Douglas Quaid nimmt das Angebot der Firma “Rekall” an und läßt sich billige Erinnerungen an einen Urlaub implantieren. Quaid spart nicht und bucht das volle Programm, samt Feature, in der gekauften Erinnerung als Superagent eine Verschwörung aufzudecken … wums!, stürmen Polizisten das Erinnerungslabor und verfolgen Quaid als abtrünnigen Agenten. Wo flieht er hin? Nach Hause, wo seine (unglaubwürdig gut aussehende) Gemahlin (Kate Beckinsale) nicht etwa mit dem Essen auf ihn wartet, sondern mit Handkanten und Automatikwaffen. Quaid muß wieder fliehen und herausbekommen, was hinter all dem steckt.
Wer sich total erinnern kann: 1990 sahen wir das schon mal. Paul “Robocop” Verhoeven verfilmte die P.-K.-Dick-Story ( We Can Remember It for You Wholesale / Erinnerungen en gros ) im Jahr 1990 mit Arnold Schwarzenegger als Quaid. Und Verhoeven, kein Mann der leisen Töne, tat das richtige: Er legte den ganzen Schmarrn als hämmernde Satire an und produzierte einen völlig übertrieben inszenierten Actioner, der an Zynismus und Body Count seinerzeit seinesgleichen suchte (und allenthalben für dümmlich gehalten wurde – die hätten mal das Remake sehen sollen …). Das Original kann man sich übrigens heute noch gut ansehen, auch wenn es ein bisschen nach Plastik riecht.
Das Remake “Total Recall” (2012) will sichtlich einiges anders machen, ernster und vor allem actionreicher sein. Das philosophische Grundthema – Ist Quaid wirklich ein Agent oder ist alles nur die implantierte Erinnerung? – interessiert den Film dabei allerdings nicht mehr im Geringsten. Auch streicht er den Mars und die Außerirdische-Artefakte-Schnörkel, vielleicht nicht die dümmste Idee, ersetzt ihn aber durch einen Aufzug quer durch die Erde, vielleicht nicht die schlauste Idee – zumal “ the fall ” letzlich keine Rolle spielt, ausser in einer vorhersagbaren Schwerkraftumkehrungsszene hübsch auszusehen.
Ist das Remake also “schlecht”? Nicht wirklich. Es ist halt glatter & platter. Und man hätte es besser nicht als “Remake” vermarktet, denn einige Szenen, etwa die dreibrüstige Prostituierte, werden abgespult wie ein Pflichtprogramm. Und überhaupt ist der “Rekall”-Effekt im Kontext des Remakes gar kein sinnvoller Plot-Bestandteil mehr; ließe man es weg, es würde sich kaum etwas ändern. Das gilt aber auch für den Aufzug durch die Erdmitte oder die merkwürdig fehlplatzierten Robot-Polizisten.
Letzlich geht es also um nichts, ausser um die Optik. Als SF-Spektakel ist “Blade Runner” immerhin visuell absolut erstklassig umgesetzt und bietet Schauwerte satt. Da fehlt es an nichts.
Außer vielleicht, nun ja, an Originalität: denn er stiehlt seinen Look bei Vorbildern wie Blade Runner , Das fünfte Element , I, Robot , Minority Report. Aber dafür darf man Jessica Biel und Kate Beckinsale zugucken, wie sie in engen Lederklamotten durchs Bild hetzen und rumballern, was ja auch ein Trost ist, bzw. sein könnte, wäre Kate nicht gerade die Frau des Regisseurs und hätte daher mehr Screentime abgekriegt als vielleicht nötig. Freude hatte der Regisseur sichtlich auch daran, den ganzen Film “räumlich” zu gestalten: Ich habe selten einen Film gesehen, der sich (ohne 3D) derart ausgiebig dem Raum widmet wie dieser.
Man muß es wirklich sagen: Beim Anschauen ist dieser Film völlig okay. Aber je mehr man drüber nachdenkt, desto schlechter kommt er einem vor. Remake-Effekt.? Lieber schnell vergessen…
Fazit: Das temporeiche SF-Spektakel hat zwar weder Ecken und Kanten noch Tiefgang oder Verstand, aber anschauen kann man ihn sich trotzdem. Besser als erwartet, schlechter als er hätte sein können. ~2022 durchaus ein Kandidat für ein weiteres, klügeres Remake!
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Der grausame Abteilungsherrscher Tulsa Doom (unvergesslich: James Earl Jones) überfällt mit seinen Mannen das Dorf, in dem Conan noch ein kleiner Junge ist. Vor seinen Augen wird der Vater erschlagen, die Mutter geköpft. Und Conan wird versklavt. Über Jahre hinweg ist er an ein Mühlrad gefesselt, doch während die anderen Kinder langsam sterben, wird er nur kräftiger. Am Ende ist Conan (Arnold Schwarzenegger) als einziger übrig, hat ordentlich Muskeln angesetzt und wird weiterverkauft. Jetzt soll er als Gladiator in Arenen um sein Leben kämpfen. Brav tut er auch das und hat bald eine rechte Gaudi dabei, zumal er endlich auch Lesen und Schreiben lernen und zwischendurch auch die ihm zugeführten Damen befruchten darf.
Aus einer Laune heraus schenkt ihm sein Besitzer die Freiheit. Conan wird zum Dieb – und stellt fest, dass Tulsa Doom noch immer existiert, nun aber umgesattelt hat: Statt alles niederzubrennen, lockt er die Menschen als Guru mit falschen Versprechen in seine furchtbare Schlangensekte, vornehmlich, um seinen Appetit mit anorektischen Jungfrauen zu stillen…
“Ein Film wie ein Erdbeben,ein Mann wie ein Vulkan” - mit dieser herzigen Tagline kam 1982 “Conan, der Barbar” in die Kinos, ein Film, der das Prädikat “dumpfes Gemetzel” neu definierte. Im Rückblick ist der Schwert-und-Magie-Fantasy-Streifen geradezu genial, und zwar aus vielerlei Gründen. Zum Beispiel hat bis dahin und eigentlich auch danach kein Film so stimmungsvoll, pathetisch und mit völlig überhöhtem Ernst (und doch nicht ohne Humor) das Thema Fantasy mit Magie und Schwertkampf auf die Leinwand gebracht.
Allein die Tatsache, dass zu Beginn und gegen Ende des Filmes kaum gesprochen wird und man trotzdem nichts vermisst, verweist auf eine der Qualitäten des Films, an dem auch Oliver Stone mitgeschrieben hat. Hinzu kommt eine durchdachte Regie- und Kameraarbeit, die man heute kaum noch findet. Eigentlich ist Conan heute “Arthouse-Kino”.
Unvergessen ist die Musik von Basil Poledouris , deren Handvoll Themen einem ins Hirn gehämmert werden. Unvergessen sind auch zahlreiche einmalige Szenen (etwa: die Hexen-Prostituierte; der Geier; die Suppen-Szene…) und viele liebenswert gestaltete, eigenständige Nebenfiguren – beides geht dem Remake Conan von 2011 völlig ab.
Allerdings hat der olle Schinken auch ein paar Schwächen. Mythos hin oder her – der Saft des Pathos quillt diesem Film aus jeder Pore – vielleicht wirkt er auch deswegen so “unflach” im Vergleich mit modernen Filmen, die kaum noch etwas ernst meinen und zelebrieren können. Kein Wunder, dass ihm seinerzeit auch Faschismus vorgeworfen wurde – aha. Wo? Etwa in der Schlußszene, wo Conan die Macht nicht übernimmt, sondern ans Volk zurückgibt? – Wirklich dumpf sind etliche Schlacht- und Kampfszenen, die doch etwas träge und schlicht daherkommen und der Post-Matrix- und Post-LotR-Generation natürlich maximal ein müdes Lächeln abringen. Hier liegen übrigens die Stärken des Remakes.
Kann man sich Conan von 1982 heute noch ansehen? Unbedingtes Ja! Ich habe es gerade getan und war wieder einmal begeistert. Es dürfte Schwarzeneggers bester Film sein, und die etwas hölzerne Art (in der Originaltonspur) schadet überhaupt nicht, schließlich wuchs der Mann am Mühlrad auf. “ Der Herr der Ringe ” ist natürlich die deutlich bessere, perfektere Fantasy und erheblich komplexere Geschichte, aber ihr fehlt das dunkle, raue von Conan. “ Game of Thrones ” kommt von der stets etwas versifften, grindigen Atmosphäre am ehesten an Conan heran, ist aber wegen des Seriencharakters zu glatt geraten und beschäftigt sich deutlich mehr mit höfischen Intrigen (die Fire-and-Ice-Bücher sind finsterer).
Fazit: Bis heute ein Meilenstein des Fantasy-Films.
Zu haben als DVD (reicht) und Blu-ray .
Zur Blu-ray sei gesagt, dass die Bildqualität ganz in Ordnung ist. Das Film hat viel Korn, aber das ist besser als zu glattgebügelt. Es fehlt erneut das alternative Ende, aber braucht man das wirklich? Man darf sich nicht zu viel erwarten, ganz im Gegenteil sieht man, dass wohl schon der Film oft Schärfenprobleme hatte. Der Trailer steht nicht für die Bildqualität:
Gute Conan-Reviews auf christiansfoyer.de , film-panorama.de , filmflausen.de , evolver.at .
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In “Conan”, dem Remake aus dem Jahr 2011, geht es um B): Die furchtbare Maske von Ichweissnichtwas , jedenfalls irgendwas mit Bluuut. Sie wurde vor laanger, laaaanger Zeit einem Ur-Bösewicht abgeknöpft, in Stücke gehauen und bei verschiedenen Königen aufbewahrt. Sicherheitshalber, damit keiner mehr die ganze Maske und ihre Macht in seine Gewalt kriegen kann. Aber wie das so ist, kam leider niemand auf die Idee, den magischen Gegenstand zu Mehl zu zerreiben, zu verbrennen und danach in alle vier Winde zu verstreuen. Oder so.
Und so kommt es, wie es kommen muss: Der böse Schurke Khalar Zym (links im Bild) will noch mehr Macht, als er ohnehin schon hat. Daher sucht er die magische Maske und erhält dabei Hilfe von seiner kleinen, fiesen Zauber-Tochter. Dass er dabei ein Dorf nach dem anderen zerstört und den Vater des jungen Conan metzelt, passt letzterem gar nicht. Conanchen sinnt auf Rache, erhält aber erst Jahre später dazu Gelegenheit. Inzwischen hat er sich gottlob Riesenmuckis antrainiert und lässige Kumpels fügsam gesoffen, damit die ihm dabei helfen.
Khalar Zym indes braucht dringend noch das Blut irgendeiner unschuldigen Zauberschnepfe, in die sich Conan zufälligerweise gerade eben verguckt hat… Und wie es endet, ist eh klar.
Die Kritik hat diesen Film einhellig verrissen. Von “langweilig”, “dümmlich”, “einfallslos” war die Rede, und wie üblich war der “alte Conan” (mit Schwarzenegger) plötzlich der viel bessere, klügere und so weiter. Dabei mochte den alten Conan die Kritik damals auch nicht, weil ”langweilig”, “dümmlich” und so weiter; aber da hatten die Kritikerdödel noch nicht die ganzen Ripoffs gesehen… etwa Gunan – König der Barbaren .
Hier nun, tätäää, meine wichtige Meinung. Vorausgeschickt werden muss, dass ich ein Schwarzenegger-Fan bin. Schwarzi ist cool, Governator-Flop in Kalifornien hin oder her. Und “Conan der Barbar” von 1982 ist schlicht und einfach gesagt der beste Schwert-und-Magie-Fantasy-Film, der bisher gedreht wurde. Der ganze Rest ist zu 90% Walmist, außer “Game of Thrones”. Selbst die schwache, aber immerhin ganz heiter gestimmte Fortsetzung “Conan der Zerstörer” sowie der Spinoff-Aufguss “Red Sonja” waren immer noch besser als dieser ganze andere Schmarrn um Zauberer und Schwerter (wobei, schlagt mich, auch die TV-Serie “Merlin” gar nicht schlecht ist). Wie auch immer: Arnold als Conan ist und bleibt der Größte.
Doch das 2011er-Remake von “Conan” ist ebenfalls völlig in Ordnung. Kein Meisterwerk, ja. Aber sicher auch kein Flop. Ich verstehe nicht, was diese Kritiker haben. Ja, sicher, Marcus Nispel taugte als Regisseur bisher rein gar nichts. Aber bei diesem Remake hat er sich, man verzeihe den Kalauer, wacker geschlagen. Routiniert runtergekurbeltes Blutbad. Unterhaltsam auf die Leinwand geklatschter B-Trash.
Vergleich man die Filme Auge in Auge, sieht es natürlich so aus:
Mir hat Conan’2011 trotzdem richtig Spaß gemacht, wenn auch auf eine andere Art als das immer noch in Ehren zu haltende Original. Und auch der von der Kritik einhellig verdammte Hauptdarsteller Jason Momoa (er spielt auch den meist nur knurrenden ‘Khal Drogo’ in Game of Thrones, musste also quasi nichts an seiner Rolle ändern) war in meinen Augen die perfekte und übrigens auch sympathische Besetzung für diesen natürlich absolut geistlosen Riesenspass.
Fazit: Deftiges, blutiges, dumpfes und nie ernst gemeintes Hauen und Stechen in schön gefilmten Fantasy-Kulissen. Fans von anspruchslosem B-Popcornkino können bei diesem guilty pleasure bedenkenlos zugreifen. Wer sich indes nach dem großen ‘Mythos’ sehnt: Bei Crom! , der sollte lieber das Original gucken!
Zu haben als
DVD
und
Blu-ray
. Die Blu-ray lohnt, das Bild ist fantastisch;
Blu-ray 3D
kann man sich sparen.
Als via VoD (
Maxdome
).
Man kann das übrigens auch anders sehen: siehe frauflinkwert.blog.de , darkagent.blog.de , elefantenmike.de oder christiansfoyer.de , die am Barbarengemetzel kein gutes (langes) Haar lassen.
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Die Alligatoren-Hüterin Terry O’Hara (rundlich und rothaarig: Tiffany) sieht daher rot, zumal “die blonde Bitch” ihr ohnehin ein Dorn im Auge ist. Sie füttert nun die Alligatoren mit ein paar Steroiden von vermutlich denselben Wissenschaftlern. Es kommt, wie es kommen muss: Die Tierchen gehen sich gegenseitig an die Gurgel und hinterlassen diverse Kollateralschäden, während sich derweil die Damen gegenseitig die Augen auskratzen.
Au weia. Regisseurin Mary Lambert, die seit “Friedhof der Kuscheltiere” nur noch Trash dreht, nimmt ihren Exploitation-Schund Gottseidank keine Sekunde ernst und versucht (meist vergeblich), die unterirdisch grottenschlechten CGI-Monster mit dem parallel gezeichneten Konflikt zwischen Schlangen- und Alligator-Frau zu übertünchen, wofür unter anderem eine Tortenschlacht mit anschließendem Schlammcatchen dienen muß.
Wer bei diesem Tier-Trash aus dem Hause The Asylum zugreift, sollte also besser wissen, was er tut. Denn dieser Film will gar nichts anderes sein als Müll. Die Mädels geben sich dennoch jede Mühe und raufen, schießen und sprengen sich over-actend ins Finale, und von der sexistischen Fleischbeschau her kriegt dabei sozusagen jeder männliche Geschmack etwas geboten. Besonders sehenswert eine Szene, in der einem Cop die Munition ausgeht, wonach er den mutierten Mega-Alligator mit seinem Schuh bewirft – die hätte von mir stammen können. Nett auch das Einkaufszentrum, das von Schlangen und Gatoren plattgemacht wird – leider in so schlechtem CGI, dass man weinen möchte. Oder der Auftritt eines gealterten Popstars, der gefressen wird, ehe er auch nur eine Zeile singen kann … nein, an blöden Ideen fehlt es diesem Käse nicht.
Fazit: Ultratrashiges “Creature Feature” mit einigen lustigen Höhepunkten, wegen der grottigen CGI selbst von harten Fans nur im Bier-Koma genießbar. Das Poster ist also fast besser als der Film, den man sich auf DVD und Blu-ray (zeigt die schlechten Effekte besser) antun kann. Sagen Sie nicht, ich hätte Sie nicht gewarnt…
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Von einem Film mit dem Titel “5ive Girls” (2006) aus der Ecke mit den Horror-Schinken in der Videothek kann man natürlich nichts erwarten. Zur Verteidigung sei gesagt, dass ich ihn wegen Ron ‘Hellboy’ Perlman auslieh. Doch der wird hier leider nur verheizt, in einer unentschlossenen Nebenrolle als katholischer ‘Pater Drake’ eines kirchlichen Internats für schwer erziehbare Jugendliche, in der die titelgebenden 5ünf Görls von ihren genervten Eltern zum Brainwashing abgeladen werden. Er und die Schuldirektorin sollen dafür sorgen, dass angeblich verderbte Mädels zum rechten Weg zurückfinden.
So oder so ähnlich stets auf der Packung.
In Wirklichkeit passiert das: Fünf äußerst gut gebaute und zum Anbeißen hübsche Mädels kurz vor ihrem Achtzehnten laufen gelangweilt ein. Die verschiedenen Typen (hart, weich, blond, dunkel, stark, schwach – selbst eine Blinde ist dabei) werden nach wenigen Film-Minuten erst bis auf die Unterwäsche ausgezogen und Leibesvisitiert, dann in sexy Schuluniformen gesteckt. Passt ja auch besser zum aufreizenden Domina-Geschau der kaltblonden Schuldirektorin, die übrigens vom Alter her eine Mitschülerin sein könnte und die ihrerseits eine Ich-komme-aus-der-Dusche-Szene abkriegt.
Das überdurchschnittliche hirnlose Drehbuch konstruiert anschließend hilflos eine Reihe von Szenen, die zeigen sollen, dass die jungen Damen irgendwelche Zauberkräfte haben und dass außerdem der Geist einer verstorbenen Schülerin umgeht. Whoo-whoo. Pfarrer Ron Perlman raucht zwischendurch eine der von den Mädels konfiszierten sündigen Kippen und grübelt grundlos vor sich hin, bis er von fliegenden Kruzefixen gemeuchelt wird und die Stimmung im Internet mächtig ins Spaßbefreite kippt, nicht zuletzt weil sich herausstellt, dass die scharfe Frau Schuldirektorin mit den Dämonen im Bunde steht … was man ruhig verraten darf, weil das in Szene 1, Take 1 jeder Zuschauer schon weiß.
Und jetzt halten Sie sich fest: So schlecht war das gar nicht mal. Die Spannung steigt kontinuierlich, weil nämlich der hormongepeitschte männliche Zuschauer garantiert mit Spannung erwartet, dass es endlich zur lesbischen Sex-Szene-in-Fetisch-Klamotten kommt – was aber, das sei spielverderbend erwähnt, nie wirklich passiert, har har. Ich jedenfalls hatte eigentlich vor, den ganzen Quatsch auf Vorspulstufe 2x schnell durchzunudeln, und musste ihn dann doch ganz normal laufen lassen und immer wieder mal vom Bügeln aufsehen, weil ich mit Spannung darauf wartete, dass etwas Spannendes passiert.
Fazit: Mittelmäßig gemachter B-Grusel mit Fetisch-Fummeleien, der sich gottseidank nicht besonders Ernst nimmt, einige durchaus ganz sympathische Stellen hat und überraschenderweise gerade von der Performance einiger (!) der weiblichen Darstellerinnen lebt. Es gibt sicher schlechteres als diesen kruden Okkult-Schund auf TV-Niveau. Zweiffellos aber auch reichlich besseres…
Zu haben als DVD . Deren Hinweis ‘FSK 18′ darf als verkaufsförderndes Wunschdenken betrachtet werden: Die laue Fleischbeschau ist nämlich höchst harmlos – “5ve girls” wurde sichtlich gedreht von Leuten, die vielleicht mal was von Frauengefängnis-Exploitation-Movies gehört, sie aber nie gesehen haben – und das ist vielleicht auch besser so.
]]>Einem Film, der „Sharkman“ (im Original: “Hammerhead: Shark Frenzy”) heißt und auf dem Titel ein malerisches Monster mit mehreren Reihen von Reißzähnen trägt, dem kann man einfach nicht böse sein. Zumal, wenn der Streifen innerhalb des Genres „B-Movies“ als herausragendes Werk gelten muss. Nicht, weil er besonders einzigartig, innovativ oder schlau wäre, sondern einfach, weil sich hier alle sichtlich Mühe gegeben haben, aus ganz wenig Mitteln ganz viel Schundfilm herauszuholen.
Die Story: Der (wirklich) verrückte Wissenschaftler Dr. Preston King (Jeffrey Combs) ist fasziniert vom Immunsystem der Hammerhaie und will einen Mensch-Hai-Hybriden schaffen. Ein Pharmakonzern ist natürlich interessiert und schickt ein paar Leute, unter anderem die schöne Amelia Lockhart ( Hunter Tylo , die ihrerseits ein bisschen so aussieht wie ein schönheitsoperierter Frau-Silikon-Hybride, aber vielleicht ist alles echt…). Der namenlose Rest des weiblichen Casts wird relativ schnell verspeist, denn Dr. King hat ja längst einen Hybriden erzeugt – seinen eigenen Sohn hat er (im Zuge einer Krebstherapie) mutieren lassen (wie genau das gehen soll, äh…) und versucht schon seit Wochen, verschiedene Exemplare der Gattung Mensch weiblichen Geschlechts von ihm befruchten zu lassen (natürlich gegen deren Willen). Was für ein Zufall, dass die Amelia mit Dr. Kings inzwischen geistig nicht mehr ganz anwesendem Sohn vor einiger Zeit eine Affäre hatte… und nur gut, dass sie jetzt ihren neuen Lover Tom Reed dabei hat (William Forsythe), um mal kräftig aufzuräumen.
Wenn das für Sie wirr klingt, dann stellen Sie sich zwischendurch noch Hai-Mensch-Attacken vor, die so schnell geschnitten sind, dass man das billige Gummi / CGI nicht sieht, sowie zahlreiche Schiessereien (Dr. King hat nämlich scheinbar eine Privatarmee schwarz gewandeter Söldner auf seiner einsamen Forschungsinsel) und andere B-Action.
Das alles wäre ungeheuer schlecht.
Wenn es nicht doch irgendwie anständig gemacht wäre.
Hunter Tylo zum Beispiel sieht dermaßen nach B-Cast aus der Ich-war-mal-Model-Mottenkiste aus, dass man zunächst weinen möchte – aber dann sieht man, wie sie sich den ganzen Film über derart ins Zeug legt, als würde sie hier beim Action-Remake eines Ingmar-Bergman-Filmes (einer Henrik-Ibsen-Verfilmung) mitmachen. Das gibt Sympathiepunkte.
Der peinlich übergewichtige „Held“ William Forsythe steht ihr kaum nach und wirkt nach der ersten Stunde des Films mit Ballermann in der Hand und dreckigem T-Shirt über der Wampe deutlich authentischer aus als all die gestählten Muskelmänner aus der ersten Garde Hollywoods, bei denen doch eh klar ist, dass sie das Böse aufhalten werden. Jeffrey „Re-Animator“ Combs ist wie üblich großartig, die Kulissen stimmen auch, kurz: Hier hat man wirklich nicht lieblos irgendeinen B-Mist runtergekurbelt. Sondern hier haben sich viele Halb-Begabte im Bewusstsein ihrer Limits ungeheure Mühe gegeben, mit geringsten Mitteln ein trotzdem höchst unterhaltsames B-Movie (mit gelegentlicher Gore-Neigung und etwas zu viel Geballer) zu drehen – und das merkt man diesem Schundfilm wirklich positiv an. Das üble IMDB-Rating von 2.8 hat er jedenfalls nicht verdient.
Fazit: Miese visuelle Effekte, wenig Budget, viel halbnacktes Fischfutter sowie reichlich Gewehrfeuer und sinnlose Explosionen machen Sharkman zu einem überdurchschnittlichen B-Movie. Trotz Logiklücken im Zehnerpack ist er durchaus unterhaltsam für Trash-Liebhaber und mein Tipp für Creature-Feature-Fans, die meinen, sie hätten schon alles gesehen – und die auf der Suche nach neuem Stoff auch die unterste Schublade nicht scheuen.
Die SharkMan-DVD gibt für angemessen wenig Budget bei Amazon, ein knapp 15-Minütiges Making-of ist auch drauf und ganz nett.
Infos: Amazon , IMDB , OFDB
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Was gibt es eigentlich für Gründe, sich Science-Fiction-Filme anzusehen?
Bei nüchterner Betrachtung doch einige: Man sieht zum Beispiel gerne dabei zu, wie mutierte Weltraum-Mollusken ein Team-Mitglied nach dem anderen vernaschen , während die schrumpfende Restschar der Überlebenden sich gegenseitig aggressiv demotiviert. Oder man liebt den Anblick gigantischer grauer Metalltöpfe , die lautlos durchs All donnern, mit bunten Todesstrahlen um sich ballern und dabei gelegentlich in leuchtenden Feuerbällen verglühen. Vielleicht betrachtet man Science Fiction auch als rein philosophische Disziplin , in der sich kluge, vorausschauende Menschen Gedanken darüber machen, wie unsere Gesellschaft morgen aussehen könnte – und was wir dafür tun können, dass es eine lebenswerte Gesellschaft … bla bla bla.
Keinen dieser Gründe bedient “Jäger der verschollenen Galaxie” (USA 1987). Und doch müssen Sie diesen Film einfach gesehen haben. Weil Sie vielleicht zum bisher noch nicht genannten Typus des Phantastik-Freundes gehören: Dieser sieht zuweilen erheitert dabei zu, wie Blondinen mit langen Haaren und kurzen Röcken durchs Bild tapsen, meist verfolgt von diversen Robotern und Monstern. In diesem Fall ist “Jäger der verschollenen Galaxie” der Film der Wahl, was man an seinem Originaltitel “ Slave Girls from Beyond Infinity ” aber viel besser ablesen kann.
Der Story sieht man das Remake von “The Most Dangerous Game” (Graf Zaroff – Genie des Bösen, USA 1932) kaum noch an: Zwei hübsche Blondinen in Sklavinnen-Leder-Minibikinis befinden sich in einer sehr schmutzigen Zelle, angesichts derer man sich wundert, wie ihre Fönfrisuren noch so locker fluffig fallen können. Egal: Sie reißen mit bloßen Händen die Verankerungen ihrer Ketten aus dem Boden, schlagen zwei gepanzerte Wachen nieder, klauen einen Weltraumflitzer und geben im wahrsten Sinne des Wortes Fersengeld, denn das alles tun sie im Bikini, ergo Barfuß . Das bleibt auch so, bis zum Ende des Films.
Aber da: Argh! Schon zieht sie ein Planet an: die Steuerungen fallen aus, wie das ja immer so ist, und die Damen stürzen ab. (Schnitt) Sie haben aber überlebt: Nun sind sie zu Gast bei einem sinisteren Schlossbesitzer namens Zed samt seiner zwei servo-summenden Roboter. Zed gibt sich zwar freundlich, aber seiner schwarzen Lederhose samt schwarzem Flatterhemd sieht man das schurkisch-wahnsinnige sofort an. Die beiden Blondinnen, von “Zed” vorübergehend in knappe, enge schwarze Kleider gewandet, genießen ein Abendessen mit dem Hausherren, der zwei weitere (gestrandete) Gäste hat: eine hübsche langhaarige Brünette (wird später vernascht) und ihr Bruder (wird später vernascht), der hinter vorgehaltener Hand zu verstehen gibt, dass der mysteriöse Zed eventuell ein durchgeknallter Menschenjäger sein könnte.
Aus nicht näher genannten Gründen machen die Damen nachts einen Erkundungsspaziergang. Natürlich barfuß, und sie tragen dabei im außerirdischen Dschungel, in dem es von Monstern und Mutanten wimmelt, verschiedene Negligés und …
Nein, das müssen Sie wirklich selbst sehen. Denn so gehirnerweichend bescheuert das alles klingt, so wunderbar gehirnerweichend amüsant ist der zweifellos doofe Schundstreifen doch auch. Fand jedenfalls ich. Was bedeutet: Ein bisschen schlechten Geschmack müssen Sie schon mitbringen, um das genießen zu können.
Fazit: “Slave Girls from Beyond Infinity – Jäger der verschollenen Galaxie” ist trotz Trash-Robots und Pappmaché-Kulissen ein spaßiges und sehenswertes B-Abenteuer, das auf einzigartige Weise (absolut harmlose) Nakedei-Elemente ins Spiel bringt und nicht nur deswegen mein persönlicher Geheimtipp eines höchst amüsanten guilty pleasure ist. Ich für meinen Teil hatte selten mehr Spaß. Ein Meisterwerk des B-Kinos, das angeblich nur 120.000 Dollar gekostet hat – jeder davon hat sich gelohnt. Bravo! (Und bitte sage mir einer, dass Don Scribner als “Zed” nicht aussieht wie ein Klon von Christian Bale …)
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