Science Fiction Film Review » 1990er ... aus einer anderen Welt: SciFi-Filme, Space-Schrott & Blobs Wed, 13 Nov 2013 15:18:35 +0000 en-US hourly 1 http://wordpress.org/?v=3.7.1 The Dark Side Of The Moon /the-dark-side-of-the-moon-1990/ /the-dark-side-of-the-moon-1990/#comments Wed, 13 Nov 2013 11:13:03 +0000 /?p=952 Wegen eines Phänomens namens „gebundene Rotation“ ist die eine Seite des Mondes stets der Erde zugewandt, die andere daher von der Erde aus nie zu sehen (echt jetzt). Schon Pink Floyd besangen das, aber auch den Umstand, dass ja auch die menschliche Seele eine dunkle Seite hat. Es lag wohl einfach in der Luft, dass irgendwann auch mal jemand einen Film über die dunkle Seite des Mondes macht. Hoffentlich nicht der letzte, denn „ The Dark Side Of The Moon “ ist ein ganz schlimmer Stinker, den bitte jemand besser neu machen sollte.

thedarksideofthemoon_011 Wir schreiben das Jahr 2022: Das Raumschiff „Spacecore 1“ (warum eigentlich nie „Spacecore 67“ oder „114“?) gondelt durchs Alls, um routinemäßig dort stationierte Atomwaffen zu warten. Plötzlich kommt es zum unerklärlichen Ausfall aller Geräte. Die Notsysteme sorgen zwar für Sauerstoff und Wärme, aber nur für begrenzte Zeit: Zugleich bewegt sich das Schiff ohne funktionierenden Antrieb in Richtung Mond, genauer gesagt in die erfundene Region „ Centrus B 40 “. Der Bordcomputer, die schöne Roboter-KI Lesli, weiß auch nichts beizutragen und lümmelt nur in ihrem KI-Sessel rum.

thedarksideofthemoon_031 Das kreuzt ein altes Space-Shuttle der NASA ihren Weg. Die Mannschaft der „Spacecore 1“ schafft ein Andockmanöver, geht an Bord der “ Apollo 18 ” und wundert sich: Alles steht unter Wasser, verweste Fische treiben im Schlick herum. Was war hier los? Irgendwann stellt jemand eine toootaaaal einleuchtende Verbindung zwischen „Centrus B 40“ und dem irdischen B ermuda-Dreieck her, derweil ein unerklärliches Monster mit gelben Schlangen-Kontaktlinsen nach gewohntem Muster die Besatzung wegsnackt … dazu noch “666″ und “ich habe viele Namen” … etc.

thedarksideofthemoon_040 Ein paar positive Dinge seien erwähnt: „The Dark Side Of The Moon“ (von 1990) versucht durchaus, stimmungsvollen Suspense aufzubauen. Und eigentlich ist die Story, so ausgelutscht ihre Elemente erscheinen mögen, auch nicht völlig verkehrt.

Hinzu kommen einige seltsam krude und daher nette Ideen, etwa die Avatar-KI Lesli (links) im sexy Lederdress, der von der Kamera ständig die Körbchen abgezoomt werden. Oder der Fakt, dass hier SF mit Okkultismus gemischt wird (ähnlich wie im wesentlich besseren „Event Horizon“). Auch die Trickaufnahmen sind gar nicht schlecht, wenn auch selten; vor allem der letzte Schwenk über die Mondoberfläche ist ein Highlight des Films.

thedarksideofthemoon_051 Und doch schafft es der Regisseur einfach nicht, auf Basis des gewiss müden Drehbuchs Spannung aufzubauen: Meistens (nicht immer!) versackt die Handlung im dramaturgischen Schlamm, in dem die ohnehin schon gesichtsmüden Darsteller eigenschaftslos und ohne Sinn und Verstand (aber mit Automatikwaffen) rumtapsen (meist im Stockfinstren), unter anderem in den ungeheuer weitläufigen Kulissen eines Space-Shuttles (!), dessen Räume (!) zum Teil komplett unter Wasser stehen. Zur ständigen Dunkelheit an Bord der beiden Schiffe gesellt sich ein hämmernder FM-Synth-Score, der für fünf Minuten wohl recht beeindruckend wäre, der aber nach 15 Minuten einfach nur noch monoton und einschläfernd wirkt.

thedarksideofthemoon_057 So ist mein (wiederholter) Eindruck dieses Alien/Thing-Rip-offs bizarr gespalten: Man hat irgendwie das Gefühl, er wäre so schlecht eigentlich nicht; trotzdem langweilt er einen stellenweise zu Tode.
Bitte remaken.

Fazit: Zähes 90er-Jahre-B-Movie mit wenig Fiction, noch weniger Science. Kann man sich höchstens spätnachts nach drei Energy-Drinks mit Wodka reinschrauben.

  • Zu haben auf DVD in höchst zweifelhafter Qualität. Aber für den einen Euro, den der Käse gebraucht kostet, kann man sich den Weltraum-Satan schon mal ansehen…

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Universal Soldier /universal-soldier-1992/ /universal-soldier-1992/#comments Mon, 04 Nov 2013 22:33:04 +0000 /?p=926 UniversalSoldier200jcvd Während des Vietnamkrieges erschießen sich die Soldaten Luc Deveraux (Jean Claude van Damme) und sein Amok laufender Kamerad Andrew Scott (Dolph Lundgren). 23 Jahre später stehen sie von den Toten auf: Das geheime Militärprogramm “Universal Soldiers” hatte sie einst eingefroren und taut sie nun wieder auf. Ihres Willens beraubt, sollen sie als gewissenlose, unaufhaltsame, nimmermüde und stets gehorsame Kampfmaschinen in den Krieg ziehen. Doch Deveraux beginnt sich an seine menschliche Vergangenheit zu erinnern (ein weiterer Grund, der gegen das “Universal Soldier”-Programm spricht – abgesehen von den Objektiven, die beim Kämpfen stören) und nimmt mit Hilfe einer Journalistin reißaus. Diverse “UniSols” verfolgen ihn, und vor allem Scott ist dabei fleißig – denn auch in ihm kommen alte Erinnerungen und damit Feindseligkeiten hoch.

UniversalSoldier200lundgren Der “schwäbische Spielberg” Roland Emmerich drehte mit “Universal Soldier” (1992) seinen ersten Hollywood-Streifen, einen routinierten Supersoldaten-Film ohne allzu dickes Drehbuch oder über Action hinaus gehende Ambitionen. Dabei brannte er ein solides Feuerwerk aus Action und Radau ab und lieferte einen typischen Actioner der 90er Jahre, mit einem Hauch 80er drin, der ihm die eben erst geöffnete Tür zu Hollywood offen hielt.

Leider ist “Universal Soldier” etwas zu glatt gebürstet und in wesentlichen Punkten unglaubwürdig bis dümmlich. Macht aber nix: Als Whopper-Movie ist Emmerichs Werk noch heute völlig okay und neben “Timecop” vielleicht JCVDs bester Nicht-Kickboxer-Film.

Lange Zeit gab es den Streifen nur geschnitten, inzwischen erhielt auch die Uncut-Version eine FSK-16-Freigabe.

Fazit: Astrein inszeniertes Kawumm-Spektakel ohne Sinn und Verstand, das man sich auch heute noch ansehen kann.

Universal Soldier – Die Rückkehr (1999)

Tja, was soll man sagen: Hollywood ist einfach gierig. Man musste unbedingt “Universal Soldier – Die Rückkehr” drehen, eine Fortsetzung mit einem noch dümmlicheren Drehbuch, in dem es im Wesentlichen um das gleiche geht, weil ein Supercomputer sich nicht abschalten lassen will. Naja.

Fazit: Als Action-Gurke geht auch “Die Rückkehr” gerade noch in Ordnung, aber gut ist das nicht mehr.

  • Zu haben als DVD / Blu-ray .

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Screamers -Tödliche Schreie /screamers-toedliche-schreie-the-hunting-1995-2009/ /screamers-toedliche-schreie-the-hunting-1995-2009/#comments Mon, 12 Aug 2013 05:19:04 +0000 /?p=781 screamers_1995_2landschaft Die Erde der Zukunft hat Probleme mit der Energieversorgung – trotz Angies “Energiewende”. Am Ende des 21. Jahrhunderts ist Berynium das neue Öl; ein Element, dass eigentlich zu rar ist, um es als Treibstoff zu verwenden. Doch auf dem Planeten Sirius 6B gibts es reichlich davon, genug jedenfalls, um enorme Minen zu bauen. Doch der Abbau fördert auch gefährliche Strahlung zutage.

Als Gegner des Bergbaus sich unter dem Namen Alliance zusammentun, um das gefährliche Geschäft zu beenden, passt das den Bergbaugesellschaften des New Economic Block (N.E.B.) natürlich nicht. screamers_1995_robots Und weil in Zukunft alles privatisiert ist, bombardiert der NEB kurzerhand die Störenfriede von der Alliance. Deren Wissenschaftler rächen sich mit den “Screamers” – autonome Kleinroboter mit eingebauter und stets kreischender Kreissäge , die vollautomatisch alles zerschnetzeln, was sich ihnen in den Weg stellt. Mehr noch: die mobilen Schwerter reproduzieren sich vollautomatisch und verbessern sich auch selbstständig. (Eine Schnapsidee, wie hoffentlich jedem klar ist.)

Screamers – Tödliche Schreie

screamers_1995_compcheck Zehn Jahre später auf Sirius 6B: Ein Kurier des NEB taucht bei einem Außenposten der Alliance auf. Er wird zwar verhackstückt, seine Hand kann aber noch die Botschaft überreichen: Wir müssen reden. Just meldet sich auch das Alliance-Hauptquartier: Man habe auf Triton 4 reichlich Berynium gefunden, das sich ganz ohne die Strahlungsprobleme abbauen lässt. Kurz: Man würde nun wohl galaxisweit Frieden schließen… Doch Colonel Hendricksson (immer gut: Peter Weller) traut dem Braten nicht, vor allem, da soeben ein Alliance-Soldat vor seinem Außenposten Schiffbruch erleidet und ihm mitteilt, der General, der eben als Hologramm-Message von Frieden gesprochen habe, sei seines Wissens nach schon seit zwei Jahren tot – den behaupteten “Frieden” gäbe es also gar nicht. War die Nachricht eine Fälschung? Von welcher Seite – womöglich der eigenen?
Hendricksson macht sich auf dem Weg zu den NEBs, um selbst herauszufinden, was hinter all dem steckt.

screamers_1995_1landschaft “Screamers” – deutscher Verleihuntertitel: “Tödliche Schreie” – ist eine kleine, gemeine SF-Perle von 1995, die erst mit der Zeit gereift ist. Der 11-Mio-Dollar-Streifen spielt zwar so gut wie nie im Weltraum, doch die Bauten, Kulissen, Matte Paintings und so weiter sehen durchweg hervorragend aus und zeichnen das glaubwürdige Bild eines zerbombten Planeten, in denen sich die letzten Überlebenden kaum noch erinnern können, warum sie sich eigentlich gegenseitig an die Kehle gehen. Die Darsteller sind durch die Bank klar besetzte Typen mit echten Gesichtern, die in Erinnerung bleiben. Da passt einfach alles, auch wenn man bei genauem Hinsehen an der Vorgeschichte einige Ungereimtheiten bemängeln könnte.

screamers_1995_ams Seine Kraft zieht der Film aus der Story “Variante Zwei” von Philip K. Dick , die vielleicht nicht 1:1 umgesetzt wurde, aber im Drehbuch noch immer deutlich den Geist PKDs in sich trägt: Stets stellt er die Frage nach dem, was uns als Menschen ausmacht, und hegt ein grundlegend paranoides Misstrauen gegen gesicherte “Realität” oder “Identität” in egal welcher Form. Denn [Spoiler] Hendricksson muss schnell herausfinden, dass die “Screamers” nicht mehr nur einfach mobile Kreissägen sind, die durch den Sand auf ihre Opfer zurasen. Sie haben neue, menschenähnliche Formen gebildet, etwa einen kleinen Jungen, der von Reisenden mitgenommen werden möchte, oder einen verletzten Soldaten, der nach Hilfe ruft … beides tödliche Fallen. Und letztlich kann inzwischen jeder ein hochentwickeltes, neues Modell des “Screamer” sein.

screamers_1995_kids Berynium ist ein fiktives Element, aber es belegt als Idee sehr schön, dass gute Science-Fiction nur scheinbar mit den Problemen der Zukunft hantiert, sondern in Wirklichkeit unsere aktuellen Probleme spiegelt. Denn natürlich sind auch Kohle und Öl zu selten, um sie für das zu verwenden, wozu wir sie nutzen: tonnenschwere Blechwägen mit Einzelpersonen zum Aldi karren, um dort drei Cent zu sparen. Auch deutet sich in Screamers an, wie eine Zukunft aussieht, in der private Raumfahrt, privater Weltraumbergbau und private Kriegsführung zum Alltag gehören – alles Dinge, die wir heute schon vorbereiten. Genau wie möglichst autonome Tötungsmaschinen, an denen heute nicht nur in Form von Drohnen massiv geforscht wird. Rührt man all das mit etwas KI zusammen, kommt genau das heraus, wovon “Screamers” berichtet.

Fazit: “Screamers” ist astreine Science-Fiction mit Spannung, Paranoia und etwas Action auf handwerklich hohem Niveau. Eigentlich ein zeitloser Klassiker, den man sich immer wieder ansehen kann und als Fan einmal gesehen haben sollte.

  • Zu haben auf DVD / andere DVD-Ausgabe
  • (eine Blu-ray gibt es in absehbarer Zeit nicht)
  • lesenswert: 118 SF-Kurzgeschichten von Philip K- Dick in 5 Bänden – ein Muß für SF-Fans

Screamers – The Hunting

screamers_2009_the-hunting2 Es folgte, erstaunlicherweise erst 2009, die unvermeidliche Fortsetzung “ Screamers – The Hunting “. Sie versuchte gar nicht erst, ins Kino zu kommen, sondern verkroch sich sofort verschämt in die Videotheken, wo ausgehungerte SF-Fans wie ich sich ihre filmischen Drogen beschaffen. Und natürlich ist bei solchen Sequels (meistens) klar, das man selten mit positiven Weiterentwicklungen rechnen darf. Die Frage bei “Screamers II” war also eigentlich eher, wie schlecht er sein würde. Doch für eine Fortsetzung geriet “Screamers – The Hunting” überraschenderweise einigermaßen befriedigend… mehr im Beitrag “ Screamers – The Hunting “.

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Die Frau des Astronauten /die-frau-des-astronauten-1999/ /die-frau-des-astronauten-1999/#comments Sat, 03 Aug 2013 18:24:48 +0000 /?p=776

Der Astronaut

Bei einer Space-Shuttle-Außenmission bricht der Funkkontakt zu Commander Spencer Armacost (Johnny Depp) und Capt. Alex Streck (Nick Cassavetes) für zwei Minuten ab. Als die Jungs wieder landen, ist nur Spencer wohlauf, Alex geht es nicht so gut. Beide Frauen sind besorgt, doch nur Alex dreht unvermittelt durch, wonach sich seine Frau selbst umbringt – mit einem Radio, aus dem sie zuvor Stimmen gehört haben will.

Spencers Frau Jillian Armacost (Charlize Theron) hat allerdings andere Sorgen. Denn Spencer hat einen neuen Job angenommen, doch dafür sind sie nach New York umgezogen, wo sie letzlich niemanden kennt oder auch nur ausstehen kann.

Die Frau des Astronauten

Alleingelassen, entfremdet sie sich von ihrem Mann – doch in der Schwangere-Frauen-Gruppe geht es letzlich allen so. Doch dann taucht der ehemalige NASA-Mitarbeiter Sherman Reese (Joe Morton) auf und will Beweise haben, dass in jenen zwei Minuten “etwas” mit Commander Spencer Armacost passiert ist – das er nicht mehr er selbst sei. Das würde Jillian lieber nicht glauben, wenn sie ihren Mann nicht selbst dabei erwischen würde, zufälligen Rauschsignalen aus dem Kofferradio zu lauschen … Akte-X-Thema pfeifen … Punkt Punkt Punkt.

Viele reale Ehepaare tun sich schwer mit der Zeit der Schwangerschaft, oder mit einem Jobwechsel samt Umzug. Das ist so, und es ist eine im Prinzip interessante Idee, dieser völlig alltäglichen Entfremdung eine Wendung zum Horror zu geben – sozusagen die “Stephen-King-Methode”. Und doch ist “Die Frau des Astronauten” (“The Astronaut’s Wife”, 1999) einer dieser Filme, bei denen man sich fragt, wozu sie überhaupt gedreht wurden. Er versäumt nämlich jede Chance, gut oder einmalig zu sein, und bietet bestenfalls einige “Booh!”-Momenten der günstigen Preisklasse.

Jillian zieht den Stecker …

Dabei ist die Umsetzung eigentlich nicht mal schlecht. Die Atmosphäre von Bedrohung, Unheil, und so weiter, gestützt auch durch die Klangspur, baut sich langsam aber sicher auf. Die Darsteller sind top, Theron als verweinte Gattin ebenso wie Depp als stets witzelnde Kaltschnauze.

Und doch funktioniert das alles nicht. Weil einfach alles davon bekannt ist. Weil man das alles schon mal inspirierter gesehen hat, nicht nur bei “Rosemaries Baby” oder “Species II”.

MONSTA!

[Spoiler] Ich behaupte: “Die Frau des Astronauten” hätte richtig gut werden können, wenn am Ende KEIN Alien aus Johnny Depp herausgehüpft, sondern es alles wirklich auf eine Psychose hinausgelaufen wäre. Dann wäre es “nur” ein Drama über die typische Entfremdung eines Ehepaars geworden, von denen aber eines nicht richtig tickt – aber nicht weil ER ein Alien ist, sondern SIE ein Psycho. Der Titel deutet eigentlich auch auf ein solches Ende hin – es geht um die Frau, nicht ums Alien. Aber womöglich wollten die Produzenten das nicht … mit dem SF-Aufkleber wurde allerdings der Murks perfekt.

Fazit: Nicht so schlecht, wie man sagt, aber leider auch nicht gut, sondern nur routiniert runtergekurbelt. Das dürftige Psycho-Ehedrama enttäuscht garantiert echte Science-Fiction-Fans und versucht sie am Ende, mit zwei Minuten aus der Trickkiste zu trösten. Reicht nicht. Maximal als Kompromiss für eheliches Sofakino geeignet.

  • Zu haben auf DVD und Blu-ray .

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Sci-Fighter /sci-fighter-1996/ /sci-fighter-1996/#comments Sun, 22 Jul 2012 15:28:58 +0000 /?p=636 Sci-Fighter: Adrian Dunn

das Böse sieht mies aus

Fans von 80er-Jahre-B-SF kommen bei “Sci-Fighter” (USA, 1996) voll auf ihre Kosten, denn für ein Low-budget-Creature-Feature ist der gar nicht übel: Auf einem Mondgefängnis infiziert sich der Gefangene Mörder Dunn (wie immer wahnsinnig: Billy Drago ) absichtlich mit irgendeinem ausserirdischen Schleimdingsbums. (Wie das auf die Mondbasis kam, woher Dunn wusste, dass und wie ihm das Ding helfen könnte – keine Ahnung.) (Die Mondbasis ist auch nur dadurch zu ahnen, dass sie erwähnt wird und einmal ein entsprechendes Schild zu sehen ist. Das alles zeigt ab Szene 1, wie low das Budget hier war. Kurz: Weltraumaufnahmen gibt es hier keine. Macht aber nix.)

Die infizierte Dunn “stirbt”, man bringt ihn (per Cut) zurück auf die Erde, wo er natürlich sogleich erwacht. Und weil er irgendwo in einem Treppenhaus abgestellt wird, kann er auch gleich entkommen, ein paar Unschuldige meucheln und eine Frau vergewaltigen (die dadurch ebenfalls infiziert ist und später für eine Splatter-Einlage sorgt).

Sci-Fighter: Roddy Piper als harter Cop mit Herz

der harte Cop mit Herz

Das ruft Detective Cameron Grayson (passabel dargestellt vom Wrestler Roddy Piper, den Fans aus “Sie leben!” kennen) auf den Plan, der im Zuge der Ermittlungen mit der schönen Wissenschaftlerin Dr. Kirbie Younger (very hot: Jayne Heitmeyer) flirtet und diese denn auch bald vorm Monster retten muss.

In Sachen Story darf man hier keine Überraschungen erwarten, auch die visuellen Effekte fallen eher mau aus.

Was Sci-Fighter für den Fan dennoch sehenswert macht, ist zum einen, dass das ganze ganz ordentlich in Szene gesetzt ist. Es ist zwar B, aber eben kein Trash, und es wirkt wie ein echter Film, der meiner Meinung nach deutlich über heutigem Syfy-Niveau liegt. Wofür vielleicht auch die Abwesenheit schlechter CGIs sorgt.

Sci-Fighter: ein bisschen Splatter

ein bisschen Splatter

Zugleich ist es den Machern gelungen, mit ganz wenigen Mitteln eine einigermassen düstere SF-Atmosphäre zu erzeugen. So ist die Erde durch eine Explosion in eine Staubwolke gehüllt, daher ist es immerzu Nacht (siehe auch: Split Second ). Die Locations sind allesamt heruntergekommene Hinterhöfe, die üblichen Labors und futuristisch anmutenden Architekturen sowie neon-erleuchtete Clubs mit einigen futuristisch kostümierten Klischee-Punks.

Einige wenige Science-Fiction-Gimmicks sorgen aber für einen Hauch (!) Blade-Runner-Feeling, etwa die Maschine zur Identifizierung des Verdächtigen, die auf unterbewusstes Erkennen reagiert – tolle Idee. Dieser ganz kleine Schuss Neo-Noir, etliche Anspielungen und Hommages (oder: geklaute Szenen) und eine gewisse Copfilm-Dreckigkeit sind es, die “Sci-Fighters” durchweg zu einem kurzweiligen Vergnügen werden lassen.

Scie-Fighter: nette Nebenszene

nette Details

Hinzu kommt, dass der Film immer wieder sehr nett in Szene gesetzte Details aufweist, die man in einem glatt gebügelten A-Film nie finden würde, etwa der Wachposten, der seine Blumen giesst (bevor der Schuft ihn meuchelt, aber auch der giesst danach noch weiter…).

Sci-Fighter: die obligatorische schöne Wissenschaftlerin

die schöne Wissenschaftlerin in zuschauerbedürfnisoptimierter Kleidung

Und dann ist da noch die Tatsache, dass Jayne Heitmeyer am Ende selbst durchgreifen muss, und das auch noch formschön: im BH. Das ist so herrlich auf unterste-Bedürfnisse-Schublade kalkuliert, dass es fast schon wieder niedlich ist…

Fazit: Geldknappes, drehbuchdünnes, aber dennoch amüsantes B-Science-Fiction-Cop-Creature-Feature mit harten Männern samt dicken Wummen und nervenden Vorgesetzten, schönen und klugen Frauen sowie ekligen Glitsch-Monsterchen im Superschurken (die eine Invasion planen, was am Ende aber keinen mehr interessiert). Was kann man mehr verlangen? Mein Tipp für einen prima B-Abend.

Sci-Fighter (1996)

ein Hauch Zukunft…

Vorsicht: Mit der Don-”The-Dragon”-Wilson-Martial-Arts-Gurke “Sci-Fighters” von 2004 hat das nix zu tun.

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Dean Koontz’s Mr. Murder /dean-koontzs-mr-murder/ /dean-koontzs-mr-murder/#comments Fri, 04 May 2012 09:20:24 +0000 /?p=612 Dean Koontz's Mr. Murder - Er wird dich finden... Marty Stillwater kann zufrieden sein: Er hat eine Frau, zwei Töchter und ist außerdem gutverdienender Autor von Thriller-Romanen. Blöd nur, dass ihm vor zehn Jahren Blut abgenommen wurde, just in jenem Krankenhaus, in dem man gerade einem Leistungssportler Blut abnahm um daraus willfährige Supersoldaten zu klonen. Noch blöder, dass man dabei die Blutproben vertauschte und daher anschließend nicht den Sportler, sondern den Schriftsteller geklont hat. Der “Alpha Clone” ist dank Turbo-Hormonen in nur 10 Jahren zum Erwachsenen mit Kindergemüt ausgewachsen und erledigt fleißig Auftragsmorde für eine verschworene Gruppe von Industriellen und Politikern. Doch Klon “Alfie” sucht plötzlich nach dem Sinn des Lebens, kriegt familiäre Anwandlungen und will ein Zuhause mit Frau und Kindern. Als er eine Magazin-Story über Marty Stillwater liest, will er dessen Leben übernehmen.

Warum, so dürfen Sie jetzt zu Recht fragen, zieht man sich freiwillig einen TV-Müll wie “Mr. Murder – Er wird dich finden…” rein? Schon die Besetzung der Hauptrolle mit dem Minimalmimen Stephen Baldwin macht doch klar, dass das nur ein Stinker sein kann.

Dean Koontz's Mr. Murder (1998) Der Grund ist, dass die Romanvorlage von Dean Koontz , sieht man von den üblichen Mystery-Crime-Torheiten ab, als spannungsgeladener Pageturner bis heute als definitiver Klon-Doppelgänger-Thriller gelten kann. Koontz hält sich von allzuviel Technikgefasel fern und konzentriert sich ganz auf die Thriller-Elemente (was das Buch nicht klüger, aber ziemlich spannend macht) sowie die mehrfache Vater-Kinder-Beziehung und das Innenleben des bösen, aber irgendwo auch unschuldigen Klons.

Die TV-Version hat vom Buch nur Ruinen übrig gelassen. Die sind immer noch leidlich spannend, auch wenn die Langversion mit zwei mal 1,5 Stunden wirklich jede nur denkbare Konstellation der Klon-Verwechslung auswalzt. Sie stinkt allerdings nach billig produziertem US-TV der 90er und ist stellenweise so cheesy wie Denver Clan. Würde nicht ab und zu Koontz Originalstory hindurchschimmern, man könnte den Schmarrn unbesehen in die Tonne treten. So aber geht’s gerade noch: Immerhin passiert ständig was, wenn auch nichts sinnvolles… lesenswert btw die Analyse auf The Agony Booth .

Fazit: Übler TV-Käse mit ersten Anzeichen von Schimmel, als schön schäbiger Klon-Thriller für Abende mit Kabel-Empfangsstörung gerade noch ansehbar.

  • Zu haben als Import- DVD , ab und zu im TV, via VoD (Maxdome).
  • Aber besser ist es wirklich, das Buch auf Deutsch (“ Die zweite Haut “) oder Englisch (“ Mr.Murder “) zu lesen.
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Mutronics – Angriff der Supermutanten /mutronic-angriff-der-supermutanten-thegyver/ /mutronic-angriff-der-supermutanten-thegyver/#comments Mon, 02 Jan 2012 05:00:12 +0000 /?p=468 Wenn ein Regisseur namens “Screaming Mad George” einen Film mit Mark Hamill dreht, ein Name, der einstmals ehrfurchterbietend durch das Universum hallte, erwartet man – ja, was überhaupt?

Mutronics: Von den Rebellen zur CIA Zum Plot : Außerirdische leben unerkannt unter den Menschen, züchten eine mutierte Superrasse, die, sobald fertig geköchelt und der Retorte entwichen, die Weltherrschaft übernehmen sollen. Zu ihrem Leidwesen aber existiert eine Superwaffe namens “Der Guyver”, die in den falschen bzw. richtigen Händen den Extrem-Asylanten den Garaus bereiten könnte und derer sie daher dringend habhaft werden wollen. Als die Übergabe der Waffe durch einen den Aliens entkommenen Wissenschaftler an die CIA scheitert, pirschen diese sich auf Plaste-und-Elaste-Füßen an seine Tochter heran.

Von der Story her jetzt nicht unbedingt DER Megaburner, aber genug, um daraus wenigstens ein B-Movie zusammenklöppeln zu können.

Mutronics: Der Guyver Um es kurz zu machen: Selbst das ist hier nicht gelungen. Ein Dutzend Nichtschauspieler liefern sich mit Monstern im Godzilla -Design ein paar Hinterhofprügeleien, deren geringes Budget für die deutsche Synchronisation nicht allein Entschuldigung für die ebenso unterirdischen Dialoge sein können. So quält der zum Gremlin mutierte Quotenschwarze seine Opfer schlimmer als Eddie Murphy mit Drohungen im gereimten Gansta-Rap-Style und das nervt noch mehr als die lächerlichen Handgreiflichkeiten. Wer diesen Streifen bis zum Ende übersteht, äußert sich nie wieder abfällig über japanische Trashfilme. Das letzte Drittel des Films ist daher auch sehr dunkel, was aber weniger den schlechten Lichteinstellungen am Set geschuldet ist als meiner Angewohnheit, beim Gähnen die Hand vor’s Gesicht zu halten.

La Luka racha Ich gebe offen zu, dass ich mir den Film hauptsächlich wegen Mark Hamill angesehen habe. Ich habe auch genau das bekommen, was ich in den Tiefen meines Unterbewusstseins schon ahnte, aber nicht auszusprechen wagte: Einen hölzernen Komparsen, der auf Regie-Anweisung und wahrscheinlich entlang von Kreidestrichen auf dem Boden zu Orientierung durchs Bild stolpert und zur Sicherheit vor Betriebsunfällen gänzlich von Nebensätzen befreite Dialoge herunterspult. Die beste schauspielerische Leistung zeigt er im gekonnten Herunterfallen von einer Treppe und als er sich zum Schluss des Films in eine Kakerlake verwandelt. So sehr sich die Helden unserer Jugend in die Hirnrinde eingebrannt haben, so muss ich leider sagen: Bei Star Wars hat er auch nicht besser ausgesehen. (Das tut jetzt ein bisschen weh, aber einer muss es ja mal sagen …)

Fazit : Wir wissen nicht, was “Screaming Mad George” dazu trieb, dieses Machwerk, das ich nur in Ermangelung eines besseren Begriffes “Film” nennen möchte, auf die Menschheit loszulassen und ich persönlich hoffe auch, es nie zu erfahren. Ich hatte aber schon mehr Spaß, als ich mir den Daumen in einer Autotür einklemmte.

Info:

  • Mutronics - The Gyver (1991) Für geistig supermutierte Unerschrockene zu haben auf DVD als “ Mutronics “, wobei VHS wohl die bessere Wahl ist (schöneres Cover, weniger gut erkennbarer Mark Hamill); gelegentlich auch unter dem Titel “(The) Guyver” zu finden, dabei aber nicht zu verwechseln mit dem etwas besseren “ Guyver – The Dark Hero “. Der ganze Schmarren basierte übrigens auf einer Comic-Serie, die inzwischen als Comic-Serien-Remake unter dem Titel “ Guyver: The Bioboosted Armor ” zu haben ist und ein, zwei Fans japanischer Superhelden glücklicher machen wird.

Maske und Action:

Luke Skywalker goes Kakerlake:

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