Die Story wirkt wirklich wie mit dem Fantasy-Generator geschrieben: Ork, Elf und Mensch müssen sich zusammenraufen, weil ein Schamane den Todesgott Azul aus seinem Höllenloch befreien will, wozu er seine Asche, Blut aus einem bestimmten Stein und noch irgendwas anderes braucht. Natürlich hassen sich die drei zunächst und wollen sich gegenseitig abmurksen. Aber nachdem ihnen sowohl Asche als auch Blut abhanden kommen (und die Elfin verflucht wird), tun sie sich für die gute Sache zwangsläufig zusammen. Und haben sich dann irgendwann auch lieb.
Das hätte ganz großer Bullshit werden können. Und doch kann man sich diesen sympathischen Fantasy-Film wirklich anschauen, auch wenn er wegen seines Budgets zwangsläufig zehn Stufen unter Herr der Ringe rangiert. “Schattenkrieger – The Shadow Cabal” verzichtet auf fast alles, was Geld kostet; nur die Elfen- und Ork-Masken, die sind wirklich anständig geraten.
Viel wichtiger sind aber die Figuren: Die sind erstens total gegen den Strich gebürstet – der Mensch ist schlecht, der Ork sanft und weise, die Elfin eine rachsüchtige, patzige Kopfgeldjägerin (nicht zu vergessen der irre, fiese Zwerg, die hungrigen Nixen …) -, und zweitens werden Elf und Ork von Darstellern gespielt, die in ihren Rollen wirklich über sich hinauswachsen.
Kullimon (Paul D. Hunt) ist wohl der beste Ork, der je auf der Leinwand zu sehen war. Und auch die Elfin Nemyt (Danielle Chuchran) lässt es wirklich krachen und legt sich beeindruckend ins Zeug. Es macht wahnsinnigen Spaß, dieser tickenden Zeitbombe mit spitzen Ohren zuzusehen, wie sie durch den Film wütet. Da vergisst man auch mal das eindeutige Zuviel an mäßig choreografierten Kloppereien oder den irgendwie überflüssigen Menschen Keltus.
Fazit: Kleine B-Perle aus dem Bereich Sword & Sorcery, sehenswert für alle High-Fantasy-Fans, die etwas Gnade im Herz tragen für Independent-Filme, und die auch Ultra-Low-Budget mal eine Chance geben. Wirklich, Nemyt ist köstlich!
Hier Trailer und Kurzfilm-Version:
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Wer PKD nicht kennt, kennt eigentlich gar nichts. Lesenswert sind alle seine Kurzgeschichten, seine Romane meiner Meinung nach nur bedingt ( Ubik und Martian Timeslip sowie Die drei Stigmata des Palmer Eldritch aber sehr wohl, doch vieles riss er aus rein kommerziellen Gründen runter (und selbst dann ist es noch besser als manch anderes)). Auf seinen Geschichten beruhen Filme wie Blade Runner , Total Recall , Screamers , Minority Report , Paycheck , A Scanner Darkly , Impostor , The Adjustment Bureau , und obwohl diese Filme seine Geschichten oftmals ziemlich ramponieren, hat es schon seinen Grund, warum selbst B-Filme wie Screamers noch aus der Masse herausragen – und der Grund ist natürlich, dass man die grundsätzlichen Ideen von P. K. Dick, etwa das Misstrauen in das Konzept von Wirklichkeit, selbst in Hollywood nur schwer ausradieren kann.
Man darf immerhin hoffen, dass das Indiefilm-Liebhaberprojekt es mit der gleichnamigen, posthum erschienenen Geschichte Radio Free Albemuth (deutsch: “ Radio Freies Albemuth “) besser gemacht hat. Mehr zu diesem Film hat Florian Breitsameter in seinem Beitrag Wann bekommen wir endlich »Radio Free Albemuth« zu sehen? schon 2011 geschrieben…
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