Under the Mountain – Vulkan der dunklen Mächte
Theo und Rachel sind nicht nur Zwillinge, sie haben auch eine telepathische Verbindung. Doch als ihre Mutter stirbt, ihr Vater einen Nervenzusammenbruch erleidet und die beiden zu einer Pflegefamilie kommen, zieht sich Theo aus der geistigen Verbindung zurück. Ausgerechnet jetzt trifft er Mr. Jones (lustlos: Sam Neill), der nicht einfach nur ein alter, herumlungernder Mann ist, sondern der Wächter des Feuers . Was nicht näher erläutert wird, nur, dass es nicht viel Spaß macht. Überraschend wird klar: Unter den nahegelegenen Vulkanen Neuseelands hat man, äh, irgendwie, äh, besagte dunkle Mächte, vulgo: außerirdische Gargantuen verbannt … doch die ebenfalls irgendwie außerirdischen Wilberforces , erkennbar an altmodischen Anzügen, schlechter Haut und gelegentlichem Tentakelzucken, wollen die eher blobartigen Gargantuen wieder erwecken und so das Ende der Welt herbeiführen. Dazu müssen die Zwillinge, die sich keine Sekunde darüber wundern, zu Zweit ein paar Steine in einen Vulkankrater schmeißen. Muss wahnsinnig schwierig sein, und der ebenfalls irgendwie außerirdische Mr. Jones ist keine echte Hilfe…
Zuerst das Schlechte: Oh. My. God. Die Story muss man erst mal schlucken. Aber okay, wir alle hier sind ja Sci-Fi-Fantasy-Fans, also tolerante Menschen… Doch beim Versuch, die Bücher von Maurice Gee zu verfilmen, musste man offenbar sehr viel Stoff weglassen – entsprechend sprunghaft, gehetzt und unvollständig wirkt das Ergebnis. Auch die Herkunft des Jugendromans merkt man der Story stark an, manches ist arg naiv geraten. In der Entwicklung der Figuren hapert & knirscht es kräftig. Sam Neill fühlt sich sichtlich nicht wohl, obwohl er ja nur den weisen Unsterblichen mimen muss, der die magischen Gegenstände rausrückt und ansonsten unrasiert herum-teleportiert. Stellenweise spürt man, dass es auch ein Familiendrama werden sollte – Zeit blieb dafür ebenso wenig wie für die klärende Darstellung des Verhältnisses der Zwillinge.
Jetzt das Gute: 2,97 kostet der Film bei Amazon. Ganz ehrlich: Dafür kann man ihn sich ansehen. Es ist ist keineswegs Schrott, man darf sich halt nur nicht zu viel erwarten. Professionelle Produktion, gute Musik, stimmungsvolle Neuseeland-Aufnahmen, ein paar Monster (ein paar von H.P.Lovecraft , die anderen aus Momo ), und durchaus auch ein paar nette, “etwas andere” Ideen, denen man einfach mehr Zeit zur Entfaltung gewünscht hätte, machen “Vulkan der dunklen Mächte” ( Under the Mountain , NZ, 2009) zu einem passablen, durchaus SFX-reichen Filmvergnügen an einem verregneten Nachmittag, okay auch als Action-Schnuller für die Kids.
Fazit: Kindertaugliche, etwas lückenhaft missratene Science-Fiction-Fantasy mit gerade noch anständigem Unterhaltungswert. Nix dolles, aber auch kein Trash: ganz nettes TV-Mittelmaß, wenn sonst nichts zu haben ist.
Zu haben auf DVD und Blu-ray .
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