Science Fiction Film Review » Besessenheit ... aus einer anderen Welt: SciFi-Filme, Space-Schrott & Blobs Tue, 05 Nov 2013 15:11:15 +0000 en-US hourly 1 http://wordpress.org/?v=3.7.1 Universal Soldier – Day of Reckoning /universal-soldier-day-reckoning-2012/ /universal-soldier-day-reckoning-2012/#comments Mon, 04 Nov 2013 22:33:23 +0000 /?p=915 Universal Soldier: Day of Reckoning (Bild: Studiocanal) Hilflos muss der soeben erst zusammengeschlagene, am Boden liegende John (Scott Adkins) zusehen, wie seine Frau und seine kleine Tochter vor seinen Augen hingerichtet werden – von Luc Deveroux (Jean-Claude Van Damme). Als er nach Monaten aus dem Koma erwacht, sinnt er auf Rache und macht sich auf die Suche. Verschiedene Indizien führen ihn auf die Spur von Deveroux: Der hat sich zum Anführer einer sektenhaften Vereinigung aufgeschwungen, deren Mitglieder aus ehemaligen Universal Soldiers besteht, die er von ihrem Implantat befreit hat, so dass sie nicht mehr von der Regierung als Kampfmaschinen missbraucht werden können. In den Weg stellen sich John unter anderem die umgedrehten UniSols Magnus (Andrei Arlovski) und Andrew (Dolph Lundgren).

Universal Soldier: Day of Reckoning (Bild: Studiocanal) Vorweg: Ich bin kein Fan von van Damme oder von “ Universal Soldier “-Filmen, an denen mich vor allem die Dummheit der Grundidee stört: Aufwändig Leichen wiederbeleben? Das ist doch viel teurer als arbeitslosen Abschaum zu rekrutieren- daher macht das Militär stets letzteres. Und auch die Cyberimplantate fand ich stets lächerlich: Sie machen den Soldaten angreifbarer und verletzbarer, niemand würde so was in der Praxis machen. Und immerzu diese “ Supersoldaten “-”Geheimprogramme” der “Regierung” … das alles ist so unsäglicher 80er-Jahre-Hollywood-Bullshit, dass es der Sau graust.

Universal Soldier: Day of Reckoning (Bild: Studiocanal) Doch “Universal Soldier – Day of Reckoning” (2012), der je nach Zählung vierte oder sechste Teil des UniSol-Franchise, hat mich wirklich vom Hocker gehauen. Dieser Film nimmt das Thema erstmalig ernst: Er gibt sich wirklich Mühe, einmal zu zeigen, was praktisch umgesetzte Supersoldaten wirklich bedeuten würden. Und genau das will der Film auch: Daher sehen wir von Anfang an durch die Augen von John, wie seine Familie draufgeht. Und wir sehen diese irren, “befreiten” Ex-Universal-Soldiers, die sich im Puff austoben oder sich wegen Kleinigkeiten in ihrem Camp nicht streiten, sondern gleich gegenseitig zerfleischen.

Während “Universal Soldier” von Emmerich vielleicht noch klar macht, wie technisch blödsinnig das ganze Unterfangen ist, lautet die Botschaft von “Universal Soldier – Day of Reckoning” vor allem, wie unmenschlich und kriminell die Idee ethisch gesehen ist. Vor allem deswegen kommt der Film komplett ohne SF-Elemente aus: Keine leuchtenden Displays, keine Cryo-Särge, keine Cyber-Video-Implantate. Das alles wird sichtlich absichtlich vermieden. Denn darum geht’s hier dar nicht, und das macht “Day of Reckoning” auch als SF gut.

Universal Soldier: Day of Reckoning (Bild: Studiocanal)

Und doch nimmt der Film den Action-Fan mit. Auf eine Tour, die es in sich hat: Selten sah man derart trocken und hart servierte Schlägereien in höchster Perfektion und mit maximaler Brutalität. Dieser Film nimmt keine Gefangenen: Wem es wirklich noch “Spaß” macht, diese erbitterte Action zu sehen, der ist bereits selbst zur seelenlose Maschine verroht.

Universal Soldier: Day of Reckoning (Bild: Studiocanal) Kein Wunder, dass Fans der Reihe diesen Film hassen. Und das angekunstete Movie gibt ihnen genug Gründe: So sind Lundgren und van Damme nur mehr Marketing-Vehikel für das Cover (doch das hätte jedem schon nach Teil III klar sein müssen; dennoch ist “Day of Reckoning” besser als der meiste Mist, den die beiden B-Mimen in den letzten zehn Jahren abgekurbelt haben). Der alte Style der “Universal Soldiers” ist weg, ja, daher jaulen viele, es wäre kein echter “UniSol”-Film – mag sein, aber es ist meines Erachtens viel besser so. Wirklich schlecht inszeniert ist nur die Auto-Verfolgungsjagd, die irgendwie mehr wollte, als sie konnte. Und das Drehbuch ist ausgesprochen dünn, das Ende schon in der ersten Szene vorhersehbar, spätestens beim “Streichholzheft”-Meta-Hint muss man wissen, um was sich das Ganze eigentlich dreht.

Doch die Inszenierung macht es wett: Mit beeindruckender Kameraführung und Schnitt sowie einem hämmernden Score sprengt dieser “Universal Soldier” die Grenzen des Genres und ist daher deutlich besser als der ganze Rest, auch als der passable “ Universal Soldier: Regeneration ” (2009) vom selben Regisseur. So kann Genre-Kino aussehen, das kein Schund-Kino sein will.

Fazit: Einer der dunkelsten Action-Filme aller bisherigen Zeiten. Packende, Testorsteron-stinkende Kunst. Muss man gesehen haben. WARNUNG: Fans, die den immer gleichen Einheitsbrei wollen, werden wahrscheinlich enttäuscht sein, ebenso puristische Lundgren-van-Damme-Anhänger.

  • Zu haben als DVD und (lohnende) Blu-ray .
  • Das Original: Universal Soldier von Emmerich ist zwar Hollywood-Mist, aber als solcher ganz okay ( DVD / Blu-ray ).
  • Für Vervollständiger: Universal Soldier – Die Rückkehr ist der typische Sequel-Aufguss des Originals ( DVD / Blu-ray ).

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Heavy Metal F.A.K.K.2 (2000) /heavy-metal-fakk2-2000/ /heavy-metal-fakk2-2000/#comments Sat, 12 Oct 2013 11:55:21 +0000 /?p=905 heavymetalfakk2e Der arme Tyler schuftet in einer Weltraummine, als er eine leuchtende Kristallscherbe entdeckt. Es handelt sich natürlich um ein Stück des Loc-Nar, des “absolut Bösen”, das in Gestalt einer grün fluoreszierenden Kugel schon in Heavy Metal zu sehen war. Tyler mutiert zu einem gewissenlosen Monstrum, das nach Macht und Unsterblichkeit giert – für letzteres macht er sich auf den Weg zum “Brunnen der Unsterblichkeit”.

heavymetalfakk2d Als Appetizer überfällt er auf dem Weg einen Planeten, dessen Bewohner ein ganz klein wenig der Unsterblichkeit verleihenden Substanz in sich tragen. Die schöne Amazone Julie übersieht er dabei: Rache schwörend macht sie sich auf die durchsichtigen Strümpfe, um Tyler zur Strecke zu bringen…

Ja.
Na ja.
Schon okay.
Aber halt leider nicht so gut wie Heavy Metal . Obwohl technisch ausgereifter, ist “Heavy Metal F.A.K.K.2″ (2000) einfach viel zu glatt, sowohl zeichnerisch als auch inhaltlich. Es fehlt der Rest von Hippie-Feeling, der in der etwas wirreren Version von 1981 noch mitschwingt. Oder anders: F.A.K.K.2 ist einfach verdammt spießig, trotz Pool-, Anzieh-, Duschszenen und trotz dauerknappem Dress von Julie. Und so vorhersehbar wie Schwerkraft.

heavymetalfakk2cov Fazit: Passable Mischung aus Science-Fiction und Fantasy, die aber nicht an Heavy Metal heranreicht. Okay für Fans spärlich bekleideter, schwertschwingender Amazonen und Zeichentrickliebhaber.

Zu haben auf DVD .

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Die Frau des Astronauten /die-frau-des-astronauten-1999/ /die-frau-des-astronauten-1999/#comments Sat, 03 Aug 2013 18:24:48 +0000 /?p=776

Der Astronaut

Bei einer Space-Shuttle-Außenmission bricht der Funkkontakt zu Commander Spencer Armacost (Johnny Depp) und Capt. Alex Streck (Nick Cassavetes) für zwei Minuten ab. Als die Jungs wieder landen, ist nur Spencer wohlauf, Alex geht es nicht so gut. Beide Frauen sind besorgt, doch nur Alex dreht unvermittelt durch, wonach sich seine Frau selbst umbringt – mit einem Radio, aus dem sie zuvor Stimmen gehört haben will.

Spencers Frau Jillian Armacost (Charlize Theron) hat allerdings andere Sorgen. Denn Spencer hat einen neuen Job angenommen, doch dafür sind sie nach New York umgezogen, wo sie letzlich niemanden kennt oder auch nur ausstehen kann.

Die Frau des Astronauten

Alleingelassen, entfremdet sie sich von ihrem Mann – doch in der Schwangere-Frauen-Gruppe geht es letzlich allen so. Doch dann taucht der ehemalige NASA-Mitarbeiter Sherman Reese (Joe Morton) auf und will Beweise haben, dass in jenen zwei Minuten “etwas” mit Commander Spencer Armacost passiert ist – das er nicht mehr er selbst sei. Das würde Jillian lieber nicht glauben, wenn sie ihren Mann nicht selbst dabei erwischen würde, zufälligen Rauschsignalen aus dem Kofferradio zu lauschen … Akte-X-Thema pfeifen … Punkt Punkt Punkt.

Viele reale Ehepaare tun sich schwer mit der Zeit der Schwangerschaft, oder mit einem Jobwechsel samt Umzug. Das ist so, und es ist eine im Prinzip interessante Idee, dieser völlig alltäglichen Entfremdung eine Wendung zum Horror zu geben – sozusagen die “Stephen-King-Methode”. Und doch ist “Die Frau des Astronauten” (“The Astronaut’s Wife”, 1999) einer dieser Filme, bei denen man sich fragt, wozu sie überhaupt gedreht wurden. Er versäumt nämlich jede Chance, gut oder einmalig zu sein, und bietet bestenfalls einige “Booh!”-Momenten der günstigen Preisklasse.

Jillian zieht den Stecker …

Dabei ist die Umsetzung eigentlich nicht mal schlecht. Die Atmosphäre von Bedrohung, Unheil, und so weiter, gestützt auch durch die Klangspur, baut sich langsam aber sicher auf. Die Darsteller sind top, Theron als verweinte Gattin ebenso wie Depp als stets witzelnde Kaltschnauze.

Und doch funktioniert das alles nicht. Weil einfach alles davon bekannt ist. Weil man das alles schon mal inspirierter gesehen hat, nicht nur bei “Rosemaries Baby” oder “Species II”.

MONSTA!

[Spoiler] Ich behaupte: “Die Frau des Astronauten” hätte richtig gut werden können, wenn am Ende KEIN Alien aus Johnny Depp herausgehüpft, sondern es alles wirklich auf eine Psychose hinausgelaufen wäre. Dann wäre es “nur” ein Drama über die typische Entfremdung eines Ehepaars geworden, von denen aber eines nicht richtig tickt – aber nicht weil ER ein Alien ist, sondern SIE ein Psycho. Der Titel deutet eigentlich auch auf ein solches Ende hin – es geht um die Frau, nicht ums Alien. Aber womöglich wollten die Produzenten das nicht … mit dem SF-Aufkleber wurde allerdings der Murks perfekt.

Fazit: Nicht so schlecht, wie man sagt, aber leider auch nicht gut, sondern nur routiniert runtergekurbelt. Das dürftige Psycho-Ehedrama enttäuscht garantiert echte Science-Fiction-Fans und versucht sie am Ende, mit zwei Minuten aus der Trickkiste zu trösten. Reicht nicht. Maximal als Kompromiss für eheliches Sofakino geeignet.

  • Zu haben auf DVD und Blu-ray .

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Sci-Fighter /sci-fighter-1996/ /sci-fighter-1996/#comments Sun, 22 Jul 2012 15:28:58 +0000 /?p=636 Sci-Fighter: Adrian Dunn

das Böse sieht mies aus

Fans von 80er-Jahre-B-SF kommen bei “Sci-Fighter” (USA, 1996) voll auf ihre Kosten, denn für ein Low-budget-Creature-Feature ist der gar nicht übel: Auf einem Mondgefängnis infiziert sich der Gefangene Mörder Dunn (wie immer wahnsinnig: Billy Drago ) absichtlich mit irgendeinem ausserirdischen Schleimdingsbums. (Wie das auf die Mondbasis kam, woher Dunn wusste, dass und wie ihm das Ding helfen könnte – keine Ahnung.) (Die Mondbasis ist auch nur dadurch zu ahnen, dass sie erwähnt wird und einmal ein entsprechendes Schild zu sehen ist. Das alles zeigt ab Szene 1, wie low das Budget hier war. Kurz: Weltraumaufnahmen gibt es hier keine. Macht aber nix.)

Die infizierte Dunn “stirbt”, man bringt ihn (per Cut) zurück auf die Erde, wo er natürlich sogleich erwacht. Und weil er irgendwo in einem Treppenhaus abgestellt wird, kann er auch gleich entkommen, ein paar Unschuldige meucheln und eine Frau vergewaltigen (die dadurch ebenfalls infiziert ist und später für eine Splatter-Einlage sorgt).

Sci-Fighter: Roddy Piper als harter Cop mit Herz

der harte Cop mit Herz

Das ruft Detective Cameron Grayson (passabel dargestellt vom Wrestler Roddy Piper, den Fans aus “Sie leben!” kennen) auf den Plan, der im Zuge der Ermittlungen mit der schönen Wissenschaftlerin Dr. Kirbie Younger (very hot: Jayne Heitmeyer) flirtet und diese denn auch bald vorm Monster retten muss.

In Sachen Story darf man hier keine Überraschungen erwarten, auch die visuellen Effekte fallen eher mau aus.

Was Sci-Fighter für den Fan dennoch sehenswert macht, ist zum einen, dass das ganze ganz ordentlich in Szene gesetzt ist. Es ist zwar B, aber eben kein Trash, und es wirkt wie ein echter Film, der meiner Meinung nach deutlich über heutigem Syfy-Niveau liegt. Wofür vielleicht auch die Abwesenheit schlechter CGIs sorgt.

Sci-Fighter: ein bisschen Splatter

ein bisschen Splatter

Zugleich ist es den Machern gelungen, mit ganz wenigen Mitteln eine einigermassen düstere SF-Atmosphäre zu erzeugen. So ist die Erde durch eine Explosion in eine Staubwolke gehüllt, daher ist es immerzu Nacht (siehe auch: Split Second ). Die Locations sind allesamt heruntergekommene Hinterhöfe, die üblichen Labors und futuristisch anmutenden Architekturen sowie neon-erleuchtete Clubs mit einigen futuristisch kostümierten Klischee-Punks.

Einige wenige Science-Fiction-Gimmicks sorgen aber für einen Hauch (!) Blade-Runner-Feeling, etwa die Maschine zur Identifizierung des Verdächtigen, die auf unterbewusstes Erkennen reagiert – tolle Idee. Dieser ganz kleine Schuss Neo-Noir, etliche Anspielungen und Hommages (oder: geklaute Szenen) und eine gewisse Copfilm-Dreckigkeit sind es, die “Sci-Fighters” durchweg zu einem kurzweiligen Vergnügen werden lassen.

Scie-Fighter: nette Nebenszene

nette Details

Hinzu kommt, dass der Film immer wieder sehr nett in Szene gesetzte Details aufweist, die man in einem glatt gebügelten A-Film nie finden würde, etwa der Wachposten, der seine Blumen giesst (bevor der Schuft ihn meuchelt, aber auch der giesst danach noch weiter…).

Sci-Fighter: die obligatorische schöne Wissenschaftlerin

die schöne Wissenschaftlerin in zuschauerbedürfnisoptimierter Kleidung

Und dann ist da noch die Tatsache, dass Jayne Heitmeyer am Ende selbst durchgreifen muss, und das auch noch formschön: im BH. Das ist so herrlich auf unterste-Bedürfnisse-Schublade kalkuliert, dass es fast schon wieder niedlich ist…

Fazit: Geldknappes, drehbuchdünnes, aber dennoch amüsantes B-Science-Fiction-Cop-Creature-Feature mit harten Männern samt dicken Wummen und nervenden Vorgesetzten, schönen und klugen Frauen sowie ekligen Glitsch-Monsterchen im Superschurken (die eine Invasion planen, was am Ende aber keinen mehr interessiert). Was kann man mehr verlangen? Mein Tipp für einen prima B-Abend.

Sci-Fighter (1996)

ein Hauch Zukunft…

Vorsicht: Mit der Don-”The-Dragon”-Wilson-Martial-Arts-Gurke “Sci-Fighters” von 2004 hat das nix zu tun.

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Jack Deth: Trancers /jack-deth-trancers-1985/ /jack-deth-trancers-1985/#comments Fri, 20 Apr 2012 10:00:43 +0000 /?p=597 Die Story ist absolut nicht der Rede wert, denn spätestens wenn die Hauptfigur als  ”Jack Deth” (gnihihi!) eingeführt ist, weiß man, dass man B-Trash vor sich hat. Jack Deth Also, Jack Deth , erkennbar an Schnüffler-Trenchoat, gegeltem Haar und Glimmstengel im Mundwinkel, will gerade, irgendwo 2247, in einem Diner eine Tasse Kaffee schlürfen. Da wird er misstrauisch, weist sich als Polizist aus und führt am Nachbarn einen Test durch – ob der vielleicht ein böser Trancer” ist. Puh, gottlob ist er keiner, doch da!: die nette Bedienung hat sich plötzlich verwandelt, stürzt sich als Zombie mit Riesenkulleraugen und gefletschten Zähnen auf Jack, der die Service-Dame gerade noch mit seiner Laserpistole vom Tresen blasten kann.

Trancers: 1 Trancer Die Arme wurde zum Trancer , was bedeutet, dass jemand mit psychischen Superkräften aus der Ferne ihren Willen gesteuert hat. Wer? Erfahren wir nie. Egal. Da rückt auch schon die echte Bullerei an.

Die will, dass Jack einen Job für sie übernimmt [hier stellenweise 'Blade Runner' hindenken] , und so weiter, und er macht’s natürlich, und weil im Jahr 1984, also ein Jahr vor diesem Quatschfilm, “Terminator” lief, lautet die Aufgabe für Jack Deth: Jette in die Vergangenheit, wo der Trancer-Schurke mit psychischen Superkräften schon vor Dir hingereist ist, und halte ihn davon ab, die Vorfahren des Polizeichefs umzubringen.

Jack ziert sich, klar, macht’s natürlich trotzdem, auch klar, als er erfährt, dass der Superschurke Whistler heißt, jener Whistler mit psychischen Trancer-Superkräften, der Jacks Frau auf dem Gewissen hat, haben wir ja noch nie gehört (“Er ist seitdem nicht mehr derselbe”, heißt es bei Kollegen…). Deth beamt sich also irgendwie nach 1985, das Drehen dort kostet ja auch weniger als in Zukunftskulissen, um den Schurken auf Eis zu legen… [ab hier stellenweise 'Terminator' hindenken]

Ein Riesenmüll? Nein!

Trancers Ganz ehrlich: Ich hasse ja eigentlich diese SF-Filme, die nur einen SF-Anfang und ein SF-Ende haben und dazwischen die ganze Zeit auf der Erde im Jahr [Produktionsdatum des Films hindenken] spielen. Aber beim Anschauen dieses Billigheimers rutschte ich immer tiefer in den SF-Fernsehsessel und grinste dabei immer breiter . Nein, das ist nicht gut und auch nicht klug, aber das ist ein herrlich doofer Spaß mit vielen humorigen Stellen, dem liebenswert-knurrigen Hauptdarsteller Tim Thomerson und einer ganz jungen Helen Hunt als weiblichem Sidekick im unvermeidlichen Airobic-Dress, die immerhin noch zwei Sequels dieses B-Stoffes mitgemacht hat und trotzdem irgendwann einen Oscar abräumte.

Der Käse steht in jeder Szene hüfthoch, und trotzdem hat das ganze einen enormen Charme, auch wegen der Mischung mit Noir-Elementen, die dem ganzen einen Hauch Future Noir à la Blade Runner verleihen. Einen Hauch. Dazu einige Dinge, die man eigentlich nicht erwartet hätte, etwa eine ganz frühe Bullet-Time -Szene – 15 Jahre vor Matrix! Plus 80er-Jahre-Soundtrack mit viel Synthie-Flächen-Gedudel über hallenden Umpf-Dah-Umpf-Dah-Drums.

Fazit: Kruder Zeitreisen-Käse mit coolem Trenchcoat-Timecop, der trotz hohem Trashfaktor und geringen Budget famos amüsiert , sofern man Fan von 80er-Jahre-SciFi ist.

Was wir in diesem Film lernen:

  • Jack Deth ist cool.
  • 2247 sehen die Diners aus wie heute.
  • Es gibt eine Uhr, die kann die Zeit ein einziges Mal für eine Sekunde anhalten. Es gibt nur eine einzige Uhr dieser Art. Man braucht sie in einer Mission gottlob genau ein einziges Mal.
  • Zeitreisende reisen in der Körper ihrer Vorfahren, das geht nicht anders (Dessen Leben? Uns doch wurst!). Nur Revolver und Zeit-Anhalten-Uhr werden separat gebeamt.
  • Superschurken unterwerfen Menschen mit telepathischer Willenskontrolle, haben aber noch keinen sinnvollen Einsatzzweck dafür gefunden, etwa “reich werden” oder so.

Zu haben auf DVD in schäbiger Qualität und 4:3-Beschnitt, aber billigen 2,97 Euro . Man hält es aus. Wurde als Trancers 2 , 3 (nur VHS) Trancers 4 , Trancers 5 (alle mit demselben Hauptdarsteller) und Trancers 6 fortgesetzt, wobei die Aufgüsse garantiert weniger gut sind, obwohl die Trailer nicht unsympathisch wirken.

Es ist ganz erstaunlich, wie sehr gegen diese Trailer aus den 80ern und 90ern der folgende von 2002 abstinkt, der versucht, das Franchise mit weiblicher Besetzung neu zu beleben. Irgendetwas muss mit der Jahrtausendwende verloren gegangen sein:

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[•REC] & [•REC]² /rec-rec2-quarantaene/ /rec-rec2-quarantaene/#comments Mon, 21 Nov 2011 05:43:37 +0000 /?p=413 [REC] Mit ihrem Reality-TV-Team soll eine Reporterin eine Nacht lang das Leben und die Arbeit von ein paar Feuerwehrmännern in Spanien dokumentieren. Deswegen ist sie auch dabei, als sie zu einem scheinbaren Routineeinsatz ausrücken: Eine ältere Dame läuft in einem Wohnhaus Amok und soll beruhigt werden. Dort angekommen, wecken erste Blutspritzer an den Wänden das Misstrauen, doch schon kommt ihnen die erste Zombie-Oma blutverschmiert entgegen, schreit um sich und beißt zu. Noch ehe Hausbewohner, Feuerwehrmänner und das TV-Team sich vom Schock erholt haben und langsam zu verstehen beginnen, welche Gefahr sich da virusartig ausbreitet, spitzt sich die Lage zu: Die Polizei stellt das Gebäude unter Quarantäne, wickelt es dazu in Plastik ein und erschießt jeden, der sich auch nur in der Nähe der Fenster zeigt. Die Überlebenden sind auf sich allein gestellt…

[REC] Der Films spielt größtenteils im Inneren des Wohnhauses: Die Reporterin spricht direkt zum Publikum, ihr Kameramann zeichnet alles auf – und genau das ist das Material, das wir als Zuschauer zu sehen bekommen. “[•REC]” (Spanien, 2007) folgt hier dem modischen Trend zur “ Mockumentary ” à la “ Die Delegation ” (1970) oder “Blair Witch Project” (1999), wie man ihn auch in „Diary Of The Dead“ (2007) oder (später) “Cloverfield” (2008) ertragen muss. Mit dem entscheidenden Unterschied, dass die genannten Beiträge zum Horror-Genre sich neben [REC] wie eine laue Folge von Ernie & Bert ausnehmen.

[REC] Ohne spoilern zu wollen: 0 Überlebende * . [REC] ist zweifellos einer der eindringlichsten Horrorfilme des Jahres 2007 und einer der wenigen Wackelkamera-Filme, bei denen das Gimmick nicht nervt, sondern passend zur Story wirklich an den Nerven zehrt. Er fängt langsam und harmlos an und zieht dann gnadenlos die Daumenschrauben der Spannung an. Selbst abgebrühte Gore-Hounds kommen voll auf ihre Kosten, ohne dass der klaustrophobische Zombie-Thriller je in sinnlosen Splatter abdriften würde. Ganz harter Tobak, blendend inszeniert – daher mussten fantasielose US-Studios das ganze unter dem Titel “ Quarantäne ” nachdrehen…

Fazit: Egal, ob Sie noch nie einen Zombie-Film gesehen haben oder deren viele: Dieser spanische Low-Budget-Reißer ist ein Muss . Wenn anlässlich des Endes der Welt die Infizierten schon hinter Ihnen her sind und Sie vor dem Rückweg ins Versteck nur noch ein einziges Video klauen wollen, dann stecken Sie statt noch mehr Munition lieber [REC] ein. Der packt Sie nach den harmlosen 20 ersten Minuten derart an der Gurgel, dass Sie beim Abspann Blutergüsse am Hals haben.

(Infos: movies.filmax.com/rec/ , Amazon: DVD , Blu-ray , 3D-BD )

[REC]²

[REC]2 2009 folgte die unvermeidliche Fortsetzung, die so nahtlos an das Original anschließt, das man glauben könnte, die beiden Filme wären hintereinander gedreht worden. Über die Story lässt sich streiten: Am Ende von [REC] wurde ja angedeutet, dass das ganze Zombie-Problem überhaupt nichts mit Viren zu tun hat, stattdessen ist unter Umständen die Kirche involviert. Und so begibt sich im Aufguss des Nachbarschafts-Geschnetzels ein Team Polizisten (mit “Helmkameras”) unter der Führung eines geheimnisvollen Experten in das noch immer in Plastik eingewickelte Gebäude. Dort finden sie überraschenderweise eine Überlebende ( * aus [REC]), und auch eine Gruppe Jugendlicher hat sich über die Kanalisation in das Gebäude geschlichen um mit einem DV-Recorder zu filmen, welche Party da steigt. Gemeinsam prallen sie auf die schlecht gelaunten Untoten, die möglicherweise – möglicherweise auch nicht – Besessene sind; Rosenkranz und Bibelsprüche sind jedenfalls erstaunlich wirksam…

Natürlich kann [REC]2 nicht ganz so gut sein wie [REC], einfach weil der Überraschungsmoment fehlt und auch die starke Protagonistin aus dem Original. Und doch liefert auch die Fortsetzung von Anfang an vibrierende Hochspannung mit etlichen grausigen Höhepunkten sowie vielen Ideen, wie sich das Subjektive-Kamera-Dogma noch weiter verwenden lässt, ohne sich abzunutzen. Man darf sich auch vom religiösen Exorzist-Unterton nicht stören lassen, in Spanien hat das gewiss noch eine andere Bedeutung.

Fazit: [•REC]² ist fast so gut wie [•REC]. Im Doppel ein Garant für einen entsetzlichen Abend.
(Info: rec2lapelicula.com , Amazon: DVD , Blu-ray )

[•REC] 3/4

[REC]3: Genesis kommt in Spanien gerade heraus (mehr hier ), auch [REC] 4 : Apokalypse ist gerüchteweise in Arbeit. Man muss beten, dass sich der Franchise nicht wieder einmal an seinen eigenen Fortsetzungen totbeißt…

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