Science Fiction Film Review » kybernetisch ... aus einer anderen Welt: SciFi-Filme, Space-Schrott & Blobs Thu, 07 Nov 2013 18:02:18 +0000 en-US hourly 1 http://wordpress.org/?v=3.7.1 Universal Soldier /universal-soldier-1992/ /universal-soldier-1992/#comments Mon, 04 Nov 2013 22:33:04 +0000 /?p=926 UniversalSoldier200jcvd Während des Vietnamkrieges erschießen sich die Soldaten Luc Deveraux (Jean Claude van Damme) und sein Amok laufender Kamerad Andrew Scott (Dolph Lundgren). 23 Jahre später stehen sie von den Toten auf: Das geheime Militärprogramm “Universal Soldiers” hatte sie einst eingefroren und taut sie nun wieder auf. Ihres Willens beraubt, sollen sie als gewissenlose, unaufhaltsame, nimmermüde und stets gehorsame Kampfmaschinen in den Krieg ziehen. Doch Deveraux beginnt sich an seine menschliche Vergangenheit zu erinnern (ein weiterer Grund, der gegen das “Universal Soldier”-Programm spricht – abgesehen von den Objektiven, die beim Kämpfen stören) und nimmt mit Hilfe einer Journalistin reißaus. Diverse “UniSols” verfolgen ihn, und vor allem Scott ist dabei fleißig – denn auch in ihm kommen alte Erinnerungen und damit Feindseligkeiten hoch.

UniversalSoldier200lundgren Der “schwäbische Spielberg” Roland Emmerich drehte mit “Universal Soldier” (1992) seinen ersten Hollywood-Streifen, einen routinierten Supersoldaten-Film ohne allzu dickes Drehbuch oder über Action hinaus gehende Ambitionen. Dabei brannte er ein solides Feuerwerk aus Action und Radau ab und lieferte einen typischen Actioner der 90er Jahre, mit einem Hauch 80er drin, der ihm die eben erst geöffnete Tür zu Hollywood offen hielt.

Leider ist “Universal Soldier” etwas zu glatt gebürstet und in wesentlichen Punkten unglaubwürdig bis dümmlich. Macht aber nix: Als Whopper-Movie ist Emmerichs Werk noch heute völlig okay und neben “Timecop” vielleicht JCVDs bester Nicht-Kickboxer-Film.

Lange Zeit gab es den Streifen nur geschnitten, inzwischen erhielt auch die Uncut-Version eine FSK-16-Freigabe.

Fazit: Astrein inszeniertes Kawumm-Spektakel ohne Sinn und Verstand, das man sich auch heute noch ansehen kann.

Universal Soldier – Die Rückkehr (1999)

Tja, was soll man sagen: Hollywood ist einfach gierig. Man musste unbedingt “Universal Soldier – Die Rückkehr” drehen, eine Fortsetzung mit einem noch dümmlicheren Drehbuch, in dem es im Wesentlichen um das gleiche geht, weil ein Supercomputer sich nicht abschalten lassen will. Naja.

Fazit: Als Action-Gurke geht auch “Die Rückkehr” gerade noch in Ordnung, aber gut ist das nicht mehr.

  • Zu haben als DVD / Blu-ray .

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Screamers – The Hunting /screamers-hunting-2009/ /screamers-hunting-2009/#comments Tue, 13 Aug 2013 13:19:52 +0000 /?p=969 Auf “ Screamers – Tödliche Schreie ” von 1995 folgte geradezu unvermeidlich, erstaunlicherweise aber erst 2009, die Fortsetzung: “Screamers – The Hunting”. Die Frage bei “Screamers II” schien zunächst, wie schlecht er ausfallen würde – doch für ein Sequel geriet “Screamers – The Hunting” überraschenderweise befriedigend .

screamers_2009_the-hunting2 Eine Rettungs-Mission macht sich auf den Weg nach Sirius 6B. Was sie wissen, ist, dass die Screamers sich weiterentwickelt und (fast) die gesamte Bevölkerung des Planeten ausgelöscht haben. Was sie nicht wissen (obwohl schleierhaft bleibt, warum – schließlich ist das der Kern von “ Screamers “): die Screamers treten inzwischen auch als hybride Mensch-Maschinen auf. Das Rettungsteam soll (offiziell) die Überlebenden finden und evakuieren. Inoffiziell wollen einige Leute sich natürlich die Screamers-Technik unter den Nagel reißen und Waffen draus bauen (hat denn keiner aus Alien gelernt?!?). Die Retter gehen bei dieser Mission [Spoiler] natürlich selbst drauf, was aber keine Überraschung ist, denn das ist ja wohl das Schicksal aller “Rettungsmissionen” in SF-Filmen…

screamers_2009_the-hunting1 Gelungen ist, dass sich der Film über weite Strecken visuell sehr an “Screamers” orientiert und man sich wirklich wie in einer Fortsetzung fühlt. Die Screamers sehen inzwischen anders aus und sind natürlich (2009!) CGI, aber schnelle Schnitte und reichlich Real-Effekte lassen das in den Hintergrund treten. Soweit eigentlich alles in Ordnung, und es gibt auch ein, zwei interessante Einfälle, etwa Lance Henriksen als Erfinder der Screamers, der hier mit einem Kurzauftritt einmal mehr seine Rente aufbessert.

Leider ist die Story ansonsten absolut lieblos hingepimpelt und so voraussehbar wie die Wiederholung eines WM-Endspiels. Die – bis auf Hauptrolle Gina Holden – nur noch durchschnittlichen und gesichtslosen Darsteller tapsen mühsam durch ein blödes Skript mit minderwertigen Dialogen. Und statt die Wer-ist-echt? -Paranoia des Originals und der Philip K. Dick ‘schen Vorlage ausgefeilter darzubieten, konzentriert sich “The Hunting” lieber auf die möglichst drastische Darstellung der Screamers als menschenähnliche Monstren mit ausklappbaren Kreissägen, die ihre Gegner möglichst bluttriefend zerlegen.
Dies übrigens keineswegs splattrig-billig, sondern auf beeindruckend hohem technischen Niveau. So kommen bei “The Hunting” vor allem Splatterfans und Gorehounds auf ihre Kosten. Nur Spannung und Stimmung bleiben mir im blutigen Geglitsche einfach zu oft auf der Strecke.

Fazit: Trotz (oder wegen) mehr SF, mehr Action, mehr Splatter kann “Screamers – The Hunting” das Niveau des Original-” Screamers ” nicht halten und rangiert drei Klassen darunter. Für sich genommen ist es aber immer noch ein handwerklich anständiger SF-Horror, der trotz Plotholes wie Einschusslöchern noch zu den besseren Streifen in der B-Ecke gehört. Kann man sich schon reinziehen: für Fans.

  • Zu haben auf DVD
  • (Blu-ray nur USA)
  • lesenswert: 118 SF-Kurzgeschichten von Philip K- Dick in 5 Bänden – ein Muß für SF-Fans

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Screamers -Tödliche Schreie /screamers-toedliche-schreie-the-hunting-1995-2009/ /screamers-toedliche-schreie-the-hunting-1995-2009/#comments Mon, 12 Aug 2013 05:19:04 +0000 /?p=781 screamers_1995_2landschaft Die Erde der Zukunft hat Probleme mit der Energieversorgung – trotz Angies “Energiewende”. Am Ende des 21. Jahrhunderts ist Berynium das neue Öl; ein Element, dass eigentlich zu rar ist, um es als Treibstoff zu verwenden. Doch auf dem Planeten Sirius 6B gibts es reichlich davon, genug jedenfalls, um enorme Minen zu bauen. Doch der Abbau fördert auch gefährliche Strahlung zutage.

Als Gegner des Bergbaus sich unter dem Namen Alliance zusammentun, um das gefährliche Geschäft zu beenden, passt das den Bergbaugesellschaften des New Economic Block (N.E.B.) natürlich nicht. screamers_1995_robots Und weil in Zukunft alles privatisiert ist, bombardiert der NEB kurzerhand die Störenfriede von der Alliance. Deren Wissenschaftler rächen sich mit den “Screamers” – autonome Kleinroboter mit eingebauter und stets kreischender Kreissäge , die vollautomatisch alles zerschnetzeln, was sich ihnen in den Weg stellt. Mehr noch: die mobilen Schwerter reproduzieren sich vollautomatisch und verbessern sich auch selbstständig. (Eine Schnapsidee, wie hoffentlich jedem klar ist.)

Screamers – Tödliche Schreie

screamers_1995_compcheck Zehn Jahre später auf Sirius 6B: Ein Kurier des NEB taucht bei einem Außenposten der Alliance auf. Er wird zwar verhackstückt, seine Hand kann aber noch die Botschaft überreichen: Wir müssen reden. Just meldet sich auch das Alliance-Hauptquartier: Man habe auf Triton 4 reichlich Berynium gefunden, das sich ganz ohne die Strahlungsprobleme abbauen lässt. Kurz: Man würde nun wohl galaxisweit Frieden schließen… Doch Colonel Hendricksson (immer gut: Peter Weller) traut dem Braten nicht, vor allem, da soeben ein Alliance-Soldat vor seinem Außenposten Schiffbruch erleidet und ihm mitteilt, der General, der eben als Hologramm-Message von Frieden gesprochen habe, sei seines Wissens nach schon seit zwei Jahren tot – den behaupteten “Frieden” gäbe es also gar nicht. War die Nachricht eine Fälschung? Von welcher Seite – womöglich der eigenen?
Hendricksson macht sich auf dem Weg zu den NEBs, um selbst herauszufinden, was hinter all dem steckt.

screamers_1995_1landschaft “Screamers” – deutscher Verleihuntertitel: “Tödliche Schreie” – ist eine kleine, gemeine SF-Perle von 1995, die erst mit der Zeit gereift ist. Der 11-Mio-Dollar-Streifen spielt zwar so gut wie nie im Weltraum, doch die Bauten, Kulissen, Matte Paintings und so weiter sehen durchweg hervorragend aus und zeichnen das glaubwürdige Bild eines zerbombten Planeten, in denen sich die letzten Überlebenden kaum noch erinnern können, warum sie sich eigentlich gegenseitig an die Kehle gehen. Die Darsteller sind durch die Bank klar besetzte Typen mit echten Gesichtern, die in Erinnerung bleiben. Da passt einfach alles, auch wenn man bei genauem Hinsehen an der Vorgeschichte einige Ungereimtheiten bemängeln könnte.

screamers_1995_ams Seine Kraft zieht der Film aus der Story “Variante Zwei” von Philip K. Dick , die vielleicht nicht 1:1 umgesetzt wurde, aber im Drehbuch noch immer deutlich den Geist PKDs in sich trägt: Stets stellt er die Frage nach dem, was uns als Menschen ausmacht, und hegt ein grundlegend paranoides Misstrauen gegen gesicherte “Realität” oder “Identität” in egal welcher Form. Denn [Spoiler] Hendricksson muss schnell herausfinden, dass die “Screamers” nicht mehr nur einfach mobile Kreissägen sind, die durch den Sand auf ihre Opfer zurasen. Sie haben neue, menschenähnliche Formen gebildet, etwa einen kleinen Jungen, der von Reisenden mitgenommen werden möchte, oder einen verletzten Soldaten, der nach Hilfe ruft … beides tödliche Fallen. Und letztlich kann inzwischen jeder ein hochentwickeltes, neues Modell des “Screamer” sein.

screamers_1995_kids Berynium ist ein fiktives Element, aber es belegt als Idee sehr schön, dass gute Science-Fiction nur scheinbar mit den Problemen der Zukunft hantiert, sondern in Wirklichkeit unsere aktuellen Probleme spiegelt. Denn natürlich sind auch Kohle und Öl zu selten, um sie für das zu verwenden, wozu wir sie nutzen: tonnenschwere Blechwägen mit Einzelpersonen zum Aldi karren, um dort drei Cent zu sparen. Auch deutet sich in Screamers an, wie eine Zukunft aussieht, in der private Raumfahrt, privater Weltraumbergbau und private Kriegsführung zum Alltag gehören – alles Dinge, die wir heute schon vorbereiten. Genau wie möglichst autonome Tötungsmaschinen, an denen heute nicht nur in Form von Drohnen massiv geforscht wird. Rührt man all das mit etwas KI zusammen, kommt genau das heraus, wovon “Screamers” berichtet.

Fazit: “Screamers” ist astreine Science-Fiction mit Spannung, Paranoia und etwas Action auf handwerklich hohem Niveau. Eigentlich ein zeitloser Klassiker, den man sich immer wieder ansehen kann und als Fan einmal gesehen haben sollte.

  • Zu haben auf DVD / andere DVD-Ausgabe
  • (eine Blu-ray gibt es in absehbarer Zeit nicht)
  • lesenswert: 118 SF-Kurzgeschichten von Philip K- Dick in 5 Bänden – ein Muß für SF-Fans

Screamers – The Hunting

screamers_2009_the-hunting2 Es folgte, erstaunlicherweise erst 2009, die unvermeidliche Fortsetzung “ Screamers – The Hunting “. Sie versuchte gar nicht erst, ins Kino zu kommen, sondern verkroch sich sofort verschämt in die Videotheken, wo ausgehungerte SF-Fans wie ich sich ihre filmischen Drogen beschaffen. Und natürlich ist bei solchen Sequels (meistens) klar, das man selten mit positiven Weiterentwicklungen rechnen darf. Die Frage bei “Screamers II” war also eigentlich eher, wie schlecht er sein würde. Doch für eine Fortsetzung geriet “Screamers – The Hunting” überraschenderweise einigermaßen befriedigend… mehr im Beitrag “ Screamers – The Hunting “.

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Bunker Palace Hôtel /bunker-palace-hotel-1989/ /bunker-palace-hotel-1989/#comments Sun, 28 Jul 2013 18:19:40 +0000 /?p=734 Maschinengewehrgeknatter und Kriegsgeräusche im Hintergrund. Holm (köstlich: Jean-Louis Trintignant), sichtlich ein mächtiger Mann in Führungsposition, packt im Büro seinen Koffer, hinterlässt eine Bombe, verlässt das Gebäude. Im Auto hört er die Explosion hinter sich. Ein Chauffeur bringt ihn fort, das Auto fährt dabei durch milchig-weißen Regen (Ansage des Säureanteils per Radio) und Industrieruinen.

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Holm hinterlässt im Auto eine Bombe, betritt ein Gebäude, hält inne. Das Auto hinter ihm explodiert. Er geht weiter. Gänge. Treppen. Flure. Irgendwann ein Zug. Die schwere Lokomotive wird von außen beschossen, bringt ihn aber unbeschadet zu einer bestimmten Position. Dort befördert ihn weitere Technik sicher in den Untergrund. bunkerpalacehotel_open300x300 Und als er schließlich am Ende seiner Reise ankommt, befindet er sich im “Bunker Palace Hôtel”.

Es ist ein bizarrer Schutzbunker, offenbar reserviert für den Führungskader einer Diktatur. Die Schönen und Reichen und Wichtigen sollen hier wohl unbeschadet überleben, während “draußen” die blutige Revolution ihre Opfer fordert, natürlich nur beim Fußvolk.

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Der Industrielle und Waffenverkäufer Holm ist nicht der einzige, der nun im Luxusbunker wohnt: Andere Gäste sind schon da, einige haben es möglicherweise nicht geschafft, vor allem der Führer wird noch vermisst.

bunker_palace_hotel_3clara_300x Die meisten Gäste kennen sich. Unbekannt ist ihnen nur die schöne Clara (nervtötend distanziert: Carole Bouquet), eine Agentin (für welche Seite?) die ganz eigene Pläne zu verfolgen scheint. Und während an der Erdoberfläche (nur hörbar) der Krieg weitergeht, nimmt man im Bunker Palace Hôtel bei Smalltalk kühle Drinks zu sich.

Doch das Personal, allesamt Roboter, zeigt zunehmend Ausfallerscheinungen und Fehlfunktionen, der Pool verdreckt, aus den Leitungen kommt bald kein sauberes Wasser mehr, die Heizung fällt aus und so steigt die Laune nicht gerade …

Man muss “Bunker Palace Hôtel” (1989) einfach selbst gesehen haben, denn Worte können nicht vermitteln, was einem hier serviert wird. Allerdings braucht man ordentlich Sitzfleisch. Was der bekannte Comic-Zeichner Enki Bilal hier vorlegt, ist Science-Fiction-Kunst – und hat so wunderbar rein gar nichts mit Hollywood zu tun. Das meiste bleibt rätselhaft, nichts wird erklärt. bunkerpalacehotel_sextoy300 Nur indirekt deuten sich Motive an: Eine Diktatur, vermutlich Ostblock, kriegsführend, korrupte, kaltherzige und sinnentleerte Funktionäre, eine verbotene Sprache, eine Widerstandsbewegung – und der Umstand, dass sich letztlich nichts ändert, egal, ob die Regierung wechselt … Zugleich ist die teils absurd, konfus oder sinnlos wirkende Handlung wegen überlanger, vager, teils grotesk platter Dialoge so action-frei und spannungslos, dass man wirklich Mühe hat, beim Zuschauen wach zu bleiben.

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Doch allein die Bauten, die Innenarchitektur, die – leider viel zu wenigen – Matte Paintings, der weiße Regen, die absurden Androiden und die überall fast greifbar rauhe Textur sind das Anschauen wert. Aber vor allem natürlich die eigenwillige Filmsprache, auf die man sich einlassen muss, sonst bleibt “Bunker Palace Hôtel” nicht viel mehr als ein Experimentalvideo.

bunker_palace_hotel_300x Ich liebe diesen Film irgendwie, obwohl ich dabei fast einschlafe. Ich empfehle “Bunker Palace Hôtel” daher ausdrücklich, auch wenn zugleich davor warne, sich zu viel zu erwarten. Dieser Ritt ist zäh. Bilals erster Film ist irgendwie mehr ein absurdes Sci-Fi-Theaterstück als ein SF-Movie. Doch zugleich ist es einer der unkonventionellsten SF-Filme, die man überhaupt sehen kann. Ich würde mir sehr wünschen, dass einige seiner filmsprachlichen Ideen auch im Mainstream ankommen würden – es müsste ja nicht in der hier vorliegenden, erschlagenden Kunsthaftigkeit sein. Etwas leichter zugänglich ist Bilals zweiter Film, Tykho Moon .

Fazit: Für Arthaus-Fans höchst sehenswerter, für SF-Fans aber möglicherweise etwas schwer verdaulicher Kunstfilm über die möglichen letzten Tage der jeweils mächtigen Gesellschaftsklasse. Ausdrückliche Empfehlung für alle, die das Ungewöhnliche, Symbolische und Absurde lieben und Spannung nicht vermissen. Warnung an alle, die mit sowas eher nichts anfangen können.

  • Infos beim Vertrieb .
  • Zu haben auf DVD . Bildqualität passabel, die Synchro ist teilweise fragwürdig, wenn nicht entstellend übersetzt und auch betont. Ich rate dringend, sich den Film ein zweites Mal mit O-Ton und Untertitel anzusehen.

Trailer gibts keinen, der folgende Clip gibt die Stimmung gut wieder:

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Testflug zum Saturn /testflug-zum-saturn-test-pilota-pirxa-1978/ /testflug-zum-saturn-test-pilota-pirxa-1978/#comments Fri, 06 Apr 2012 15:00:14 +0000 /?p=542 Testflug zum Saturn: wer ist Mensch, wer Nichtlinearer? Commander Pirx soll in “ Testflug zum Saturn ” (“Test Pilota Pirxa”, Polen/ UdSSR 1978) eine aus Menschen und “Nichtlinearen” (Androiden) gemischte Mannschaft zum Saturn führen und dort Satelliten aussetzen, um zu testen, ob Roboter im Weltraum für Menschen zu gefährliche Aufgaben übernehmen können. Um sein Urteilsvermögen nicht zu beinflussen, lassen ihn seine Auftraggeber bewusst im Ungewissen darüber, welches der Besatzungsmitglieder ein Mensch ist und welches nicht. Denn Pirx steht der Mission über alle Maßen spektisch gegenüber. So weigert er sich nach einer ersten “Inspektion” seines Teams zunächst, das Kommando zu übernehmen. Erst als ihm bei einer an Steven Spielbergs “ Duell ” von 1971 erinnernde Verfolgungsjagd durch die Konkurrenz nach dem Leben getrachtet wird, die lieber einen ihrer Absicht positiver gegenüber stehenden Piloten an Stelle von Pirx sähen, stimmt er zu.

Testflug zum Saturn: Droh-Videomail eines Nichtlinearen? Der Film basiert auf der Kurzgeschichte “Die Verhandlung” des polnischen Schriftstellers Stanislav Lem . Während die Buchvorlage im Gerichtssaal spielt und die Geschichte in Zeugenaussagen aufrollt, ist der Film größtenteils in den Weltraum verlegt. Lem erschuf in seinen Büchern eine ganze Reihe wiederkehrender Charaktere: Ijon Tichy , einen leichtfertigen, aber liebenswerten Weltraum-Rumtreiber, dessen Erzählungen vor Asteroidenjägerlatein nur so strotzen (und dessen Abenteuer 2007 wirklich gelungen vom ZDF verfilmt wurden!) und die befreundeten, aber in ständigem Wettstreit liegenden Erfinder Trurl& Klabauzius – um nur ein paar zu nennen. Mit Commander Pirx schickt Lem einen seiner besonnensten Protagonisten auf die Reise, einen moralistischen Skeptiker, der sich in menschlichen Fehlbarkeiten festbeißt.

Testflug zum Saturn: gefährliches Manöver im All Auf dem Weg zum Saturn offenbaren sich einzelne Mitglieder der Besatzung aus unterschiedlichen Beweggründen als Menschen oder Nichtlineare, was in jedem Fall wahr sein kann – oder aber auch gelogen. Die Situation wird dadurch für Pirx nicht einfacher. Im Gegenteil: Ein Saboteur scheint an Bord zu sein, und als dem Commander ein Video zugespielt wird, in dem ein (vorgeblicher) Nichtlinearer nach der Machtübernahme mit der Versklavung der Menschheit droht, ist es mit Pirx’ Vertrauen in seine Mannschaft endgültig vorbei. Als die Zielkoordinaten erreicht sind, gibt sich der Androide zu erkennen, als er versucht, eine Gefahrensituation herauf zu beschwören. Er versagt jedoch, weil er in seinem Unfehlbarkeitswahn die menschliche Unlogik nicht einkalkuliert – er wird zerstört, während das Schiff mit für Menschen gefährlichen Beschleunigungskräften die Cassinische Teilung der Saturnringe passiert.

Fazit : Testflug zum Saturn ist beileibe kein so episches Werk wie “Solaris”, wirft aber, wie in damaligen Filmproduktionen jenseits des eisernen Vorhangs typisch, Fragen nach menschlichen (Un)tiefen auf, die auch vor dem Weltraum nicht halt machen. Ein Film, der im Kopf des Zuschauers stattfindet und fast ohne Effekte auskommt. Lem zwingt den Zuschauer, über das Ende der Geschichte hinaus weiter zu denken – denn ob Aleksandr Kaidanovsky , (-> Stalker , UdSSR 1972) ein Nichtlinearer oder ein Mensch ist, bleibt offen.

Zu haben als DVD in achtbarer Qualität und angenehm altmodischer Synchronisation. Die zugrunde liegende Kurzgeschichte “Die Verhandlung” findet sich im Band “ Die Jagd “.

Statt Trailer eine Szene aus dem Streifen:

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Futureworld – Das Land von Übermorgen /futureworld-das-land-von-uebermorgen/ /futureworld-das-land-von-uebermorgen/#comments Sun, 08 Jan 2012 21:59:16 +0000 /?p=491 Futureworld 1976 Gute alte Zeit, als Hollywood noch drei Jahre brauchte, um nach “ Westworld ” (1973) endlich “Futureworld – Das Land von Übermorgen” (1976) nachzuschieben.

Die Story: Die zwei Reporter Chuck (Print, kritisch) und Tracy (TV, oberflächlich) werden von Delos, der Betreiberfirma eines Unterhaltungszentrums eingeladen, um sich ihren mit Robotern gespickten Themenpark anzusehen. Sie sollen natürlich positiv darüber berichten, weil die Probleme mit Westworld ja für allerhand schlechte Presse gesorgt hatten…

Doch so eine futuristische Erlebniswelt mit künstlichem Mittelalter, künstlichem Wilden Westen und künstlicher Zukunft wäre gewiss nicht Thema eines Sci-Fi-Films, wenn hinter den Urlaubskulissen nicht eine Verschwörung köcheln würde, in der künstliche Menschen eine große Rolle spielen. Und wer nicht freiwillig positiv berichten will, der muss eben umgestimmt werden…

Futureworld (1976) - wenn Roboter betrügen

Futureworld 1976 “Futureworld – Das Land von Übermorgen” krankt an vielem. Zum Beispiel an absoluten Blödheiten wie die Ski-Ausflüge in rotem Marsschnee, die das eigentlich ganz erwachsene Sci-Fi-Szenario der Lächerlichkeit preisgeben. Seinen Höhepunkt findet der Triumph von Fiction over Science in einer Szene, in der uns nach Betrachtung verschiedener aufwändiger Schraubarbeiten an defekten Androiden überraschend drei Ninja-Roboter serviert werden, die (grundlos) aus dem Nichts materialisiert werden. Wozu dienten dann doch gleich die Schraubenzieher?

Am allerschlimmsten ist jedoch die (sinnlose) nervtötende Traumsequenz, die zu nichts dient, außer vielleicht, “Gunslinger” Yul Brunner (sinnlos) in den Film zu bringen (denn wer will schon Peter Fonda sehen)?

Aber halt, ganz so schlimm ist es nicht . Fans der US-Science-Fiction-Filme der 70er Jahre werden auch diesen mögen, und die grundlegende Story rund um die Androiden hat immer noch interessante Aspekte zu bieten, auch wenn erneut die wahren Drahtzieher hinter der Verschwörung im Dunkeln bleiben (der Mad Scientist ist vom Namen her natürlich Deutscher, aber sind sie das nicht immer?).

Kurz: “Futureworld” kann man sich durchaus noch ansehen und dabei gut unterhalten werden.

Fazit: Anständiger 70er-Jahre-Sci-Fi mit etlichen Dummheiten, die der Fan aber verzeihen kann.

Info:

  • “Futureworld – Das Land von Übermorgen” gibt es auf Blu-Ray-Disc , anders als der etwas bessere Vorgänger “ Westworld “, den es nur als (schlechte) DVD gibt.
    Die Bildqualität ist meist sehr gut, allerdings lässt sich das Alter der Vorlage nicht verleugnen. Das Bild wird 16:9 füllend präsentiert, das Filmbild 1.37:1 also rechts und links etwas beschnitten. Interessantes Extra ist eine 45-Minuten-Version des Films in digitalisiertem, stark beschädigtem Super-8, die auf ihre Weise sehr spaßig ist. Making Of, Wendecover, 4-Seiten-Booklet machen das ganze auch für Sammler interessant.

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Westworld /westworld/ /westworld/#comments Sat, 07 Jan 2012 22:01:56 +0000 /?p=497 In naher Zukunft können Touristen in Freizeitparks wie “Westworld” in verschiedene Rollen schlüpfen und Römer, Ritter oder Revolverheld sein. Die Touristen dürfen sich dank technischer Vorkehrungen ganz und gar sicher fühlen, während sie tumbe Androiden abknallen oder niedermetzeln – denn die sind auf Verlieren programmiert und werden über Nacht einfach zusammengeflickt oder ausgetauscht.

Westworld 1973: The Gunslinger Klar, dass das nicht allen Androiden passt. Und so kommt eines Tages eines zum anderen: Das programmierte Verlieren funktioniert nicht mehr, die Sicherheitsvorkehrungen fallen aus – die Roboter schießen zurück und geben den Menschen saures. Allen voran ein künstlicher Revolverheld, der auf Rache sinnt…

Michael Crichton hat es sichtlich mit Unterhaltungsparks. Und so flach seine Stoffe auch sein mögen, so konzentrieren sie sich doch auf das Wesentliche: In Westworld geht es einerseits um die Fragilität komplexer technischer Systeme – ein Thema, dass man auch bei “Andromeda” und “Jurassic Parc” finden kann. Auf der platten Handlungsebene geht es andererseits fast ausschließlich um die direkte Konfrontation des Menschen mit dem Roboter, symbolisiert durch Yul Brunner als unvergesslichem “Gunslinger”, der mit Metall-Augen seltsam unerbittlich sein Ziel verfolgt und damit auch ein bisschen den “Terminator” vorwegnimmt.

“Westworld” ist in Würde gealtert und hat abgesehen von den Darsteller-Frisuren nur wenige Schwächen. Eine ist: Wie beim Nachfolger “Futureworld” bleibt merkwürdig offen, wo eigentlich die Hintergründe der Androiden-Rebellion liegen. Na ja…

Fazit: 1973 gedreht, ist Westworld ein erstaunlich hellsichtiger Film, angesichts moderner Metzeleien in Computerspielen auch als moralisches Filmessay noch immer sehenswert, spannend und nur selten cheesy.

Schade, dass es bis heute keine Blu-ray-Version gibt.

Ein Kino-Remake ist gerüchteweise geplant.

Info:

  • “Westworld” auf DVD – es lohnt sich aber, auf eine bessere Version als die derzeit verfügbare zu warten
  • Fortsetzung: “ Futureworld
  • ein interessantes, analytisches Review von 1975 auf ejumpcut.org

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