Der fünfte Teil und kommerziell erfolgreichste Teil der Zombie-Reihe darf als ästhetischer Höhepunkt und inhaltlicher Tiefpunkt gelten. Ein Drehbuch existiert nicht, das Gebotene grenzt an ein abstraktes Action-Painting, ein loopendes Animated-GIF, in dem sich austauschbare Figuren mit Endlos-Magazinen beschießen, ohne verletzt zu werden.
Das ist vielleicht das beste, was man von diesem Trashfilm sagen kann: “Resident Evil 5: Retribution” ist eine Kunst-Installation, die perfekte Analogie zu einem gespielten Egoshooter. Aber ein Egoshooter ist eben ein interaktives Game, ein Film hat andere Gesetze. Vor allem der Gimmick mit den umgedrehten Klons quasi aller bisher in der Filmreihe aufgetretenen Figuren funktioniert hier einfach nicht, auch wenn das auf dem Papier eines dicken Buches wahrscheinlich reizvoll wäre: Weil man Oded Fehr und Michelle Rodriguez einfach nicht als Bösewichter sehen will, egal, wie das nun herbeierklärt wird – es macht den Film kaputt. Ist aber eh alles wurst: In der nächsten Fortsetzung leben sicher alle wieder und landen bestimmt am Anfang der Reihe, im Hive.
Die Schauwerte gehen indes in Ordnung. Erste Sahne. Aber Action allein und ein sich steigerndes Abklappern aller bisherigen Zombies, Monster, Megazombies, Megamonster an hübschen Sets reicht selbst mit vier höchst attraktiven Frauen in höchst engen Klamotten nicht, um darüber hinwegzutäuschen, dass man den schönsten, aber halt auch größten Misthaufen des Jahrzehnts betrachtet.
Anderson hat’s absolut verbockt: Das solide B-Movie des ersten Resident Evil ging noch in Ordnung, die Fortsetzung war trotz Dumpf-Monster aushaltbar, Teil 3 darf als bester Film der Reihe gelten, IV ging noch als Ausrutscher durch, aber V ist echt dermaßen dümmlich, dass einem das Gehirn flüssig zu den Ohren rausläuft.
Hätte man diesen Film ironisch gestaltet, als Parodie vielleicht, dann und nur dann könnte man ihn vielleicht aushalten – aber nur nach 1. erfolgter Zombifizierung und 2. anschließendem Headshot.
Fazit: Null Story und reichliche geistlose Action vom Inhaltsleersten ergeben Null Spannung und Null Horror. Am besten zieht man sich Resident Evil: Retribution also mit Null Erwartungshaltung rein – dann kann man sich immerhin an der visuellen Umsetzung ergötzen.
L’Action-Art pour l’art.
Zu haben auf DVD und Blu-ray , die ‘Premium Edition’ will mir preislich doch als ziemliche Abzocke erscheinen.
(Bilder: Constantin Film)
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Risiken und Nebenwirkungen: 29.999 der Probanden mutieren zu Zombies, die kurz darauf die Bevölkerung von London verspeisen. Nur eine einzelne Patientin wurde nicht krank: Der Sicherheitschef des Konzerns, ein Mann fürs Grobe, soll sie ins Labor schaffen. Daran wollen ihn hindern: Ihre brotdumme Freundin, ihr weinerlicher Ex-Freund, ein egoistisches Paar von US-Touristen und viele, viele RAK-295-Amokläufer.
“Nicht
noch
ein Zombie-Stinker …”
… doch, diesmal aus Großbritannien. Das muss dort inzwischen ein eigener Industriezweig mit Wirtschaftsförderung sein…
Das Besondere an diesem Survival-Horrorfilm: leider rein gar nichts.
Man sieht hier nichts, was man nicht schon woanders gesehen hätte – doch, halt, eine Sache gibt es: Die Zombies schlurfen nicht, wie früher, sie rennen auch nicht, wie so häufig seit dem (auch hier schlecht kopierten) Zombie-Reisser
’28 Days / Weeks Later’
, nein, mehr doch: Die Zombie rennen, springen sportlich über Hindernisse, sich hechten splitternd durch Fenster, jumpen halbe Wände hoch und überwinden hüpfend Autos und rollen geschmeidig ab – es sind geradezu
Parkour
-Zombies
. Nette Idee eigentlich; doch als solche trägt sie alleine keinen Film.
2,4 Mio soll der Streifen gekostet haben – das ist billig. Je nach Sichtweise ist
Devil’s Playground
also ein verhunzter B-Stinker oder ein passabel gelungenes C-Filmchen.
Fazit: Lustlos runtergekurbelte Zombie-Apokalypse, in die nur harte Untoten-Fans ihre Zähne schlagen sollten. Trotz etwas zu viel brutalem Splatter stellenweise durchaus besser (weil professioneller umgesetzt) als übliche Zombie-Filme von der Stange. Dennoch am Ende irgendwie blass, humor- und ideenlos, spannungsarm und klischeereich und bis auf Security-Dampframme Cole (Craig Fairbrass) schlecht und unsympathisch besetzt. Verzichtbar.
Zu haben auf DVD und Blu-ray und via VoD ( Maxdome )..
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Legal (weil Public Domain) auch hier als Download zu haben: www.archive.org/details/santa_claus_conquers_the_martians_ipod
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Doch bevor Sam sich auf die Heimreise begeben kann, baut er einen Unfall und verliert das Bewusstsein. Man kann sich seine Überraschung vorstellen, als er auf der Krankenstation aufwacht und sich seinem Retter gegenübersieht: Nämlich sich selbst – bloß in einer deutlich jüngeren Version, frisch gewaschen und kerngesund. Was geht da vor sich?
Die Prämisse ist cool, die Atmosphäre in den Kulissen stimmt auch. “Moon” wurde entsprechend gefeiert und für ganz besonders intelligent gehalten. Ich bin da nicht ganz so enthusiastisch, denn leider hat das in meinen Augen etwas einfältige Drehbuch von “Moon” nicht genug Substanz, um einen gesunden Spannungsbogen über die Laufzeit hinweg zu halten.
Dennoch ist Moon sehenswert. Nicht nur, weil es eben kein Monster-Schrott ist. Sondern weil die “Außenaufnahmen” und die Sets einfach atemberaubend gut aussehen. Regisseur Duncan Jones hat eine richtige Augenweide inszeniert, die Lust macht, sofort eine Schicht auf dem Mond einzulegen…
Und so bekommt man mit einer Kanne Kaffee auf dem Beistelltisch ein gemütliches SF-Kammerspiel zu sehen, das Genre-Fans mit vielen Anspielungen auf “2001″ und andere Klassiker erfreut. Empfehlenswert ist übrigens die Original-Tonspur, weil Kevin Spacey den Roboter GERTY spricht und dabei hörbar einen Gegenentwurf zu HAL im Sinne hatte.
Fazit: Visuell äußerst beeindruckende, inhaltlich allerdings etwas langatmig geratene SF-Perle, die man sich durchaus ansehen kann.
Zu haben auf DVD und Blu-ray . Letztere ist besonders empfehlenswert, denn die Aufnahmen des Mondes sind einfach grandios geraten. Interessant auch das Duncan-Jones-Doppelfeature mit “ Moon ” und “ Source Code ” in einer Box.
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Arthouse-Science-Fiction hat ja stets einen schweren Stand. Einerseits will sie natürlich spannend unterhalten, andererseits möchte sie weg von den Genre-Konventionen, die so oft in sinnlose Effekt- und Materialschlachten ausarten. „Monsters“ wandelt hier auf einem schmalen Grad, denn die titelgebenden Wesen tauchen praktisch nur drei Mal auf und bleiben letztlich Staffage; als Creature Feature geht das Stück daher nicht durch. Stattdessen konzentriert sich der Film in der Art eines Road-Movies auf die beiden Hauptdarsteller, für deren Ich-schlage-mich-durch-bis-nach-Amerika-Geschichte die Aliens allerdings gar nötig gewesen wäre.
Trotzdem lohnt es sich, den Film zu sehen. Weniger wegen der erstaunlich zurückhaltend entwickelten Romanze zwischen den beiden Hauptdarstellern, sondern tatsächlich wegen der Schauwerte: Die Illusion, halb Mexiko und die USA befänden sich im Kampf gegen turmhohe Space-Tintenfische, wird so diskret und doch zugleich umfassend als Hintergrund aufgebaut, dass es eine wahre Freude ist. Und natürlich wegen der kaum zu übersehenden (angeblich nicht beabsichtigten) politischen Botschaft dieses Low-Budget-Movies, das für geschätzte 800.000 Dollar erstaunlich gut aussieht.
Fazit: „Monsters“ ist eine beeindruckend stimmungsvolle Metapher auf die Angst vor Einwanderung, hat allerdings mit etlichen Längen zu kämpfen. Als Science-Fiction-Movie geht es gerade noch so durch. Eher ein Tipp für Freunde des leisen phantastischen Films – Action-Fans sollten diese Zone aber meiden, bis jemand mit einem besseren Drehbuch das Remake dreht.
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Diesmal sind sieben Leute an Bord, sechs davon steigen in die Landefähre, einer bleibt im Orbiter. Irgendetwas geht schief, und die Mission crasht auf dem Mars, der Captain geht dabei drauf, da waren es nur noch fünf: zwei Frauen und drei Männer sitzen in der (roten) Tinte. Ihr Schiff hat kein Triebwerk mehr, eine Rettungsmission von der Erde bräuchte gut zweieinhalb Jahre – doch die Vorräte reichen maximal ein Jahr. Was tun?
Náufragos hätte trotz geringem Budget ein ganz passables Mars-Drama abgeben können. Die Weltraumaufnahmen sind in Ordnung, die Kulissen für ein B-Movie ganz anständig und die Mars-Aufnahmen, sichtlich auf Lanzarote gedreht und rot gefärbt, sehr stimmungsvoll geraten. Soweit alles in Ordnung. Doch leider macht die Regisseurin, die auch die Ersatz-Kommandantin schauspielert, rein gar nichts aus der Situation. Mehr noch: Sie (und ihr Autor) beherrscht die seltene Kunst, selbst spannende Aspekte langweilig zu gestalten. Sie scheitert, finde ich, vor allem am Wunsch, eine möglichst realistische Near-Future-SF liefern zu wollen. Was umso ironischer ist, als es gerade bei der Wissenschaftlichkeit ganz schön im Gebälk von Náufragos knarzt.
Als Beispiel dafür, was mit dem Film nicht stimmt, braucht man nur die Situation nach dem Crash zu betrachten. Mal angenommen, Sie und ich, wir hätten uns zu einer Mars-Mission gemeldet. Das ist ja, sagen wir mal, durchaus etwas gefährlicher als den Bus ins Kino zu nehmen. Sowas weiß man vorher… aber egal: Und dann wären wir gecrasht und müssten erkennen, dass wir nicht mehr zur Erde zurückkehren können (was ich übrigens für das realistische Szenario der ersten bemannten Mars-Mission halte: ohne Crash landen, aber mit dem Wissen, keine Rückfahrkarte dabei haben – und die Chinesen werden es machen, weil wir sowas kulturell nicht werden “zulassen” können). Wir hätten aber noch Essen, Trinken und Sauerstoff für ein Jahr.
Was würden wir tun?
Ja, Mensch! Natürlich würden wir doch forschen, analysieren, Experimente durchführen – kurz: Wir würden all das machen, wofür wir eigentlich zum Mars geflogen sind, verdammt noch mal. Vielleicht nicht ganz so fröhlich, aber tun würden wir es. Denn an der Aufgabe hat sich ja nichts geändert.
Was aber machen die fünf?
Sie stänkern sich gegenseitig an, ziehen sich mit “Wir werden alle sterben!”-Sprüchen runter (hallo? Wir hier auf der Erde werden auch alle sterben, also was soll’s?!) und denken nicht eine einzige Sekunde daran, irgendwas sinnvolles mit ihrem Restleben anzufangen, außer, auf den Tod zu warten. Das einzig realistische als diesem angeblichen “psychologischen Drama” ist der Unsympath, der “vor dem Ende” noch mal eine Nummer schieben will (wohl nicht recht bedenkend, welchen Beziehungsstreß das im restlichen Jahr nach sich zöge).
Dieser fehlende menschliche Realismus ist viel schlimmer als der unwissenschaftliche Crash, der rasche Bergabstieg über 6000 Meter im Raumanzug oder die Möglichkeit, in Mars-Nähe ohne Zeitverschiebung mit einem Reporter von der Erde zu sprechen.
Wir schauen also fünf Stümpern dabei zu, wie sie sich gegenseitig deprimieren. In von mittelmäßigen Darstellern schlecht gebrachten, dümmlichen Dialogzeilen, die ganz sicher “psychologisch” hätten sein wollen & sollen, es aber leider nicht sind. Uaäähhh. Da pennt man wirklich fast weg … und doch bleibt man dran, denn man hat als Zuschauer durchaus das Gefühl: da muss ja noch was kommen! Was Geheimnisvolles! Und wahrlich … am Ende des Filmes, der im Verlauf immerhin zunehmend weniger schlecht wird, auch wenn er einigen üblichen Klischees frönt, gibts dann tatsächlich noch ein bisschen was Interessantes, das hier nicht verraten werden soll.
Fazit:
Zu oft öde geratenes Independent-Movie – immerhin mit stimmungsvollen Bildern vom Mars und einigen sehr wohl ganz gut geraten Szenen. Leidet meines Erachtens weniger unter seinem geringen Budget als unter seinem langweiligen und unentschlossenen Buch und einer farblosen Regie.
Hätte aber schlimmer sein können, ist halt nur nicht so intelligent, wie er glaubt. Für Alles-Seher und Independent-Fans gerade noch erträglich. Kann man sich als Mars-Fan schon mal reinziehen, aber nur mit viel Kaffee.
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Am Anfang denkt & hofft man ja noch, “Star Crystal” (USA 1986, auf keinen Fall zu verwechseln mit “Galaxy of Terror”) könnte als schlechter, aber immerhin blutiger Alien-Ripoff durchgehen, doch am überraschenden Ende <Spoiler!> ist es so, dass das Monster “Gar”, das wie E.T.s schleimiger Leucht-Bruder aussieht, eigentlich unschuldig & freundlich ist und die Überlebenden der Crew ihm helfen, wieder nach Haus zu kommen … war ja alles nur ein Missverständnis. </Spoiler!> Was? Wie?
Was für ein wahnsinniger Mist! Kaum auszuhalten!!! Schwer zu unterbieten jedenfalls. Sehenswert eigentlich nur, weil kaum zu fassen ist, wie dieser Film endet. Wer seine Freundin loswerden will, zwinge sie, den Film gemeinsam anzusehen. Auch als Therapie geeignet, um von TV-Sucht loszukommen. Hat aber Nebenwirkungen, daher besser direkt in den Weltraummüll geben…
Fazit: Richtig übler Splatter-Trash
mit einigen wenigen, dann passablen Tentakel-Momenten (für Gorehounds (aber nur solche im Vollrausch)).
Verdiente eigentlich einen großen Warn-Aufdruck.
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