Science Fiction Film Review » parallel ... aus einer anderen Welt: SciFi-Filme, Space-Schrott & Blobs Thu, 11 Apr 2013 16:06:32 +0000 en-US hourly 1 http://wordpress.org/?v=3.5.1 Source Code /source-code/ /source-code/#comments Thu, 03 Nov 2011 05:00:52 +0000 Andreas /?p=381 Source Code: Explosion im Zug

Source Code: Explosion im Zug

So schnell geht’s: Gerade eben noch war Hubschrauber-Pilot Colter Stevens (Jake Gyllenhaal) in Afghanistan, plötzlich wacht er in einem Zug nach Chicago auf, der wenige Minuten später von einer Bombe aus der Welt gefegt wird.

Wieder wacht Colter auf, diesmal in einer Art geschlossenem, dunklem Hubschrauber-Cockpit, das sich zudem zunehmend verändert. Über einen Bildschirm erklärt ihm die militärische Spezialistin Colleen Goodwin nur zögernd, was Sache ist: Er befindet sich in einem Zugangsbereich zur alternativen Realitäten, dem “Source Code”, und hat die Aufgabe, herauszubekommen, wer der Attentäter ist, der den Zug sprengen will.

Dazu muss er immer wieder die letzten acht Minuten eines verstorbenen Fahrgastes durchleben und allen möglichen Hinweisen auf den Täter nachgehen. Denn der Schurke plant ein zweites Attentat, das verhindert werden muss. In immer neuen Abwandlungen versucht Colter, in den über das Bewusstsein des verstorbenen Zugfahrers zugänglichen Parallelwelten das Puzzle zur Bombe neu zusammenzusetzen … und stellt sich dabei zunehmend die Frage, wo er sich eigentlich “in Wirklichkeit” befindet.

Source Code: Wo ist Colter Stevens?

Source Code: Wo ist Colter Stevens?

Inception meets Und täglich grüßt das Murmeltier mit einem Schuss 12 Monkeys . In diesen recht philosophischen Cyber-Thriller kann man sich weich hineinfallen lassen, sobald man die Kröte der höchst konstruiert wirkenden SF-Prämisse erst einmal geschluckt hat und über den irreführenden Titel gnädig hinwegsieht. Für Köpfchen sorgt Regisseur Duncan Jones, der hier zwar etwas platteren Stoff liefert als in seinem erstaunlichen Außenseiter “Moon”, dafür in Sachen Action ordentlich Gas gibt. Source Code: Jake Gyllenhaal

Wegen seines etwas aufgesetzten Endes (nach dem “Code Freeze”) ist “Source Code” auf den ersten oder zweiten Blick vielleicht nicht ganz so klug, wie er eigentlich sein möchte – doch viele merkwürdige Entscheidungen der Regie fordern auf den dritten Blick doch zum weiteren Nachdenken heraus und machen klar, dass Jones hier keineswegs das “Arthaus” an die “Action” verkauft hat, obwohl er an bunten Explosionen und einigen höchst einmaligen Einstellungen nicht sparte.

Fazit: “Cource Code” ist ein überdurchschnittlich intelligenter Science-Fiction-Thriller nicht nur für Fans der Viele-Welten-Interpretation der Quantenphysik oder der Gehirn-im-Tank-Idee .

Zu haben auf DVD und Blu-ray (empfehlenswert). Leute, die ohne Extras auskommen, greifen zum Duncan-Jones-Doppelfeature mit “ Moon ” und “ Source Code ” in einer Box.

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Special: Richard Kelly /richard-kelly-donnie-darko-southland-tales-the-box/ /richard-kelly-donnie-darko-southland-tales-the-box/#comments Mon, 22 Feb 2010 17:40:24 +0000 Andreas /?p=5 Ein Mann im Anzug klingelt an der Tür und überreicht Ihnen eine Schachtel mit Knopf. Wenn Sie den drücken, stirbt irgendjemand – Sie dagegen erhalten eine Million Dollar. Sie haben 24 Stunden Zeit. Was tun?

So beginnt der Film “The Box” von Richard Kelly. “Wie war er?”, wollte der Videothekar wissen. “Besser als Southland Tales, schlechter als Donnie Darko”, gab ich mit der DVD zurück. “Ach, der ist von dem?”, fragte er, als ich meine 1,50 Euro über die Ladentheke schob (die heute vielen Raubkopierern als zuviel für einen Film erscheinen, weshalb der Videothekar seinen Laden wohl nicht mehr lange haben wird). “Ja, von dem.” Denn wäre der Streifen nicht von Richard Kelly, würde er wohl irgendwo besprechungslos im Wühltisch enden, eine DVD-Kuriosität wie “Nuit Noir”.

Inzwischen Kult: der seltsame Horror-Hase

Aber von vorne: Donnie Darko , Kellys erste Langfilm-Regiearbeit aus dem Jahr 2001, wurde zwar kein Kinohit, erspielte sich jedoch via Mundpropaganda eine breite Fanbasis. Es ist schwer zu sagen, worum es bei “Donny Darko” in Wirklichkeit geht. Man muß diesen merkwürdig anrührenden Zeitreise-Pubertäts-Paralleluniversum-Film einfach gesehen haben; wie er liebevoll auf verschlungenen Pfaden zahlreiche Details miteinander verknüpft und unser Gehirn in halluzinative Fallen tappen läßt, jagt einem immer wieder wohlige Schauer über den Rücken.

Nach diesem Film war klar: Richard Kelly ist der neue David Lynch for the Masses. Hier ist einer, für den werden wir sogar wieder ins Kino gehen, der wird uns noch ganz große Filme liefern! Hat er auch.

Sehenswert: The Rock als Action-Vollpfosten

In Southland Tales (2006) wurde alles eine Nummer größer. Nämlich viel zu groß. Nach Terroranschlägen hat sich das postapokalyptische Amerika in einen Überwachungsstaat verwandelt, an dessen Spitze das Unternehmen USIDent steht. Weil das Öl knapp wird, muß ein neuer Treibstoff her – “Fluid Karma”, gewonnen aus einer neuentdeckten Quelle, die den Globus unterirdisch wie eine Schlange umwindet. Das Anzapfen ändert jedoch die Rotation unseres Planeten, öffnet ein Raumzeit-Loch und bringt prompt die üblichen Weltvernichtungsprobleme mit sich. Klingt soweit ganz plausibel, nur sehen Sie von alledem im Film nichts. Würde man das, was Sie stattdessen sehen, kurz notieren, hätte man eine unvollständige Drehbuchsammlung aus drei Dutzend Serien unterschiedlicher Genres vor sich liegen; darunter unentschlossene Komödien, böse Polit-Dokus und natürlich jede Menge Sci-Fi-Mystery-Zeugs plus News-Clips und Jesus-TV.

Man kommt in “Southland Tales”, der es hierzulande ebenfalls nicht in die Kinos schaffte, im besten Falle aus dem Staunen nicht heraus – im schlimmsten Falle gähnt man ob des unermüdlichen Ansturms immer neuer Bilder, Ideen, grotesker Einfälle und kryptischer Story-Möbiusschleifen. Es drängt sich der Verdacht auf, man starre entweder ein Meisterwerk an, das man nicht versteht (zum Beispiel weil man das Comic-Prequel nicht kennt), oder es handle sich einfach um eine mißlungene Klamotte.

Wer den Film auf DVD tatsächlich durchgehalten hat, dem war jedenfalls klar: Jetzt ist er völlig abgehoben, der Richard. Man kann “Southland Tales” wegen seiner wilden Ambition nicht wirklich schlecht finden, mag ihn irgendwie aber auch niemandem so recht empfehlen.

Ja, äh, was zur Hölle passiert hier?

Nun also: The Box . Die Familie Lewis hat Probleme. Arthur Lewis, Optik-Experte bei der NASA-Mars-Mission Viking, ist beim Psychotest für die Astronauten durchgefallen. Seine Frau Norma Lewis erfährt zur gleichen Zeit, daß die Schulgebühren für den Sohn angehoben wurden. Da wird Papa wohl die Corvette verscherbeln müssen. Kurz: Man hat kleine Geldnöte (genaugenommen wirklich sehr kleine, verglichen etwa mit denen des Ehepaars Lutz aus “The Amityville Horror”).

Eines Morgens liegt plötzlich eine hölzerne Schatulle auf der Treppe. Tags darauf klingelt ein gut gekleideter Mann mit Gesichtsnarbe an der Tür, stellt sich als Arlington Stewart vor und übergibt Norma den Schlüssel zum Knopf auf der Box. Die Bedienungsanleitung: Wenn sie den Knopf drückt, stirbt irgendwo jemand, den sie nicht kennt – sie geht straffrei aus, und als Belohnung gibt es eine Million Dollar obendrauf, steuerfrei. Norma hat aber nur 24 Stunden Bedenkzeit, dann endet das Angebot. Und sie darf klarerweise mit niemandem darüber reden. Abgang Mr. Mysterious.

Was tun: Drücken oder nicht? Also wirklich, eine Gesellschaft, in der ein solches Drehbuch eine Chance hat, sollte dringend in den Spiegel schauen; denn die Antwort kann doch bitteschön auf jeden Fall nur “Nein” lauten. Norma drückt natürlich trotzdem – und schon bereuen es Beide. Sie wollen wissen, wer jener seltsame Mann ist, der ihnen wie versprochen den Koffer mit der Million vorbei bringt. Der Gentleman rät dringend davon ab, ihm nachzuschnüffeln – und bald zeigt sich, daß man besser auf ihn hören sollte. Ehedem normale Mitbürger reden plötzlich in kryptischen Sätzen, geben dem reumütigen Paar in der einen Minute seltsame Ratschläge, und brechen in der anderen blutend zusammen. Der Geheimdienst hat wohl auch seine Finger im Spiel; doch warum wird nichts gegen den von einem angeblichen Blitzschlag entstellten Mann unternommen, der offenbar an alle Ehepaare im NASA-Umfeld seine Knopf-Schachteln verteilt?

Fast neunzig Minuten lang entwickelt “The Box” einen unglaublichen Sog auf Donnie-Darko-Niveau und fesselt den Zuschauer mit einer ruhigen Steigerung rätselhafter Ereignisse. Bis in Minute 1:15 – leider – die große Erklärung folgt. Der Rest wirkt aber wohl nur deswegen so enttäuschend, weil der Teil zuvor so brillant ist. Was am Ende des Tages vom Film übrig bleibt, ist eine knapp zweistündige Episode zwischen Akte X und Fringe, die reichlich Verschwörung und Science-Fiction mit einem Hauch Moralphilosophie verquirlt.

Ein Cocktail, den man durchaus genießen kann, wenn man sich von Erwartungen freimacht. Denn daß Kelly hier die Story eines anderen verfilmen mußte (“Button Button”, von I-am-Legend- und Shrinking-Man-Autor Richard Matheson), gibt dem Ganzen etwas erholsam Mainstreamiges. Es geht letztlich ja gar nicht darum, ob der Knopf wirklich eine Funktion hat. Marssonden-Tüftler Arthur schraubt das Gerät auseinander: es ist leer. Man darf auch bezweifeln, ob es wirklich einen ursächlichen Zusammenhang gibt zwischen Knopf und Tod, wie die Erzählung ihn suggeriert. Es geht also nur um die Entscheidung an sich, und die wird in unseren Gesellschaften bereits täglich getroffen – und zwar immer in genau derselben Weise wie vom Lewis-Paar.

Fazit? Hoffnung ist etwas ganz Wunderbares, berechtigte Hoffnung noch viel mehr. Sehen Sie sich also am besten alle drei Filme an. Auch wenn sie im Einzelnen nicht perfekt sind, bieten sie intellektuellen Radau auf unterhaltsamem Niveau. Sie machen neugierig auf die nächste schwer verdauliche Kopfgeburt dieses eigenwilligen Richard Kelly – und auch Hoffnung auf eine Zukunft des Science-Fiction-Films, die ohne Lichtschwerter-schwingende Ritter auskommt.

Wer shoppen mag:

  • Interessente Kombi: Southland Tales / Donnie Darko (2 DVDs, Steelbook)
  • The Box (DVD).
  • The Box [Blu-ray]
  • Southland Tales (DVD)
  • Donnie Darko (Single Disc) – billiger
  • Donnie Darko – Director’s Cut DVD – besser
  • Die ‘Fortsetzung’ s. Darko kann man ungesehen abhaken. Und wann gibts endlich Donnie Darko als Blu-ray ? (Derzeit: Nur als UK-Import…)

Donnie Darko: Trailer

Southland Tales: Trailer

The Box: Trailer

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Donnie Darko /donnie-darko/ /donnie-darko/#comments Mon, 22 Feb 2010 15:50:39 +0000 Andreas /?p=8

Donnie Darko: Visionen von schwarzen Hasen

“Donnie Darko. Was soll das eigentlich für ein Name sein?” Ja, mit so einem Namen hat man es als 16jähriger nicht leicht; zumal, wenn man etwas schizophren ist, Drogen konsumiert, Visionen von schwarzen Horror-Hasen oder vierdimensionalem Willensglibber hat und verhindern möchte, daß einem eine Turbine aufs Hausdach donnert.

Man tut sich schwer, das aus dem Jahr 2001 stammende Regiedebüt von Richard Kelly nicht außerordentlich zu mögen. Mehr im Special: Richard Kelly .

Wer shoppen mag:

  • Interessente Kombi: Southland Tales / Donnie Darko (2 DVDs, Steelbook)
  • Donnie Darko (Single Disc) – billiger
  • Donnie Darko – Director’s Cut DVD – besser
  • Die ‘Fortsetzung’ s. Darko kann man ungesehen abhaken. Und wann gibts endlich Donnie Darko als Blu-ray ? (Derzeit: Nur als UK-Import…)

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