon.de/lifeforce-die-todliche-bedrohung-1985/ http://sciencefictionlexikon.de/lifeforce-die-todliche-bedrohung-1985/#comments Sun, 19 Oct 2014 17:19:17 +0000 http://sciencefictionlexikon.de/?p=1488 Lifeforce (1985)Raumfahrer der ESA stoßen im All bei einer Kometen-Mission auf ein fremdes Raumschiff. Natürlich gehen Colonel Tom Carlsen (Steve Railsback) und seine Männer an Bord – und finden darin drei scheinbar leblose, aber gut erhaltene und (verdächtig) attraktive Menschen. Eine davon eine sie mit ansehnlicher Oberweite (unvergessen: Mathilda May). Was würden Sie machen? Unsere ESA-nauten jedenfalls tun, was jeder tun würde, der noch nie einen Science-Fiction-Film gesehen hat: Die Aliens einfach mal einpacken und mit nach Hause bringen. Wird schon nichts passieren …

Lifeforce (1985)Leider stellt sich heraus, dass die drei Wesen mitnichten tot sind. Statt dessen sind diese Weltraum-Vampire nur ausgehungert – sie dürsten nach Lebensenergie, eben der titelgebenden Lifeforce. Schlimmer aber: Jeder, dem sie die Lebensenergie absaugen, wird danach selbst zu einer zombieartigen Lebensenergiefalle. Und so verwandelt sich der Schauplatz zunehmend in einer Energie-Zombie-Schlachtfeld … zu alledem nähert sich das fremde Schiff nun dem Orbit und fährt einen Riesenstaubsauger aus: natürlich, um all die frei werdende Lebensenergie der Menschheit abzusaugen. Kreisch!

Lifeforce (1985)Und während die Welt langsam in Schutt und Asche versinkt, versucht Colonel Carlsen die schöne Ober-Energieabsaugerin zu finden, denn die scheint sich in ihn verguckt zu haben (oder er in sie); mit etwas Petting-Gefummel kann er die nahende Lebenskraft-Apokalypse vielleicht noch aufhalten …

lifeforce_1985_hotteschnitte

Nur *ein* Grund, sich das anzusehen: Mathilda May.

…ach, die wunderbaren 80er, da wurde noch richtige Kabumm-Science-Fiction gemacht. Zum Beispiel „Lifeforce – Die tödliche Bedrohung“ (1985) von Tobe Hooper Ein Film, der ungeheuer bunt ist. Ständig brennt oder explodiert was und ein Lichteffekt jagt den anderen. Man darf ohne Übertreibung sagen, dass diese Film keine Längen hat – man ist förmlich gezwungen, ständig hinzuglotzen, und hat dabei dauernd das Gefühl: „zuviel zuviel zuviel“.

Lifeforce (1985)Immerhin hat das Geschehen – basierend auf dem Buch Vampire aus dem Weltraum (The Space Vampires) – weder Sinn noch Verstand. Tobe Hooper, neben Steward Gordon („Re-Animator“, „From Beyond“) fraglos eine Ikone des wilden Phantastik-Kinos, das keine Rücksicht auf den Mainstream nimmt, brennt eine Seltsamkeit nach der anderen ab und schert sich nicht um Logik, Timing oder Charakterzeichnung. Man kann die Seherfahrung nur als ganz schön weird bezeichnen und die Mischung aus Sex und Sci-Fi hat auch etwas leicht verschwitzes. Mittendrin namhafte Schauspieler, die an der Aufgabe scheitern, zu zeigen, was eben schwer zu zeigen ist – die unsichtbare Lebenenergie. Bezeichnend eine Szene, in der Steve Railsback dem späteren Enterprise-Captain Patrick Stewart eine Antwort entlocken muss: Gefühlt zieht sich das ewig und ist einfach nur lächerlich.

Lifeforce (1985)Und doch hat Lifeforce eine ansehnliche Fan-Schar, unter anderem auch mich. Liegt es an Mathilda May, der schönen Außerirdischen, die fast nie Kleidung trägt und ordentlich Holz vor der Hütte hat? Sicher auch (sie wirkt übrigens nie peinlich). Doch das wirklich schöne an Lifeforce ist, dass man ununterbrochen Rambazamba serviert bekommt und nie weiß, wie es weitergeht. Man spürt, dass die Macher epochales Science-Fiction-Spektakelkino schaffen wollten – und ihnen dafür viel Geld zur Verfügung stand.

Kommerziell war Lifeforce ein Flop. Denn leider ist es zweiffellos kein besonders guter Film. Dem B-Streifen kommt in der Mitte seine Koheränz abhanden und er fühlt sich wirr, misslungen und unangenehm fehlbesetzt an. Die oft beeindruckenden Effekte wirken heute zum Teil auch mal derb schlecht, auch wenn sie damals (ich war seinerzeit im Kino) in der ersten Liga spielten.

Lifeforce (1985)Spaß kann man mit dieser wunderbar gegen den Strich gebürsteten Knallschote trotzdem haben, und es kann sogar ein Lieblingsfilm werden. SF-Fans, die in den 80ern nicht dabei waren, sollten ihn sich unbedingt mal ansehen.

Fazit: Effektreiches und immer noch beeindruckendes SF-Spektakel der alten Schule, stellenweise brilliant, stellenweise aber auch unerträglich käsig.

  • Zu haben auf DVD.
  • Prinzipiell scheint eine Blu-ray in greifbare Nähe gerückt, jedenfalls gibts es eine Italo-Version mit englischer Tonspur auf Amazon als Import.

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Oblivion http://sciencefictionlexikon.de/oblivion-2013/ http://sciencefictionlexikon.de/oblivion-2013/#respond Sat, 09 Nov 2013 07:09:37 +0000 http://sciencefictionlexikon.de/?p=943 oblivion_2013drohnenNach einem Atomkrieg gegen Außerirdische hat die Menschheit ihre Sachen gepackt, die Heimatwelt verlassen und ist zum Titan ausgewandert. Jack (Tom Cruise) ist als T49 einer letzten Wartungstechniker auf der zerstörten Erde, zuständig für seinen kleinen T49-Bereich. Er flickt unter anderem die Drohnen, die die Wassergewinnungsanlagen verteidigen – gegen einige versprengte Außerirdische, die sich noch auf der verstrahlten Oberfläche rumtreiben. In zwei Wochen wäre seine Schicht zu Ende und er dürfte ebenfalls seine Sachen packen und zum Titan reisen.

oblivion_2013Da stürzt ein Raumschiff ab und Jack rettet daraus eine Frau (Olga Kurylenko), die er vorher schon in Träumen gesehen hat – trotz seiner „vorgeschriebenen Gedächtnislöschung“. Als er sie mit nach Hause nimmt, gibt das natürlich Unfrieden bei der Gemahlin (Andrea Riseborough), die seltsam eifersüchtig wird. Und auch Sally aus der Zentrale, stets nur als Videobild zu sehen, benimmt sich merkwürdig. Bald muss Jack feststellen, dass alles anders ist, als es den Anschein hatte…

oblivion_2013morpheus… und als Zuschauer stellt man das auch fest, leider schon nach 1 Minute. Und das ist das Hauptproblem dieses Films: Es ist einfach schon durch die Inszenierung sofort absolut klar, dass hier irgendwas nicht mit rechten Dingen zugeht.

Das hätte trotzdem spannend sein können: Zuzusehen, wie sich die Indizien nach und nach häufen … doch der Film trägt von Anfang diesen bunten Warn-Aufkleber eines Verdachts in jedem Bild, etwa die sektenartige Nachfrage aus der Zentrale („Seid ihr noch ein gutes Team?“), die einfach jeder als klaren Wurm im Apfel empfinden muss, oder das seltsame Bemühen der Frau Gemahlin, ihren Gatten vom Denken abzuhalten.

„Oblivion“ (2013) ist ein typischer, moderner High-Budget-Science-Fiction-Film im typischen, modernen, farbentsättigten Look. Die visuelle Inszenierung, die Bauten und die Special Effects sind vom typischen Allerfeinsten und machen diesen 08/15-Film einfach großartig anzuschauen. oblivion_2013cruise

Wenn er nur ein bisschen weniger vorhersagbar wäre; man braucht ja nur zu „Morgan Freeman spielt mit“ zu sagen, schon weiß man, dass er den Chef der Widerstandsbewegung spielen wird, der Jack die Welt erklärt. Das Drehbuch ist ja eigentlich wendungsreich und gar nicht schlecht (man darf nur nichts zu sehr hinterfragen und muss die Logikfehler ignorieren), doch praktisch alle Motive hat man schon andernorts gesehen: <SPOILER> versunkene Symbole der alten Welt; Suche nach alten Büchern; letzter Mensch in verlassenen Trümmerstädten; Rebellen, die keine sind; geklonte Hauptperson ohne Erinnerung; Rohstoffe raubende Aliens; eine Bombe ins Innere des Mutterschiffs bringen; der Sonnenbrillen tragende Erwecker des Schläfers; und und und. Naja: die Mischung machts.

Fazit: Visuell überzeugendes, inhaltlich aber zu vorhersehbares und zuweilen auch etwas seelenloses Sci-Fi-Konsumprodukt. Nicht schlecht, aber das Zeug zum Klassiker fehlt einfach. Angesichts der gebotenen Opulenz eigentlich schade.

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Pitch Black – Planet der Finsternis http://sciencefictionlexikon.de/pitch-black-planet-der-finsternis-2000/ http://sciencefictionlexikon.de/pitch-black-planet-der-finsternis-2000/#respond Mon, 28 Oct 2013 07:00:36 +0000 http://sciencefictionlexikon.de/?p=888 Okay, machen wir’s kurz:

  • Vin Diesel ist cool.
  • Muskel-Helden im Weltraum sind cool.
  • Monster im Weltraum sind auch cool.
  • Und wenn Sie das auch so sehen, dann können Sie sich „Pitch Black – Planet der Finsternis“ (2000) jederzeit ansehen.

pitch_black_1Die Story: Ein Transportschiff donnert durchs All, die Passagiere im Tiefschlaf. Leider kreuzt es die Trümmerspur eines Kometen, wird zersiebt, so manches geht kaputt, auch der Captain. Pilotin Fry (Radha Mitchell) hat plötzlich alle Hände voll zu tun und muss auf M6-117 notlanden, dem Mond eines entlegenen Planeten. Bloß gut, dass es dort Luft gibt. Die Passagiere, darunter einer muslimischer Prediger, seine drei Schüler, ein egoistischer Antiquitätenhändler etc. sind nur in Grenzen begeistert. Zu den Überlebenden des Absturzes gehört unter anderem der (angeblich) extrem gefährliche Killer Riddick (Vin Diesel). Der sollte eigentlich in ein Gefängnis überführt werden, von einem (angeblichen) Polizisten, der sich am Ende als drogensüchtiger Kopfgeldjäger entpuppt.

pitch_black_2Der Planet ist heiß, drei Sonnen sorgen scheinbar dafür, dass es immer taghell ist. Bei ihrer Suche nach Wasser finden die Gestrandeten dem Planeten eine verlassene Forschungsstation, aber keine Bewohner (bis auf einen, den sie aber versehentlich erschießen). Was ist hier passiert? Riddick ahnt es bereits, ehe sie es herauskriegen: Regelmäßig (zum Beispiel ausgerechnet jetzt) sorgt eine Konstellation für eine Sonnenfinsternis auf diesem Mond. Und wenn diese seltene Nacht anbricht, dann kommen die gar hungrigen Ureinwohner des Planeten aus ihren Löchern geflogen. Die Überlebenden haben nur eine Chance: sie müssen dem sinistren Riddick vertrauen, denn der hat als einziger die Muskeln, um die Raumschiff-Batterien (Stück 35 Kilo) von A nach B zu schleppen – mitten durch die Nacht, durch die nun auf Nahrungssuche die Raptoren-Fledermäuse flattern…

pitch_black_3Man könnte sehr viel gegen „Pitch Black – Planet der Finsternis“ (2000) sagen. Die unendlich vielen Klischees. Das reichliche Testosteron. Die Plotlöcher ohne Ende (etwa der eine Überlebende, der wohl 22 Jahre blutverschmiert auf Hilfe gewartet hat). Oder wie das dürftige Drehbuch Purzelbäume schlägt, um irgendwie zu behaupten, dass der freundliche Riddick *eigentlich* ein total fieser Killer wäre, wenn er nicht so ein weiches Herz hätte (natürlich nur für Leute, die es verdienen, weil sie entweder auch fies sind, oder jung, oder heilig, oder alles zusammen). Plus die vielen Drehbuchidiotien, die sich im völlig unlogischen Verhalten der Personen niederschlagen, die bis kurz vor den Sonnenuntergang warten, ehe sie die einzigen noch funktionierenden Jeep besteigen wollen, der dummerweise solarbetrieben ist (etc.pepe). Ganz abgesehen von der eigentlichen Finsternis, die sicher in ein bis zwei Stunden über die Bühne gehen könnte, hier aber wohl Wochen dauert, den sonst könnte man sich ja einfach in einen Container begeben und abwarten.

pitch_black_vin_diesel_250Aber all das macht rein gar nichts. Denn „Pitch Black – Planet der Finsternis“ macht auch beim zehnten Mal angucken einfach Spaß. Die Inszenierung rockt ab der ersten Minute. Die Stimmung ist stets absolut gelungen. Die visuelle Gestaltung mit den drei Sonnen und den sich daraus ergebenden Färbungen ist großartig. Die Monster sind schrecklich, wenn auch begrenzt clever. Die Darsteller sind durch die Bank gut. Und auf die Idee, auch mal einen Muslimen einzubauen, ihn aber weder zum Täter noch zum Opfer zu machen, kommt auch nicht jeder (auch wenn die Figuren kaum Gelegenheit haben, einen eigenen Charakter zu entwickeln). Ein plattes, geistarmes B-Movie also, ja, aber ein höchst unterhaltsames!

Fazit: Sehenswerter und erstaunlich eigenwilliger Creature-Weltraum-Film, der visuell zu überzeugen weiß und mit ungewöhnlichen Figuren seine Dreifach-Sternsystem-großen Drehbuchlöcher kaschieren kann. So lange keiner was besseres dreht, heißt es: Anschauen! Wurde 2004 „fortgesetzt“ als „Riddick – Chroniken eines Kriegers„.

  • Zu haben auf DVD und Blu-ray, wobei die Blu-ray wirklich gut ist, aber doch stellenweise den Stand der Effekte von 2000 und das nur mäßig üppige Budget sichtbar macht.
  • DVD für Sparfüchse: Pitch Black/Riddick/Riddick Animated-Doppelpack „Pitch Blach“ und „Riddick – Chroniken eines Kriegers“ sowie „Riddick – Krieger der Finsternis“, einer Zeichentrick-Fortsetzung, die zeitlich zwischen Pitch Black und Chroniken liegt (aber nur 35 Min. lang ist)
  • Blu-ray für Sparfüchse: Riddick/Pitch Black-Doppelpack mit „Pitch Blach“ und „Riddick – Chroniken eines Kriegers“

 

 

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Apollo 18 http://sciencefictionlexikon.de/apollo-18-2011/ http://sciencefictionlexikon.de/apollo-18-2011/#respond Sat, 19 Oct 2013 17:12:58 +0000 http://sciencefictionlexikon.de/?p=883 apollo18Die letzte bemannte Mission der US-Amerikaner zum Mond war Apollo 17 – danach sind wir nie wieder mit Menschen zum Mond geflogen, stimmt‘s? Nein! Denn es gab noch eine weitere Mission: Apollo 18. Und das, was sie auf dem Mond fand, ist auch der Grund dafür, warum wir uns seitdem so auffällig vom Erdtrabanten fernhalten … Das jedenfalls ist die These von „Apollo 18“, der die komplette Mission in Form eines (geheimen) Found-Footage-Films nacherzählt, aufgezeichnet von Bordkameras und (sehr fantasiereich!) allem, was sonst noch Videos oder Bilder aufnimmt.

apollo18bIm Auftrag des Militärs schickt die NASA zur Zeit des kalten Krieges drei Astronauten zum Mond: Apollo 18. Sie sollen dort ein Überwachungssystem aufstellen, und zunächst läuft auch alles nach Plan. Doch dann passieren merkwürdige Dinge: Das eingepackte Mondgestein macht sich selbstständig, die Flagge ist kaputt und man findet fremde Fußspuren. Die Astronauten folgen den Spuren zu einem Krater, wo sie einen toten Kosmonauten findet. Die Russen sind also auch da – stecken sie dahinter? Stören die Russen den Funkkontakt, sabotieren sie die Geräte, die US-Flagge, den Rover? Und wenn ja: Mit was hat sich ihr Kamerad „infiziert“ – etwa mit Mondgestein?
Es dauert nicht lange, und die Crew muss herausfinden, dass sie weit wichtigere Probleme hat, als den Kalten Krieg auf dem Mond auszutragen…

apollo18c„Apollo 18“ bietet Höhen und Tiefen. Das gilt für die Inszenierung, die einerseits sehr realistisch daherkommt und ständig grieselige, gestörte, flimmernde Weitwinkel-Blickwinkel der Bordkameras (oder schlimmeres) nutzt, aber genau damit auf die Dauer auch ziemlich ermüdet, wenn nicht gar zermürbt. Es gilt auch für die Story, die nicht so wirklich vorankommen will und am Ende von allem zu wenig zu bieten hat. Klare Tiefen ohne Höhen gibt es auch, etwa die blassen Darsteller. Doch nervtötend ist vor allem, dass wackelige und verrauschte Huh!-Schockeffekte der Geschichte eigentlich nichts hinzufügen und nur verdeutlichen, dass die „Found Footage Mockumentary“-Welle ihre Perfektion erreicht – und dann hoffentlich langsam totläuft.

apollo18aGut ist eigentlich nur die Idee des Films. Doch wenn man ihn gesehen hat, wünscht man sich eigentlich, dass ihn jemand anderes nochmal dreht, bloß besser.
Ist „Apollo 18“ also schlecht? Nicht unbedingt.
Das ganze hat schon seinen Charme, eben weil es so unerträglich realistisch umgesetzt ist. So zum Beispiel die durchgehende Nutzung des 4:3-Format (auch auf Blu-ray). Oder die völlige Abwesenheit eines musikalischen Soundtracks (denn es ist ja ein „streng geheimer NASA-Film“). Nur nervt die Wackel-Rausch-Optik halt langsam, aber sicher; und am Ende spart der Monsterfilm auch noch an seiner Hauptzutat: dem Monster.

Fazit: Wer noch nicht völlig von dieser Art von Film genervt ist, findet eine eigentlich ganz passable Mischung aus formal interessantem SF-Kammerspiel und spannungsarmen B-Movie. Als Zwischendurch-Snack ist schon okay; aber man darf sich nicht zu viel erwarten: „Apollo 18“ ist ein nur befriedigendes Found-Footage-Weltraumabenteuer, das zu wenig von allem bietet: zu wenig Abenteuer, zu wenig Weltraum, zu wenig Spannung, zu wenig Horror und zu wenig Sense of Wonder. Nur Found-Footage-Realismus bietet er überreichlich.

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