Science Fiction Film Review » Satan ... aus einer anderen Welt: SciFi-Filme, Space-Schrott & Blobs Wed, 13 Nov 2013 15:18:35 +0000 en-US hourly 1 http://wordpress.org/?v=3.7.1 The Dark Side Of The Moon /the-dark-side-of-the-moon-1990/ /the-dark-side-of-the-moon-1990/#comments Wed, 13 Nov 2013 11:13:03 +0000 /?p=952 Wegen eines Phänomens namens „gebundene Rotation“ ist die eine Seite des Mondes stets der Erde zugewandt, die andere daher von der Erde aus nie zu sehen (echt jetzt). Schon Pink Floyd besangen das, aber auch den Umstand, dass ja auch die menschliche Seele eine dunkle Seite hat. Es lag wohl einfach in der Luft, dass irgendwann auch mal jemand einen Film über die dunkle Seite des Mondes macht. Hoffentlich nicht der letzte, denn „ The Dark Side Of The Moon “ ist ein ganz schlimmer Stinker, den bitte jemand besser neu machen sollte.

thedarksideofthemoon_011 Wir schreiben das Jahr 2022: Das Raumschiff „Spacecore 1“ (warum eigentlich nie „Spacecore 67“ oder „114“?) gondelt durchs Alls, um routinemäßig dort stationierte Atomwaffen zu warten. Plötzlich kommt es zum unerklärlichen Ausfall aller Geräte. Die Notsysteme sorgen zwar für Sauerstoff und Wärme, aber nur für begrenzte Zeit: Zugleich bewegt sich das Schiff ohne funktionierenden Antrieb in Richtung Mond, genauer gesagt in die erfundene Region „ Centrus B 40 “. Der Bordcomputer, die schöne Roboter-KI Lesli, weiß auch nichts beizutragen und lümmelt nur in ihrem KI-Sessel rum.

thedarksideofthemoon_031 Das kreuzt ein altes Space-Shuttle der NASA ihren Weg. Die Mannschaft der „Spacecore 1“ schafft ein Andockmanöver, geht an Bord der “ Apollo 18 ” und wundert sich: Alles steht unter Wasser, verweste Fische treiben im Schlick herum. Was war hier los? Irgendwann stellt jemand eine toootaaaal einleuchtende Verbindung zwischen „Centrus B 40“ und dem irdischen B ermuda-Dreieck her, derweil ein unerklärliches Monster mit gelben Schlangen-Kontaktlinsen nach gewohntem Muster die Besatzung wegsnackt … dazu noch “666″ und “ich habe viele Namen” … etc.

thedarksideofthemoon_040 Ein paar positive Dinge seien erwähnt: „The Dark Side Of The Moon“ (von 1990) versucht durchaus, stimmungsvollen Suspense aufzubauen. Und eigentlich ist die Story, so ausgelutscht ihre Elemente erscheinen mögen, auch nicht völlig verkehrt.

Hinzu kommen einige seltsam krude und daher nette Ideen, etwa die Avatar-KI Lesli (links) im sexy Lederdress, der von der Kamera ständig die Körbchen abgezoomt werden. Oder der Fakt, dass hier SF mit Okkultismus gemischt wird (ähnlich wie im wesentlich besseren „Event Horizon“). Auch die Trickaufnahmen sind gar nicht schlecht, wenn auch selten; vor allem der letzte Schwenk über die Mondoberfläche ist ein Highlight des Films.

thedarksideofthemoon_051 Und doch schafft es der Regisseur einfach nicht, auf Basis des gewiss müden Drehbuchs Spannung aufzubauen: Meistens (nicht immer!) versackt die Handlung im dramaturgischen Schlamm, in dem die ohnehin schon gesichtsmüden Darsteller eigenschaftslos und ohne Sinn und Verstand (aber mit Automatikwaffen) rumtapsen (meist im Stockfinstren), unter anderem in den ungeheuer weitläufigen Kulissen eines Space-Shuttles (!), dessen Räume (!) zum Teil komplett unter Wasser stehen. Zur ständigen Dunkelheit an Bord der beiden Schiffe gesellt sich ein hämmernder FM-Synth-Score, der für fünf Minuten wohl recht beeindruckend wäre, der aber nach 15 Minuten einfach nur noch monoton und einschläfernd wirkt.

thedarksideofthemoon_057 So ist mein (wiederholter) Eindruck dieses Alien/Thing-Rip-offs bizarr gespalten: Man hat irgendwie das Gefühl, er wäre so schlecht eigentlich nicht; trotzdem langweilt er einen stellenweise zu Tode.
Bitte remaken.

Fazit: Zähes 90er-Jahre-B-Movie mit wenig Fiction, noch weniger Science. Kann man sich höchstens spätnachts nach drei Energy-Drinks mit Wodka reinschrauben.

  • Zu haben auf DVD in höchst zweifelhafter Qualität. Aber für den einen Euro, den der Käse gebraucht kostet, kann man sich den Weltraum-Satan schon mal ansehen…

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Star Troopers /star-troopers/ /star-troopers/#comments Sat, 24 Dec 2011 21:24:57 +0000 /?p=471 Es gibt Blockbuster, B-Movies, TV-Produktionen und Fanfilme. Darunter gibt es noch Filme, die so schlecht daherkommen, dass sie schon wieder unterhaltsam oder wenigstens unfreiwillig komisch sind. Und dann gibt es noch Star Troopers (“The Baron against the Demons”, Spanien 2006) und schnell wird klar: Nach Lachen kommt nur noch lächerlich .

Story: Eine Allianz aus gottesfürchtigen Kreuzrittern und Außerirdischen kämpfen gegen die mit monströsen Schwermetall-Brustkuppeln beschildete Hexe “Pervertum”, die einem Dämon hilft, eine satanische Brut in die Welt zu setzen. Parallel dazu metzelt sich ein (fast) unsterblicher Recke mit schwuchteligem Football-Outfit durch die Prärie, der kurz zuvor von einer Kollegin aus den Klauen der Hexe gerettet wurde und sie dafür aus lauter Dankbarkeit in die glühende Lava stößt. Aber während Conan, Ehrenmitglied im Klan der Hirnsauerstoff-Unterversorgten, sein schweres Handwerk seinerzeit wenigstens noch nahezu schweigend vollzog, schwallt der in pudelkackbraun gehaltene Schaumstoff-Herkules derart fruchtabtreibend des Wegs, dass die karge, ohnehin mit dem Überleben kämpfende Rest-Vegetation zu seinen Füßen vollends vergessen möchte, wie Photosynthese funktioniert. In der Mitte des Films kommt es dann auch zu einem ersten Showdown zwischen Gut und Böse mit automatischen Waffen aus zusammen geklebten Haushaltsutensilien (u.a. eine Dachantenne), die ebenso verzweifelt wie vergeblich versuchen, irgendwie steampunkig zu wirken.

Das Aufgebot der Aliens reicht von “Augsburger Puppenkiste auf einem LSD-Horrortrip” bis hin zu Jim Hensons schlimmsten Textil-Alpträumen, in denen Frottee-Waschlappen die Hauptrolle spielen. Dazwischen ein Haufen kichernder Latex-Lakaien, die aus Killer Clowns from outta Space stammen könnten und ein paar stramm verzurrten Sexsklavinnen aus Plastilin mit deutlich sichtbaren Nähten aus der Gussform. Ray Harryhausen würde im Grabe rotieren, wenn er nicht noch am Leben wäre. Abgerundet wird das Panoptikum durch ein sprechendes Zäpfchen mit Düsenantrieb und den Satan persönlich, dessen transparentes und darmzottiges Götterspeisen-Outfit wiederum dem Waldgott aus Prinzessin Mononoke entliehen scheint.

In diesem Streifen wurde alles verwurstet: Science-Fiction, Fantasy und Splatter mit Anleihen aus Dune, Herr der Ringe, Prädator und gefühlt wahrscheinlich noch einer Millionen weiterer Filme. Wahrscheinlich auch “Sandmännchen Teil 1 – 7″, denn bereits nach einer halben Stunde kämpfte ich gegen eine erlösende Narkolepsie. Wer gezwungen ist, sich dieses Machwerk anzusehen, sollte sein Auge wenigstens an den nur mit dem Allernötigsten bekleideten Kriegerinnen und an den schönen Landschaftaufnahmen weiden, für die unter Anderem der Tejde Nationalpark auf Teneriffa herhalten musste.

Star Troopers Das Budget, viel kleiner als die Oberweite der Antagonistin, reichte leider nicht nur für einen Film, sondern auch für eine Website, die neben Trailern und Hintergrundinformationen ganz unverhohlen auch Hinweise auf Vorbilder wie Forbidden Planet , Metaluna 4 antwortet nicht und Thunderbirds (!!!) enthält.

Infos:

  • Webseite: El Baron contra los Demonios
  • “Star Troopers” auf DVD

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