Science Fiction Film Review » Überwachung ... aus einer anderen Welt: SciFi-Filme, Space-Schrott & Blobs Thu, 11 Apr 2013 16:06:32 +0000 en-US hourly 1 http://wordpress.org/?v=3.5.1 Resident Evil 5: Retribution /resident-evil-5-retribution/ /resident-evil-5-retribution/#comments Fri, 05 Apr 2013 14:58:22 +0000 Andreas /?p=698 resident_evil_retribution Die genmanipulierte Kampf-Amazone Alice (Milla Jovovich) glaubt, das letzte Abenteuer überstanden zu haben. Denkste. Sie befindet sich in einer unterirdischen Forschungsstation der Umbrella Corporation, der schurkische Wesker steht plötzlich auf ihrer Seite, die Red Queen ist der neue Feind – und sie soll sich durch die Simulationen von Tokio, New York und Moskau aus der Station herauskämpfen, um … äh … ist eigentlich auch egal, denn in diesem Film ist letztlich alles egal, jede Figur kann ihr Klon sein, für oder gegen Alice arbeiten… Gewiss ist nur, dass es in Resident Evil 6 (2014) für alles eine Erklärung geben wird, hoffentlich…

resident_evil_retribution_rain Der fünfte Teil und kommerziell erfolgreichste Teil der Zombie-Reihe darf als ästhetischer Höhepunkt und inhaltlicher Tiefpunkt gelten. Ein Drehbuch existiert nicht, das Gebotene grenzt an ein abstraktes Action-Painting, ein loopendes Animated-GIF, in dem sich austauschbare Figuren mit Endlos-Magazinen beschießen, ohne verletzt zu werden.

Das ist vielleicht das beste, was man von diesem Trashfilm sagen kann: “Resident Evil 5: Retribution” ist eine Kunst-Installation, die perfekte Analogie zu einem gespielten Egoshooter. Aber ein Egoshooter ist eben ein interaktives Game, ein Film hat andere Gesetze. Vor allem der Gimmick mit den umgedrehten Klons quasi aller bisher in der Filmreihe aufgetretenen Figuren funktioniert hier einfach nicht, auch wenn das auf dem Papier eines dicken Buches wahrscheinlich reizvoll wäre: Weil man Oded Fehr und Michelle Rodriguez einfach nicht als Bösewichter sehen will, egal, wie das nun herbeierklärt wird – es macht den Film kaputt. Ist aber eh alles wurst: In der nächsten Fortsetzung leben sicher alle wieder und landen bestimmt am Anfang der Reihe, im Hive.

resident_evil_retribution_blu-ray_01_m Die Schauwerte gehen indes in Ordnung. Erste Sahne. Aber Action allein und ein sich steigerndes Abklappern aller bisherigen Zombies, Monster, Megazombies, Megamonster an hübschen Sets reicht selbst mit vier höchst attraktiven Frauen in höchst engen Klamotten nicht, um darüber hinwegzutäuschen, dass man den schönsten, aber halt auch größten Misthaufen des Jahrzehnts betrachtet.

resident_evil_retribution_jill Anderson hat’s absolut verbockt: Das solide B-Movie des ersten Resident Evil ging noch in Ordnung, die Fortsetzung war trotz Dumpf-Monster aushaltbar, Teil 3 darf als bester Film der Reihe gelten, IV ging noch als Ausrutscher durch, aber V ist echt dermaßen dümmlich, dass einem das Gehirn flüssig zu den Ohren rausläuft.

Hätte man diesen Film ironisch gestaltet, als Parodie vielleicht, dann und nur dann könnte man ihn vielleicht aushalten – aber nur nach 1. erfolgter Zombifizierung und 2. anschließendem Headshot.

Fazit: Null Story und reichliche geistlose Action vom Inhaltsleersten ergeben Null Spannung und Null Horror. Am besten zieht man sich Resident Evil: Retribution also mit Null Erwartungshaltung rein – dann kann man sich immerhin an der visuellen Umsetzung ergötzen. L’Action-Art pour l’art.

Zu haben auf DVD und Blu-ray , die ‘Premium Edition’ will mir preislich doch als ziemliche Abzocke erscheinen.

(Bilder: Constantin Film)

]]>
/resident-evil-5-retribution/feed/ 0
Eyeborgs – Nichts ist, wie es scheint /eyeborgs-nichts-ist-wie-es-scheint-2009/ /eyeborgs-nichts-ist-wie-es-scheint-2009/#comments Mon, 24 Oct 2011 15:52:58 +0000 Andreas /?p=341 Die Story: Mit all unseren Überwachungskameras sind wir noch nicht zufrieden und fühlen uns noch nicht sicher genug vor den Bedrohungen durch Terroristen. Deswegen haben wir in Zukunft gleich zwei Erweiterungen eingeführt. Das O.D.I.N. (Optical Defense Intelligence Network) als Vernetzung aller vorhandenen Überwachungskameras mit automatisierten Auswertungssystemen. Und die Eyeborgs , mobile Überwachungskameras auf zwei oder mehr Beinen, die halbautonom agieren und überall für ODIN spitzeln. Was der Bürger nicht verhindern kann, weil es der “Freedom of Observation Act” inzwischen sogar verbietet, solche Kameras aus seiner Privatsphäre zu entfernen (schon heute darf man Kameras nicht “beleidigen”).

Eyeborgs: Freedom Of Observation

Eyeborgs: Freedom Of Observation

Vor diesem Hintergrund verfolgt DHS-Ermittler Reynolds (Serien-Highlander und B-Mime Adrian Paul) die Spur einer Verschwörung, die den Präsidenten der USA (inzwischen auf 76 Staaten angewachsen) per Attentat beseitigen will. Doch seltsam: Immer öfter scheint das, was laut Zeugen passiert ist, nicht mehr mit dem übereinzustimmen, was die überall herumkrabbelnden Kameras aufgezeichnet haben… haben die Terroristen das Überwachungsnetz manipuliert?

Nein, noch schlimmer. Denn die Grundidee von Eyeborgs ist so gut, dass sie ein größeres Budget verdient hätte. Leider lässt B-Regisseur Richard Clabaugh, der uns schon Stinker wie “Deep Core” eingebrockt hat, die interessante Fiktion eines Überwachungsstaates auf dem Höhepunkt ebenso fallen wie alle Thriller-Ansätze und setzt statt dessen nach einer knappen, aber wirklich ganz passablen Stunde Film auf ein zu lautes, zu dummes Ende mit blöden Ballereien gegen CGI-Riesenkamera-Robots, die nur selten echt aussehen. Man war wohl schlicht zu faul für ein gutes Drehbuch.

Trotzdem kann man sich den Schinken mal ansehen und wird zum Beispiel feststellen, dass Danny Trejo mehr kann, als er in “Machete” zeigen durfte. Eyeborg Denn obwohl “Eyeborgs” mit geschätzten 3,7 Mio. US$ (laut IMDB ) nur knapp über dem Budget typischer Direct-to-Video-Horrorfilme liegt, ist er nämlich nicht ganz so trashig, wie man auf den ersten Blick vermuten möchte. Es gibt sogar einige seltsam satirische Einlagen, etwa das Paar, das heimlich … in einem Autor auf einem abgelegenen Parkplatz … von einem Dealer … ganz gewöhnlichen Tabak (!) erwirbt und eine Zigarette raucht – und dafür von den Robots geschnetzelt wird. Noch Fiktion oder bald EU-Gesetz?

Fazit: Eyeborgs ist gewiss kein ernsthaftes Film-Essay über die Abschaffung der Bürgerrechte in Zeiten der Terror-Hysterie, aber ein prima SF-Quatsch für zwischendurch, der Zynikern und Verschwörungsparanoikern aus dem Herzen spricht.

Zu haben auf DVD und Blu-ray .
Infos auf www.eyeborgs.com

]]>
/eyeborgs-nichts-ist-wie-es-scheint-2009/feed/ 0