Eine Rettungs-Mission macht sich auf den Weg nach Sirius 6B. Was sie wissen, ist, dass die Screamers sich weiterentwickelt und (fast) die gesamte Bevölkerung des Planeten ausgelöscht haben. Was sie nicht wissen (obwohl schleierhaft bleibt, warum – schließlich ist das der Kern von “ Screamers “): die Screamers treten inzwischen auch als hybride Mensch-Maschinen auf. Das Rettungsteam soll (offiziell) die Überlebenden finden und evakuieren. Inoffiziell wollen einige Leute sich natürlich die Screamers-Technik unter den Nagel reißen und Waffen draus bauen (hat denn keiner aus Alien gelernt?!?). Die Retter gehen bei dieser Mission [Spoiler] natürlich selbst drauf, was aber keine Überraschung ist, denn das ist ja wohl das Schicksal aller “Rettungsmissionen” in SF-Filmen…
Gelungen ist, dass sich der Film über weite Strecken visuell sehr an “Screamers” orientiert und man sich wirklich wie in einer Fortsetzung fühlt. Die Screamers sehen inzwischen anders aus und sind natürlich (2009!) CGI, aber schnelle Schnitte und reichlich Real-Effekte lassen das in den Hintergrund treten. Soweit eigentlich alles in Ordnung, und es gibt auch ein, zwei interessante Einfälle, etwa Lance Henriksen als Erfinder der Screamers, der hier mit einem Kurzauftritt einmal mehr seine Rente aufbessert.
Leider ist die Story ansonsten absolut lieblos hingepimpelt und so voraussehbar wie die Wiederholung eines WM-Endspiels. Die – bis auf Hauptrolle Gina Holden – nur noch durchschnittlichen und gesichtslosen Darsteller tapsen mühsam durch ein blödes Skript mit minderwertigen Dialogen. Und statt die
Wer-ist-echt?
-Paranoia des Originals und der
Philip K. Dick
‘schen Vorlage ausgefeilter darzubieten, konzentriert sich “The Hunting” lieber auf die möglichst drastische Darstellung der Screamers als menschenähnliche Monstren mit ausklappbaren Kreissägen, die ihre Gegner möglichst bluttriefend zerlegen.
Dies übrigens keineswegs splattrig-billig, sondern auf beeindruckend hohem technischen Niveau. So kommen bei “The Hunting” vor allem Splatterfans und Gorehounds auf ihre Kosten. Nur Spannung und Stimmung bleiben mir im blutigen Geglitsche einfach zu oft auf der Strecke.
Fazit: Trotz (oder wegen) mehr SF, mehr Action, mehr Splatter kann “Screamers – The Hunting” das Niveau des Original-” Screamers ” nicht halten und rangiert drei Klassen darunter. Für sich genommen ist es aber immer noch ein handwerklich anständiger SF-Horror, der trotz Plotholes wie Einschusslöchern noch zu den besseren Streifen in der B-Ecke gehört. Kann man sich schon reinziehen: für Fans.
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Fans von 80er-Jahre-B-SF kommen bei “Sci-Fighter” (USA, 1996) voll auf ihre Kosten, denn für ein Low-budget-Creature-Feature ist der gar nicht übel: Auf einem Mondgefängnis infiziert sich der Gefangene Mörder Dunn (wie immer wahnsinnig: Billy Drago ) absichtlich mit irgendeinem ausserirdischen Schleimdingsbums. (Wie das auf die Mondbasis kam, woher Dunn wusste, dass und wie ihm das Ding helfen könnte – keine Ahnung.) (Die Mondbasis ist auch nur dadurch zu ahnen, dass sie erwähnt wird und einmal ein entsprechendes Schild zu sehen ist. Das alles zeigt ab Szene 1, wie low das Budget hier war. Kurz: Weltraumaufnahmen gibt es hier keine. Macht aber nix.)
Die infizierte Dunn “stirbt”, man bringt ihn (per Cut) zurück auf die Erde, wo er natürlich sogleich erwacht. Und weil er irgendwo in einem Treppenhaus abgestellt wird, kann er auch gleich entkommen, ein paar Unschuldige meucheln und eine Frau vergewaltigen (die dadurch ebenfalls infiziert ist und später für eine Splatter-Einlage sorgt).
Das ruft Detective Cameron Grayson (passabel dargestellt vom Wrestler Roddy Piper, den Fans aus “Sie leben!” kennen) auf den Plan, der im Zuge der Ermittlungen mit der schönen Wissenschaftlerin Dr. Kirbie Younger (very hot: Jayne Heitmeyer) flirtet und diese denn auch bald vorm Monster retten muss.
In Sachen Story darf man hier keine Überraschungen erwarten, auch die visuellen Effekte fallen eher mau aus.
Was Sci-Fighter für den Fan dennoch sehenswert macht, ist zum einen, dass das ganze ganz ordentlich in Szene gesetzt ist. Es ist zwar B, aber eben kein Trash, und es wirkt wie ein echter Film, der meiner Meinung nach deutlich über heutigem Syfy-Niveau liegt. Wofür vielleicht auch die Abwesenheit schlechter CGIs sorgt.
Zugleich ist es den Machern gelungen, mit ganz wenigen Mitteln eine einigermassen düstere SF-Atmosphäre zu erzeugen. So ist die Erde durch eine Explosion in eine Staubwolke gehüllt, daher ist es immerzu Nacht (siehe auch: Split Second ). Die Locations sind allesamt heruntergekommene Hinterhöfe, die üblichen Labors und futuristisch anmutenden Architekturen sowie neon-erleuchtete Clubs mit einigen futuristisch kostümierten Klischee-Punks.
Einige wenige Science-Fiction-Gimmicks sorgen aber für einen Hauch (!) Blade-Runner-Feeling, etwa die Maschine zur Identifizierung des Verdächtigen, die auf unterbewusstes Erkennen reagiert – tolle Idee. Dieser ganz kleine Schuss Neo-Noir, etliche Anspielungen und Hommages (oder: geklaute Szenen) und eine gewisse Copfilm-Dreckigkeit sind es, die “Sci-Fighters” durchweg zu einem kurzweiligen Vergnügen werden lassen.
Hinzu kommt, dass der Film immer wieder sehr nett in Szene gesetzte Details aufweist, die man in einem glatt gebügelten A-Film nie finden würde, etwa der Wachposten, der seine Blumen giesst (bevor der Schuft ihn meuchelt, aber auch der giesst danach noch weiter…).
Und dann ist da noch die Tatsache, dass Jayne Heitmeyer am Ende selbst durchgreifen muss, und das auch noch formschön: im BH. Das ist so herrlich auf unterste-Bedürfnisse-Schublade kalkuliert, dass es fast schon wieder niedlich ist…
Fazit: Geldknappes, drehbuchdünnes, aber dennoch amüsantes B-Science-Fiction-Cop-Creature-Feature mit harten Männern samt dicken Wummen und nervenden Vorgesetzten, schönen und klugen Frauen sowie ekligen Glitsch-Monsterchen im Superschurken (die eine Invasion planen, was am Ende aber keinen mehr interessiert). Was kann man mehr verlangen? Mein Tipp für einen prima B-Abend.
Vorsicht: Mit der Don-”The-Dragon”-Wilson-Martial-Arts-Gurke “Sci-Fighters” von 2004 hat das nix zu tun.
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Besonders Elsa gehen die vorsichtigen Alltagsforschungen nicht weit genug. Vom wissenschaftlichen Ehrgeiz getrieben führt sie private Experimente durch, in deren Verlauf sie ihre eigenen Gene mit anderen kreuzt und so ein Mensch-Mischwesen erschafft und schließlich sogar aufwachsen lässt – was durch den zu akzeptierenden Drehbuchtrick möglich wird, dass das gesplice weibliche Wesen mit dem Namen „Dren“ deutlich schneller altert als ein Mensch und daher in wenigen Wochen ihren kompletten Lebenszyklus durchläuft … mit all seinen Problemen.
Diese wunderbare Frankenstein-Variation ist durch und durch pervers – weil sie all die Fragen durcharbeitet, die eigentlich längst in unserer Gesellschaft gestellt werden müssten. Was passiert eigentlich, wenn wir Menschen – oder andere Wesen, von mir aus auch KIs – klonen und anderweitig künstlich herstellen? Ab wann haben sie ein Lebensrecht? Wer ist ihre Familie, trägt Verantwortung für sie? Können wir, nachdem wir sie eines Tages geschaffen haben werden (und das wird ja kommen), ihnen einfach so den Stecker ziehen, sie in der Laborbadewanne ersäufen wie einen Wurf überflüssiger kleiner Kätzchen? Tun wir das eventuell erst, sobald sie einen eigenen Willen entwickeln, Wünsche haben, die unseren nicht mehr entsprechen – so, wie das bei allen Kindern völlig normal ist? Was ist, wenn wir uns in ein solches Wesen verlieben – Clive Nicoli hat sogar Sex mit „Dren“, eine schaurig inzestuöse Szene.
Der Horror, das ist in diesem Film nicht das „Monster“ Dren – obwohl dieser Aspekt nicht zu kurz kommt und „Splice“ auch schlichtere Bedürfnisse befriedigt (und ein verwunderlich konventionelles Ende bietet). Der Horror ist das Szenario genetischer gesplicter Patchwork-Familien, für die keine moralischen Verhaltensvorlagen existieren, auf denen ein Mensch ethisches Handeln begründen könnte. Die einzigen Monster sind das Wissenschaftler-Pärchen, das erst den Schöpfer spielt, aber dann nicht mit der Schöpfung umzugehen weiß. Großartig, wie der Film die Genese einer traditionellen „Familie“ mit all ihren Problemen nachexerziert – in der Analoge des Splice-Wesens. Besonders umwerfend zum Beispiel die Szene der „Geburt“ aus der künstlichen Gebärmutter – da muss man ganz genau hinsehen, das ist subversiver als Cronenberg. Einfach toll, ganz großes Kino. Und auch noch schön anzuschauen, denn „Dren“ wurde höchst liebevoll in Mischtechnik (Schauspielerin plus CGI) animiert und entwickelt einen ganz eigenen Zauber (oder Horror, je nach Situation).
Das – man muss es sagen: – Genie hinter diesem Film ist Vincenzo Natali , der schon mit Knallern wie „Cube“ (top), „Cypher“ (okay) und „Nothing“ (top) (aber letzlich alle sehenswert) gezeigt hat, dass er aus Wenig (bei „Nothing“ im wahrsten Sinne aus Nichts ) einen guten Film ersinnen, schreiben und dann auch noch drehen kann. Er zeigt uns zugleich, dass die Science-Fiction noch lange nicht ihre Themen verloren hat – wenn die Autoren es nur wagen, die richtigen Fragen zu stellen. Hut ab! Bravo!
Fazit: Ein absolutes Muss für alle, die nicht bloß Laser-Ballereien erwarten. „Splice“ ist schlicht und einfach der beste Near-Future-Science-Fiction-Film des vergangen Jahrzehnts. Gerne hätte man ihn im Kino gesehen, doch einem Filmverleih scheint es heute nicht mehr möglich zu sein, einen intelligenten und visuell trotzdem beeindruckenden Science-Fiction-Film für Erwachsende länger als „eine Woche in der 23-Uhr-Vorstellung“ ins Kino zu bringen. Daher kann jedem nur geraten werden, ihn sich auszuleihen oder zu kaufen und im Heimkino anzusehen – ich verspreche, dass es sich lohnt.
Die Trailer lassen “Splice” teils so aussehen, als wäre es ein klassisches Creature-Feature – ist es aber mit Ausnahme des Endes nicht.
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