Schwächen hat dieser Blockbuster reichlich. Es ist, wie so oft, unglaubwürdig, dass ein einzelner Mann, noch dazu ein Nichtforscher, über Wohl und Wehe der Welt entscheiden soll. Daran krankt der Film wirklich, denn ich fragte mich die ganze Zeit, was mit all den anderen Immunfritzen ist – sind die alle schon tot oder forschen die gerade an was wichtigerem? Vor allem die Figur des Gerry Lane ist fragwürdig, denn wozu wird eine finstre Vergangenheit angedeutet, wenn das letztlich keine Auswirkung auf die Story hat? Woher kommt die Motivation, gerade ihm diese Aufgabe aufzudrängen? Überhaupt fehlt dem ganzen Movie der Kitt klarer kausaler Zusammenhänge – es passiert viel, aber warum eigentlich? Der Zufall regiert, etwa der Flugzeugcrash genau vor dem Labor, wo man eh hin wollte … Und auch die Darsteller sind (bis auf Pitt und Daniella Kertesz (Soldatin ‘Segen’)) irgendwie unbefriedigend.
Aber letztlich tritt all das vielleicht absichtlich in den Hintergrund. Denn der wahre Star in diesem Film ist der Weltuntergang durch Zombies. Und den hat man niemals beeindruckender gesehen. Schon “28 Days Later” setzte Maßstäbe, was das Grauen angeht, indem die Zombies nicht mehr müde vor sich hin schlurften, sondern schnell rennen konnten. (Ob das noch “Zombies” sind, sei dahingestellt – in “World War Z” nennt man sie eben so, weil sie wie Film-Zombies wirken.)
“World War Z” (2013) legt noch eine Schippe Panik drauf: Hier rennen die Zombies nicht nur, es sind derer auch so viele, dass die reine Masse allein schon für sich genommen das Grauen erzeugt. Und gemeint ist damit nicht nur die spektakuläre Überwindung der Mauer aus dem Trailer, die auch das bekannteste Filmbild ist und die man in Bewegung gesehen haben muss. Nein, jede einzelne Szene schafft es, die schiere Masse der Menschen bedrohlich einzusetzen. Und das alles ist dann auch noch stets so sauber (vielleicht einen Tick “zu sauber”) fotografiert, dass es eine wahre Freude ist.
Und allen, denen der Trend zu Folterpornos und Splatterfilmen auf den Nerv geht, sei gesagt, dass dies wahrscheinlich der erste Zombiefilm ist, der weitgehend ohne Blut & Innereien auskommt. Das mögen die einen als größtes Defizit empfinden. Doch der Film kommt sehr gut ohne aus, weil er seine Drastik viel besser durch seine Massenszenen und sein inszenatorisches Geschick erzielt.
Wirklich, ich war trotz des fragwürdigen Drehbuchs schwer beeindruckt. Sich aber mit innovativen Ideen – jenseits wahnsinnig beeindruckender Massenszenen – aus der gesichtslosen Menge der Zombiestreifen herauszuheben, das hat der Film irgendwie nicht geschafft. In der Gesamtschau war ich dennoch positiv überrascht: World War Z ist entsetzlich, packend und spannend bis zum Finale (das nicht schlecht ist, aber seltsam angepappt wirkt und, leider, einem zweiten Teil Platz einräumt; Gerüchten zufolge gab es ein anderes Ende, das deutlich hoffnungsloser war).
Fazit: Kein Kultfilm, aber ein prima Popcorn-Reisser.
(Szenenbilder: Paramount)
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Nachdem der aus Belgrad stammende, in Frankreich arbeitende Comic-Zeichner Enki Bilal mit wenig Geld beeindruckende Filme wie Bunker Palace Hotel und Tykho Moon realisiert hatte, sah man wohl gute Chancen, dass er mit 20+ Millionen Budget seine Visionen noch viel besser würde umsetzen können.
Zum Teil ist das auch gelungen. “Immortal” (2004) ist – neben “Sky Captain” und “Casshern” – einer der ersten Filme, die Computergrafik und echte Darsteller für die komplette Laufzeit des Films zusammenbrachte. Das Ergebnis ist stellenweise schwer beeindruckend. Vor allem, weil man diesmal nicht Dinge sieht, die von den Zeichnungen Bilals (und oft auch von denen des auch Jean “Moebius” Giraud) nicht nur einfach, sagen wir, “inspiriert” wurden (etwa “Blade Runner”, “Stargate” oder “Das fünfte Element” – Bilals Comicvorlage erschien 1981, also vorher ), sondern die unter seiner Ägide umgesetzt wurden, also seiner Vision besonders dicht folgen sollten.
Zum Teil ist das aber auch ganz großer Mist. Es funktioniert immer dann nicht, wenn Hauptfiguren (wie Allgood oder seine vollklischeesierte Killer-Amazone) komplett computeranimiert sind und daher leblos und schlecht wirken. Am Stand der Technik allein kann das nicht liegen, ich finde zum Beispiel auch die Bewegungen der Flugwägen sehr unnatürlich und überhaupt die ganze Stadt manchmal sensationell, manchmal sehr unbefriedigend dargestellt.
Hinzu kommt, dass Bilal seine eigenen Comic-Bücher (hier: “ Die Geschäfte der Unsterblichen ” und folgende) derart entstellt, dass viele Dinge, die seine grafischen Novellen ausmachen, dabei verloren gehen. Und doch wäre es klug, die Comics zu kennen, um einige Hintergründe zu haben, die im Film sonst klar fehlen. Dieses Opfer könnte man verstehen, wenn am Ende eine klare Narration herausgekommen wäre. Aber Bilal kann (erneut) der Versuchung nicht widerstehen, eine schwer verdauliche Mischung aus Kunst und Kommerz, aus Symbolen und Schießereien zu basteln, vielleicht aufgrund seiner Mission, das europäische Kino im Alleingang neu zu erfinden. Doch was im Comic funktioniert – etwa die Monopoly spielenden Götter -, weil Comic-Leser solche Konstrukte gewohnt sind, funktioniert im Film irgendwie nicht, alles wirkt wie unfertig vom Reißbrett gezerrt.
Ob Immortal gefällt oder nicht, kommt darauf an, ob man sich auf den Film, seine Ästhetik, seine Erzählweise einlassen kann. Auf eine visuelle Gestaltung, die teils zweifellos atemberaubend ist, teils aber eben auch grottig. Auf eine Story, die teils Hollywoodreif, teils unglaublich schlecht ist – mit Dialogen von stellenweise schwer nachvollziehbarer Dümmlichkeit. In einem Drehbuch, dessen fast durchweg schlecht motivierte Figuren einen nerven: Allein Horus (CGI) zieht in der Story sein Ding durch, doch was will zum Beispiel Jill? Obwohl sie klar die Hauptrolle hat (auch die Kamera ist (völlig zu recht) in sie verliebt), interessiert sich der Erzähler nicht für ihre Ziele. Und Nikopol (Thomas Kretschmann), der durch Zufall in das Geschehen gerät, besitzt einen Hintergrund als Widerstandskämpfer, der sich durch die gesammte Stimmung des Films zieht – doch für seine Funktion im Film spielt diese Vergangenheit keinerlei Rolle (die eigentliche Geschichte aus den Comics war sichtlich zu komplex). Gar nicht reden von zahlreichen Mysterien, die auch beim wiederholten Anschauen nicht einleuchten wollen, auch wenn sie irgendwie schön rätselhaft anzuschauen obendrein – etwa der nebulöse Vermummte in der Verbotenen Zone und sein bizarrer Aufenthaltsort.
Bilal hat einfach auf zu viele seiner Standardpferde gesetzt. Die geheimnisvolle Schöne (in jedem seiner Filme gibt es eine). Der schurkische Diktator (dito), die Intrigen in dessen Reihen. Die geheimnisvollen Dritten mit ihrer jeweils eigenen Agenda. Die Farbe blau. Bizarre Architekturen und Kostüme in musikalisch intensiv untermalten Stimmungen (u.a. Sigur Rós). Alles mal ein bisschen seltsam sein lassen. Und Baudelaire lesen – das kann nie schaden, es soll ja auch filmisches Gedicht werden. Doch aus all diesen Zutaten ergibt sich bei Bilal in diesem Fall einfach keine gute Geschichte. “Immortal” ist, und ich sage das als Fan, definitiv style over substance … man könnte auch sagen, das Drehbuch ist richtiger Mist.
Aber: Besser an hohen Zielen scheitern als nichts zu versuchen! Bilal betrachtet das ganze übrigens als Film über eine Dreier-Liebesbeziehung. Stimmt auch, macht es aber nicht besser. Die Aussage legt nahe, dass Horus und der Vermummte zwei Ausprägungen derselben Entität sind – etwas, was in den Comics nicht der Fall ist. – Enki Bilal hat möglicherweise sogar absichtlich darauf verzichtet, die Computergrafiken noch realer aussehen zu lassen (bei einigen Schauspielern wurde zum Beispiel der reale Körper übernommen, nur das Gesicht ersetzt) – doch warum auch immer er es tat, das Ergebnis ist irgendwie zeimlich unbefriedigend. Aber nicht uninteressant.
Fazit: Missratene Mischung aus Viel-zu-viel-CGI und mystischem SF-Action-Kunstfilm. Nur für Enthusiasten empfehlenswert, oder für all jene, die sich an Jill (Linda Hardy) in großartigen Kostümen und Masken ergötzen wollen (was mir wiederholtes Anschauen eindeutig wert war). – CGI-Hasser sollten einen weiten Bogen drum machen. Und wer beim Inhalt aufhorcht, fährt mit den Comics besser.
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Der fünfte Teil und kommerziell erfolgreichste Teil der Zombie-Reihe darf als ästhetischer Höhepunkt und inhaltlicher Tiefpunkt gelten. Ein Drehbuch existiert nicht, das Gebotene grenzt an ein abstraktes Action-Painting, ein loopendes Animated-GIF, in dem sich austauschbare Figuren mit Endlos-Magazinen beschießen, ohne verletzt zu werden.
Das ist vielleicht das beste, was man von diesem Trashfilm sagen kann: “Resident Evil 5: Retribution” ist eine Kunst-Installation, die perfekte Analogie zu einem gespielten Egoshooter. Aber ein Egoshooter ist eben ein interaktives Game, ein Film hat andere Gesetze. Vor allem der Gimmick mit den umgedrehten Klons quasi aller bisher in der Filmreihe aufgetretenen Figuren funktioniert hier einfach nicht, auch wenn das auf dem Papier eines dicken Buches wahrscheinlich reizvoll wäre: Weil man Oded Fehr und Michelle Rodriguez einfach nicht als Bösewichter sehen will, egal, wie das nun herbeierklärt wird – es macht den Film kaputt. Ist aber eh alles wurst: In der nächsten Fortsetzung leben sicher alle wieder und landen bestimmt am Anfang der Reihe, im Hive.
Die Schauwerte gehen indes in Ordnung. Erste Sahne. Aber Action allein und ein sich steigerndes Abklappern aller bisherigen Zombies, Monster, Megazombies, Megamonster an hübschen Sets reicht selbst mit vier höchst attraktiven Frauen in höchst engen Klamotten nicht, um darüber hinwegzutäuschen, dass man den schönsten, aber halt auch größten Misthaufen des Jahrzehnts betrachtet.
Anderson hat’s absolut verbockt: Das solide B-Movie des ersten Resident Evil ging noch in Ordnung, die Fortsetzung war trotz Dumpf-Monster aushaltbar, Teil 3 darf als bester Film der Reihe gelten, IV ging noch als Ausrutscher durch, aber V ist echt dermaßen dümmlich, dass einem das Gehirn flüssig zu den Ohren rausläuft.
Hätte man diesen Film ironisch gestaltet, als Parodie vielleicht, dann und nur dann könnte man ihn vielleicht aushalten – aber nur nach 1. erfolgter Zombifizierung und 2. anschließendem Headshot.
Fazit: Null Story und reichliche geistlose Action vom Inhaltsleersten ergeben Null Spannung und Null Horror. Am besten zieht man sich Resident Evil: Retribution also mit Null Erwartungshaltung rein – dann kann man sich immerhin an der visuellen Umsetzung ergötzen.
L’Action-Art pour l’art.
Zu haben auf DVD und Blu-ray , die ‘Premium Edition’ will mir preislich doch als ziemliche Abzocke erscheinen.
(Bilder: Constantin Film)
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Scavengers (2013), hierzulande unter dem beknackten und völlig falschen Verleihtitel “ Space Soldiers ” erschienen (null Soldiers im ganzen Film, jeder ist – wie im Originaltitel versprochen – ein Plünderer ), ist einer dieser höchst billigen Sci-Fi-Streifen, die wahrscheinlich nur deswegen überhaupt existieren, weil man die Weltraumszenen heute prima auch zuhause mit der Digitalbüchse machen kann. Ich machs kurz:
Gut:
Schlecht:
Ein echter Stinker also?
Ja und nein.
Ja: Weil so richtig stimmen tut hier nichts.
Nein: Denn ich habe schon viel schlimmere Stinker gesehen, täglich auf Syfy.
Ganz harte Fans können sich Scavengers – Space Soldiers schon reinziehen. Ich hatte das Gefühl, dass man aus einigen Elementen der Geschichte wirklich etwas hätte machen können, und einige Szenen gehen, für sich genommen, durchaus in Ordnung. Nur das Ganze stimmt halt hinten und vorne nicht, und die CGIs sind zwar texturell okay, doch ihre Animation ist einfach erbärmlich. Nur das Produktionsdesign ist angesichts des Budgets erstaunlich – ein Blick in die IMDB zeigt denn auch, dass Regisseur Travis Zariwny eigentlich damit sein Geld verdient. Man möchte wirklich nicht wissen, wie wenig Geld ihm hier zur Verfügung stand…
WARNUNG: “Sci-Fi-Horror im Stile von Event Horizon” verspricht ein Sticker auf der Packung. Die Armen Leute bei Splendid Film können natürlich nicht anders als so zu tun, als sei das hier ganz grosses Kino. Doch leider ist in “Space Soldiers” evensowenig Horror oder “Event Horizon” drin wie in einem Marzipan-Osterei; und auch die Ab-18-Freigabe ist reine Verkaufsmasche.
Fazit: Scavengers / Space Soldiers ist eine ziemlich üble Weltraumabenteuer-Gurke, die sich wirklich nur ansehen sollte, wer ein verdammt großes Herz hat für Low-Budget-Trash.
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Ein altes Kloster / Hospital / Klapsmühle. Grauenvolle wissenschaftliche Experimente. Dunkle Schatten in Kellergewölben. Eine Gruppe Teens und Twens als Monster-Futter…
Was kann man da falsch machen?
In diesem Fall so ziemlich alles.
Das Verspeisen eines ziellos umher irrenden Ensembles schlechter Schauspieler hat man selten fader und fantasieloser inszeniert gesehen. Weder Soft-Grusel- noch Trash-Splatter-Fans kommen hier auf ihre Kosten, die SF-Idee wird in einer Minute abgehakt und wirkt letztlich ebenso künstlich draufgeklebt wie die schlechten CGIs. Selbst Drehbuchideen, die sich dem Zuschauer geradezu aufdrängen, haben die Macher ignoriert und dafür den übelsten Mist seit Erfindung des Zelluloids abgedreht. Einzig Kameramann und Produktionsdesign waren bei Verstand. Dennoch ist jeder frühe Cronenberg-Film 200.000 Mal besser als “Hidden 3D”.
Fazit: ACHTUNG! WARNUNG! Üble, peinliche, lätschige, grottenschlechte Mischung aus Haunted House Horror und Creature-Slasher, an der einfach gar nichts stimmt. Immerhin am Ende ein bisschen weird , aber darauf zu warten lohnt ebenso wenig wie das Vorspulen.
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Die Alligatoren-Hüterin Terry O’Hara (rundlich und rothaarig: Tiffany) sieht daher rot, zumal “die blonde Bitch” ihr ohnehin ein Dorn im Auge ist. Sie füttert nun die Alligatoren mit ein paar Steroiden von vermutlich denselben Wissenschaftlern. Es kommt, wie es kommen muss: Die Tierchen gehen sich gegenseitig an die Gurgel und hinterlassen diverse Kollateralschäden, während sich derweil die Damen gegenseitig die Augen auskratzen.
Au weia. Regisseurin Mary Lambert, die seit “Friedhof der Kuscheltiere” nur noch Trash dreht, nimmt ihren Exploitation-Schund Gottseidank keine Sekunde ernst und versucht (meist vergeblich), die unterirdisch grottenschlechten CGI-Monster mit dem parallel gezeichneten Konflikt zwischen Schlangen- und Alligator-Frau zu übertünchen, wofür unter anderem eine Tortenschlacht mit anschließendem Schlammcatchen dienen muß.
Wer bei diesem Tier-Trash aus dem Hause The Asylum zugreift, sollte also besser wissen, was er tut. Denn dieser Film will gar nichts anderes sein als Müll. Die Mädels geben sich dennoch jede Mühe und raufen, schießen und sprengen sich over-actend ins Finale, und von der sexistischen Fleischbeschau her kriegt dabei sozusagen jeder männliche Geschmack etwas geboten. Besonders sehenswert eine Szene, in der einem Cop die Munition ausgeht, wonach er den mutierten Mega-Alligator mit seinem Schuh bewirft – die hätte von mir stammen können. Nett auch das Einkaufszentrum, das von Schlangen und Gatoren plattgemacht wird – leider in so schlechtem CGI, dass man weinen möchte. Oder der Auftritt eines gealterten Popstars, der gefressen wird, ehe er auch nur eine Zeile singen kann … nein, an blöden Ideen fehlt es diesem Käse nicht.
Fazit: Ultratrashiges “Creature Feature” mit einigen lustigen Höhepunkten, wegen der grottigen CGI selbst von harten Fans nur im Bier-Koma genießbar. Das Poster ist also fast besser als der Film, den man sich auf DVD und Blu-ray (zeigt die schlechten Effekte besser) antun kann. Sagen Sie nicht, ich hätte Sie nicht gewarnt…
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Was ist besser als Science Fiction? Natürlich Science Fiction mit irgendwelchen Vampiren drin, der zugleich im Wilden Westen spielt und ein bisschen einen auf Steampunk macht. Dachten sich wohl die Leute, die sich “Priest” ausgedacht haben, mit 60 Mio US$ gewiss nicht als B-Movie geplant.
Und was da nicht alles geboten wird:
ein Bösewicht, der vor lauter Coolheit kaum unter seiner “Spiel mir das Lied vom Tod”-Hutkrempe hervorschauen kann
Hätte “Priest” nicht wirklich blendend aussehende Sets und ein beeindruckendes production design , er würde unter seiner eigenen dümmlichen Zusammengeklautheit zusammenbrechen.
Special-Effekt-Veteran Scott Charles Stewart, der hier Regie führte, weiß sichtlich, was gut ausschaut; doch wie man einen anständigen Film macht, hat er seit dem inhaltlich ähnlich substanzlosen, aber optisch beeindruckenden Fantasy-Engels-Geschnetzel “Legion” noch nicht gelernt.
Ärgerlich an diesem Streifen ist also nicht, dass er schlecht ist, sondern dass er mit wenig Mühe und Geschick gut hätte werden können.
Fazit: Als actionreicher Lückenfüller geht der Steampunk-Vampir-Endzeit-Western wegen seiner Schauwerte eigentlich in Ordnung. Aber viele werden enttäuscht sein: “Priest” ist ein missglücktes Hochglanz-A-Movie ohne echte Seele, echte Spannung oder echten Horror. Er hält sich für saucool, nimmt sich aber viel zu ernst – und klaut zugleich dreister als die deutsche Polit-Prominenz. Ein Kawumm-Burger mit schlechtem Nachgeschmack.
Zu haben auf
DVD
und (besser)
Blu-ray
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Infos auf
sonypictures.com/homevideo/priest/
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