Klingt nach Splatter, ist es aber nicht. Mit einfachsten Mittel produziert, kommt dieser Streifen eher als Arthouse-Sci-Fi daher, in dem es unter anderem um die Frage geht, ob, wenn es hart auf hart kommt, wirklich “der Stärkere” überlebt – und was genau diese Stärke eigentlich ausmacht. Leider ist das ganze trotz intellektuellem Anstrich am Ende doch zu fad, zu uninteressant, zu unlogisch und zu durchschaubar und zu plump. Als Beispiel sei eine Sexszene genannt, während der ‘Sie’ ‘Ihn’ fragt: “Wirst Du mich beschützen?”, und natürlich will er. Wir lernen: Sex gegen Schutz, aha, so funktioniert das bei den Menschen… weniger subtil geht es kaum.
Fazit: Vergebens aufgekunstetes, ziemlich fades Horror-Sci-Fi-Kammerspiel – nur für absolute Endzeit-Survival-Alles-sehen-Müsser geeignet.
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Eine Rettungs-Mission macht sich auf den Weg nach Sirius 6B. Was sie wissen, ist, dass die Screamers sich weiterentwickelt und (fast) die gesamte Bevölkerung des Planeten ausgelöscht haben. Was sie nicht wissen (obwohl schleierhaft bleibt, warum – schließlich ist das der Kern von “ Screamers “): die Screamers treten inzwischen auch als hybride Mensch-Maschinen auf. Das Rettungsteam soll (offiziell) die Überlebenden finden und evakuieren. Inoffiziell wollen einige Leute sich natürlich die Screamers-Technik unter den Nagel reißen und Waffen draus bauen (hat denn keiner aus Alien gelernt?!?). Die Retter gehen bei dieser Mission [Spoiler] natürlich selbst drauf, was aber keine Überraschung ist, denn das ist ja wohl das Schicksal aller “Rettungsmissionen” in SF-Filmen…
Gelungen ist, dass sich der Film über weite Strecken visuell sehr an “Screamers” orientiert und man sich wirklich wie in einer Fortsetzung fühlt. Die Screamers sehen inzwischen anders aus und sind natürlich (2009!) CGI, aber schnelle Schnitte und reichlich Real-Effekte lassen das in den Hintergrund treten. Soweit eigentlich alles in Ordnung, und es gibt auch ein, zwei interessante Einfälle, etwa Lance Henriksen als Erfinder der Screamers, der hier mit einem Kurzauftritt einmal mehr seine Rente aufbessert.
Leider ist die Story ansonsten absolut lieblos hingepimpelt und so voraussehbar wie die Wiederholung eines WM-Endspiels. Die – bis auf Hauptrolle Gina Holden – nur noch durchschnittlichen und gesichtslosen Darsteller tapsen mühsam durch ein blödes Skript mit minderwertigen Dialogen. Und statt die
Wer-ist-echt?
-Paranoia des Originals und der
Philip K. Dick
‘schen Vorlage ausgefeilter darzubieten, konzentriert sich “The Hunting” lieber auf die möglichst drastische Darstellung der Screamers als menschenähnliche Monstren mit ausklappbaren Kreissägen, die ihre Gegner möglichst bluttriefend zerlegen.
Dies übrigens keineswegs splattrig-billig, sondern auf beeindruckend hohem technischen Niveau. So kommen bei “The Hunting” vor allem Splatterfans und Gorehounds auf ihre Kosten. Nur Spannung und Stimmung bleiben mir im blutigen Geglitsche einfach zu oft auf der Strecke.
Fazit: Trotz (oder wegen) mehr SF, mehr Action, mehr Splatter kann “Screamers – The Hunting” das Niveau des Original-” Screamers ” nicht halten und rangiert drei Klassen darunter. Für sich genommen ist es aber immer noch ein handwerklich anständiger SF-Horror, der trotz Plotholes wie Einschusslöchern noch zu den besseren Streifen in der B-Ecke gehört. Kann man sich schon reinziehen: für Fans.
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Als Gegner des Bergbaus sich unter dem Namen Alliance zusammentun, um das gefährliche Geschäft zu beenden, passt das den Bergbaugesellschaften des New Economic Block (N.E.B.) natürlich nicht. Und weil in Zukunft alles privatisiert ist, bombardiert der NEB kurzerhand die Störenfriede von der Alliance. Deren Wissenschaftler rächen sich mit den “Screamers” – autonome Kleinroboter mit eingebauter und stets kreischender Kreissäge , die vollautomatisch alles zerschnetzeln, was sich ihnen in den Weg stellt. Mehr noch: die mobilen Schwerter reproduzieren sich vollautomatisch und verbessern sich auch selbstständig. (Eine Schnapsidee, wie hoffentlich jedem klar ist.)
Zehn Jahre später auf Sirius 6B: Ein Kurier des NEB taucht bei einem Außenposten der Alliance auf. Er wird zwar verhackstückt, seine Hand kann aber noch die Botschaft überreichen: Wir müssen reden. Just meldet sich auch das Alliance-Hauptquartier: Man habe auf Triton 4 reichlich Berynium gefunden, das sich ganz ohne die Strahlungsprobleme abbauen lässt. Kurz: Man würde nun wohl galaxisweit Frieden schließen… Doch Colonel Hendricksson (immer gut: Peter Weller) traut dem Braten nicht, vor allem, da soeben ein Alliance-Soldat vor seinem Außenposten Schiffbruch erleidet und ihm mitteilt, der General, der eben als Hologramm-Message von Frieden gesprochen habe, sei seines Wissens nach schon seit zwei Jahren tot – den behaupteten “Frieden” gäbe es also gar nicht. War die Nachricht eine Fälschung? Von welcher Seite – womöglich der eigenen?
Hendricksson macht sich auf dem Weg zu den NEBs, um selbst herauszufinden, was hinter all dem steckt.
“Screamers” – deutscher Verleihuntertitel: “Tödliche Schreie” – ist eine kleine, gemeine SF-Perle von 1995, die erst mit der Zeit gereift ist. Der 11-Mio-Dollar-Streifen spielt zwar so gut wie nie im Weltraum, doch die Bauten, Kulissen, Matte Paintings und so weiter sehen durchweg hervorragend aus und zeichnen das glaubwürdige Bild eines zerbombten Planeten, in denen sich die letzten Überlebenden kaum noch erinnern können, warum sie sich eigentlich gegenseitig an die Kehle gehen. Die Darsteller sind durch die Bank klar besetzte Typen mit echten Gesichtern, die in Erinnerung bleiben. Da passt einfach alles, auch wenn man bei genauem Hinsehen an der Vorgeschichte einige Ungereimtheiten bemängeln könnte.
Seine Kraft zieht der Film aus der Story “Variante Zwei” von Philip K. Dick , die vielleicht nicht 1:1 umgesetzt wurde, aber im Drehbuch noch immer deutlich den Geist PKDs in sich trägt: Stets stellt er die Frage nach dem, was uns als Menschen ausmacht, und hegt ein grundlegend paranoides Misstrauen gegen gesicherte “Realität” oder “Identität” in egal welcher Form. Denn [Spoiler] Hendricksson muss schnell herausfinden, dass die “Screamers” nicht mehr nur einfach mobile Kreissägen sind, die durch den Sand auf ihre Opfer zurasen. Sie haben neue, menschenähnliche Formen gebildet, etwa einen kleinen Jungen, der von Reisenden mitgenommen werden möchte, oder einen verletzten Soldaten, der nach Hilfe ruft … beides tödliche Fallen. Und letztlich kann inzwischen jeder ein hochentwickeltes, neues Modell des “Screamer” sein.
Berynium ist ein fiktives Element, aber es belegt als Idee sehr schön, dass gute Science-Fiction nur scheinbar mit den Problemen der Zukunft hantiert, sondern in Wirklichkeit unsere aktuellen Probleme spiegelt. Denn natürlich sind auch Kohle und Öl zu selten, um sie für das zu verwenden, wozu wir sie nutzen: tonnenschwere Blechwägen mit Einzelpersonen zum Aldi karren, um dort drei Cent zu sparen. Auch deutet sich in Screamers an, wie eine Zukunft aussieht, in der private Raumfahrt, privater Weltraumbergbau und private Kriegsführung zum Alltag gehören – alles Dinge, die wir heute schon vorbereiten. Genau wie möglichst autonome Tötungsmaschinen, an denen heute nicht nur in Form von Drohnen massiv geforscht wird. Rührt man all das mit etwas KI zusammen, kommt genau das heraus, wovon “Screamers” berichtet.
Fazit: “Screamers” ist astreine Science-Fiction mit Spannung, Paranoia und etwas Action auf handwerklich hohem Niveau. Eigentlich ein zeitloser Klassiker, den man sich immer wieder ansehen kann und als Fan einmal gesehen haben sollte.
Es folgte, erstaunlicherweise erst 2009, die unvermeidliche Fortsetzung “ Screamers – The Hunting “. Sie versuchte gar nicht erst, ins Kino zu kommen, sondern verkroch sich sofort verschämt in die Videotheken, wo ausgehungerte SF-Fans wie ich sich ihre filmischen Drogen beschaffen. Und natürlich ist bei solchen Sequels (meistens) klar, das man selten mit positiven Weiterentwicklungen rechnen darf. Die Frage bei “Screamers II” war also eigentlich eher, wie schlecht er sein würde. Doch für eine Fortsetzung geriet “Screamers – The Hunting” überraschenderweise einigermaßen befriedigend… mehr im Beitrag “ Screamers – The Hunting “.
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Was habe ich solche Endzeit-Filme früher geliebt! Aber die Apokalypse ist heute auch nicht mehr, was sie einmal war.
Trotz einiger guter Ansätze – etwa bei der Grundidee, den malerischen Landschaften oder beim Versuch, Wes in Rückblenden eine glaubwürdige Vergangenheit zu geben – ist dieser Einer-sucht-die-Oase-Film von vorne bis hinten ein wirrer, unentschlossener Pfusch. Der zudem keine Sekunde lang auch nur den geringsten Schimmer hat, was er uns eigentlich sagen und wie er es uns zeigen möchte. Sinnlos eingesetzte Panel-Technik, Filter, Wackelkamera – was denn nun? Haben mit drei Regisseuren womöglich zu viele Leute an diesem Brei mitgepanscht und sich nicht zwischen “Mad Max” und “A Boy and His Dog” entscheiden können?
Fazit: Lahmes Endzeit-Ärgernis, dass man sich sparen kann.
Man kann das aber auch anders sehen, siehe etwa sofahelden.com .
Info: downstreamthemovie.com ; zu haben ist der postapokalyptische Käse auf Blu-ray und DVD . Ich rate dringend ab.
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