Science Fiction Film Review » dunkler Wald ... aus einer anderen Welt: SciFi-Filme, Space-Schrott & Blobs Mon, 11 Nov 2013 09:11:22 +0000 en-US hourly 1 http://wordpress.org/?v=3.7.1 Schattenkrieger – The Shadow Cabal /schattenkrieger-shadow-cabal/ /schattenkrieger-shadow-cabal/#comments Mon, 11 Nov 2013 09:11:22 +0000 /?p=961 saga_curse-of-the-shadow_orcs Fantasy, das ist “irgendwas mit Elfen und Orks”, zwischendurch Schwertkämpfe und Raufereien, bis der mächtige Oberschurkenfürst von irgendwo zurückkehrt, weil irgendeine Prophezeiung das so vorschreibt. Das jedenfalls möchte man glauben, wenn man “Schattenkrieger – The Shadow Cabal” (Originaltitel: Saga – Curse of the Shadow) anschaut: Ein Fantasy-B-Movie reinsten Wasser, mit minimalen Gefechten und so gut wie keinen Special Effects (weil das Kickstarter-finanzierte Team halt kaum Geld hatte).

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saga_curse-of-the-shadow_nemyt_keltus Die Story wirkt wirklich wie mit dem Fantasy-Generator geschrieben: Ork, Elf und Mensch müssen sich zusammenraufen, weil ein Schamane den Todesgott Azul aus seinem Höllenloch befreien will, wozu er seine Asche, Blut aus einem bestimmten Stein und noch irgendwas anderes braucht. Natürlich hassen sich die drei zunächst und wollen sich gegenseitig abmurksen. Aber nachdem ihnen sowohl Asche als auch Blut abhanden kommen (und die Elfin verflucht wird), tun sie sich für die gute Sache zwangsläufig zusammen. Und haben sich dann irgendwann auch lieb.

saga_curse-of-the-shadow_kullimon Das hätte ganz großer Bullshit werden können. Und doch kann man sich diesen sympathischen Fantasy-Film wirklich anschauen, auch wenn er wegen seines Budgets zwangsläufig zehn Stufen unter Herr der Ringe rangiert. “Schattenkrieger – The Shadow Cabal” verzichtet auf fast alles, was Geld kostet; nur die Elfen- und Ork-Masken, die sind wirklich anständig geraten.

Viel wichtiger sind aber die Figuren: Die sind erstens total gegen den Strich gebürstet – der Mensch ist schlecht, der Ork sanft und weise, die Elfin eine rachsüchtige, patzige Kopfgeldjägerin (nicht zu vergessen der irre, fiese Zwerg, die hungrigen Nixen …) -, und zweitens werden Elf und Ork von Darstellern gespielt, die in ihren Rollen wirklich über sich hinauswachsen. saga_curse-of-the-shadow_nemyt-akaia

Kullimon (Paul D. Hunt) ist wohl der beste Ork, der je auf der Leinwand zu sehen war. Und auch die Elfin Nemyt (Danielle Chuchran) lässt es wirklich krachen und legt sich beeindruckend ins Zeug. Es macht wahnsinnigen Spaß, dieser tickenden Zeitbombe mit spitzen Ohren zuzusehen, wie sie durch den Film wütet. Da vergisst man auch mal das eindeutige Zuviel an mäßig choreografierten Kloppereien oder den irgendwie überflüssigen Menschen Keltus.

Fazit: Kleine B-Perle aus dem Bereich Sword & Sorcery, sehenswert für alle High-Fantasy-Fans, die etwas Gnade im Herz tragen für Independent-Filme, und die auch Ultra-Low-Budget mal eine Chance geben. Wirklich, Nemyt ist köstlich!

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  • Zu haben auf DVD und Blu-ray .

Hier Trailer und Kurzfilm-Version:

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Outpost & Outpost: Black Sun /outpost-outpost-black-sun/ /outpost-outpost-black-sun/#comments Fri, 11 May 2012 05:32:46 +0000 /?p=621 Was könnte schlimmer sein als Zombies? Natürlich Nazi-Zombies , dachte sich wohl das Team um den britischen Regisseur Steve Barker.

In seinem B-Movie Outpost (2008) schickt er eine Gruppe Söldner mitten in ein Kriegsgebiet in Osteuropa. Ihre Mission: Einen Ingenieur zu einem unterirdischen Bunker begleiten, den einst die Nazis im zweiten Weltkrieg gebaut und dort zurückgelassen haben. Klappt soweit auch, bis sich herausstellt, was der Ingenieur dort sucht: Nämlich eine der sagenumwobenen Superwaffen des Führers, in diesem Fall eine Maschine, die, äh, irgendwas mit Einstein’scher Feldgleichung, und, äh, jedenfalls hat sie etliche Nazis (darunter Nazi Soldier #1, Nazi Soldier #2, Nazi Soldier #3…) damals nur konserviert, und die kommen jetzt, öhm, als mehr oder weniger gesichtlose und unverwundbare Zombies mit schicken SS-Ledermänteln aus den Gräbern und murksen die harten Söldner der Reihe nach ab.
Okay, das ist natürlich totaler Bullshit, aber sagen wir so: Mal eine etwas andere Idee und als Zombie-Militärfilm ganz okay für Zwischendurch.

Outpost: Black Sun - Nazi-Zombie In seinem neuen B-Movie Outpost: Black Sun (2012) schickt Steve Barker erneut eine Gruppe Söldner zum selben Bunker. Denn Satellitenaufnahmen haben gezeigt, dass von der Maschine (siehe oben) ein Feld ausgeht, das sich nach und nach ausbreitet und innerhalb dessen die Zombie-Nazis unverwundbar sind und daher (mal wieder) die Welt erobern wollen könnten! (Woher all die zusätzlichen Zombie-Nazis und ihr Nachschub an schicken SS-Mänteln und Wehrmachtshelmen kommt, bleibt offen.) Einzige Neuerung dieses Outpost-Aufgusses ist die junge Journalistin und Nazi-Jägerin Lena, die mal eben durchs Kriegsgebiet mit sich ausbreitenden Nazi-Zombie-Soldaten reist, um den bösen Obernazi Klausener persönlich zu entnazifizieren…
Okay, ist natürlich ebenfalls totaler Bullshit, aber sagen wir so: Wem der erste Zombie-Nazi-Quatsch gefallen hat, der kann sich auch den zweiten ansehen — dieselben gesichtslos an-verwesten Nazis, dieselben schicken SS-Mäntel, dieselbe Einstein’sche-Feldgleichungs-Murksmachine, mehr mysteriöses Geraune um mystische Runen, dafür weniger klaustrophische Spannung. Fällt etwas ab, aber nicht sehr.

Outpost: Black Sun - Nazi-Zombie Allerdings sterben auch hier die wahren, noch lebenden, nicht-untoten, allerdings im verborgenen operierenden Nazi-Opas überraschenderweise am Ende nicht und schmieden daher sicher weiterhin Pläne für das Tausendjährige Reich. Im kommenden B-Movie Outpost: Rise of the Spetsnaz (2013) dürfte es daher storymässig nicht völlig anders zugehen. Dieser Klepper wird wohl wirklich geritten, bis er untot ist…

Fazit: Eher ruhiger und jeweils zu gemächlich einsteigender Zombie-versus-Söldner-Dumpf-Schmarren für Fans, die gegenüber der ähem politischen Einstellung von Untoten etwas Toleranz mitbringen können … Erfreulicherweise weder allzu trashig noch allzu splatterig.

  • Outpost – Zum Kämpfen geboren (2008) auf DVD .
  • Outpost 2: Black Sun (2012) auf DVD und Blu-ray und via VoD ( Maxdome ).


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Shelter /shelter/ /shelter/#comments Tue, 21 Dec 2010 07:55:18 +0000 /?p=169 Shelter: Jonathan Rhys Meyers

Adam? David? Wes? Wer noch?

Die Psychologin Cara Harding (Julianne Moore) vertritt – unter anderem als Gutachterin im Umfeld von Todesstrafen – die These, dass die “multiple Persönlichkeit” als Krankheitsbild ein Mythos ist. Eines Tages übergibt ihr Vater, ebenfalls Psycho-Doc, ihr einen neuen Patienten: David (Jonathan Rhys Meyers). Der sitzt im Rollstuhl und ist ein ganz ganz netter Junge, bis Papa Doc ihm sagt, dass er mal bitte mit “Adam” sprechen wolle. Spaf! Der Kranke hüpft aus seinem Rollstuhl und will wissen, warum er hier ist – und wer dieser David sein soll.

Eine clevere Täuschung, da ist sich Cara ganz sicher – bis sie die Röntgenbilder des Kranken sieht: Der rollstuhlfahrende David hat nämlich andere Knochen als der gesunde Adam, obwohl beide identisch sind. Wooh… Die schöne Psychologin beginnt die Hintergründe zu ermitteln und stößt schließlich auf die wahren Hintergründe der multiplen Persönlichkeit, die übrigens immer neue Personen in sich zu vereinen scheint. Für die Erkenntnis zahlt sie am Ende einen hohen Preis.

Julianne Moore in Shelter

Julianne Moore

Ich gebe zu, dass ich mir diesen Mystery-Streifen nur wegen Julianne Moore geholt habe, für die ich eine gewisse Vorliebe hege (lechz). Auch lockte mich die Aussicht auf das, was ich “gepflegten Grusel” nenne, sprich: Spannung, ohne dass mir Blut & Beuschel um die Ohren fliegen. Und nicht zuletzt versprach die Verpackung, die Story stamme aus derselben Feder (Michael Cooney) wie “Identity”, ein ganz wunderbarer Mystery-Reißer, in dem im wahrsten Sinne des Wortes die Identität des Protagonisten zusammenbricht.

Leider kann “Shelter” (2010) hier nicht mithalten. Der Film beginnt als plausibles Psychologen-Drama, wird dann zum passablen Kriminalthriller und schwenkt über einen Umweg im Genre Japan-Körperhorror schließlich zum verkappt christlich fundierten Sekten-Grusel über, in dessen naiver Darstellung (“alte, grässliche Hexe vom Berg”) er leider seine Ernsthaftigkeit aufgibt und damit auch sein wunderbar moralinsaures Ende zerstört. Anders gesagt: Hier haben viel zu viele intelligente Leute versucht, einen besonders ausgeklügelten Horrorstreifen zu drehen. Die Macher haben viel zu viele Zutaten verwendet, und nicht immer gute: Als Beispiel mag der Geisterschatten auf dem Videoband gelten, der zufällig in die Hände eines Tontechnikers gelangt, der mit ein paar Tastenanschlägen das Bild in ein Wave konvertiert, auf dem dann natürlich die Grusel-Stimme aus dem Jenseits zu hören ist. Argh. Und zu viele jump scares , in denen letztlich außer Schnitt und Orchesterhit gar nichts passiert.

Shelter

Shelter

Herausgekommen ist also trotz solider Schauspieler nur eine schön fotografierte Themenverfehlung, die inhaltlich und formal auf den Zusammenprall von Rationalität und Mystizismus konzipiert ist, dabei aber meines Erachtens nicht über eine gute Folge X-Files hinauskommt und letztlich weniger Moral hat, als sie dem Zuschauer glauben machen will. Die Message ist nämlich: Wer nicht glaubt, muss dran glauben.

Fazit: Eher mittelmäßiger Multiple-Mystery-Murks, den man sich aber dank anständiger Spannung und wertiger Umsetzung durchaus mal reinziehen kann.

  • Zu haben als DVD und Blu-ray
  • Infos auf: OFDB , IMDB

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