Science Fiction Film Review » Psycho ... aus einer anderen Welt: SciFi-Filme, Space-Schrott & Blobs Thu, 11 Apr 2013 16:06:32 +0000 en-US hourly 1 http://wordpress.org/?v=3.5.1 Scavengers / Space Soldiers /scavengers-space-soldiers-2013/ /scavengers-space-soldiers-2013/#comments Sun, 24 Mar 2013 15:12:37 +0000 Andreas /?p=681 Dem unrasierten Weltraumschrottsammler Captain Wake und seiner gutaussehenden, hell- und dunkelbraun gekleideten, überwiegend blond-braunhaarigen Crew fällt beim Plündern ein seltsames Artefakt in die Hände, das unendliche Macht verspricht. Leider will das auch der bösartige, psychopathische, etc. Captain Jekel, der mit seiner ebenfalls gutausehenden, aber schwarz gekleideten und auch schwarzhaarigen Crew schon lange dem Artefakt auf der Spur ist und sprichwörtlich über Leichen geht.

Scavengers - Space Soldiers (2013)

Weltraum-Artefakt? Lass uns das mal googeln…

Scavengers (2013), hierzulande unter dem beknackten und völlig falschen Verleihtitel “ Space Soldiers ” erschienen (null Soldiers im ganzen Film, jeder ist wie im Originaltitel versprochen ein Plünderer), ist einer dieser höchst billigen Sci-Fi-Streifen, die wahrscheinlich nur deswegen überhaupt existieren, weil man die Weltraumszenen heute prima auch zuhause mit der Digitalbüchse machen kann. Ich machs kurz:

Gut:

  • überwiegend passable Story
  • mit teils interessanten Figuren
  • und teils passablen production design
  • sowie einigen interessanten Ideen
  • (plus eine halbentblösste, weibliche Brust in der obligatorischen Dusch-Szene)

Schlecht:

  • teils grottige Figuren (mit Comic-Namen wie “Breathtaker”, “Overkill” und “Mercenary Girl” (!))
  • dargestellt durch teils grottige Darsteller (vor allem massives Overacting des Schurken)
  • mit teils grottigen Dialogen
  • zwischen teils grottigen CGI-Schauwerten (in Prä-Babylon-5-Qualität)
  • in einer nie zu Ende gedachten Story
  • voller Rohrkrepierer nie wirklich gut umgesetzter Ideen
Scavengers - Space Soldiers (2013)

Schurkin (erkennbar an der schwarzen Lederkluft)

Ein echter Stinker also?
Ja und nein.
Ja: Weil so richtig stimmen tut hier nichts.
Nein: Denn ich habe schon viel schlimmere Stinker gesehen, täglich auf Syfy.

Ganz harte Fans können sich Scavengers – Space Soldiers schon reinziehen. Ich hatte das Gefühl, dass man aus einigen Elementen der Geschichte wirklich etwas hätte machen können, und einige Szenen gehen, für sich genommen, durchaus in Ordnung. Nur das Ganze stimmt halt hinten und vorne nicht, und die CGIs sind zwar texturell okay, doch ihre Animation ist einfach erbärmlich. Nur das Produktionsdesign ist angesichts des Budgets erstaunlich – ein Blick in die IMDB zeigt denn auch, dass Regisseur Travis Zariwny eigentlich damit sein Geld verdient. Man möchte wirklich nicht wissen, wie wenig Geld ihm hier zur Verfügung stand…

WARNUNG: “Sci-Fi-Horror im Stile von Event Horizon” verspricht ein Sticker auf der Packung. Die Armen Leute bei Splendid Film können natürlich nicht anders als so zu tun, als sei das hier ganz grosses Kino. Doch leider ist in Space Soldiers evensowenig Horror oder Event Horizon drin wie in einem Marzipan-Osterei, und auch die Ab-18-Freigabe ist reine Verkaufsmasche.

Fazit: Scavengers / Space Soldiers ist eine ziemlich üble Weltraumabenteuer-Gurke, die sich wirklich nur ansehen sollte, wer ein verdammt großes Herz hat für Low-Budget-Trash.

Zu haben auf Blu-ray und DVD . Ist aber eher was für die Leihvideothek.

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Shelter /shelter/ /shelter/#comments Tue, 21 Dec 2010 07:55:18 +0000 Andreas /?p=169 Shelter: Jonathan Rhys Meyers

Adam? David? Wes? Wer noch?

Die Psychologin Cara Harding (Julianne Moore) vertritt – unter anderem als Gutachterin im Umfeld von Todesstrafen – die These, dass die “multiple Persönlichkeit” als Krankheitsbild ein Mythos ist. Eines Tages übergibt ihr Vater, ebenfalls Psycho-Doc, ihr einen neuen Patienten: David (Jonathan Rhys Meyers). Der sitzt im Rollstuhl und ist ein ganz ganz netter Junge, bis Papa Doc ihm sagt, dass er mal bitte mit “Adam” sprechen wolle. Spaf! Der Kranke hüpft aus seinem Rollstuhl und will wissen, warum er hier ist – und wer dieser David sein soll.

Eine clevere Täuschung, da ist sich Cara ganz sicher – bis sie die Röntgenbilder des Kranken sieht: Der rollstuhlfahrende David hat nämlich andere Knochen als der gesunde Adam, obwohl beide identisch sind. Wooh… Die schöne Psychologin beginnt die Hintergründe zu ermitteln und stößt schließlich auf die wahren Hintergründe der multiplen Persönlichkeit, die übrigens immer neue Personen in sich zu vereinen scheint. Für die Erkenntnis zahlt sie am Ende einen hohen Preis.

Julianne Moore in Shelter

Julianne Moore

Ich gebe zu, dass ich mir diesen Mystery-Streifen nur wegen Julianne Moore geholt habe, für die ich eine gewisse Vorliebe hege (lechz). Auch lockte mich die Aussicht auf das, was ich “gepflegten Grusel” nenne, sprich: Spannung, ohne dass mir Blut & Beuschel um die Ohren fliegen. Und nicht zuletzt versprach die Verpackung, die Story stamme aus derselben Feder (Michael Cooney) wie “Identity”, ein ganz wunderbarer Mystery-Reißer, in dem im wahrsten Sinne des Wortes die Identität des Protagonisten zusammenbricht.

Leider kann “Shelter” (2010) hier nicht mithalten. Der Film beginnt als plausibles Psychologen-Drama, wird dann zum passablen Kriminalthriller und schwenkt über einen Umweg im Genre Japan-Körperhorror schließlich zum verkappt christlich fundierten Sekten-Grusel über, in dessen naiver Darstellung (“alte, grässliche Hexe vom Berg”) er leider seine Ernsthaftigkeit aufgibt und damit auch sein wunderbar moralinsaures Ende zerstört. Anders gesagt: Hier haben viel zu viele intelligente Leute versucht, einen besonders ausgeklügelten Horrorstreifen zu drehen. Die Macher haben viel zu viele Zutaten verwendet, und nicht immer gute: Als Beispiel mag der Geisterschatten auf dem Videoband gelten, der zufällig in die Hände eines Tontechnikers gelangt, der mit ein paar Tastenanschlägen das Bild in ein Wave konvertiert, auf dem dann natürlich die Grusel-Stimme aus dem Jenseits zu hören ist. Argh. Und zu viele jump scares , in denen letztlich außer Schnitt und Orchesterhit gar nichts passiert.

Shelter

Shelter

Herausgekommen ist also trotz solider Schauspieler nur eine schön fotografierte Themenverfehlung, die inhaltlich und formal auf den Zusammenprall von Rationalität und Mystizismus konzipiert ist, dabei aber meines Erachtens nicht über eine gute Folge X-Files hinauskommt und letztlich weniger Moral hat, als sie dem Zuschauer glauben machen will. Die Message ist nämlich: Wer nicht glaubt, muss dran glauben.

Fazit: Eher mittelmäßiger Multiple-Mystery-Murks, den man sich aber dank anständiger Spannung und wertiger Umsetzung durchaus mal reinziehen kann.

  • Zu haben als DVD und Blu-ray
  • Infos auf: OFDB , IMDB

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Fragment (2009) /fragment-2009/ /fragment-2009/#comments Thu, 14 Oct 2010 05:36:24 +0000 Andreas /?p=106 Fragment

Der tückische Spiegel...

Bei Aufnahmen in einem Kriegsgebiet wird der Fotograf Lloyd (gut: Wayne Bradley) von einem Fragment getroffen. Ziemlicher Mist, denn das Stück Metall steckt nun in seinem Schädel. Außerdem stammt es aus einer Waffe, in der abgereichertes Uran verwendet wurde – wir erinnern uns: Die USA, sonst nicht unzivilisiert, haben diesen Dreck im Irak verschossen, damit sie ihn nicht im eigenen Land entsorgen müssen. Kein Wunder also, dass sich um das Fragment in Lloyds Hirn ein inoperables Karzinom entwickelt.

Lloyd hat also nicht mehr lange zu leben, aber wie das manchmal so ist, macht er trotzdem weiter wie bisher und knipst munter vor sich hin. Doch dann wird es merkwürdig: Nach der Aufnahme eines toten Vogels wird Lloyd schwindelig, die Taube lebendig – sie fliegt davon. Auch ein toter Hund knurrt kurz nach dem Klicken des Auslösers den höchst verblüfften Lloyd an. Hat er etwa geheimnisvolle Kräfte entwickelt, um Tote wieder zum Leben erwecken zu können? So sieht es aus. Und leider ist er gerade umgezogen, und sein Apartment bewohnte – was für ein Zufall – vor ihm ein wahnsinniger Serienmörder, der seine Taten filmte, um sie als DVDs auf den Snuff-Markt zu verkaufen. Lloyd findet eine solche DVD, versteckt unter einer Diele am Boden. Was liegt für Fotografen näher, als nach dem ersten Entsetzen das hübsche Opfer (lechz: Bree Robertson ) direkt von der Mattscheibe weg abzulichten? Schlecht nur, dass auch der Slasher selbst im TV-Bild versteckt war …

Fragment (2009) Psycho-Grusel-Horror

Man muss nicht jeden Mist ansehen, Lloyd!

Der australische B-Thriller “Fragment” (2009) fängt mit seiner sauber inszenierten Kriegsszene erstaunlich gut an, kann sich dann aber nicht zwischen Psycho-Mystery und Slasher-Horror entscheiden und verschenkt kurz vor Ende der ersten Stunde seine Chance, ein Geheimtipp zu werden. Bei vielen Szenen hört man sich selber raunen, “Jetzt wird’s aber hinten höher wie vorne.” . Doch ebenso, wie das knappe Budget nicht zu übersehen ist, bemerkt man als Zuschauer doch auch, dass die Macher möglicherweise mehr Talent und Ideen hatten, als ihre Geldbörse finanzieren konnte. So entwickelt der stimmungsvoll fotografierte Streifen stellenweise eine gelungen schaurige Atmosphäre, der man sich schwer entziehen könnte, würde nicht regelmäßig eine ganz miese Szene dazwischen grätschen. Kurz: Schade, verhauen – aber von Regie-Neuling Andrew Miles könnte man u.U. noch was hören, sofern er deutlich bessere Drehbücher erhält.

Fragment

Aufgeweckte Typen: die Schöne und ihr Slasher

Fazit: Kann man sich mal ausleihen, wenn es sonst nichts gibt. Stellenweise ist “Fragment” ein gelungener und atmosphärisch dichter Grusel-Schocker, der aber letztlich in Handlungsarmut stecken bleibt. Für Horror-Fans sicher ganz nett, für Freunde der Grusel-Phantastik (wie ich) einen Tick zu heftig. Vorsicht: Die deutsche Low-Budget-Synchro ist unerträglich schlecht, man wechsle unbedingt zur englischen Tonspur, sonst verdirbt das wirklich alles.

  • Auf DVD: Fragment
  • Als HD: Fragment [Blu-ray]
  • Info: fragmentthemovie.com
  • Stimmiges Review auf hartigans-world.blog.de

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