Nachdem er im wahrsten Sinne des Wortes eine Krankenschwester vernascht hat, weist er sich selbst aus dem Krankenhaus aus. Denn schnell entdeckt er, dass es doch noch eine Kur für ihn gibt: Menschenfleisch. Und so glitschert der Glibbermann diverse Passanten an, um sich von ihnen zu nähren …
… aber es hilft natürlich nichts. Armer Kerl.
“The Incredible Melting Man” von 1977, hierzulande unter dem beknackten Titel “Der Planet Saturn lässt schön grüßen” (auch “Bluthitze”) bekannt, ist von vorn bis hinten ein übler Trashfilm, den man wirklich kaum aushalten kann. Drehbuch, Schauspieler, Locations und Regie kann man ungesehen in die Schleimtonne schippen, und das bisschen SF stammt aus NASA-Standbildern.
Und doch hat die üble Filmpampe stellenweise auch ihren Charme, wenn auch selten. So ist etwa die Figur Steve West prinzipiell ein ganz gelungenes “tragisches Monster”, das seine Untaten gar nicht begehen will … und das Schmelzen am Ende hat es wirklich in sich. Daher lautet mein verkleistert-suppiges Urteil: EIN MAL sollte man (als Impfung gegen B-Trash) diesen Film in seinem Leben gesehen haben, denn der Schmarrn um den Melting Man ist wirklich “incredible”…
… oder nein, ich korrigiere: es reicht, den Trailer zu sehen.
Fazit: Zäher Trash. Weiträumig umfahren!
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Wir schreiben das Jahr 2210: Die Menschheit hat sich ins All ausgebreitet – und ist auf neue Feinde gestoßen: Vampire in verschiedensten Spielarten. Neben dem Militär sind auch private Söldnertrupps unter dem Namen V-SAN (“Vampire Sanitation”) im Einsatz, um der Brut der Blutsauger gegen Bezahlung Herr zu werden. Captain Churchill ist einer von ihnen – zusammen mit seinem Team, einem Cowboy, einer kurzhaarigen Asiatin, der geheimnisvollen Vampirin Quintana und dem Militärakademie-Grünschnabel Damien. Dann häufen sich kritische Einsätze, bei denen die Außenposten der Menschheit stets nur deswegen überfallen wurden, weil die elektronischen Verteidigungsanlagen absichtlich ausgeschaltet waren. Was steckt dahinter?
“
Bloodsuckers
” (2005, produziert für Sci-Fi-Channel) ist ziemlich schlecht. Und doch sollte jeder nach ausgefallenen Trash-Perlen Suchende einen Blick wagen. Denn diese Mischung ist einzigartig: Vampire und Weltraum. Und Trash. Und Michael Ironside.
Dazu billige, aber eigentlich passable CGI-Tricks. Liebevoll arrangierte Raumschiff-Kulissen, in denen man PC-Platinen an die Wand geschraubt hat. Kompromißlose Kameraschwenks über Torsi und Gebeine, aus denen das Gekröse heraushängt (die Zahl der gemeuchelt herumliegenden Opfer-Komparsen ist Legion!). Schlimmes Konservenklaviergeklimper unter “emotionalen Szenen”. Plus übles Schnittfeuerwerk. Und “Raumbasen”, die einfach nur irgendwie Industrieanlagen sind, sowie “Raumstationen”, bei denen man bei einigen Kamerawinkeln kurz den Wald im Hintergrund sehen kann…
Alles
schlimmster Trash
also.
Doch wenn in Minute 45
der parasitäre Vampirwurm
sich Alien-mässig aus der glibbrigen Bauchhöhle eines toten, menschenfressenden Vampirs herauswindet und
zu sprechen beginnt
, dann hat das alles irgendwie auch Charme – obwohl man sieht, daß es nur
eine mit Ketchup überschleimte Socke
ist, die als Handpuppe benutzt wird.
“Bloodsuckers” erinnert uns in seinen besten Momenten daran, daß Film eine Magie ist, die vor allem im Kopf stattfindet: Es weiß doch jeder, daß alles nur Kulissen sind, egal ob man es ihnen nun ansieht oder nicht – die Fantasie ist es, die es uns erlaubt, die plumpe Schießerei an der für einen Tag gemieteten Tankstelle als “militärischen Einsatz in einer Weltraummine” wahrzunehmen!
Fazit: Liebevoll hingestümperter genre-Schund, trashig, müllig, splattrig und für echte Fans durchaus einen Blick wert. Ich würde fast von “Geheimtipp Light” sprechen … wer nicht zu viel erwartet, kriegt soliden Sci-Fi-Splatter-Schrott serviert.
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Yor (Reb Brown), ein blonder Muskelmann mit Axt und Lendenschurz, stapft gerade durch die Berge, als er sieht, wie die hübsche Ka-Laa (Hottie Corinne Cléry in Lendenschurz und mit 80er-Jahre-Föhnfrisurenmatte) und ihr älterer Begleiter Pag von einem Monster attackiert wird. Natürlich greift er beherzt ein, siegt, man bedankt sich und er wird sofort im Dorf herzlich willkommen geheißen. Leider wird das Dorf gleich darauf von eine Horde gegnerischer Urzeitmenschen angegriffen und niedergebrannt, nur die drei können fliehen.
Yor, Ka-Laa und Pag suchen nun, warum auch immer, nach Informationen zur Herkunft von Yor. Denn der hat ein seltsames Amulett um den Hals und das ist offenbar Grund genug… Nach diversen Stationen einer prototypischen Keilereien-in-der-Fantasy-Steinzeit-Geschichte finden sie, was sie suchen: Nämlich (blonde) Außerirdische, die natürlich von ihrem eigenen Staatsoberhaupt (schwarzer Imperatoren-Dress!) unterdrückt werden. Doch die Blonden planten ohnehin gerade den Aufstand, so dass ihnen Muskelmann Yor gerade recht kommt.
Finale mit Strahlenwaffen, Bombe mit Zeitzünder am Hauptenergiedings, Flucht ins All.
Der ganze Unsinn wäre so unerträglich wie die Bildqualität der DVD , wenn er nicht doch wahnsinnig viel Charme hätte. Yor ist keineswegs blöd und grinst immer sympathisch verschmitzt. Die Frauen sind schön, ihre Lendenschurze knapp. Und immer wieder gibt es unerhört witzige Ideen auf halbwegs annehmbaren Niveau, die man gerne nehmen und in einen besseren Film retten möchte.
Unvergessen zum Beispiel die Warnung des älteren Herren vor dem gefährlichen Raubvogel, den Yor sich
sofort
greift und als Gleiter benutzt, um kühn in die Reihen des Feindes zu krachen. Oder die Trapeznummer im Reaktorkern. Dann ist da noch die Herrscherin in der Wüste, die über “das Eis” wacht, in dem geheimnisvolle Wesen eingefroren sind … (auf die der Film leider nicht näher eingeht).
Leider hechelt der Streifen, der offenbar “Conan”- und “Star Wars”-Fans zugleich bedienen wollte, an solchen Details oft viel zu schnell vorbei. ZUm Ausgleich weist er nur ganz wenige Längen auf und lässt erst dann merklich nach, als er nach genau einer Stunde überraschend von der Fantasy unvermittelt in die Science-Fiction kippt – und mit Strahlen-Ballereien in Sets verlassener Fabrikhallen und Kraftwerkskontrollräume ziemlich cheesy wird.
Na egal. Es brennt! Es explodiert! Wasserdammbrucheinsturzszene! Laserstrahlen! 1 Cat-fight! Und sogar die Urzeitmonster, gleich zwei davon, sind nicht , wie oft in der Pre-CGI-Ära üblich, schlechte Stop-Motion-Monster, sondern riesige Pappmachee-Animatronics, deren bewegliche Zungen jung gebliebene Phantastik-Fans immer noch zu begeistern wissen. Und am Ende noch ein Modell-Raumschiff, das *echt* durch eine Feuerwolke fliegt (kein Bluscreen oder so) – also wirklich, man muss Yor in “Einer gegen das Imperium” mit eigenen Augen gesehen haben, um das alles glauben zu können. Das ist wirklich Cheese mit Pepp!
Ein letzter Cover-Check: Brennendes Schwert? Hat er! Roboter mit Strahlenwaffen? Ja, gibt es! Raumschiffe und Stadt in den Sternen? Leider komplette Fehleranzeige. EINER. Ja, naja, Yor halt. IMPERIUM? Keines. UNGEKÜRZTE ORIGINALVERSION? Hahaha! Schon möglich, sofern schon das Original sichtlich verstümmelt war, denn mindestens zwei Szenen fehlen komplett (und keineswegs wegen Gewalt- oder Sex-Szenen – der Film ist so harmlos wie Donald Duck), insofern ist das eine richtig freche Cover-Lüge. Zumal beim Regisseur zu lesen ist, es handle sich bei Yor eigentlich um eine TV-Serie; dort ist von 3- und 4stündigen Fassungen die Rede (diese hier kommt auf ca. 85 Min.), doch die gibt es wohl nur in Italien.
Fazit: Was für ein Spaß! Einer der raren Fälle eines echten So-schlecht-dass-er-gut-ist-Films: Die wilde Mischung aus Barbaren-Fantasy und käsigem Sci-Fi ist für Trash-Fans ein Hochgenuss. Für freudlose Arthaus-Intellektuelle ist Yor aber möglicherweise eine Pein …
Zu haben als …
Der Trailer:
Der Filmbeginn mit Titelmusik:
Wahaha, was haben wir gelacht. Und das auch noch kostenlos, denn “War of the Planets” (Battaglie negli spazi stellari, I 1977) ist einer der gemeinfreien (Schrott)Filme, die man auf www.archive.org in verschiedenen Formaten gratis downloaden kann. Bei diesem englischsprachigen, aber eigentlich italienischen B-Heuler aus dem Jahre ’77 lohnt sich das sogar!
Er ist nämlich erstens wunderbar cheesy und hat zweitens wirklich ein paar (nicht viele, aber ein paar) starke Stellen und lustige Einfälle. Und wenn man sich bei diesem unglaublich schlechten Kostüm-und-Kulissen-Käse vor Augen hält, dass im selben Jahr “Star Wars” gedreht wurde (auf dessen Erfolgswelle Alfonso Brescia sichtlich mitsurfen wollte), wird einem klar, wie ungeheuer visionär George Lucas’ Sternenrauferei damals eigentlich gewesen ist.
Fazit: Hölzerne Darsteller mit roten Mützen reden in Pappkulissen voller Glühlämpchen wirres Zeug. Ein unglaublicher Schmarren also – der den Trash-Liebhaber aber mit einigen charmant-naiven Sci-Fi-Szenen bei Laune hält.
Ich persönlich habe es nicht bereut. ;-)
Eine ausführliche Besprechung liefert
die-besten-horrorfilme.de
, eine englischsprachige Analyse mit vielen Bildern
bmoviecentral.com
.
Hier der Trailer, weiter unten für die ganz harten Trash-Fans der ganze Film:
Zu haben legal (Public Domain) als Download auf www.archive.org , oder als Stream hier:
Wenn Sie den Quatsch wirklich bis zum Ende gesehen haben, dürfen Sie sich getrost als Nerd betrachten (oder benötigen möglicherweise professionelle Hilfe ).
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