Science Fiction Film Review » Comicverfilmung ... aus einer anderen Welt: SciFi-Filme, Space-Schrott & Blobs Thu, 11 Apr 2013 16:06:32 +0000 en-US hourly 1 http://wordpress.org/?v=3.5.1 Heavy Metal /heavy-metal/ /heavy-metal/#comments Tue, 24 Jan 2012 07:27:52 +0000 Peter /?p=527 Zutaten: Ein erfolgreiches Science-Fiction Comic-Magazin, ambitionierte Zeichner, gute Synchronstimmen, ein bekannter Komponist und 8 Millionen Dollar – fertig ist der Kultfilm!

Erzählt wird die Geschichte des Loc-Nar, des “absolut Bösen” in Gestalt einer grün lumineszierenden Kugel, welche durch das Universum reist und schließlich der Tochter eines aus dem Weltraum zurückkehrenden Astronauten zum Geschenk gemacht wird. Dort angekommen, gibt das Böse sogleich eine Demonstration seiner Macht und erzählt dem zu Tode erschreckten Mädchen seine Unheil und Verderben bringende Geschichte, welche die Rahmenhandlung für sieben Episoden bildet. Am Ende des Films schließt sich der Kreis, denn auch das Kind umgibt ein dunkles Geheimnis in Form einer Bestimmung, von der sie selbst noch nichts ahnt.

Die Protagonisten der einzelnen Episoden streunen im Weltraum herum, fliegen als Pilot einer B-17 einen Einsatz im zweiten Weltkrieg, unterjochen als böse Königin eine Welt voller Mutanten oder fahren Taxi im New York des Jahres 2031, in dem die Freiheitsstatue zwischen den Wolkenkratzern genretypisch wie ein Spielzeug wirkt. Sie haben über die Zeit und Entfernung keine Kenntnis voneinander und doch etwas gemeinsam: Sie wissen noch nicht, dass der Loc-Nar ihren Weg kreuzen und ihr Leben danach nicht mehr dasselbe sein wird. Die letzte und ausgedehnteste Episode schließlich handelt von Taarna, einer tarrakischen Kriegerin, die gerufen wird, das Böse zu bekämpfen. Sie stirbt im Kampf und gibt ihre Fähigkeiten an ihre Nachfolgerin weiter, irgendwo im Universum.

Bereits 1978 entstand die Idee, HEAVY METAL , ein Science-Fiction Comic-Magazin, das es bereits nach fünf Ausgaben seines ersten Erscheinens 1977 auf 100.000 Leser gebracht hatte, zu verfilmen und die Liste seiner Macher erscheint wie ein “Who-is-who” des Filmbusiness. Für das Drehbuch sorgten unter anderem Richard Corben , seinerzeit bereits Legende als Zeichner und Dan O’Bannon , der an vielen begnadeten Drehbüchern beteiligt war, u.a. Alien , Total Recall und John Carpenters Dark Star , in dem er auch in die Rolle des ‘Sergeant Pinback’ schlüpfte.

Insgesamt siebzig Zeichner, von denen einige zuvor an unterschiedlichsten Projekten gearbeitet hatten von ‘Sylvester the Cat’ bis Ralph Bakshis Comic-Verfilmung von ‘Herr der Ringe’, waren am Projekt beteiligt und hatten am Ende 130.000 Einzelbilder angefertigt, die sich zum fertigen Werk zusammenfügten. Ivan Reitman produzierte, Elmer Bernstein lieferte die Filmkomposition und Bands wie Nazareth, Journey, Devo, Cheap Trick, Sammy Hagar und Grand Funk Railroad veredelten den Soundtrack. Unter den Originalsprechern finden sich John Candy und Harold Ramis . Im Jahre 2000 kam mit Heavy Metal: F.A.K.K. ein seelenloser zweiter Teil ins Kino, der an keiner Stelle den Charme des Originals erreicht.

Fazit : Nach heutigen Maßstäben angestaubt und mit einer für damalige Zeichentrick-Verhältnisse blutgetränkten Storyline und erfrischenden Freizügigkeit versehen, aber für Nostalgiker (wie mich ;-), die sich gern in fremde Welten entführen lassen, ein quietschbuntes Weltraummärchen aus einer Zeit, in der Science-Fiction und Fantasy noch hemmungslos romantisch sein durften.

Info:

  • zu haben als DVD und Blu-ray
  • umfangreiche Fansite: www.heavymetalmagazinefanpage.com

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Mutronics – Angriff der Supermutanten /mutronic-angriff-der-supermutanten-thegyver/ /mutronic-angriff-der-supermutanten-thegyver/#comments Mon, 02 Jan 2012 05:00:12 +0000 Peter /?p=468 Wenn ein Regisseur namens “Screaming Mad George” einen Film mit Mark Hamill dreht, ein Name, der einstmals ehrfurchterbietend durch das Universum hallte, erwartet man – ja, was überhaupt?

Mutronics: Von den Rebellen zur CIA Zum Plot : Außerirdische leben unerkannt unter den Menschen, züchten eine mutierte Superrasse, die, sobald fertig geköchelt und der Retorte entwichen, die Weltherrschaft übernehmen sollen. Zu ihrem Leidwesen aber existiert eine Superwaffe namens “Der Guyver”, die in den falschen bzw. richtigen Händen den Extrem-Asylanten den Garaus bereiten könnte und derer sie daher dringend habhaft werden wollen. Als die Übergabe der Waffe durch einen den Aliens entkommenen Wissenschaftler an die CIA scheitert, pirschen diese sich auf Plaste-und-Elaste-Füßen an seine Tochter heran.

Von der Story her jetzt nicht unbedingt DER Megaburner, aber genug, um daraus wenigstens ein B-Movie zusammenklöppeln zu können.

Mutronics: Der Guyver Um es kurz zu machen: Selbst das ist hier nicht gelungen. Ein Dutzend Nichtschauspieler liefern sich mit Monstern im Godzilla -Design ein paar Hinterhofprügeleien, deren geringes Budget für die deutsche Synchronisation nicht allein Entschuldigung für die ebenso unterirdischen Dialoge sein können. So quält der zum Gremlin mutierte Quotenschwarze seine Opfer schlimmer als Eddie Murphy mit Drohungen im gereimten Gansta-Rap-Style und das nervt noch mehr als die lächerlichen Handgreiflichkeiten. Wer diesen Streifen bis zum Ende übersteht, äußert sich nie wieder abfällig über japanische Trashfilme. Das letzte Drittel des Films ist daher auch sehr dunkel, was aber weniger den schlechten Lichteinstellungen am Set geschuldet ist als meiner Angewohnheit, beim Gähnen die Hand vor’s Gesicht zu halten.

La Luka racha Ich gebe offen zu, dass ich mir den Film hauptsächlich wegen Mark Hamill angesehen habe. Ich habe auch genau das bekommen, was ich in den Tiefen meines Unterbewusstseins schon ahnte, aber nicht auszusprechen wagte: Einen hölzernen Komparsen, der auf Regie-Anweisung und wahrscheinlich entlang von Kreidestrichen auf dem Boden zu Orientierung durchs Bild stolpert und zur Sicherheit vor Betriebsunfällen gänzlich von Nebensätzen befreite Dialoge herunterspult. Die beste schauspielerische Leistung zeigt er im gekonnten Herunterfallen von einer Treppe und als er sich zum Schluss des Films in eine Kakerlake verwandelt. So sehr sich die Helden unserer Jugend in die Hirnrinde eingebrannt haben, so muss ich leider sagen: Bei Star Wars hat er auch nicht besser ausgesehen. (Das tut jetzt ein bisschen weh, aber einer muss es ja mal sagen …)

Fazit : Wir wissen nicht, was “Screaming Mad George” dazu trieb, dieses Machwerk, das ich nur in Ermangelung eines besseren Begriffes “Film” nennen möchte, auf die Menschheit loszulassen und ich persönlich hoffe auch, es nie zu erfahren. Ich hatte aber schon mehr Spaß, als ich mir den Daumen in einer Autotür einklemmte.

Info:

  • Mutronics - The Gyver (1991) Für geistig supermutierte Unerschrockene zu haben auf DVD als “ Mutronics “, wobei VHS wohl die bessere Wahl ist (schöneres Cover, weniger gut erkennbarer Mark Hamill); gelegentlich auch unter dem Titel “(The) Guyver” zu finden, dabei aber nicht zu verwechseln mit dem etwas besseren “ Guyver – The Dark Hero “. Der ganze Schmarren basierte übrigens auf einer Comic-Serie, die inzwischen als Comic-Serien-Remake unter dem Titel “ Guyver: The Bioboosted Armor ” zu haben ist und ein, zwei Fans japanischer Superhelden glücklicher machen wird.

Maske und Action:

Luke Skywalker goes Kakerlake:

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Judge Dredd /judge-dredd/ /judge-dredd/#comments Sun, 01 Jan 2012 16:55:50 +0000 Andreas /?p=484 Als ich damals aus dem Kino kam, dachte ich, ich hätte einen ziemlich dümmlichen Film in schlecht kopierten Blade-Runner-Kulissen gesehen. Heute denke ich, ich hatte damals recht. Trotzdem macht “Judge Dredd” auch nach 17 Jahren irgendwie noch Spaß.

Judge Dredd: Sylvester Stallone Die Story: In einer nicht allzu fernen Zukunft sind die “Judges” Polizisten, Staatsanwälte und Richter in einem. Trotzdem kriegen sie in der 65 Millionen Einwohner zählenden “Mega City 1″ nichts  mehr auf die Reihe. Während die einen versuchen, die Probleme mit Verstand zu lösen, will Jurgen Prochnow hart durchgreifen. Weil ihm dabei Ober-Judge Max von Sydow im Weg steht, intrigiert er den trickreich aus dem Weg – und bei der Gelegenheit auch seinen Schützling, den allseits gefürchteten Judge Dredd (Sylvester Stallone). Doch wer für die gute Sache mit dem Bösen paktiert, darf sich nicht wundern, wenn plötzlich ein Dolch im Rücken steckt…

Judge Dredd (1995) Judge Dredd bietet (fast) alles, was das hirnlose SF-Herz begehrt. Harte Männer und schöne Frauen (Diane Lane in engen Kostümen), zwischen denen es nie funkt. Finstre Schurken mit bösen Mega-Kampfrobotern. Outback-Hillbilly-Mutant-Kannibalen (ja, man fragt sich, wie die in den Film kommen). Dazu wilde Schießereien und wüste Verfolgungsjagden. Und ein nervig dauerwitzelnder Sidekick, der uns regelmäßig daran erinnert, diese ganze Show bloß nicht ernst zu nehmen – wozu angesichts schwuchteliger Hodenbetoner-Kostüme von Versace, reichlich käsig geratenen Luft-Motorrädern oder Mega-City-großen Plotholes ohnehin selten Anlass besteht.

Der ganze Schmarren poltert vor allem laut und sinnlos über den Screen und wirkt dank im Dutzend verschenkter Drehbuch-Themen (Bruderzwist, Gewaltentrennung, Klonierung, Urbanität) und seiner Plastik-Kostüme in Plastik-Kulissen wie ein aus den 80ern übrig gebliebener Sci-Fi-Burger, dessen Mayonnaise am Rand der gilbenden Blätter schon etwas glasig wird.

Judge Dredd unter Kannibalen

Egal: Damals, 1995, war “Judge Dredd” richtig schlimm, weil man sich nach den 80ern endlich bessere SF-Filme erhoffte. Heute geht der Popcorn-Streifen völlig in Ordnung, weil man sich von damaligen Filmen eben nichts besseres erhofft als bunten Big-Budget-Trash. Und den kriegt man hier, auf Blu-ray übrigens in Top-Qualität.

Fazit: 100% Klischeeerfüllung für Fans actionreicher No-Brainer, voller herrlich doofer Oneliner und sinnloser Knallbumm-Action. Also nicht so verheerend, wie die Kritik damals sagte. Aber für echten Kult auch heute noch zu mittelmäßig und routiniert zusammengeklaut.

Die Neuverfilmung “ Dredd ” von 2012 aus UK geriet weniger schrott-spaßig und dafür total realistisch-ernst – siehe Dredd-Besprechung…

Info:

  • Judge Dredd auf Blu-ray (lohnt wegen der hervorragenden Bild- und Tonqualität; das Making-Of und das Promo-Featurette sind eher schwache Scherze)
  • Judge Dredd auf DVD
  • die Comic-Vorlage ist härter, konsequenter, hat schwärzeren Humor und ist auch sonst besser: Judge Dredd: Case Files 01

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Jonah Hex /jonah-hex-201/ /jonah-hex-201/#comments Tue, 18 Oct 2011 08:28:24 +0000 Andreas /?p=320 Ich gebe zu, dass ich eine Schwäche für Neo-Western habe. Anders ist nicht zu erklären, dass ich mir trotz schlechter Kritiken “Jonah Hex” (2010) reinzog , ein auf einer DC-Comicvorlage beruhender Western mit übernatürlichen Elementen und einem Hauch Sci-Fi. Die Story: Der ehemalige Konföderierten-Soldat Jonah Hex muss gefesselt zusehen, wie der finstere Schurke Quentin Turnbull (schön schäbig: John Malkovich) sein Haus und seine Familie abfackelt, dann drückt ihm Turnbull auch noch ein Brandzeichen ins Gesicht.
Jonah liegt im Sterben … als freundliche Indianer herbeieilen und ihn den Klauen des Todes entreißen. Allein, entstellt und verbittert zieht Hex fürderhin als gnadenloser Kopfjäger durch Amerika. Was dabei nicht ganz unvorteilhaft ist: Dank seiner Nahtoderfahrung kann er mit den Toten sprechen. Doch inzwischen war Südstaatler-Kollege Turnbull nicht untätig und rekonstruiert nach verschwunden geglaubten Plänen eine Superwaffe, um damit Washington zu zerstören. Mit seinem alten Feind Turnbull als Köder ruft Mr. Präsident Jonah Hex zu Hilfe…

Jonah Hex

Jonah zahlt heute nicht

Klingt ganz passabel, wir reden ja immerhin von einer Comicverfilmung. Die Schauwerte gehen auch völlig in Ordnung, die Mischung aus Western und Fantasy ist stimmig, die Schauspieler passen, auch wenn man die Frage erlaubt sein  muss, ob denn niemand “ Deadwood ” gesehen und daraus was fürs Kino gelernt hat. Was an diesem Film wirklich nicht stimmt, sind Regie und Drehbuch: Die klassische Comic-Helden-Vorgeschichte wird grob und holzschnittartig heruntergebrettert, als hätte der Regisseur noch nie eine Comicverfilmung gesehen. Kein Klischee wird ausgelassen, bis hin zu Entführung der HardAss-Schönheit, die der grimmige Held natürlich insgeheim doch in sein Herz geschlossen hat. Richtig auffällig etwa auch ein Gebäude, dem sofort anzusehen war, dass es am Ende der Szene explodieren würde.

Es passiert also schon was, aber es bleibt verdammt unspannend. Wofür auch erstaunlich fantasielose Oneliner sorgen. Hinzu kommt eine unentschlossene Kraut-und-Rüben-Regie, die aus etlichen guten Locations irgendwie nichts rauszuholen weiß, und der Umstand, dass man den Streifen auf gefühlte 60 Minuten (es sind etwa 80) eingedampft hat. Der Held taucht irgendwo auf, ballert ein wenig herum, etwas Petting im Puff, Endkampf, Abspann. Nebenrollen wie die unglaubwürdige Prostituierten-Freundin (viel zu sauber: Megan Fox) werden sinnlos verheizt, ebenso Fringe-Agent Broyles (Lance Reddick) als “Q”-Klischee, der ein paar Wunderwaffen übergeben darf und dann schon wieder wegtreten muss.

Fazit: Die Comic-Vorlage ist sicher besser als dieser leider ziemlich unsympathische Mist. “Jonah Hex” ist zwar nicht ganz so bescheuert wie Wild Wild West, trotzdem maximal eine Notlösung für die Geisterstunde. Denn man sieht jeder Szene dieser einfallslosen Ballerei den lustlosen Unwillen an, mit bescheidenen Mitteln einen krachigen B-Reisser zu machen – kein Vergleich zum Beispiel zu “ Oblivion “.

Zu haben auf DVD und Blu-ray .

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