In seinem B-Movie
Outpost
(2008) schickt er eine Gruppe Söldner mitten in ein Kriegsgebiet in Osteuropa. Ihre Mission: Einen Ingenieur zu einem unterirdischen Bunker begleiten, den einst die Nazis im zweiten Weltkrieg gebaut und dort zurückgelassen haben. Klappt soweit auch, bis sich herausstellt, was der Ingenieur dort sucht: Nämlich eine der sagenumwobenen Superwaffen des Führers, in diesem Fall eine Maschine, die, äh, irgendwas mit Einstein’scher Feldgleichung, und, äh, jedenfalls hat sie etliche Nazis (darunter Nazi Soldier #1, Nazi Soldier #2, Nazi Soldier #3…) damals nur konserviert, und die kommen jetzt, öhm, als mehr oder weniger gesichtlose und unverwundbare Zombies mit schicken SS-Ledermänteln aus den Gräbern und murksen die harten Söldner der Reihe nach ab.
Okay, das ist natürlich totaler Bullshit, aber sagen wir so: Mal eine etwas andere Idee und als Zombie-Militärfilm ganz okay für Zwischendurch.
In seinem neuen B-Movie
Outpost: Black Sun
(2012) schickt Steve Barker erneut eine Gruppe Söldner zum selben Bunker. Denn Satellitenaufnahmen haben gezeigt, dass von der Maschine (siehe oben) ein Feld ausgeht, das sich nach und nach ausbreitet und innerhalb dessen die Zombie-Nazis unverwundbar sind und daher (mal wieder) die Welt erobern wollen könnten! (Woher all die zusätzlichen Zombie-Nazis und ihr Nachschub an schicken SS-Mänteln und Wehrmachtshelmen kommt, bleibt offen.) Einzige Neuerung dieses Outpost-Aufgusses ist die junge Journalistin und Nazi-Jägerin Lena, die mal eben durchs Kriegsgebiet mit sich ausbreitenden Nazi-Zombie-Soldaten reist, um den bösen Obernazi Klausener persönlich zu entnazifizieren…
Okay, ist natürlich ebenfalls totaler Bullshit, aber sagen wir so: Wem der erste Zombie-Nazi-Quatsch gefallen hat, der kann sich auch den zweiten ansehen — dieselben gesichtslos an-verwesten Nazis, dieselben schicken SS-Mäntel, dieselbe Einstein’sche-Feldgleichungs-Murksmachine, mehr mysteriöses Geraune um mystische Runen, dafür weniger klaustrophische Spannung. Fällt etwas ab, aber nicht sehr.
Allerdings sterben auch hier die wahren, noch lebenden, nicht-untoten, allerdings im verborgenen operierenden Nazi-Opas überraschenderweise am Ende nicht und schmieden daher sicher weiterhin Pläne für das Tausendjährige Reich. Im kommenden B-Movie Outpost: Rise of the Spetsnaz (2013) dürfte es daher storymässig nicht völlig anders zugehen. Dieser Klepper wird wohl wirklich geritten, bis er untot ist…
Fazit: Eher ruhiger und jeweils zu gemächlich einsteigender Zombie-versus-Söldner-Dumpf-Schmarren für Fans, die gegenüber der ähem politischen Einstellung von Untoten etwas Toleranz mitbringen können … Erfreulicherweise weder allzu trashig noch allzu splatterig.
Einem Film, der „Sharkman“ (im Original: “Hammerhead: Shark Frenzy”) heißt und auf dem Titel ein malerisches Monster mit mehreren Reihen von Reißzähnen trägt, dem kann man einfach nicht böse sein. Zumal, wenn der Streifen innerhalb des Genres „B-Movies“ als herausragendes Werk gelten muss. Nicht, weil er besonders einzigartig, innovativ oder schlau wäre, sondern einfach, weil sich hier alle sichtlich Mühe gegeben haben, aus ganz wenig Mitteln ganz viel Schundfilm herauszuholen.
Die Story: Der (wirklich) verrückte Wissenschaftler Dr. Preston King (Jeffrey Combs) ist fasziniert vom Immunsystem der Hammerhaie und will einen Mensch-Hai-Hybriden schaffen. Ein Pharmakonzern ist natürlich interessiert und schickt ein paar Leute, unter anderem die schöne Amelia Lockhart ( Hunter Tylo , die ihrerseits ein bisschen so aussieht wie ein schönheitsoperierter Frau-Silikon-Hybride, aber vielleicht ist alles echt…). Der namenlose Rest des weiblichen Casts wird relativ schnell verspeist, denn Dr. King hat ja längst einen Hybriden erzeugt – seinen eigenen Sohn hat er (im Zuge einer Krebstherapie) mutieren lassen (wie genau das gehen soll, äh…) und versucht schon seit Wochen, verschiedene Exemplare der Gattung Mensch weiblichen Geschlechts von ihm befruchten zu lassen (natürlich gegen deren Willen). Was für ein Zufall, dass die Amelia mit Dr. Kings inzwischen geistig nicht mehr ganz anwesendem Sohn vor einiger Zeit eine Affäre hatte… und nur gut, dass sie jetzt ihren neuen Lover Tom Reed dabei hat (William Forsythe), um mal kräftig aufzuräumen.
Wenn das für Sie wirr klingt, dann stellen Sie sich zwischendurch noch Hai-Mensch-Attacken vor, die so schnell geschnitten sind, dass man das billige Gummi / CGI nicht sieht, sowie zahlreiche Schiessereien (Dr. King hat nämlich scheinbar eine Privatarmee schwarz gewandeter Söldner auf seiner einsamen Forschungsinsel) und andere B-Action.
Das alles wäre ungeheuer schlecht.
Wenn es nicht doch irgendwie anständig gemacht wäre.
Hunter Tylo zum Beispiel sieht dermaßen nach B-Cast aus der Ich-war-mal-Model-Mottenkiste aus, dass man zunächst weinen möchte – aber dann sieht man, wie sie sich den ganzen Film über derart ins Zeug legt, als würde sie hier beim Action-Remake eines Ingmar-Bergman-Filmes (einer Henrik-Ibsen-Verfilmung) mitmachen. Das gibt Sympathiepunkte.
Der peinlich übergewichtige „Held“ William Forsythe steht ihr kaum nach und wirkt nach der ersten Stunde des Films mit Ballermann in der Hand und dreckigem T-Shirt über der Wampe deutlich authentischer aus als all die gestählten Muskelmänner aus der ersten Garde Hollywoods, bei denen doch eh klar ist, dass sie das Böse aufhalten werden. Jeffrey „Re-Animator“ Combs ist wie üblich großartig, die Kulissen stimmen auch, kurz: Hier hat man wirklich nicht lieblos irgendeinen B-Mist runtergekurbelt. Sondern hier haben sich viele Halb-Begabte im Bewusstsein ihrer Limits ungeheure Mühe gegeben, mit geringsten Mitteln ein trotzdem höchst unterhaltsames B-Movie (mit gelegentlicher Gore-Neigung und etwas zu viel Geballer) zu drehen – und das merkt man diesem Schundfilm wirklich positiv an. Das üble IMDB-Rating von 2.8 hat er jedenfalls nicht verdient.
Fazit: Miese visuelle Effekte, wenig Budget, viel halbnacktes Fischfutter sowie reichlich Gewehrfeuer und sinnlose Explosionen machen Sharkman zu einem überdurchschnittlichen B-Movie. Trotz Logiklücken im Zehnerpack ist er durchaus unterhaltsam für Trash-Liebhaber und mein Tipp für Creature-Feature-Fans, die meinen, sie hätten schon alles gesehen – und die auf der Suche nach neuem Stoff auch die unterste Schublade nicht scheuen.
Die SharkMan-DVD gibt für angemessen wenig Budget bei Amazon, ein knapp 15-Minütiges Making-of ist auch drauf und ganz nett.
Infos: Amazon , IMDB , OFDB
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