Science Fiction Film Review » Horror http://sciencefictionlexikon.de ... aus einer anderen Welt: SciFi-Filme, Space-Schrott & Blobs Thu, 11 Apr 2013 16:06:32 +0000 en-US hourly 1 http://wordpress.org/?v=3.5.1 Sci-Fighter http://sciencefictionlexikon.de/sci-fighter-1996/ http://sciencefictionlexikon.de/sci-fighter-1996/#comments Sun, 22 Jul 2012 15:28:58 +0000 Andreas http://sciencefictionlexikon.de/?p=636 Sci-Fighter: Adrian Dunn

das Böse sieht mies aus

Fans von 80er-Jahre-B-SF kommen bei “Sci-Fighter” (USA, 1996) voll auf ihre Kosten, denn für ein Low-budget-Creature-Feature ist der gar nicht übel: Auf einem Mondgefängnis infiziert sich der Gefangene Mörder Dunn (wie immer wahnsinnig: Billy Drago) absichtlich mit irgendeinem ausserirdischen Schleimdingsbums. (Wie das auf die Mondbasis kam, woher Dunn wusste, dass und wie ihm das Ding helfen könnte – keine Ahnung.) (Die Mondbasis ist auch nur dadurch zu ahnen, dass sie erwähnt wird und einmal ein entsprechendes Schild zu sehen ist. Das alles zeigt ab Szene 1, wie low das Budget hier war. Kurz: Weltraumaufnahmen gibt es hier keine. Macht aber nix.)

Die infizierte Dunn “stirbt”, man bringt ihn (per Cut) zurück auf die Erde, wo er natürlich sogleich erwacht. Und weil er irgendwo in einem Treppenhaus abgestellt wird, kann er auch gleich entkommen, ein paar Unschuldige meucheln und eine Frau vergewaltigen (die dadurch ebenfalls infiziert ist und später für eine Splatter-Einlage sorgt).

Sci-Fighter: Roddy Piper als harter Cop mit Herz

der harte Cop mit Herz

Das ruft Detective Cameron Grayson (passabel dargestellt vom Wrestler Roddy Piper, den Fans aus “Sie leben!” kennen) auf den Plan, der im Zuge der Ermittlungen mit der schönen Wissenschaftlerin Dr. Kirbie Younger (very hot: Jayne Heitmeyer) flirtet und diese denn auch bald vorm Monster retten muss.

In Sachen Story darf man hier keine Überraschungen erwarten, auch die visuellen Effekte fallen eher mau aus.

Was Sci-Fighter für den Fan dennoch sehenswert macht, ist zum einen, dass das ganze ganz ordentlich in Szene gesetzt ist. Es ist zwar B, aber eben kein Trash, und es wirkt wie ein echter Film, der meiner Meinung nach deutlich über heutigem Syfy-Niveau liegt. Wofür vielleicht auch die Abwesenheit schlechter CGIs sorgt.

Sci-Fighter: ein bisschen Splatter

ein bisschen Splatter

Zugleich ist es den Machern gelungen, mit ganz wenigen Mitteln eine einigermassen düstere SF-Atmosphäre zu erzeugen. So ist die Erde durch eine Explosion in eine Staubwolke gehüllt, daher ist es immerzu Nacht (siehe auch: Split Second). Die Locations sind allesamt heruntergekommene Hinterhöfe, die üblichen Labors und futuristisch anmutenden Architekturen sowie neon-erleuchtete Clubs mit einigen futuristisch kostümierten Klischee-Punks.

Einige wenige Science-Fiction-Gimmicks sorgen aber für einen Hauch (!) Blade-Runner-Feeling, etwa die Maschine zur Identifizierung des Verdächtigen, die auf unterbewusstes Erkennen reagiert – tolle Idee. Dieser ganz kleine Schuss Neo-Noir, etliche Anspielungen und Hommages (oder: geklaute Szenen) und eine gewisse Copfilm-Dreckigkeit sind es, die “Sci-Fighters” durchweg zu einem kurzweiligen Vergnügen werden lassen.

Scie-Fighter: nette Nebenszene

nette Details

Hinzu kommt, dass der Film immer wieder sehr nett in Szene gesetzte Details aufweist, die man in einem glatt gebügelten A-Film nie finden würde, etwa der Wachposten, der seine Blumen giesst (bevor der Schuft ihn meuchelt, aber auch der giesst danach noch weiter…).

Sci-Fighter: die obligatorische schöne Wissenschaftlerin

die schöne Wissenschaftlerin in zuschauerbedürfnisoptimierter Kleidung

Und dann ist da noch die Tatsache, dass Jayne Heitmeyer am Ende selbst durchgreifen muss, und das auch noch formschön: im BH. Das ist so herrlich auf unterste-Bedürfnisse-Schublade kalkuliert, dass es fast schon wieder niedlich ist…

Fazit: Geldknappes, drehbuchdünnes, aber dennoch amüsantes B-Science-Fiction-Cop-Creature-Feature mit harten Männern samt dicken Wummen und nervenden Vorgesetzten, schönen und klugen Frauen sowie ekligen Glitsch-Monsterchen im Superschurken (die eine Invasion planen, was am Ende aber keinen mehr interessiert). Was kann man mehr verlangen? Mein Tipp für einen prima B-Abend.

Sci-Fighter (1996)

ein Hauch Zukunft…

Vorsicht: Mit der Don-”The-Dragon”-Wilson-Martial-Arts-Gurke “Sci-Fighters” von 2004 hat das nix zu tun.

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Quarantäne, Quarantäne 2: Terminal http://sciencefictionlexikon.de/quarantaene-quarantine-2-terminal/ http://sciencefictionlexikon.de/quarantaene-quarantine-2-terminal/#comments Mon, 21 Nov 2011 05:43:50 +0000 Andreas http://sciencefictionlexikon.de/?p=420 QuarantinePhantasielose Hollywood-Produzenten sahen eines Tages den (entsetzlich guten) Zombie-Reisser [REC] und drehten sogleich ein 1:1-Remake: Mit zehnmal mehr Budget, einem fast identischem Drehbuch plus nahezu gleichen Einstellungen (!), allerdings deutlich schlechteren Darstellern und einem etwas langweiligerem Ergebnis. Aber okay: Auch das Ergebnis „Quarantäne“ (2008) kann man sich mal reinziehen. Nur ist [REC] eben besser.

Der unvermeidliche „Quarantäne 2: Terminal“ (2011) verlegt die Handlung in ein Flugzeug. Noch während des Outbreaks folgt die Notlandung, danach kämpft man in einem stillgelegten Teil des Flughafens ums Überleben … immer noch besser als der durchschnittliche Videotheken-XY-of-the-Dead-Billig-Quark, dennoch eher was für Zombiefilm-Allesfresser.

(Quarantäne auf Amazon: DVD, Blu-ray, als Doppelpack: “Quarantäne” + “Motel” (aka: “Vacancy“, ziemlich finsterer Schocker), Quarantäne 2 auf Amazon: DVD)

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[•REC] & [•REC]² http://sciencefictionlexikon.de/rec-rec2-quarantaene/ http://sciencefictionlexikon.de/rec-rec2-quarantaene/#comments Mon, 21 Nov 2011 05:43:37 +0000 Andreas http://sciencefictionlexikon.de/?p=413 [REC]Mit ihrem Reality-TV-Team soll eine Reporterin eine Nacht lang das Leben und die Arbeit von ein paar Feuerwehrmännern in Spanien dokumentieren. Deswegen ist sie auch dabei, als sie zu einem scheinbaren Routineeinsatz ausrücken: Eine ältere Dame läuft in einem Wohnhaus Amok und soll beruhigt werden. Dort angekommen, wecken erste Blutspritzer an den Wänden das Misstrauen, doch schon kommt ihnen die erste Zombie-Oma blutverschmiert entgegen, schreit um sich und beißt zu. Noch ehe Hausbewohner, Feuerwehrmänner und das TV-Team sich vom Schock erholt haben und langsam zu verstehen beginnen, welche Gefahr sich da virusartig ausbreitet, spitzt sich die Lage zu: Die Polizei stellt das Gebäude unter Quarantäne, wickelt es dazu in Plastik ein und erschießt jeden, der sich auch nur in der Nähe der Fenster zeigt. Die Überlebenden sind auf sich allein gestellt…

[REC]Der Films spielt größtenteils im Inneren des Wohnhauses: Die Reporterin spricht direkt zum Publikum, ihr Kameramann zeichnet alles auf – und genau das ist das Material, das wir als Zuschauer zu sehen bekommen. “[•REC]” (Spanien, 2007) folgt hier dem modischen Trend zur “Mockumentary” à la “Die Delegation” (1970) oder “Blair Witch Project” (1999), wie man ihn auch in „Diary Of The Dead“ (2007) oder (später) “Cloverfield” (2008) ertragen muss. Mit dem entscheidenden Unterschied, dass die genannten Beiträge zum Horror-Genre sich neben [REC] wie eine laue Folge von Ernie & Bert ausnehmen.

[REC]Ohne spoilern zu wollen: 0 Überlebende*. [REC] ist zweifellos einer der eindringlichsten Horrorfilme des Jahres 2007 und einer der wenigen Wackelkamera-Filme, bei denen das Gimmick nicht nervt, sondern passend zur Story wirklich an den Nerven zehrt. Er fängt langsam und harmlos an und zieht dann gnadenlos die Daumenschrauben der Spannung an. Selbst abgebrühte Gore-Hounds kommen voll auf ihre Kosten, ohne dass der klaustrophobische Zombie-Thriller je in sinnlosen Splatter abdriften würde. Ganz harter Tobak, blendend inszeniert – daher mussten fantasielose US-Studios das ganze unter dem Titel “Quarantäne” nachdrehen…

Fazit: Egal, ob Sie noch nie einen Zombie-Film gesehen haben oder deren viele: Dieser spanische Low-Budget-Reißer ist ein Muss. Wenn anlässlich des Endes der Welt die Infizierten schon hinter Ihnen her sind und Sie vor dem Rückweg ins Versteck nur noch ein einziges Video klauen wollen, dann stecken Sie statt noch mehr Munition lieber [REC] ein. Der packt Sie nach den harmlosen 20 ersten Minuten derart an der Gurgel, dass Sie beim Abspann Blutergüsse am Hals haben.

(Infos: movies.filmax.com/rec/, Amazon: DVD, Blu-ray, 3D-BD)

[REC]²

[REC]22009 folgte die unvermeidliche Fortsetzung, die so nahtlos an das Original anschließt, das man glauben könnte, die beiden Filme wären hintereinander gedreht worden. Über die Story lässt sich streiten: Am Ende von [REC] wurde ja angedeutet, dass das ganze Zombie-Problem überhaupt nichts mit Viren zu tun hat, stattdessen ist unter Umständen die Kirche involviert. Und so begibt sich im Aufguss des Nachbarschafts-Geschnetzels ein Team Polizisten (mit “Helmkameras”) unter der Führung eines geheimnisvollen Experten in das noch immer in Plastik eingewickelte Gebäude. Dort finden sie überraschenderweise eine Überlebende (* aus [REC]), und auch eine Gruppe Jugendlicher hat sich über die Kanalisation in das Gebäude geschlichen um mit einem DV-Recorder zu filmen, welche Party da steigt. Gemeinsam prallen sie auf die schlecht gelaunten Untoten, die möglicherweise – möglicherweise auch nicht – Besessene sind; Rosenkranz und Bibelsprüche sind jedenfalls erstaunlich wirksam…

Natürlich kann [REC]2 nicht ganz so gut sein wie [REC], einfach weil der Überraschungsmoment fehlt und auch die starke Protagonistin aus dem Original. Und doch liefert auch die Fortsetzung von Anfang an vibrierende Hochspannung mit etlichen grausigen Höhepunkten sowie vielen Ideen, wie sich das Subjektive-Kamera-Dogma noch weiter verwenden lässt, ohne sich abzunutzen. Man darf sich auch vom religiösen Exorzist-Unterton nicht stören lassen, in Spanien hat das gewiss noch eine andere Bedeutung.

Fazit: [•REC]² ist fast so gut wie [•REC]. Im Doppel ein Garant für einen entsetzlichen Abend.
(Info: rec2lapelicula.com, Amazon: DVD, Blu-ray)

[•REC]3/4

[REC]3: Genesis kommt in Spanien gerade heraus (mehr hier), auch [REC]4: Apokalypse ist gerüchteweise in Arbeit. Man muss beten, dass sich der Franchise nicht wieder einmal an seinen eigenen Fortsetzungen totbeißt…

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C.H.U.D. – Panik in Manhattan http://sciencefictionlexikon.de/chud-cannibalistic-humanoid-underground-dweller-1984/ http://sciencefictionlexikon.de/chud-cannibalistic-humanoid-underground-dweller-1984/#comments Wed, 16 Nov 2011 20:05:14 +0000 Andreas http://sciencefictionlexikon.de/?p=364 Die 80er, das waren noch Zeiten: Trash-Filme, wohin das Auge in der VHS-Videothek reichte. Die Themen der Filmkunst von damals erscheinen uns heute geradezu befremdlich: Der Staat lügt uns an; die Wirtschaft macht uns krank; und einige wenige Tapfere aus dem Volk müssen die Katastrophe aufhalten.

Cops mit Flammenwerfer - C.H.U.D. (1984)

Merke: niemals ohne ABC-Anzug in die U-Bahn

So wie in C.H.U.D. (1984): Reverend Shepherd (!), Betreiber einer Suppenküche, meldet der Polizei, dass immer mehr Obdachlose verschwinden. Manhattan-Cop Cpt. Bosch würde zwar wegen ein paar “Bums” normalerweise nicht ermitteln, doch ist zufällig seine Frau unlängst verschwunden. Auch Fotograf George Cooper ist dem Phänomen auf der Spur, denn er wollte die vermissten Tippelbrüder für eine Reportage nochmal knipsen.

Wie sich herausstellt, liegt das Problem in der Stadtverwaltung: Die entsorgt nämlich ihren radioaktiven Sondermüll direkt unter Manhattan, in den Katakomben, in denen die armen Penner genregerecht zu mutieren beginnen und sich als Cannibalistic Humanoid Underground Dwellers zunächst nur gegenseitig zerfleischen, dann aber hungrig die Kanaldeckel nach oben aufstossen…

C.H.U.D. (1984)

Merke: Atom-Müll macht schlechte Haut

Klingt richtig übel. Ist es stellenweise auch. Der Streifen versucht sein Thema nämlich viel zu ernst zu nehmen, etwas Troma-Ironie hätte ihm gut getan. Den harten Trash-Fan erwartet dennoch solides Mittelmaß mit einigen anständigen Szenen: Ermittelnder Cop versus korrupte Staatsdiener, zynische Journalisten, Kim (“Brazil”) Greist als leicht bekleidetes Scream-Girl (inklusive obligatorischer Dusch-Szene), Plastik-Mutanten mit leuchtenden Augen, grün fluoreszierender nuclear waste, dazu etwas Splatter plus Explosion – was will man mehr.

Dass der von vorne bis hinten unlogische B-Streifen sich nicht auf einen Hauptdarsteller konzentrieren kann und vor allem am Anfang nicht so richtig in die Gänge kommt (erst recht in der ramponierten deutschen Version), das kann der abgebrühte Monsterfilmfan ihm sicher gnädig nachsehen … übrigens plante man vor ein paar Jahren gerüchteweise ein Remake, offenbar ist dieser Stoff wunderbar zeitlos.

Fazit: Mittelmäßiger Monster-Müll, als Trash-Klassiker aus den 80ern ganz nett.

Zu haben in schauriger Qualität auf dieser DVD.

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5ive Girls http://sciencefictionlexikon.de/5ive-girls/ http://sciencefictionlexikon.de/5ive-girls/#comments Mon, 14 Mar 2011 04:47:47 +0000 Andreas http://sciencefictionlexikon.de/?p=273

Die Schuldirektorats-Dominatrix

Von einem Film mit dem Titel “5ive Girls” (2006) aus der Ecke mit den Horror-Schinken in der Videothek kann man natürlich nichts erwarten. Zur Verteidigung sei gesagt, dass ich ihn wegen Ron ‘Hellboy’ Perlman auslieh. Doch der wird hier leider nur verheizt, in einer unentschlossenen Nebenrolle als katholischer ‘Pater Drake’ eines kirchlichen Internats für schwer erziehbare Jugendliche, in der die titelgebenden 5ünf Görls von ihren genervten Eltern zum Brainwashing abgeladen werden. Er und die Schuldirektorin sollen dafür sorgen, dass angeblich verderbte Mädels zum rechten Weg zurückfinden.

So oder so ähnlich stets auf der Packung.

Die 5ive Girls im Fetisch-Dress

5ive Girls im Fetisch-Dress

In Wirklichkeit passiert das: Fünf äußerst gut gebaute und zum Anbeißen hübsche Mädels kurz vor ihrem Achtzehnten laufen gelangweilt ein. Die verschiedenen Typen (hart, weich, blond, dunkel, stark, schwach – selbst eine Blinde ist dabei) werden nach wenigen Film-Minuten erst bis auf die Unterwäsche ausgezogen und Leibesvisitiert, dann in sexy Schuluniformen gesteckt. Passt ja auch besser zum aufreizenden Domina-Geschau der kaltblonden Schuldirektorin, die übrigens vom Alter her eine Mitschülerin sein könnte und die ihrerseits eine Ich-komme-aus-der-Dusche-Szene abkriegt.

Das überdurchschnittliche hirnlose Drehbuch konstruiert anschließend hilflos eine Reihe von Szenen, die zeigen sollen, dass die jungen Damen irgendwelche Zauberkräfte haben und dass außerdem der Geist einer verstorbenen Schülerin umgeht. Whoo-whoo. Pfarrer Ron Perlman raucht zwischendurch eine der von den Mädels konfiszierten sündigen Kippen und grübelt grundlos vor sich hin, bis er von fliegenden Kruzefixen gemeuchelt wird und die Stimmung im Internet mächtig ins Spaßbefreite kippt, nicht zuletzt weil sich herausstellt, dass die scharfe Frau Schuldirektorin mit den Dämonen im Bunde steht … was man ruhig verraten darf, weil das in Szene 1, Take 1 jeder Zuschauer schon weiß.

Spanking: 5ive Girls

5ive Girls ist kein besonders intellektuelles Werk...

Und jetzt halten Sie sich fest: So schlecht war das gar nicht mal. Die Spannung steigt kontinuierlich, weil nämlich der hormongepeitschte männliche Zuschauer garantiert mit Spannung erwartet, dass es endlich zur lesbischen Sex-Szene-in-Fetisch-Klamotten kommt – was aber, das sei spielverderbend erwähnt, nie wirklich passiert, har har. Ich jedenfalls hatte eigentlich vor, den ganzen Quatsch auf Vorspulstufe 2x schnell durchzunudeln, und musste ihn dann doch ganz normal laufen lassen und immer wieder mal vom Bügeln aufsehen, weil ich mit Spannung darauf wartete, dass etwas Spannendes passiert.

 

5ive girls pentagramm

Die 5ünf Mädels sind noch Jungfrau - ideal für dämonische Rituale

Fazit: Mittelmäßig gemachter B-Grusel mit Fetisch-Fummeleien, der sich gottseidank nicht besonders Ernst nimmt, einige durchaus ganz sympathische Stellen hat und überraschenderweise gerade von der Performance einiger (!) der weiblichen Darstellerinnen lebt. Es gibt sicher schlechteres als diesen kruden Okkult-Schund auf TV-Niveau. Zweiffellos aber auch reichlich besseres…

Zu haben als DVD. Deren Hinweis ‘FSK 18′ darf als verkaufsförderndes Wunschdenken betrachtet werden: Die laue Fleischbeschau ist nämlich höchst harmlos – “5ve girls” wurde sichtlich gedreht von Leuten, die vielleicht mal was von  Frauengefängnis-Exploitation-Movies gehört, sie aber nie gesehen haben – und das ist vielleicht auch besser so.

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Das Buch der lebenden Toten http://sciencefictionlexikon.de/das-buch-der-lebenden-toten/ http://sciencefictionlexikon.de/das-buch-der-lebenden-toten/#comments Wed, 12 Jan 2011 14:31:16 +0000 Andreas http://sciencefictionlexikon.de/?p=190 Man ja nicht oft im Leben das Vergnügen, Juror zu sein, noch seltener ist das Fall in Sachen Hochliteratur. Umso vergnügter war ich, als mir ein entsprechender Job im Mail 2009 angetragen wurde, als das Wiener Netzmagazin EVOLVER einen Zombie-Literaturwettbewerb ausschrieb, der Oktober 2010 endlich seinen Abschluss fand. Etwas über 250 Storys zu lesen kann, das gebe ich zu, ab einem bestimmten Zeitpunkt zur Last werden.

Doch das Ergebnis kann sich sehen lassen: Das Buch der lebenden Toten (zu haben: beim Verlag, bei Amazon) versammelt 22 Storys, die einer Jury von zehn Personen gefallen mussten, zu einem erstaunlich abwechslungsreichen Reader, der nicht nur dem Genre-Fan gefallen wird, sondern auch Lesern, die mit dieser Art von “Literatur” eigentlich gar nichts am Hut haben.

Das Buch der lebenden Toten

Das Buch der lebenden Toten

Es kann gar nicht genug betont werden, dass dieses Buch gekauft werden muss, allein schon, um diesen einzigartigen Verlag zu unterstützen, der dankenswerterweise nicht die siebenundneunzigste Vampir-Schmonzetten-Anthologie aufgelegt hat. (Und der im Frühjahr 2011 wohl meine eigene Sammlung mit Weltraum-Short-Storys um Commander Scott Bradley herausgeben wird. ;-)

“verdammt gute Zombiestories deutschsprachiger Autoren” meint jedenfalls kultplatz.net, “Kreativer und vielseitiger könnte man … 230 (!) Seiten .. nicht mit verfaultem Fleisch füllen.”, heißt es bei mindbreed.de. Also raus aus den Gräbern und rein in den Buchhandel!

Info:

Hier noch ein Video der Live-Präsentation:

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Haze – Ganz schön eng hier http://sciencefictionlexikon.de/haze-ganz-schon-eng-hier/ http://sciencefictionlexikon.de/haze-ganz-schon-eng-hier/#comments Thu, 21 Dec 2006 16:15:03 +0000 Andreas http://sciencefictionlexikon.de/?p=14 Haze - Shinya TsukamotoWenn Sie glauben, Sie hätten schon alles gesehen, dann schauen Sie sich diesen Film von Shinya Tsukamoto an. Mit Japan-Grusel hat das nix zu tun – das ist wahrer Horror.

Ein Mann erwacht. Um sich herum: Beton oben, Beton unten, Beton links, Beton rechts. Gerade genug Platz, um zu existieren, aber nicht genug, um sich selbst zu bewegen. Stattdessen wird er bewegt – irgendwohin. Verliert das Bewusstsein. Erwacht, erneut gefangen, diesmal eingeklemmt zwischen zwei Betonwänden.

Haze - Shinya TsukamotoZwischen seinen offenen Kiefern klemmt eine Metallröhre, die ihn an die Wand dahinter presst. Er kann den Kopf nicht bewegen, den Mund nicht schließen, nicht schreien. Er kann nur blind seitwärts tippeln, wobei seine Zähne über das Stahlrohr kratzen. Er tut´s trotzdem. Es dauert, aber irgendwann erreicht er doch eine Wand: Sackgasse. Er ist verzweifelt, trippelt seitwärts zurück, in die einzige andere Richtung, den Kopf zwischen Wand und Rohr geklemmt. Alle paar Meter hat das Stahlrohr einen Vorsprung, seine Zähne kreischen über das Metall – es ist entsetzlich. Endlich gelangt er ans linke Ende, das Rohr biegt ab und verschwindet in der Wand. Sein Kopf ist frei, endlich.

Haze - Shinya TsukamotoDoch wie geht´s weiter? Nun steht er in einem Hohlraum, in dem er sich nicht bewegen kann, nicht umdrehen, nicht hinsetzen. Vor ihm: ein Loch in der Wand. Ein Hammer zischt heraus, haut ihm auf den Kopf. Wieder und immer wieder. Er bricht zusammen, doch es geht nicht, weil kein Platz für ihn ist. Doch da! Hinter seinen Beinen: ein Loch im Beton! Es ist so eng, er kann nur rückwärts hinein kriechen, das Becken voraus, Arme und Beine hinter sich herziehend, ohne zu sehen, wohin er kriechen wird.

Haze - Shinya TsukamotoUnd so geht´s weiter.

Wer sich “Haze” ansehen kann, ohne mit den Zähnen zu klappern, sollte dringend einen Therapeuten aufsuchen. Shinya Tsukamoto, Regisseur und Hauptdarsteller in einer Person, liefert einen Kurzfilm ab, der unter die Haut geht wie ein Fahrradunfall auf dem Kiesweg – in Badehose. Nur gut, dass der Horror nicht allzu lange währt: “Haze” dauert gerade mal 48 Minuten. Und von diesen spielen auch nur gut 25 Minuten in der allerschlimmsten Hölle der Einsamkeit.

Haze - Shinya TsukamotoDann trifft der Namenlose eine Frau, und es wird etwas erträglicher. Bei Shinya geht´s ja – wie meistens sonst – um die Liebe, ganz egal, was für ein scheinbar krudes Zeug auf der Leinwand zu sehen ist.

Für all jene, die mit dem Tsukamotoschen Oeuvre bereits vertraut sind: Von der Machart her liegt “Haze” wohl irgendwo zwischen dem Mensch-Maschine-Monsterkunstfilm Tetsuo – The Iron Man und dem Betonschluchten-Boxerstreifen “Tokyo Fist, nur viel schlichter gestrickt und mit einfachsten Mitteln (DV-Camcorder) gedreht. Das tut der Wirkung keinen Abbruch – Shinya könnte wahrscheinlich auch mit einem Kamera-Handy interessante Filme machen.

Haze - Shinya TsukamotoAls Extras bietet die Haze-DVD ein eher durchschnittliches Interview mit Tsukamoto (19 Minuten) und ein “Making of” (24 Minuten), bei dem man sich erstens darüber amüsieren kann, wie trödelig das Filmteam mit winzigen Pinseln große Betonflächen bemalte, und zweitens darüber staunt, wie simpel und harmlos das Set dieses Film aussieht, wenn man es nicht durch den Kopf und die Augen des Regisseurs gezeigt bekommt. Schade: Im Interview ist die Rede von einer kürzeren Fassung des Films (25 Minuten), die auf Festivals zu sehen war, der DVD aber fehlt. Es wäre schon interessant gewesen, zu sehen, was der Autor da ausgelassen hat.

Egal, trotzdem unbedingt ansehen: “Haze” ist keine Filmerzählung, er ist eine Erfahrung.

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