Science Fiction Film Review » sexistisch ... aus einer anderen Welt: SciFi-Filme, Space-Schrott & Blobs Sat, 09 Nov 2013 07:09:37 +0000 en-US hourly 1 http://wordpress.org/?v=3.7.1 Oblivion /oblivion-2013/ /oblivion-2013/#comments Sat, 09 Nov 2013 07:09:37 +0000 /?p=943 oblivion_2013drohnen Nach einem Atomkrieg gegen Außerirdische hat die Menschheit ihre Sachen gepackt, die Heimatwelt verlassen und ist zum Titan ausgewandert. Jack (Tom Cruise) ist als T49 einer letzten Wartungstechniker auf der zerstörten Erde, zuständig für seinen kleinen T49-Bereich. Er flickt unter anderem die Drohnen, die die Wassergewinnungsanlagen verteidigen – gegen einige versprengte Außerirdische, die sich noch auf der verstrahlten Oberfläche rumtreiben. In zwei Wochen wäre seine Schicht zu Ende und er dürfte ebenfalls seine Sachen packen und zum Titan reisen.

oblivion_2013 Da stürzt ein Raumschiff ab und Jack rettet daraus eine Frau (Olga Kurylenko), die er vorher schon in Träumen gesehen hat – trotz seiner „vorgeschriebenen Gedächtnislöschung“. Als er sie mit nach Hause nimmt, gibt das natürlich Unfrieden bei der Gemahlin (Andrea Riseborough), die seltsam eifersüchtig wird. Und auch Sally aus der Zentrale, stets nur als Videobild zu sehen, benimmt sich merkwürdig. Bald muss Jack feststellen, dass alles anders ist, als es den Anschein hatte…

oblivion_2013morpheus … und als Zuschauer stellt man das auch fest, leider schon nach 1 Minute. Und das ist das Hauptproblem dieses Films: Es ist einfach schon durch die Inszenierung sofort absolut klar, dass hier irgendwas nicht mit rechten Dingen zugeht.

Das hätte trotzdem spannend sein können: Zuzusehen, wie sich die Indizien nach und nach häufen … doch der Film trägt von Anfang diesen bunten Warn-Aufkleber eines Verdachts in jedem Bild, etwa die sektenartige Nachfrage aus der Zentrale („Seid ihr noch ein gutes Team?“), die einfach jeder als klaren Wurm im Apfel empfinden muss, oder das seltsame Bemühen der Frau Gemahlin, ihren Gatten vom Denken abzuhalten.

„Oblivion“ ein typischer, moderner High-Budget-Science-Fiction-Film im typischen, modernen, farbentsättigten Look. Die visuelle Inszenierung, die Bauten und die Special Effects sind vom Allerfeinsten und machen diesen Film einfach großartig anzuschauen. oblivion_2013cruise Ach, wenn er nur ein bisschen weniger vorhersagbar wäre; man braucht ja nur zu “Morgan Freeman spielt mit” zu sagen, schon weiß man, dass er den Chef der Widerstandsbewegung spielen wird, der Jack die Welt erklärt. Das Drehbuch ist ja eigentlich wendungsreich und gar nicht schlecht (man darf nur nichts zu sehr hinterfragen und muss die Logikfehler ignorieren), doch praktisch alle Motive hat man schon andernorts gesehen: <SPOILER> versunkene Symbole der alten Welt; Suche nach alten Bücher; letzter Mensch in verlassenen Trümmerstädten; Rebellen, die keine sind; geklonte Hauptperson ohne Erinnerung; Rohstoffe raubende Aliens; die Bombe ins Innere des Mutterschiffs bringen; der Sonnenbrillen tragende Erwecker des Schläfers; und und und. Naja: die Mischung machts.

Fazit: Visuell überzeugendes, inhaltlich aber zu vorhersehbares und zuweilen auch etwas seelenloses Sci-Fi-Spektakel. Nicht schlecht, aber das Zeug zum Klassiker fehlt einfach – angesichts der gebotenen Opulenz schade.

  • Zu haben auf DVD und Blu-ray .

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Sci-Fighter /sci-fighter-1996/ /sci-fighter-1996/#comments Sun, 22 Jul 2012 15:28:58 +0000 /?p=636 Sci-Fighter: Adrian Dunn

das Böse sieht mies aus

Fans von 80er-Jahre-B-SF kommen bei “Sci-Fighter” (USA, 1996) voll auf ihre Kosten, denn für ein Low-budget-Creature-Feature ist der gar nicht übel: Auf einem Mondgefängnis infiziert sich der Gefangene Mörder Dunn (wie immer wahnsinnig: Billy Drago ) absichtlich mit irgendeinem ausserirdischen Schleimdingsbums. (Wie das auf die Mondbasis kam, woher Dunn wusste, dass und wie ihm das Ding helfen könnte – keine Ahnung.) (Die Mondbasis ist auch nur dadurch zu ahnen, dass sie erwähnt wird und einmal ein entsprechendes Schild zu sehen ist. Das alles zeigt ab Szene 1, wie low das Budget hier war. Kurz: Weltraumaufnahmen gibt es hier keine. Macht aber nix.)

Die infizierte Dunn “stirbt”, man bringt ihn (per Cut) zurück auf die Erde, wo er natürlich sogleich erwacht. Und weil er irgendwo in einem Treppenhaus abgestellt wird, kann er auch gleich entkommen, ein paar Unschuldige meucheln und eine Frau vergewaltigen (die dadurch ebenfalls infiziert ist und später für eine Splatter-Einlage sorgt).

Sci-Fighter: Roddy Piper als harter Cop mit Herz

der harte Cop mit Herz

Das ruft Detective Cameron Grayson (passabel dargestellt vom Wrestler Roddy Piper, den Fans aus “Sie leben!” kennen) auf den Plan, der im Zuge der Ermittlungen mit der schönen Wissenschaftlerin Dr. Kirbie Younger (very hot: Jayne Heitmeyer) flirtet und diese denn auch bald vorm Monster retten muss.

In Sachen Story darf man hier keine Überraschungen erwarten, auch die visuellen Effekte fallen eher mau aus.

Was Sci-Fighter für den Fan dennoch sehenswert macht, ist zum einen, dass das ganze ganz ordentlich in Szene gesetzt ist. Es ist zwar B, aber eben kein Trash, und es wirkt wie ein echter Film, der meiner Meinung nach deutlich über heutigem Syfy-Niveau liegt. Wofür vielleicht auch die Abwesenheit schlechter CGIs sorgt.

Sci-Fighter: ein bisschen Splatter

ein bisschen Splatter

Zugleich ist es den Machern gelungen, mit ganz wenigen Mitteln eine einigermassen düstere SF-Atmosphäre zu erzeugen. So ist die Erde durch eine Explosion in eine Staubwolke gehüllt, daher ist es immerzu Nacht (siehe auch: Split Second ). Die Locations sind allesamt heruntergekommene Hinterhöfe, die üblichen Labors und futuristisch anmutenden Architekturen sowie neon-erleuchtete Clubs mit einigen futuristisch kostümierten Klischee-Punks.

Einige wenige Science-Fiction-Gimmicks sorgen aber für einen Hauch (!) Blade-Runner-Feeling, etwa die Maschine zur Identifizierung des Verdächtigen, die auf unterbewusstes Erkennen reagiert – tolle Idee. Dieser ganz kleine Schuss Neo-Noir, etliche Anspielungen und Hommages (oder: geklaute Szenen) und eine gewisse Copfilm-Dreckigkeit sind es, die “Sci-Fighters” durchweg zu einem kurzweiligen Vergnügen werden lassen.

Scie-Fighter: nette Nebenszene

nette Details

Hinzu kommt, dass der Film immer wieder sehr nett in Szene gesetzte Details aufweist, die man in einem glatt gebügelten A-Film nie finden würde, etwa der Wachposten, der seine Blumen giesst (bevor der Schuft ihn meuchelt, aber auch der giesst danach noch weiter…).

Sci-Fighter: die obligatorische schöne Wissenschaftlerin

die schöne Wissenschaftlerin in zuschauerbedürfnisoptimierter Kleidung

Und dann ist da noch die Tatsache, dass Jayne Heitmeyer am Ende selbst durchgreifen muss, und das auch noch formschön: im BH. Das ist so herrlich auf unterste-Bedürfnisse-Schublade kalkuliert, dass es fast schon wieder niedlich ist…

Fazit: Geldknappes, drehbuchdünnes, aber dennoch amüsantes B-Science-Fiction-Cop-Creature-Feature mit harten Männern samt dicken Wummen und nervenden Vorgesetzten, schönen und klugen Frauen sowie ekligen Glitsch-Monsterchen im Superschurken (die eine Invasion planen, was am Ende aber keinen mehr interessiert). Was kann man mehr verlangen? Mein Tipp für einen prima B-Abend.

Sci-Fighter (1996)

ein Hauch Zukunft…

Vorsicht: Mit der Don-”The-Dragon”-Wilson-Martial-Arts-Gurke “Sci-Fighters” von 2004 hat das nix zu tun.

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Heavy Metal /heavy-metal/ /heavy-metal/#comments Tue, 24 Jan 2012 07:27:52 +0000 /?p=527 Zutaten: Ein erfolgreiches Science-Fiction Comic-Magazin, ambitionierte Zeichner, gute Synchronstimmen, ein bekannter Komponist und 8 Millionen Dollar – fertig ist der Kultfilm!

Erzählt wird die Geschichte des Loc-Nar, des “absolut Bösen” in Gestalt einer grün lumineszierenden Kugel, welche durch das Universum reist und schließlich der Tochter eines aus dem Weltraum zurückkehrenden Astronauten zum Geschenk gemacht wird. Dort angekommen, gibt das Böse sogleich eine Demonstration seiner Macht und erzählt dem zu Tode erschreckten Mädchen seine Unheil und Verderben bringende Geschichte, welche die Rahmenhandlung für sieben Episoden bildet. Am Ende des Films schließt sich der Kreis, denn auch das Kind umgibt ein dunkles Geheimnis in Form einer Bestimmung, von der sie selbst noch nichts ahnt.

Die Protagonisten der einzelnen Episoden streunen im Weltraum herum, fliegen als Pilot einer B-17 einen Einsatz im zweiten Weltkrieg, unterjochen als böse Königin eine Welt voller Mutanten oder fahren Taxi im New York des Jahres 2031, in dem die Freiheitsstatue zwischen den Wolkenkratzern genretypisch wie ein Spielzeug wirkt. Sie haben über die Zeit und Entfernung keine Kenntnis voneinander und doch etwas gemeinsam: Sie wissen noch nicht, dass der Loc-Nar ihren Weg kreuzen und ihr Leben danach nicht mehr dasselbe sein wird. Die letzte und ausgedehnteste Episode schließlich handelt von Taarna, einer tarrakischen Kriegerin, die gerufen wird, das Böse zu bekämpfen. Sie stirbt im Kampf und gibt ihre Fähigkeiten an ihre Nachfolgerin weiter, irgendwo im Universum.

Bereits 1978 entstand die Idee, HEAVY METAL , ein Science-Fiction Comic-Magazin, das es bereits nach fünf Ausgaben seines ersten Erscheinens 1977 auf 100.000 Leser gebracht hatte, zu verfilmen und die Liste seiner Macher erscheint wie ein “Who-is-who” des Filmbusiness. Für das Drehbuch sorgten unter anderem Richard Corben , seinerzeit bereits Legende als Zeichner und Dan O’Bannon , der an vielen begnadeten Drehbüchern beteiligt war, u.a. Alien , Total Recall und John Carpenters Dark Star , in dem er auch in die Rolle des ‘Sergeant Pinback’ schlüpfte.

Insgesamt siebzig Zeichner, von denen einige zuvor an unterschiedlichsten Projekten gearbeitet hatten von ‘Sylvester the Cat’ bis Ralph Bakshis Comic-Verfilmung von ‘Herr der Ringe’, waren am Projekt beteiligt und hatten am Ende 130.000 Einzelbilder angefertigt, die sich zum fertigen Werk zusammenfügten. Ivan Reitman produzierte, Elmer Bernstein lieferte die Filmkomposition und Bands wie Nazareth, Journey, Devo, Cheap Trick, Sammy Hagar und Grand Funk Railroad veredelten den Soundtrack. Unter den Originalsprechern finden sich John Candy und Harold Ramis . Im Jahre 2000 kam mit Heavy Metal: F.A.K.K. ein seelenloser zweiter Teil ins Kino, der an keiner Stelle den Charme des Originals erreicht.

Fazit : Nach heutigen Maßstäben angestaubt und mit einer für damalige Zeichentrick-Verhältnisse blutgetränkten Storyline und erfrischenden Freizügigkeit versehen, aber für Nostalgiker (wie mich ;-), die sich gern in fremde Welten entführen lassen, ein quietschbuntes Weltraummärchen aus einer Zeit, in der Science-Fiction und Fantasy noch hemmungslos romantisch sein durften.

Info:

  • zu haben als DVD und Blu-ray
  • umfangreiche Fansite: www.heavymetalmagazinefanpage.com

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Scott Bradley- unser Macho im All /scott-bradley-unser-macho-im-all/ /scott-bradley-unser-macho-im-all/#comments Mon, 07 Nov 2011 08:17:45 +0000 /?p=285 Scott Bradley

Scott Bradley - das Buch

In eigener Sache (und der Grund, warum ich seit ein paar Wochen nicht dazu kommen, hier ein paar neues Reviews zu schreiben):Mein Buch ist da!

Vor langer, langer Zeit in einer nicht weit entfernten Galaxis … ist allerlei Abschaum zu beseitigen: Space-Blobs und Mutanten strecken ihre schleimigen Tentakel nach der friedlichen Erde aus und wollen die Menschheit regelmäßig unterjochen. Nur einer stellt sich ihnen in den Weg: Weltraum-Commander Scott Bradley – ein Mann so kalt wie sein Bier und so stark wie sein mit Whiskey verdünnter Kaffee!

Das Diplomatie-Studium hat er abgebrochen – aber die Waffenscheine hat er alle gemacht. Heute beseitigt er als Freelancer je nach Tageslaune mal Rebellen, mal Regimes – in 18 spannenden Missionen. Seien Sie dabei!

Mehr Infos:

  • Website: http://scottbradley.de
  • Facebook: facebook.com/scottbradleybuch
  • Bestellen im Buchhandel: ISBN 978-3950255836
  • Kaufen beim Verlag, im EVOLVER BOOKS Shop
  • Kaufen bei Amazon.de: Scott Bradley: Blondinen, Blobs & Blaster-Schüsse
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Mega Python vs. Gatoroid /mega-python-vs-gatoroid/ /mega-python-vs-gatoroid/#comments Mon, 31 Oct 2011 21:59:22 +0000 /?p=377 Die Schlangen-Wissenschaftlerin Dr. Nikki Riley (blond und dünn: Deborah Gibson) befreit aus einem Labor ein paar Pythons und lässt sie in den Everglades frei. Weil man an ihnen mit Wachstumshormonen experimentierte, werden die Viecher schnell groß – und verspeisen die lieben Alligatoren, deren Aussterben die Jäger verstimmt und die Touristen ausbleiben lässt.

Die Alligatoren-Hüterin Terry O’Hara (rundlich und rothaarig: Tiffany) sieht daher rot, zumal “die blonde Bitch” ihr ohnehin ein Dorn im Auge ist. Sie füttert nun die Alligatoren mit ein paar Steroiden von vermutlich denselben Wissenschaftlern. Es kommt, wie es kommen muss: Die Tierchen gehen sich gegenseitig an die Gurgel und hinterlassen diverse Kollateralschäden, während sich derweil die Damen gegenseitig die Augen auskratzen.

Au weia. Regisseurin Mary Lambert, die seit “Friedhof der Kuscheltiere” nur noch Trash dreht, nimmt ihren Exploitation-Schund Gottseidank keine Sekunde ernst und versucht (meist vergeblich), die unterirdisch grottenschlechten CGI-Monster mit dem parallel gezeichneten Konflikt zwischen Schlangen- und Alligator-Frau zu übertünchen, wofür unter anderem eine Tortenschlacht mit anschließendem Schlammcatchen dienen muß.

Wer bei diesem Tier-Trash aus dem Hause The Asylum zugreift, sollte also besser wissen, was er tut. Denn dieser Film will gar nichts anderes sein als Müll. Die Mädels geben sich dennoch jede Mühe und raufen, schießen und sprengen sich over-actend ins Finale, und von der sexistischen Fleischbeschau her kriegt dabei sozusagen jeder männliche Geschmack etwas geboten. Besonders sehenswert eine Szene, in der einem Cop die Munition ausgeht, wonach er den mutierten Mega-Alligator mit seinem Schuh bewirft – die hätte von mir stammen können. Nett auch das Einkaufszentrum, das von Schlangen und Gatoren plattgemacht wird – leider in so schlechtem CGI, dass man weinen möchte. Oder der Auftritt eines gealterten Popstars, der gefressen wird, ehe er auch nur eine Zeile singen kann … nein, an blöden Ideen fehlt es diesem Käse nicht.

Fazit: Ultratrashiges “Creature Feature” mit einigen lustigen Höhepunkten, wegen der grottigen CGI selbst von harten Fans nur im Bier-Koma genießbar. Das Poster ist also fast besser als der Film, den man sich auf DVD und Blu-ray (zeigt die schlechten Effekte besser) antun kann. Sagen Sie nicht, ich hätte Sie nicht gewarnt…

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Slave Girls from Beyond Infinity – Jäger der verschollenen Galaxie /slave-girls-from-beyond-infinity-jaeger-der-verschollenen-galaxie/ /slave-girls-from-beyond-infinity-jaeger-der-verschollenen-galaxie/#comments Mon, 15 Nov 2010 05:39:57 +0000 /?p=111 Vergessen Sie Barbarella, Ripley, Barb Wire und die anderen Weltraum-Weiber: In “Slave Girls from Beyond Infinity” sehen Sie mehr Fleisch unter geföhnten Goldlocken, als selbst Jabba dem Hutten lieb wäre.

Angekettet im Lederbikini: Slave Girls from Beyond Infinity

Was gibt es eigentlich für Gründe, sich Science-Fiction-Filme anzusehen?

Muss Science-Fiction immer grimmig und ernst sein? Nein!, beweist ‘Slave Girls from Beyond Infinity’…

Bei nüchterner Betrachtung doch einige: Man sieht zum Beispiel gerne dabei zu, wie mutierte Weltraum-Mollusken ein Team-Mitglied nach dem anderen vernaschen , während die schrumpfende Restschar der Überlebenden sich gegenseitig aggressiv demotiviert. Oder man liebt den Anblick gigantischer grauer Metalltöpfe , die lautlos durchs All donnern, mit bunten Todesstrahlen um sich ballern und dabei gelegentlich in leuchtenden Feuerbällen verglühen. Vielleicht betrachtet man Science Fiction auch als rein philosophische Disziplin , in der sich kluge, vorausschauende Menschen Gedanken darüber machen, wie unsere Gesellschaft morgen aussehen könnte – und was wir dafür tun können, dass es eine lebenswerte Gesellschaft … bla bla bla.

Slave Girls fliehen barfuß und mit bloßen Händen über die gute alte Räuberleiter…

Keinen dieser Gründe bedient “Jäger der verschollenen Galaxie” (USA 1987). Und doch müssen Sie diesen Film einfach gesehen haben. Weil Sie vielleicht zum bisher noch nicht genannten Typus des Phantastik-Freundes gehören: Dieser sieht zuweilen erheitert dabei zu, wie Blondinen mit langen Haaren und kurzen Röcken durchs Bild tapsen, meist verfolgt von diversen Robotern und Monstern. In diesem Fall ist “Jäger der verschollenen Galaxie” der Film der Wahl, was man an seinem Originaltitel “ Slave Girls from Beyond Infinity ” aber viel besser ablesen kann.

Slave Girls setzen sich in den Gleiter und können ihn sofort fliegen

Der Story sieht man das Remake von “The Most Dangerous Game” (Graf Zaroff – Genie des Bösen, USA 1932) kaum noch an: Zwei hübsche Blondinen in Sklavinnen-Leder-Minibikinis befinden sich in einer sehr schmutzigen Zelle, angesichts derer man sich wundert, wie ihre Fönfrisuren noch so locker fluffig fallen können. Egal: Sie reißen mit bloßen Händen die Verankerungen ihrer Ketten aus dem Boden, schlagen zwei gepanzerte Wachen nieder, klauen einen Weltraumflitzer und geben im wahrsten Sinne des Wortes Fersengeld, denn das alles tun sie im Bikini, ergo Barfuß . Das bleibt auch so, bis zum Ende des Films.

Tückische Slave Girls betören unschuldige Roboter zwecks Ablenkungsmanöver …

Aber da: Argh! Schon zieht sie ein Planet an: die Steuerungen fallen aus, wie das ja immer so ist, und die Damen stürzen ab. (Schnitt) Sie haben aber überlebt: Nun sind sie zu Gast bei einem sinisteren Schlossbesitzer namens Zed samt seiner zwei servo-summenden Roboter. Zed gibt sich zwar freundlich, aber seiner schwarzen Lederhose samt schwarzem Flatterhemd sieht man das schurkisch-wahnsinnige sofort an. Die beiden Blondinnen, von “Zed” vorübergehend in knappe, enge schwarze Kleider gewandet, genießen ein Abendessen mit dem Hausherren, der zwei weitere (gestrandete) Gäste hat: eine hübsche langhaarige Brünette (wird später vernascht) und ihr Bruder (wird später vernascht), der hinter vorgehaltener Hand zu verstehen gibt, dass der mysteriöse Zed eventuell ein durchgeknallter Menschenjäger sein könnte.

Slave Girls ballern mit bunten Strahlen um sich …

Aus nicht näher genannten Gründen machen die Damen nachts einen Erkundungsspaziergang. Natürlich barfuß, und sie tragen dabei im außerirdischen Dschungel, in dem es von Monstern und Mutanten wimmelt, verschiedene Negligés und …

Nein, das müssen Sie wirklich selbst sehen. Denn so gehirnerweichend bescheuert das alles klingt, so wunderbar gehirnerweichend amüsant ist der zweifellos doofe Schundstreifen doch auch. Fand jedenfalls ich. Was bedeutet: Ein bisschen schlechten Geschmack müssen Sie schon mitbringen, um das genießen zu können.

Monster kommen auch vor. Und Mutanten.

Fazit: “Slave Girls from Beyond Infinity – Jäger der verschollenen Galaxie” ist trotz Trash-Robots und Pappmaché-Kulissen ein spaßiges und sehenswertes B-Abenteuer, das auf einzigartige Weise (absolut harmlose) Nakedei-Elemente ins Spiel bringt und nicht nur deswegen mein persönlicher Geheimtipp eines höchst amüsanten guilty pleasure ist. Ich für meinen Teil hatte selten mehr Spaß. Ein Meisterwerk des B-Kinos, das angeblich nur 120.000 Dollar gekostet hat – jeder davon hat sich gelohnt. Bravo! (Und bitte sage mir einer, dass Don Scribner als “Zed” nicht aussieht wie ein Klon von Christian Bale …)

  • Zu haben auf DVD als einer der vier Filme (wenn nicht gar eines der beiden Highlights auf) der Science Fiction Classic Box Vol. 3 – mit englischer und deutscher Tonspur.
  • Zu haben als US-Original auf Solo-DVD Slave Girls from Beyond Infinity (NTSC, RC1) , aber eben nur US-Tonspur und Region Code 1. Geeignet nur für Region-Code-freie Player.

Infos

  • OFDB
  • Wikipedia
  • six-shooter.de über die Classic Box 3

Erste Szene: Die Flucht

SGfBI-Trailer:

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The Angry Red Planet: Weltraumschiff MR-1 gibt keine Antwort (1959) /angry-red-planet-weltraumschiff-mr-1-keine-antwort-1959/ /angry-red-planet-weltraumschiff-mr-1-keine-antwort-1959/#comments Mon, 25 Oct 2010 05:00:13 +0000 /?p=79

Man nehme: vier Raumfahrer wie frisch geschnitzt auf dem Seminar für hölzerne Charaktere: Der harte Captain; der kluge Wissenschaftler (mit -Ziegenbart und -Brille), die schreckhafte Frau, der einfache Mann mit der vernichtenden Wumme und dem goldenen Herzen.

Diese Vier fliegen zum Mars , “The Angry Red Planet” (1959), wobei sie Schach spielen und ab und zu was in Klemmblöcken notieren, gut gelaunt, wochenlang, 200 Millionen Kilometer sind ja ein Klacks. Doch nach der Landung will ihnen der rote Planet gar nicht gefallen: zu ruhig ist es im marsianischen Dschungel, als ob da Absicht dahinter stünde.

Und da!: “Der Funkkontakt zur Erde ist unterbrochen!” und “Man beobachtet uns!” und tatsächlich – Kreisch! – ein gruseliges Wesen mit Glubschaugen und Fühlern … und das ist erst der Anfang!

Herzig. Von der Infektion mit grünem Glibber über den Angriff von fleischfressenden Pflanzen und langbeinigen Riesenspinnen bis hin zu schaurigen Mega-Mutant-Blobs aus dem marsianischen Wasser ist alles dabei, was das Herz des Fans später 50er-Jahre-SF begehrt.

Alle Außenaufnahmen auf dem Mars – Windstille, Pflanzen, Seen und Bäume – sind in knalligstes Rot getaucht. Der CineMagic genannte Prozess sollte wohl den Kontrast zwischen den meist gemalten Kulissen und den realen Schauspielern in ihren Raumanzügen verschwinden lassen.

Gelungen ist das nur zum Teil. Es sieht einfach alles noch unrealistischer aus und verschwimmt spätestens dann zu rotem Brei, wenn die Augen zu tränen beginnen. Wie überhaupt der ganze Film ein ziemlicher Stinker ist: Viel zu oft wird viel zu lang aus einer Luke geglotzt, wobei die Helden der Menschheit Dinge kommentieren, die der Zuschauer nicht sehen kann. So was macht Dreharbeiten natürlich günstig, aber gute Hörspiele sehen eben anders aus.

Und doch lohnt es sich für harte Fans, diesen Streifen anzuschauen.

Etwa wegen des Angriffs der schwimmenden Riesen-Amöbe (auf die Mannschaft, die verzweifelt im mitgebrachten Schlauchbooot paddelt!), die angeblich zugleich einzellig ist und dennoch einen schaurig rotierenden (!) Augapfel hat. Oder wegen der blob-artigen Assimilierung eines Besatzungsmitglieds. Beides spaßige Szenen, vor allem angesichts des Arme-Leute-Budgets von der Sage nach nur 200.000 Dollar. Besonders heiter auch Szenen wie jene, in der der Mann fürs grobe seine Waffe küsst (mehrmals!) oder einmal, als die Science-Rothaarige einen Spritzer Parfum auflegt. Da schnuppert er ganz überrascht, der Vader…

KREISCH! (Message: Runter vom Mars, Mädels, zurück an den Herd!)

KREISCH!

Auch aus historischem Interesse sollte man sich den Beitrag zur Filmgeschichte geben. Zzum Beispiel wegen des unverhohlenen Sexismus , der dann aber doch irgendwie an-subversiert wird. Wegen des Klischees der außerirdischen Botschaft: “Bleibt auf der Erde!” , ja ja, schon damals wollten Ewiggestrige unsere wichtigen Mars-Missionen schlechtreden. Und auch wegen der Hybris, mit dem die Mannschaft beim ersten Erkundungsgang auf einer fremden Welt vor die Raketentür tritt und als erstes kess die Funktion der “Ultraschallwaffe” am nächstgelegenen, noch lebenden Objekt austestet.
ZAPP!
Kaputt.
So was filmt man heute eher nicht mehr. Und das spricht ja auch dafür, dass wir uns irgendwie weiterentwickelt haben…

Fazit: Liebenswert vertrottelter Sci-Fi-Weichkäse mit lowem Budget und ein paar Längen, der schon damals schlecht war.
Was man in diesem Film fürs Leben lernt:

  • Der Mars ist rot.
  • Marsianer haben drei Augen und eine tiefe Stimme.
  • Marsianer verstecken sich hinter Felsen.
  • Eine Mars-Mission sollte immer ein Schlauchboot dabei haben, falls man einen See überqueren muss.

Infos:

  • Zu haben auf DVD als einer von vier Filmen auf der Science Fiction Classic Box, Vol. 2 (2 DVDs) , dort unter dem seltsam laschen Titel “Abenteuer auf dem Mars”

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