[TV-Serien] – Science Fiction Filme http://sciencefictionlexikon.de Fantasy-Filme, Horrorfilme, Endzeitfilme etc… Di, 09 Aug 2016 13:33:41 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=4.7 http://sciencefictionlexikon.de/wp-content/uploads/2016/06/cropped-science-fiction-filme-lexikon-32x32.jpg [TV-Serien] – Science Fiction Filme http://sciencefictionlexikon.de 32 32 40101742 The Astronaut Wives Club http://sciencefictionlexikon.de/the-astronaut-wives-club-tv-serie-2015/ http://sciencefictionlexikon.de/the-astronaut-wives-club-tv-serie-2015/#respond Sun, 17 Jan 2016 20:54:49 +0000 http://sciencefictionlexikon.de/?p=1817 Die zehnteilige US-TV-Mini-Serie The Astronaut Wives Club begleitet die Ehefrauen der ersten US-Raumfahrer. Es geht also nicht um die Raumfahrt an sich, sondern um die Frauen, aber, weil’s ein Period Drama ist, natürlich auch um kalter Krieg und Kennedy-Ära. Eher kein Science-Fiction-Stoff, aber sicher mal eine andere Perspektive, die klarmacht, dass die Damen mehr leisteten als gut auszusehen.

The Astronaut Wives Club Trailer:

 

 

]]>
http://sciencefictionlexikon.de/the-astronaut-wives-club-tv-serie-2015/feed/ 0 1817
Sleepy Hollow (TV) http://sciencefictionlexikon.de/sleepy-hollow-tv-serie-2013/ http://sciencefictionlexikon.de/sleepy-hollow-tv-serie-2013/#comments Fri, 14 Mar 2014 17:44:53 +0000 http://sciencefictionlexikon.de/?p=1230 sleepy_hollowIm Jahr 1781 fällt der Soldat Ichabod Crane während einer Mission für General George Washington – und erwacht im Jahr 2013. Er wird natürlich von der Polizei verhaftet, für irre gehalten und eingesperrt – bis er auf die findige Polizistin Abbie Mills trifft, deren vaterähnlicher Freund und Vorgesetzter Sheriff August Corbin zuvor von jenem kopflosen Reiter getötet wurde, den wir Zuschauer als „Sleepy Hollow“ kennen. Alsbald stellt sich heraus, dass Ichabod und Abbie berufen sind, gemeinsam anzutreten gegen die apokalyptischen Reiter – von denen der kopflose nur einer ist.

Ich habe die ganze Staffel im Original gesehen und kann nur sagen: wunderbare Supernatural-Fantasy! Ganz leicht cheesy, ja, aber aushaltbar. Die Serie lebt nämlich weniger von allzu klugen Drehbüchern, als vielmehr von den verschiedenen Figuren, allen voran den perfekt besetzten Ichabod und Abbie, aber auch ihrem neuen Chef Captain Frank Irving. sleepy_hollow2Die Dialoge (die nur im Original wirklich wirken), sind wegen des sprachlichen Kontrastes fast schon auf Screwball-Niveau und erlauben sich über das Vehikel des Schläfers aus vergangener Zeit so manchen Seitenhieb auf die Moderne.

Etwas störend ist, dass man der Serie stellenweise zu deutlich anmerkt, dass sie eigentlich kaum etwas anderes ist als „Fringe“ mit anderen Figuren. Und einige Ideen („Croatoan“) hat man schon andernorts gesehen. Aber das stört wenig: Wie hier unter anderem George Washington zum Kämpfer gegen die Apokalypse umgedichtet wird, das ist einfach zu schön. Eine zweite Handlungsebene spielt in Ichabods Vergangenheit, so dass man auch ein bisschen Historienschinken serviert bekommt.

Fazit: Prima seichte Serien-Unterhaltung aus dem Genre Supernatural/Urban Fantasy, mit der sicher auch Fans von „Fringe“ und „Supernatural“ Spaß haben.

Zu haben als VoD bei Maxdome (englisch), Amazon Instant Video.

]]>
http://sciencefictionlexikon.de/sleepy-hollow-tv-serie-2013/feed/ 2 1230
‚Helix‘: neue SF-Mystery-Serie auf Syfy http://sciencefictionlexikon.de/helix-syfy-science-fiction-mystery-serie/ http://sciencefictionlexikon.de/helix-syfy-science-fiction-mystery-serie/#respond Thu, 13 Mar 2014 17:42:40 +0000 http://sciencefictionlexikon.de/?p=1192 helix_infected2In der unzugänglichen Arktis lässt die mysteriöse Firma Arctic BioSystems in einem ungeheuren unterirdischen Forschungslabor an allerlei gefährlichen Dingen forschen, natürlich jenseits aller Kontrolle durch Staaten. Doch dann geht irgendwas was schief, es gibt einen „Outbreak“. Sofort werden einige Wissenschaftler der US-Seuchenbehörde CDC eingeflogen. Obwohl ausdrücklich weder zuständig noch erwünscht, sollen sie herauskriegen, ob das, was hier ausgebrochen ist, vielleicht ansteckend und gefährlich ist. Nicht ganz leicht: Der einzige überlebende Infizierte zeigt sich ebenso wenig kooperativ wie der Chef der Forschungsstation …

Eigenproduzierte Sci-Fi-Serien haben keinen leichten Stand, auch nicht bei Syfy, dem Spartensender hinter der Serie „Helix“, die auf dem Pay-TV-Sender ab 10. April immer Donnerstags um 21 Uhr ausgestrahlt wird. Sie sollen einerseits die Zuschauer über Monate bei Laune halten, andererseits natürlich in jeder Episode spannend sein, zwischendurch Wow-Effekte liefern und am Ende stets einen Haken bieten, der den Zuschauer zur nächsten Episode ködert. Und das alles mit einem limitierten Budget. Ist das vielleicht der Grund, warum solche Serien einem immer den gleichen Brei aus Standardzutaten vorsetzen?

helix_lab1Es beginnt damit, dass der in „Helix“ anreisende Chef-Ermittler Dr. Alan Farragut natürlich nicht irgendwer ist, sondern der Bruder des Chef-Infizierten Dr. Peter Farragut. Das CDC-Team besteht des weiteren natürlich aus zwei höchst gutaussehenden Superforscherinnen, von denen die Zellbiologin Dr. Julia Walker die Ex-Frau beider (!) Farraguts, die Virologin Dr. Sarah Jordan hingegen das neue Could-be-Love-Interest des natürlich männlichen Teamleiters ist. Auch ist der Chef der arktischen Forschungseinrichtung natürlich ein höchst mysteriöser Dr. Hiroshi „Wichtigtuer“ Hatake. Der sagt natürlich nie die (ganze) Wahrheit und ist natürlich garantiert irgendwie am Schlamassel beteiligt.

Ein Großteil der Handlung geht für Kompetenzgerangel zwischen wichtigen Männern drauf, die immer wichtiger sind als die anderen wichtigen Männer, und die auch schlauer sein wollen als die superschlauen Superfrauen, auf deren wichtige Hinweise sie daher auch nie hören. Zum Geschepper der Alphatier-Geweihe – inmitten einer Konzentration akademischer Titel nahe an der kritischen Masse – gesellen sich natürlich noch Militärs, die bestimmt eine eigene, geheime und gewiss unangenehme Agenda haben – verdächtigt werden sie natürlich nicht.

helix_lab2Dann sind da noch die 106 Forschungsexperten aus 35 Nationen, die stets nur im Weg stehen. Was würden SIE machen, wenn Sie mit minimalem Personal in einer abgelegten arktischen Anlage voller Biotech-Laborkittel die Ursache für „etwas Biotechiges“ suchen müssten, das Infizierte in kurzer Zeit zu schwarzem Schleim zersetzt? Genau: Sie würden fragen: „Hallo? Könnten Sie, Sie und Sie uns vielleicht helfen, ehe alle hier angesteckt werden?“ Und alle Eierköpfe würden mitmachen, und sei es ehrenamtlich zwei Stunden nach Feierabend. Doch bei Arctic BioSystems stehen sie nur rum und jaulen, Elite-Biowissenschaftler wischen selbst einfachste Quarantänevorschriften weg wie verschüttetes Wasser – sehen die denn keine Outbreak-Filme?

Langweilig wird die Serie deswegen nicht. Naht ein ruhiger Moment, stellt sich eine Frau nackt unter eine Dusche, und wird dort dann – völlig überraschend! – vom sabbernden Infizierten angefallen. Wie überhaupt Männer stets in Gruppen, Frauen nur alleine unterwegs sind. Ein Nanometer großes Mutagen aus der Kreidezeit wird entdeckt und genregerecht im Mikroskop bestaunt. Auch der Zuschauer darf staunen, etwa über Versuchsäffchen, die offenbar aus dem Labor flohen, aber im Freien der Arktis nicht etwa „irgendwie“ erfroren, sondern – shocking image! – mitten im Lauf erstarrten. Eine typische Einstellung, in der „Sieht super aus“-Fantasien über „So frieren doch keine Lebewesen ein“-Realitäten triumphierten. Weiteres persönliches Highlight: Jemand versucht aus der Station zu fliehen: „Ich werde die Presse informieren! Die Öffentlichkeit hat ein Recht, es zu erfahren“, quäkt er noch sinngemäß, bevor ihm das passiert, was allen passiert, die das im Film sagen, erst recht, wenn sie es zu Personen im Tarnanzug sagen.

helix_lab3Auf IMDB prügeln sich bereits die Hater und Lover der Serie. Die Lover wundern sich vor allem, dass die Hater „Helix“ vorwerfen, unrealistisch zu sein. Daher sei an dieser Stelle betont: Eine Mystery-SF-Serie muss nicht „realistisch“ sein. Aber hören Sie sich das an: Alle kriegen RFID-Chips in die Hand implantiert, die als Türöffner dienen. Schnitt. Leiche wird gefunden, es fehlt eine Hand. Schnitt. Wissenschaftler grübeln, warum der Arm fehlt. Schnitt. [Setzen Sie selbst ein, wofür die Hand wohl gebraucht wurde.]
Oder: Dr. Doreen Boyle, der man schon ansieht, dass sie nur für 5 Episoden gebucht ist, dringt in einen der vielen finstren Bereiche der Anlage ein. Dort findet sie ein Versuchstier, einen Affen – obwohl es zuvor hieß, es gäbe keine Versuchsaffen, ergo verdächtig. Sie seziert den Affen da unten im Keller auf einer Werkbank – natürlich ohne Bio-Schutzanzug (!), ohne dafür ein Labor aufzusuchen und ohne die Kollegen zu informieren. Das tut sie allein, mit dem Rücken zur Tür, Musik aus Kopfhörern hörend – damit sie garantiert nicht mitkriegt, wenn das Schleimmonster sich anschleicht.

Das hat nichts mehr mit fehlendem Realismus zu tun, das ist einfach unbeholfen geschrieben.

Apropos Klischee: Lüftungsschächte. In „Helix“ geht man darin krabbelnd spazieren, findet Blutspuren, Schleimspuren, Leichen. Man flieht darin, verfolgt jemanden, wird angefallen, verliert sein Gedächtnis …: Lüftungsschächte – die dürfen seit Alien (1979) nicht fehlen. Unsere CDC-Helden bräuchten eigentlich nur noch „Motion Tracker“ und Flammenwerfer (nun: sie haben Elektroschocker…).

Genug gelästert. Ab 10. April immer Donnerstags um 21 Uhr auf Syfy.

helix_infectedFazit: Als solides Mittelmaß für Serienjunkies ist „Helix“ okay, aber hoffentlich steigert sich das noch.

Fazit Andreas: Ich werde mir weitere Folgen ansehen, „trotzdem“. Denn vom ersten Eindruck her ist das eine angemessen produzierte Serie zwischen „irgendwas mit Zombies“ und „irgendwas mit Supermenschen“ in „einem arktischen Labor“, teils durchaus spannend. Allerdings häufen sich schon die ersten zwei Folgen so viel Drehbuchschwächen und Klischees, dass man alles weitere eigentlich schon absehen kann: die Infektion des CDC-Teams, der Zusammenbruch der Kommunikation, die Suche nach dem Heilmittel, das dann natürlich der Konzern abgreifen wird, gewiss in Person einer perfekt frisierten Konzern-Oberschnitte …

Fazit Peter: Nach Männern, die auf Affen starren geht da bestimmt noch mehr: Ein Unwetter inklusive Abreißen der Funkverbindung zur Außenwelt. Die Kontaminierten sägen die Masten des Windparks an und verursachen einen Stromausfall. Der Chef-Infizierte wird gefunden und kann sich an nichts erinnern. Sagt er jedenfalls. Weiterhin im Angebot: Eine vergrabene Pyramide, der Yeti oder eine Frau wird schwanger. Der kleine Timmy hat seine Murmeln im Labor liegen lassen, wird dort von einer mutierten Ratte gebissen und schwer krank, bis ihm jemand unter höchsten Risiko einen Cocktail verabreicht, der ihn natürlich ohne Neben- und Nachwirkungen ins Leben zurückholt. Die Forschungseinrichtung wird gesprengt oder fliegt ins All zurück zu den Aliens, die hinter allem stecken. Konzertiertes Aufatmen. Alle lachen am Ende, bis, von dissonanter Musik begleitet, schwarze Schmatze aus dem Abfluss quillt, was bis zur zweiten Staffel aber niemand sieht. ICH jedenfalls werde all das nie erfahren …

Filmstills: Syfy/NBC UNIVERSAL Global Networks Deutschland

]]>
http://sciencefictionlexikon.de/helix-syfy-science-fiction-mystery-serie/feed/ 0 1192
Nummer 6: The Prisoner http://sciencefictionlexikon.de/nummer-sechs-6-the-prisoner-blu-ray/ http://sciencefictionlexikon.de/nummer-sechs-6-the-prisoner-blu-ray/#respond Fri, 05 Nov 2010 05:00:08 +0000 http://sciencefictionlexikon.de/?p=13 Weiterlesen →]]>

Patrick McGoohan: The Prisoner

Als die TV-Serie “Nummer 6″ mit einer kryptischen Doppelfolge endete, liefen beim britischen Sender die Telefondrähte heiß – aus Protest gegen das Ende der 17 Folgen langen, außergewöhnlichen Produktion mit Patrick McGoohan. Kann man sich 40 Jahre danach noch mit dem Fan-Fieber anstecken?

Kurz gesagt: Ja, man kann. Schon aus der Titelsequenz der britischen Serie „Nummer 6“ könnte man einen ganzen Kurzfilm machen: Ein Lotus Super Seven fegt über verlassene Straßen, dann durch London. Am Steuer sitzt ein Mann mit leuchtend blauen Augen. Entschlossen stampft er durch endlose Tunnel, unaufhaltsam, reißt Flügeltüren auf, erreicht ein Büro – offenbar das seines Vorgesetzten. Den brüllt er an, knallt ihm ein persönliches Schreiben auf den Tisch und eilt, nun sichtlich zufrieden, nach Hause.

Es ist seine Kündigung, und die wird sogleich durch eine bizarr-futuristische Maschinerie weitergeleitet, offenbar die Bürokratie des britischen Geheimdienstes. Der – oder jemand anderes – scheint den Abschied aber nicht zu akzeptieren: Kaum zu Hause angekommen, wird der namenlose Ex-Agent betäubt ­- und erwacht auf einer unbekannten Insel in einem surrealen Dorf. Es ist ein SF-Gefängnis: überall Kameras, Videokontrollen und fortgeschrittene Technik. Lautsprecher verkünden fröhliche Parolen und spielen brackige Kaufhausmusik. Wer eines der Propaganda-Radios zerschmettert, hat drei Minuten später den Elektriker im Haus, der es repariert. Wer zu fliehen versucht, wird von überlebensgroßen weißen Blobs unerbittlich zurückgeholt. Für diese Hintergrund-Story brauchten die Macher keine Zeile Dialog. Und dennoch ertappt man sich dabei, das Intro bei jeder Folge komplett anzustarren, als läge dort des Rätsels Lösung. Denn gerätselt wird in der Serie „Nummer 6“ massiv.

Number Six: Where am I?

Number Two: In The Village.

Number Six: What do you want?

Number Two: Information.

Informationen aber gibt´s nur spärlich. Das Inseldasein ist eine kafkaeske Idylle, der Stadtplan weist die umgebenden Hügel als „the mountains“ und die Stadt als „your village“ aus, und die einzige Zeitung des Ortes – „the tally ho“ – druckt wenig Hilfreiches, gelegentlich auch mal eine Story, die erst noch passieren muß. Alle Insulaner haben Nummern, der Entführte die titelgebende „Nummer 6“. Scheinbarer Boß der Insel ist „Nummer 2“, und ihm brennt in Sachen Nummer 6 eine Frage ganz besonders auf den Lippen: „Warum haben Sie gekündigt?“ Nummer 6 hat natürlich seinen eigenen Kopf, keine Lust zu antworten und investiert stattdessen seine ganze Energie in den Versuch, von der Insel zu fliehen. Pro Folge ein Fluchtversuch – 17 Folgen lang.

Number Six: Whose side are you on?

Number Two: That would be telling.

Hört sich langweilig an? Von wegen. Noch heute, 40 Jahre nach dem Serienstart im Jahre 1967, bleiben Sie mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ab Folge 1 am Seher kleben, selbst wenn „Twin Peaks“ oder „Lost“ (ähnlich rätselhaft) und „The Avengers“ (ähnlich britisch) nicht zu Ihren Lieblingen zählen. Und Hand drauf – Sie werden sich dabei die ganze Zeit über fragen: Wieso eigentlich gucke ich mir diesen Schmarrn an?

Number Two: We want information. Information. Information.

Number Six: You won´t get it.

Number Two: By hook or by crook, we will.

Vielleicht bleiben Sie dran wegen der bizarren Kulissen, die nichts von ihrem Charme verloren haben, auch wenn sie nicht mehr ganz so futuristisch wirken mögen wie noch seinerzeit: drahtlose Telefone, Videokonferenzen, Lavalampen-Screensaver und allerlei Gimmicks und Gadgets, wie sie aus Agenten- und SF-Stoffen nicht wegzudenken sind. Ganz sicher auch wegen der kompromißlosen Regie- und Kameraarbeit, die jede Szene zu einem spannenden Vergnügen macht. Und natürlich wegen der cleveren Drehbücher. Hier geht es um Philosophie, nicht um Autojagden: Die wahren Themen der Serie sind Individualismus, Identität und Willensfreiheit, Wissenschaft und Fortschritt sowie Recht und Demokratie (in „The Village“ wird der Chef gewählt!). Obendrauf eine dicke Sahnehaube Paranoia: Wer steht auf welcher Seite? Gibt es überhaupt Seiten? Und wenn ja, gibt es eine richtige?

Wem kann man da trauen? In „The Village“ möglicherweise niemanden: So mancher Freund und gleichgesinnter Widerstandskämpfer entpuppt sich am Ende als Werkzeug der Obrigkeit, um „Nummer 6“ zu täuschen und ihm sein Geheimnis zu entlocken. Und wer auch immer das Sagen hat, ist nicht zimperlich. Bis hin zur psychischen Folter bleibt nichts unversucht, das Rätsel der Kündigung zu knacken.

Beispielhaft dafür kann die Folge „The Schizoid Man“ stehen: „Nummer 6“ wird über Nacht einer Gehirnwäsche unterzogen, sein Gesicht chirurgisch verändert und ein Doppelgänger als „Nummer 6“ eingeführt – der Held dagegen wird nunmehr als „Nummer 12“ angesprochen und ist entsprechend versessen darauf, zu beweisen, daß in Wirklichkeit er die Nummer 6 ist. Selten war die Paranoia größer, und so kämpft der Held nicht nur mit Fäusten, sondern auch mit Köpfchen und klugen Dialogen, oft herrlich zynisch-humorvoll.

Number Six: Who are you?

Number Two: The new Number 2.

Number Six: Who is Number 1?

Number Two: You are Number 6.

Number Six: I am not a number – I am a free man!

Übrigens flieht „Nummer 6“ nicht in jeder Folge direkt (jedes Mal auf eine originelle Art, doch letztlich stets vergebens), in den meisten Episoden zerstört er vielmehr seinen Widersacher, „Nummer 2“. An Nachschub mangelt es nicht: Es finden sich immer neue 2er, kluge und dumme, eitle und bescheidene, subtile und brachiale – doch wer ist die unbekannte „Nummer 1“, die Person, die die wirkliche Macht hat? Die Queen? Ein Super-Computer? Gott?

Number Two: I suppose you´re wondering why you´re here.

Number Six: The thought had crossed my mind.

Und überhaupt: Wer zur Hölle denkt sich sowas aus? Es war unter anderem Patrick McGoohan, der in der britischen TV-Serie „Danger Man“ (´64 -´68) den Geheimagenten John Drake verkörperte. Schon in dieser Serie, so sagt man, quatschte McGoohan mehr hinein als bei Schauspielern üblich. Doch „Danger Man“, einer der besten Agentenserien überhaupt, hat das sichtlich ebenso wenig geschadet wie „Nummer 6“. Dessen Konzept legte McGoohan vor, nachdem er seinen Job als „Geheimagent John Drake“ gekündigt hatte – ein Schelm, wer hier eine Koinzidenz sieht. Oder in Orson Welles´ „Der Prozeß“-Verfilmung nicht eine wichtige Inspirationsquelle erkennt.

Der gewiß recht eitle McGoohan (der angeblich Angebote für die Rollen „The Saint“ und „James Bond“ ausschlug) beherrscht die Serie auch als Darsteller: Stets perfekt in Szene gesetzt und dramatischst ausgeleuchtet, sind es er und sein Wille allein, die sich einem an Gegnern, Techniken und Mitteln haushoch überlegenen System entgegenstemmen. Einem System obendrein, das ebenso gut dem militärischen Gegner des kalten Krieges gehören könnte wie den eigenen, mißtrauischen Leuten – oder gar einer dritten, noch unbekannten Macht. In einem Mikrokosmos, der sich gummiartig jedem Erklärungsversuch entzieht, sich zudem von Folge zu Folge leicht ändert, in dem überhaupt nicht mehr real zu sein scheint. Kein Wunder, daß selbst die korrekte Reihenfolge der Episoden bei Fans hart umstritten ist.

Number 6: Has it ever occured to you that you are as much a prisoner as I am?

Number 2: My dear chap, of course! I know too much. We are both lifers. I am definately an optimist. That´s why it doesn´t matter who Number One is. It doesn´t matter which side runs the village.

Also: Die britische Serie „Nummer 6“ müssen Sie gesehen haben. Obwohl fast jede Episode damit endet, daß sich Gitterstäbe über sein Gesicht schieben: Moralisch, intellektuell, physisch – auf seine Weise gewinnt jedes Mal er, „The Prisoner“. Und das sind natürlich wir selbst, sofern wir nur unseren Hintern hochkriegen …

Number 6: I will not be pushed, filed, stamped, indexed, briefed, debriefed, or numbered! My life is my own.

]]>
http://sciencefictionlexikon.de/nummer-sechs-6-the-prisoner-blu-ray/feed/ 0 13