Monster! – Science Fiction Film Review http://sciencefictionlexikon.de ... aus einer anderen Welt: SciFi-Filme, Space-Schrott & Blobs Wed, 17 Jun 2015 17:40:21 +0000 en-US hourly 1 https://wordpress.org/?v=4.5.2 Invasion vom Mars http://sciencefictionlexikon.de/invasion-vom-mars-1953/ http://sciencefictionlexikon.de/invasion-vom-mars-1953/#respond Mon, 13 Oct 2014 19:00:11 +0000 http://sciencefictionlexikon.de/?p=1469 Invaders from Mars (1953)Der kleine David Maclean beobachtet, wie hinter den Hügeln ein UFO landet. Natürlich will ihm das niemand glauben. Als sein Vater dann doch endlich mal vor Ort nachsieht, kehrt er zwar zurück – doch er verhält sich nun äußerst merkwürdig. Und auch andere Bewohner der Kleinstadt beginnen, sich seltsam zu benehmen. Nur die Ärztin Dr. Pat Blake glaubt David – und hat praktischerweise Kontakte zu Astronomen und zum Militär, das sich bald in Bewegung setzt, um die Invasoren aufzuhalten.

Invaders from Mars (1953)In den fünfziger Jahren hatten Invasionsfilme in den USA Hochkonjuktur. Die Außerirdischen standen symbolisch für die ehemaligen (Nazis) und potentiellen kommenden (Kommunisten) Gegner. Vor allem der Kommunismus – im Rückblick erscheint einem das schon ziemlich absurd – manifestierte sich immer wieder als Darstellung der Gleichschaltung willenloser Menschen, die als verschworenes Kollektiv agieren.

Invaders from Mars (1953)“Invasion vom Mars” (Invaders from Mars, 1953) ist in dieser Hinsicht ganz Kind seiner Zeit. Und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn die ganze Umsetzung stellt David in den Mittelpunkt und liefert konsequent eine naive, kindgerechte Verfilmung mit Propaganda-Untertönen. Das knappe Budget ist überall zu merken, von den Pappkulissen bis hin zu den Kostümen der Marsianer, vom “UFO” ganz zu schweigen, dazu Stock-Footage en masse. Eine wahre Pest auch der SF-Humbug, der sich vor allem in den überwiegend hölzernen Dialogen zeigt.

Invaders from Mars (1953)Und doch hat “Invasion vom Mars” auch seine positiven Seiten. Er ist stimmungsvoll inszeniert und schafft es weitaus besser als sein quietschbuntes Remake “Invasion vom Mars (1986)“, eine Atmosphäre der Bedrohung aufzubauen, die nicht nur die gesellschaftliche Furcht vor Verschwörern in den eigenen Reihen, sondern auch Ängste um familiäre Gewalt aufgreift. Wie sich die (übernommenen) Eltern zu David verhalten, ist immer noch sehenswert.

Fazit: Naiver Klassiker für Fans des 50er-Jahre-Invasionskinos.

  • Zu haben als DVD in mäßiger Qualität. Vielleicht lieber auf eine Neuabtastung warten…
  • Auch auf Youtube in mäßiger Qualität zu sehen

 

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Invasion vom Mars – Invaders from Mars http://sciencefictionlexikon.de/invasion-vom-mars-invaders-from-mars-1986/ http://sciencefictionlexikon.de/invasion-vom-mars-invaders-from-mars-1986/#respond Mon, 13 Oct 2014 19:00:02 +0000 http://sciencefictionlexikon.de/?p=1452 Invasion vom Mars (1986)

David sieht: die Invasion vom Mars

Vater und Sohn David betrachten den Nachthimmel. Als eine Sternschnuppe niedergeht, sieht der Vater bei der mutmaßlichen Einschlagstelle nach dem Rechten. So was geht ja nie gut aus, und tatsächlich: am nächsten Morgen verhält Daddy sich höchst seltsam. Kurz darauf tun das auch die Mutter, die böse Lehrerin (großartig: Louise Fletcher), zwei Polizisten, ein NASA-Mitarbeiter … Kein Wunder, dass David hier völlig zu Recht eine “Invasion vom Mars” vermutet. Doch nur die Schulkrankenschwester Linda Magnusson (schreckschraubig: Karen Black) glaubt ihm …

Invasion vom Mars (1986)

Das UFO der Invasoren vom Mars

Invasion-vom-Mars-Filme sind ein Eckpfeiler der Science-Fiction. Mysteriöse Geschehnisse! Schleichende Paranoia! Grässliche Aliens! Als Regisseur Tobe Hooper 1986 ein Remake des Films ‘Invaders from Mars’ von 1953 drehte, war die Erwartungshaltung gemischt bis groß: Hooper hatte mit “The Texas Chainsaw Massacre” (inzwischen nicht mehr indiziert und in sehenswerter Restauration zu haben) Berühmtheit erlangt und mit “Poltergeist” auch kommerziell Erfolg gehabt. Doch bereits “Lifeforce” zeigte, das Hooper zwar stimmungsvolle und beeindruckende Phantastik abliefern konnte, aber stets eine, die irgendwie irgendwie schräg und eigenwillig war.

Invasion vom Mars (1986)

Die Invasoren vom Mars …

“Invasion vom Mars” (“Invaders from Mars”, 1986) konnte dann je nach Lesart als weiterer Beleg dafür gelten, dass Hooper für den Mainstream nicht geeignet ist. Dabei ist der Streifen keineswegs schlecht! Hooper hatte sichtlich das liebenswerte Original von 1953 vor Augen: Er befreite es aus seinem Kalter-Krieg-Kontext und überführte es in eine B-Movie-Horror-Hommage für junggebliebene Erwachsene. Doch leider gab es zu diesem Zeitpunkt schon zwei in Sachen Horror sehr ernste Alien-Filme sowie drei technisch perfekte Star-Wars-Filme, so dass seine Hommage damals einfach zu naiv, zu rückständig und zu trashig wirkte, um das Publikum noch beeindrucken zu können. Ein Flop.

Invasion vom Mars (1986)

Das Alien-Ober-Gehirn …

Tatsächlich ist das Remake mangels Subtext “dünner” als das weniger kreischbunte Original und hat auch viele Schwächen, etwa die sülzige Musik, den schlechten Hauptdarsteller (gerade im Vergleich mit dem Original), etliche spannungsfreie Längen und die furchtbar ungelenke Konfrontation der Soldaten mit den Kartoffelkopf-Aliens im leider etwas plumpen Finale. Und natürlich ist “Invasion der Körperfresser” der deutlich klügere Film (in allen Versionen).

Doch der schrottige Stil dieses Mars-Movies ist (meistens) kein Versehen, sondern Absicht. Die Monster stammen beispielsweise von Stan Winston, der zeitgleich an “Alien 2” arbeite, und am Drehbuch schrieb derselbe Dan O’Bannon mit, der auch schon bei “Alien” mitgeschrieben hatte (und in Dark Star den “Pinback” spielte). Hätte man Invaders from Mars anders haben wollen, hätten die es anders machen können. Für ihre Darstellung der ekligen Lehrerin Mrs. McKeltch erhielt Louise Fletcher damals sogar eine Negativpreis-Nominierung (Goldene Himbeere). Nun kann diese Schauspielerin aber auch Oscar, Golden Globe, Emmy und andere Preise vorweisen (u.a. für “Projekt Brainstorm”). Diese eine Fehleinschätzung zeigt beispielhaft, wie sehr der Film missverstanden wurde: Er war und ist eine völlig übersteigerte und überbuntete Version des Invasions-Themas, die nicht etwa “ironisch” sein will, sondern auf übertriebene Weise den 50er-Jahre-Stil imitieren möchte.

Invasion vom Mars (1986)

Die grässliche McKeltch!

Gerade Fletchers Rolle ist einfach wunderbar grotesk abstoßend und sorgt für eine der schaurigsten Szenen des Films (“Frosch im Hals“). Selbst “Faculty”, der sich an Toobe Hoopers Invaders sichtlich bedient hat, erreichte wegen seiner zu großen ironischen Distanz nie diese Wucht. Dabei ist die Angst vor der Lehrerin wichtig, um die Gefühle des kleinen, verängstigten David zu zeigen. Denn darum geht es eigentlich in “Invasion vom Mars”: um die Sichtweise des 10 Jahre alten David, dessen (Wunsch-)Traum das alles ist. Deutlich wird das an der oft niedrig platzierten Kamera, dem ungnädigen Tod der schrecklichen McKeltch und vor allem dem Ende der restaurierten Blu-ray-Version, die erstmals den rätselhaften US-Original-Schluss enthält: Der Film endet eben nicht wie in bisherigen deutschen Versionen damit, dass “alles wieder gut” ist; statt dessen erwacht David aus dem Alptraum (den Film, den wir sehen) und sucht Schutz bei seinen Eltern – um in deren Schlafzimmer etwas für ihn schockierendes zu sehen (das uns dann verbogen bleibt).

Invasion vom Mars (1986)Fazit: Wunderbar schräger Invasionsfilm-Klassiker, den man aber vielleicht nur mögen kann, wenn man die naiven B-Movies der 50er-Jahre liebt.

(Bilder: Koch Media)

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Virus – Schiff ohne Wiederkehr http://sciencefictionlexikon.de/virus-schiff-ohne-wiederkehr-1999/ http://sciencefictionlexikon.de/virus-schiff-ohne-wiederkehr-1999/#comments Wed, 08 Oct 2014 12:37:54 +0000 http://sciencefictionlexikon.de/?p=1410 Virus - Schiff ohne Wiederkehr (1999)Immer diese außerirdischen Energie-Lebensformen … kaum zucken sie durchs All, schon schlagen sie in Raumstationen ein, diesmal in der russischen MIR. Weil die gerade Verbindung zu einem russischen Militärforschungsschiff hat, leitet sie klugerweise das Energiewesen einfach mal weiter. Und Zack!, ist der Wurm drin im Russen-Kahn …

Virus - Schiff ohne Wiederkehr (1999)…davon wissen natürlich die Besatzungsmitglieder des US-amerikanischen Schleppkutters „Sea Star“ rein gar nichts, als sie in einen Sturm geraten, schier kentern – und im Auge des Orkans die „Akademik Vladislav Volkov“ finden. Ohne Besatzung an Bord – ergo herrenloses Gut. Im Kopf des geldgierigen Captain Robert Everton klingeln natürlich schon die Kassen (10% Finderlohn!), derweil sich seine Besatzung fragt, wer so einfach ein modernes, wertvolles Militärforschungsschiff zurück lässt. Dann lässt jemand den Anker aufs eigene Schiff fallen und man ist an Bord gefangen …

Virus - Schiff ohne Wiederkehr (1999)„Virus – Schiff ohne Wiederkehr“ (1999) hat ein IMDB-Rating von 4.8, was als ‘Großer Mist!’ gelesen werden darf, und wurde damals auch allenthalben ziemlich verrissen. Mir ist das ehrlich gesagt etwas unverständlich: Ich habe mir diese Knallschote bereits mehrfach begeistert angeschaut.

Ja, es ist ein Trash-Streifen, aber es will auch gar nichts anderes sein. Die Besatzung reagiert so logisch wie ein Rudel junger Welpen in einem Laden voller Hundefutter. B-Mimen wie Alex Baldwin heben das alles nicht auf Hamlet-Niveau. Virus - Schiff ohne Wiederkehr (1999)Selbst Jamie Lee Curtis hätte dazu wenig Gelegenheit, denn das Drehbuch interessiert sich für starke Charaktere so sehr wie für das Recycling von Kirschbonbons. Von Originalität keine Spur. Dazu ein Gore-Faktor, der sicher nicht jedermanns Geschmack ist (trotz FSK16). Und einige Effekte sind erstaunlich mies dafür, dass der Regisseur aus der FX-Ecke kommt.

Und doch hat „Virus“ was. Atmosphäre und Production Design sind einfach erstaunlich gut, so gut, dass mir als Nicht-Splatterfan der Gore-Faktor ausnahmsweise als völlig passend erscheint – immerhin geht’s hier um Mensch-Maschine-Hybriden, das ist halt nun mal grauslig (siehe auch “Moontrap (1989)“. Und irgendwie wächst mir der schurkische Captain Robert Everton (wunderbar schmierig gespielt von Donald Sutherland) jedes Mal ans Herz ….

Virus - Schiff ohne Wiederkehr (1999)Leider bricht das alles zusammen, wenn das fremde Energiewesen sich dann auch noch zu Wort meldet und auf dümmlichste Weise die Grundidee der Lächerlichkeit preisgibt. Nicht zuletzt ist das alles natürlich vor allem ein Alien-Klon: Mannschaft geht rein, Alien snackt Mannschaft weg, Mannschaft sucht Ausweg, zwischendurch pöbelt man sich an oder geht drauf, und Jamie Lee Curtis muss die Ripley geben. Und das auch noch zu einem Score, der – man höre mal ganz genau hin – stellenweise doch verdächtig nach dem Alien-Thema von James Horner klingt.

Virus (1999)Vielleicht ist das sogar das Beste an diesem Film: dass er Alien in so vielem nacheifert. Besser eine passable Kopie als ein mieses Original.

Fazit: Wüster Edel-Trash ohne Tiefgang, als solcher mit Flaschenbier & Erdnussflips genossen völlig okay. Vielleicht bin ich zu milde, aber ich finde: Wer außer hundertprozentiger Klischee-Erfüllung nichts erwartet, kriegt einen temporeichen Movie-Burger geboten, der nur etwas zu lange auf der Warmhalteplatte lag.

  • Zu haben als DVD und deutlich bessere Blu-ray und bei einigen Video-on-demand-Flatrates ab und zu free (derzeit etwa Amazon Prime).

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Trollhunter http://sciencefictionlexikon.de/trollhunter-2010/ http://sciencefictionlexikon.de/trollhunter-2010/#respond Wed, 26 Feb 2014 15:37:03 +0000 http://sciencefictionlexikon.de/?p=1052 Es gibt Filme, die hat man irgendwie geschwänzt. “Trollhunter” (Norwegen, 2010) war für mich so einer. “Ey, schon wieder Found Footage. Die Story klingt nach Dutzendplot. Nur halt mit Trollen. Und auch noch aus Norwegen. Kann ja nur Käse sein.” Man kann sich kaum mehr irren. “Trollhunter” müssen Sie gesehen haben!

trollhunter_1_250Drei Studenten wollen eine Dokumentation über einen Wilderer drehen. Der ist natürlich ein grummeliger alter Mann mit Bart und hat keinen Bock auf irgendwelche Pickelgesichter, die ihm nachstellen. Doch die Studenten bleiben dran und verfolgen ihn mit ihren Kameras. Auch, als es anfängt, mysteriös und gefährlich zu werden. Und schon sind sie mitten drin in der Trolljagd, denn der Mann ist kein Wilderer, sondern ein Jäger, der im Auftrag der Regierung wilde, große, ja: sehr sehr große Trolle beseitigt. Und bei dieser Trolljagd gibt es allerlei zu beachten, was die Studenten am eigenen Leib erfahren müssen…

trollhunter_2_250Wie kaum ein anderer Film schafft es Trollhunter, einerseits eine absolut glaubwürdige “Mockumentary” abzuliefern (eben die Fake-Dokumentation über die Jagd nach Trollen), diese zugleich als Found-Footage-Film zu servieren (denn “die Dokumentation” wurde nicht fertig, das Filmteam hat es am Ende wohl nicht überlebt), das ganze mit ungeheuer viel Humor zu würzen und dennoch mit einem Ernst zu servieren (etwa wenn wir erfahren, wozu Überlandstromleitungen *wirklich* da sind…) , als ginge es um die Entbürokratisierung der EU.

Trollhunter ist nicht perfekt: Hier und da ist die Story etwas dünn, die Darsteller blass, die Effekte mau. Egal: dieses Movie macht Spaß! Die ganze Zeit denkt man sich: “Das können die jetzt nicht im Ernst bringen.” Tun sie aber. Eine famose Groteske aus Norwegen!

Fazit: Trollhunter ist eines der besten “Wir waren mit unserem Camcorder dabei”-Movies, die man sehen kann. Spannend, absurd und aberwitzig. Geheimtipp!

Zu haben auf DVD und Blu-ray.

 

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John Dies at the End http://sciencefictionlexikon.de/john-dies-end-2012/ http://sciencefictionlexikon.de/john-dies-end-2012/#respond Sun, 17 Nov 2013 05:15:15 +0000 http://sciencefictionlexikon.de/?p=968 johndiesattheend1Die beiden Verlierer Dave (Chase Williamson) und John (Rob Mayes) ziehen sich teils freiwillig, teils unfreiwillig eine neue Superdroge namens Sojasauce rein. Das ermöglicht es ihnen nicht nur, praktisch alles zu wissen und Dinge zu sehen, die wir Nüchternen nicht sehen können (Ungeheuer aus und Türen in andere Welten …) , sondern bringt sie auch in Konflikt mit allerlei Aliens, Monstren und Untoten und verschlägt sie in diverse Paralleluniversen und/oder Dimensionen und/oder frühere oder spätere Zeitpunkte. Natürlich wartet dort auch ein Monster namens Korrok, das aufgehalten werden muss…

“John Dies at the End” (2012) ist ein klassischer “Wurde auf x. Fantasy-Filmfestivals ausgezeichnet”-Beitrag. Es wird viel gewitzelt und reichlich übertrieben gesplattert. Absurde Szene reiht sich an absurde Szene: Schon zu Beginn setzt sich ein johndiesattheend_wurstmonster1Wurstmonster aus den Fleischresten einer Tiefkühltruhe selbst zusammen und will die beiden nicht besonders hellen Helden platt machen, weil es sie für seine Erzfeinde hält. Um es davon zu überzeugen, dass dem nicht so ist, gibt man ihm ein Handy, über das es sich die Wahrheit anhören kann – dargebracht vom renommierten TV-Lebensberater-Guru Dr. Albert Marconi; woraufhin das Wurstmonster spektakulär ablebt und dann auch nicht wieder vorkommt.

So oder so ähnlich geht das die ganze Zeit, leider ohne einen roten Faden. Das Ergebnis ist stellenweise witzig, oft absurd und bizarr, gelegentlich aber auch langweilig. Am Ende fragt man sich, was man eigentlich gesehen hat. Regisseur Don Coscarelli, dem wir die – meines Erachtens viel besseren – Filme “Phantasm” (1979, drei Fortsetzungen) und “Bubba Ho-tep” (2002) verdanken, verzichtet auf jede Kohärenz: das gibt “John Dies at the End” einen rauen Charme, ja; aber es nervt irgendwann auch. Immerhin: Die solide Darstellerriege und viele wilde Ideen reißen es halb raus.

Fazit: Stellenweise ganz witziger Trip. Doch die Aneinanderreihung von Splatter-, Komödien- und Phantastik-Szenen zündet insgesamt nicht wirklich. Überhyped, aber schon auch ganz nett.

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Pitch Black – Planet der Finsternis http://sciencefictionlexikon.de/pitch-black-planet-der-finsternis-2000/ http://sciencefictionlexikon.de/pitch-black-planet-der-finsternis-2000/#respond Mon, 28 Oct 2013 07:00:36 +0000 http://sciencefictionlexikon.de/?p=888 Okay, machen wir’s kurz:

  • Vin Diesel ist cool.
  • Muskel-Helden im Weltraum sind cool.
  • Monster im Weltraum sind auch cool.
  • Und wenn Sie das auch so sehen, dann können Sie sich “Pitch Black – Planet der Finsternis” (2000) jederzeit ansehen.

pitch_black_1Die Story: Ein Transportschiff donnert durchs All, die Passagiere im Tiefschlaf. Leider kreuzt es die Trümmerspur eines Kometen, wird zersiebt, so manches geht kaputt, auch der Captain. Pilotin Fry (Radha Mitchell) hat plötzlich alle Hände voll zu tun und muss auf M6-117 notlanden, dem Mond eines entlegenen Planeten. Bloß gut, dass es dort Luft gibt. Die Passagiere, darunter einer muslimischer Prediger, seine drei Schüler, ein egoistischer Antiquitätenhändler etc. sind nur in Grenzen begeistert. Zu den Überlebenden des Absturzes gehört unter anderem der (angeblich) extrem gefährliche Killer Riddick (Vin Diesel). Der sollte eigentlich in ein Gefängnis überführt werden, von einem (angeblichen) Polizisten, der sich am Ende als drogensüchtiger Kopfgeldjäger entpuppt.

pitch_black_2Der Planet ist heiß, drei Sonnen sorgen scheinbar dafür, dass es immer taghell ist. Bei ihrer Suche nach Wasser finden die Gestrandeten dem Planeten eine verlassene Forschungsstation, aber keine Bewohner (bis auf einen, den sie aber versehentlich erschießen). Was ist hier passiert? Riddick ahnt es bereits, ehe sie es herauskriegen: Regelmäßig (zum Beispiel ausgerechnet jetzt) sorgt eine Konstellation für eine Sonnenfinsternis auf diesem Mond. Und wenn diese seltene Nacht anbricht, dann kommen die gar hungrigen Ureinwohner des Planeten aus ihren Löchern geflogen. Die Überlebenden haben nur eine Chance: sie müssen dem sinistren Riddick vertrauen, denn der hat als einziger die Muskeln, um die Raumschiff-Batterien (Stück 35 Kilo) von A nach B zu schleppen – mitten durch die Nacht, durch die nun auf Nahrungssuche die Raptoren-Fledermäuse flattern…

pitch_black_3Man könnte sehr viel gegen “Pitch Black – Planet der Finsternis” (2000) sagen. Die unendlich vielen Klischees. Das reichliche Testosteron. Die Plotlöcher ohne Ende (etwa der eine Überlebende, der wohl 22 Jahre blutverschmiert auf Hilfe gewartet hat). Oder wie das dürftige Drehbuch Purzelbäume schlägt, um irgendwie zu behaupten, dass der freundliche Riddick *eigentlich* ein total fieser Killer wäre, wenn er nicht so ein weiches Herz hätte (natürlich nur für Leute, die es verdienen, weil sie entweder auch fies sind, oder jung, oder heilig, oder alles zusammen). Plus die vielen Drehbuchidiotien, die sich im völlig unlogischen Verhalten der Personen niederschlagen, die bis kurz vor den Sonnenuntergang warten, ehe sie die einzigen noch funktionierenden Jeep besteigen wollen, der dummerweise solarbetrieben ist (etc.pepe). Ganz abgesehen von der eigentlichen Finsternis, die sicher in ein bis zwei Stunden über die Bühne gehen könnte, hier aber wohl Wochen dauert, den sonst könnte man sich ja einfach in einen Container begeben und abwarten.

pitch_black_vin_diesel_250Aber all das macht rein gar nichts. Denn “Pitch Black – Planet der Finsternis” macht auch beim zehnten Mal angucken einfach Spaß. Die Inszenierung rockt ab der ersten Minute. Die Stimmung ist stets absolut gelungen. Die visuelle Gestaltung mit den drei Sonnen und den sich daraus ergebenden Färbungen ist großartig. Die Monster sind schrecklich, wenn auch begrenzt clever. Die Darsteller sind durch die Bank gut. Und auf die Idee, auch mal einen Muslimen einzubauen, ihn aber weder zum Täter noch zum Opfer zu machen, kommt auch nicht jeder (auch wenn die Figuren kaum Gelegenheit haben, einen eigenen Charakter zu entwickeln). Ein plattes, geistarmes B-Movie also, ja, aber ein höchst unterhaltsames!

Fazit: Sehenswerter und erstaunlich eigenwilliger Creature-Weltraum-Film, der visuell zu überzeugen weiß und mit ungewöhnlichen Figuren seine Dreifach-Sternsystem-großen Drehbuchlöcher kaschieren kann. So lange keiner was besseres dreht, heißt es: Anschauen! Wurde 2004 “fortgesetzt” als “Riddick – Chroniken eines Kriegers“.

  • Zu haben auf DVD und Blu-ray, wobei die Blu-ray wirklich gut ist, aber doch stellenweise den Stand der Effekte von 2000 und das nur mäßig üppige Budget sichtbar macht.
  • DVD für Sparfüchse: Pitch Black/Riddick/Riddick Animated-Doppelpack “Pitch Blach” und “Riddick – Chroniken eines Kriegers” sowie “Riddick – Krieger der Finsternis”, einer Zeichentrick-Fortsetzung, die zeitlich zwischen Pitch Black und Chroniken liegt (aber nur 35 Min. lang ist)
  • Blu-ray für Sparfüchse: Riddick/Pitch Black-Doppelpack mit “Pitch Blach” und “Riddick – Chroniken eines Kriegers”

 

 

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Apollo 18 http://sciencefictionlexikon.de/apollo-18-2011/ http://sciencefictionlexikon.de/apollo-18-2011/#respond Sat, 19 Oct 2013 17:12:58 +0000 http://sciencefictionlexikon.de/?p=883 apollo18Die letzte bemannte Mission der US-Amerikaner zum Mond war Apollo 17 – danach sind wir nie wieder mit Menschen zum Mond geflogen, stimmt‘s? Nein! Denn es gab noch eine weitere Mission: Apollo 18. Und das, was sie auf dem Mond fand, ist auch der Grund dafür, warum wir uns seitdem so auffällig vom Erdtrabanten fernhalten … Das jedenfalls ist die These von “Apollo 18”, der die komplette Mission in Form eines (geheimen) Found-Footage-Films nacherzählt, aufgezeichnet von Bordkameras und (sehr fantasiereich!) allem, was sonst noch Videos oder Bilder aufnimmt.

apollo18bIm Auftrag des Militärs schickt die NASA zur Zeit des kalten Krieges drei Astronauten zum Mond: Apollo 18. Sie sollen dort ein Überwachungssystem aufstellen, und zunächst läuft auch alles nach Plan. Doch dann passieren merkwürdige Dinge: Das eingepackte Mondgestein macht sich selbstständig, die Flagge ist kaputt und man findet fremde Fußspuren. Die Astronauten folgen den Spuren zu einem Krater, wo sie einen toten Kosmonauten findet. Die Russen sind also auch da – stecken sie dahinter? Stören die Russen den Funkkontakt, sabotieren sie die Geräte, die US-Flagge, den Rover? Und wenn ja: Mit was hat sich ihr Kamerad “infiziert” – etwa mit Mondgestein?
Es dauert nicht lange, und die Crew muss herausfinden, dass sie weit wichtigere Probleme hat, als den Kalten Krieg auf dem Mond auszutragen…

apollo18c„Apollo 18“ bietet Höhen und Tiefen. Das gilt für die Inszenierung, die einerseits sehr realistisch daherkommt und ständig grieselige, gestörte, flimmernde Weitwinkel-Blickwinkel der Bordkameras (oder schlimmeres) nutzt, aber genau damit auf die Dauer auch ziemlich ermüdet, wenn nicht gar zermürbt. Es gilt auch für die Story, die nicht so wirklich vorankommen will und am Ende von allem zu wenig zu bieten hat. Klare Tiefen ohne Höhen gibt es auch, etwa die blassen Darsteller. Doch nervtötend ist vor allem, dass wackelige und verrauschte Huh!-Schockeffekte der Geschichte eigentlich nichts hinzufügen und nur verdeutlichen, dass die „Found Footage Mockumentary“-Welle ihre Perfektion erreicht – und dann hoffentlich langsam totläuft.

apollo18aGut ist eigentlich nur die Idee des Films. Doch wenn man ihn gesehen hat, wünscht man sich eigentlich, dass ihn jemand anderes nochmal dreht, bloß besser.
Ist „Apollo 18“ also schlecht? Nicht unbedingt.
Das ganze hat schon seinen Charme, eben weil es so unerträglich realistisch umgesetzt ist. So zum Beispiel die durchgehende Nutzung des 4:3-Format (auch auf Blu-ray). Oder die völlige Abwesenheit eines musikalischen Soundtracks (denn es ist ja ein “streng geheimer NASA-Film”). Nur nervt die Wackel-Rausch-Optik halt langsam, aber sicher; und am Ende spart der Monsterfilm auch noch an seiner Hauptzutat: dem Monster.

Fazit: Wer noch nicht völlig von dieser Art von Film genervt ist, findet eine eigentlich ganz passable Mischung aus formal interessantem SF-Kammerspiel und spannungsarmen B-Movie. Als Zwischendurch-Snack ist schon okay; aber man darf sich nicht zu viel erwarten: “Apollo 18” ist ein nur befriedigendes Found-Footage-Weltraumabenteuer, das zu wenig von allem bietet: zu wenig Abenteuer, zu wenig Weltraum, zu wenig Spannung, zu wenig Horror und zu wenig Sense of Wonder. Nur Found-Footage-Realismus bietet er überreichlich.

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