Science Fiction Film Review » Trashfaktor!! ... aus einer anderen Welt: SciFi-Filme, Space-Schrott & Blobs Fri, 28 Feb 2014 14:52:20 +0000 en-US hourly 1 http://wordpress.org/?v=3.8.1 Kamikaze 1989 /kamikaze-1989-krysmopompas-1982/ /kamikaze-1989-krysmopompas-1982/#comments Fri, 15 Nov 2013 13:15:04 +0000 /?p=934 kamikaze-1989_004 In naher Zukunft: Deutschland ist die reichste Nation der Erde. Alle technischen Probleme wurden gelöst, es gibt weder Umweltverschmutzung noch andere Probleme. Zwar ist Alkohol verboten, doch Drogen sind erlaubt, zudem gibt es reichlich Fernsehshows zur Bedröhnung, unter anderem der monatliche Lachwettbewerb mit 99% Einschaltquote. Der wird vom größten, wenn nicht einzigen Konzern Deutschlands veranstaltet, der auch sonst alle Medien steuert.

kamikaze-1989_094 Eines Tages erhält die Konzernspitze eine Bombendrohung. Polizeileutnant Jansen (Rainer Werner Fassbinder), 100% Aufklärungsquote, heimlicher Alkoholiker, unangenehmer Zeitgenosse, brutaler Zyniker, weder Mitläufer noch Widerständler, soll herausfinden, was dahinter steckt. Die (reichlich verworrenen) Spuren führen ihn in den 31. Stock des Konzernhochhauses, doch dieses hat nur 30 Stockwerke. Zunehmend sind Konzern- und Polizeichefs von seinen Ermittlungen genervt und wenden sich gegen ihn. Und dann ist da noch der geheimnisvolle Staatsfeind Krysmopompas

kamikaze-1989_033 Diese schwer genießbare Perle aus deutschen Landen darf man sich nur zu Gemüte führen, wenn man sich wirklich aufrichtig für abseitige Filme und bizarre SF-Szenarien interessiert. „Kamikaze 1989“ (Deutschland, 1982) ist nämlich als Science-Fiction-Film eher mäßig, trotz reichlich Zukunfts-Firlefanz. Auch wer sich eine Art „Welt am Draht“ erhofft, wird enttäuscht: Auf dem Regiestuhl saß hier Wolf Gremm, nicht Fassbinder, und als Darsteller torkelt letzterer sichtlich dem Ende seiner multiplen Drogenabhängigkeit entgegen.

kamikaze-1989_090 Doch das kann in seinem Fall immer noch ein ganz großes Vergnügen sein: Wie er als „Jansen“ im Leopardenfell-Anzug (samt mit Leopardenfell bezogenem Revolver und Leopardenfell-Armaturen im Auto) mit versoffenem Gesicht durch diese grelle, absurde Zukunftssatire stampft, das ist einfach grandios. Der Sage nach hat sich Fassbinder übrigens in diesem Anzug beerdigen lassen.

kamikaze-1989_039 Ich gebe zu: ich liebe „Kamikaze 1989“, trotz des nervtötend lieblosen Edgar-Froese-Gedudels im Soundtrack. Ich hatte den Film vor Jahren mal auf einem portablen Casio-Minifernseher gesehen und war fasziniert, auch das erneute Ansehen habe ich sehr genossen. Brigitte Mira in einem Sci-Fi sieht man ja auch nicht oft. Und Franco Nero. Gerade weil das Alles einerseits furchtbar trashig ist, sich andererseits durchaus bemüht, ein Action-Krimi zu sein – sogar mit einer für damalige deutsche Verhältnisse gewiss erstaunlichen Autojagd. Und doch den Charme einer unerhört skurrilen Zukunftsvision entwickelt.

kamikaze-1989_098 Vieles der arg überzeichneten Zukunft wurde vielleicht nicht wahr, wäre aber noch immer vorstellbar: Der OK-„Daumen“ der Polizei; das Verbot von Alkohol und selbst gezüchtetem Gemüse; der Neusprech des „unerwarteten Todes“; die Monopolisierung der Wirtschaft samt Gleichschaltung der Medien in fast 50 TV-Kanälen; die allgegenwärtige “wearable” Kamera (hier: am Ring) als Vorwegnahme der Google Glasses…
Okay, so manches wurde wohl tatsächlich wahr.
Es ist in jedem Fall bedauerlich, dass Fassbinder starb, denn weitere Jansen-SF-Krimis hätte zumindest ich gerne gesehen.

kamikaze-1989 Fazit: Wunderbar trashig-bunte, absurd-schrille Dystopie. Geheimtipp für Fans des Abseitigen. Eigentlich ein Must-see, aber gewiss nicht für jeden Geschmack geeignet.

  • Zu haben als DVD . Die Bildqualität ist noch erträglich. Das Bonusfeature dreht sich um die letzte Tage von Fassbinder – eher was für RWF-Fans.
  • Nach dem Buch Mord im 31. Stock des “Kommissar Beck”-Autors Per Wahlöö. Der Film hält sich teilweise inhaltlich erstaunlich eng an die Vorlage, dichtet aber manches hinzu. Das Buch (von 1964!) kann man noch heute lesen, und als Abrechnung mit einem meinungslosen, gleichgeschalteten Medienapparat, der sich vor allem mit Stars & bunten Bildern beschäftigt, sind die Schilderungen seiner knappen Prosa noch heute prophetisch. (Als Krimi taugt das Buch nicht viel.)

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The Dark Side Of The Moon /the-dark-side-of-the-moon-1990/ /the-dark-side-of-the-moon-1990/#comments Wed, 13 Nov 2013 11:13:03 +0000 /?p=952 Wegen eines Phänomens namens „gebundene Rotation“ ist die eine Seite des Mondes stets der Erde zugewandt, die andere daher von der Erde aus nie zu sehen (echt jetzt). Schon Pink Floyd besangen das, aber auch den Umstand, dass ja auch die menschliche Seele eine dunkle Seite hat. Es lag wohl einfach in der Luft, dass irgendwann auch mal jemand einen Film über die dunkle Seite des Mondes macht. Hoffentlich nicht der letzte, denn „ The Dark Side Of The Moon “ ist ein ganz schlimmer Stinker, den bitte jemand besser neu machen sollte.

thedarksideofthemoon_011 Wir schreiben das Jahr 2022: Das Raumschiff „Spacecore 1“ (warum eigentlich nie „Spacecore 67“ oder „114“?) gondelt durchs Alls, um routinemäßig dort stationierte Atomwaffen zu warten. Plötzlich kommt es zum unerklärlichen Ausfall aller Geräte. Die Notsysteme sorgen zwar für Sauerstoff und Wärme, aber nur für begrenzte Zeit: Zugleich bewegt sich das Schiff ohne funktionierenden Antrieb in Richtung Mond, genauer gesagt in die erfundene Region „ Centrus B 40 “. Der Bordcomputer, die schöne Roboter-KI Lesli, weiß auch nichts beizutragen und lümmelt nur in ihrem KI-Sessel rum.

thedarksideofthemoon_031 Das kreuzt ein altes Space-Shuttle der NASA ihren Weg. Die Mannschaft der „Spacecore 1“ schafft ein Andockmanöver, geht an Bord der “ Apollo 18 ” und wundert sich: Alles steht unter Wasser, verweste Fische treiben im Schlick herum. Was war hier los? Irgendwann stellt jemand eine toootaaaal einleuchtende Verbindung zwischen „Centrus B 40“ und dem irdischen B ermuda-Dreieck her, derweil ein unerklärliches Monster mit gelben Schlangen-Kontaktlinsen nach gewohntem Muster die Besatzung wegsnackt … dazu noch “666″ und “ich habe viele Namen” … etc.

thedarksideofthemoon_040 Ein paar positive Dinge seien erwähnt: „The Dark Side Of The Moon“ (von 1990) versucht durchaus, stimmungsvollen Suspense aufzubauen. Und eigentlich ist die Story, so ausgelutscht ihre Elemente erscheinen mögen, auch nicht völlig verkehrt.

Hinzu kommen einige seltsam krude und daher nette Ideen, etwa die Avatar-KI Lesli (links) im sexy Lederdress, der von der Kamera ständig die Körbchen abgezoomt werden. Oder der Fakt, dass hier SF mit Okkultismus gemischt wird (ähnlich wie im wesentlich besseren „Event Horizon“). Auch die Trickaufnahmen sind gar nicht schlecht, wenn auch selten; vor allem der letzte Schwenk über die Mondoberfläche ist ein Highlight des Films.

thedarksideofthemoon_051 Und doch schafft es der Regisseur einfach nicht, auf Basis des gewiss müden Drehbuchs Spannung aufzubauen: Meistens (nicht immer!) versackt die Handlung im dramaturgischen Schlamm, in dem die ohnehin schon gesichtsmüden Darsteller eigenschaftslos und ohne Sinn und Verstand (aber mit Automatikwaffen) rumtapsen (meist im Stockfinstren), unter anderem in den ungeheuer weitläufigen Kulissen eines Space-Shuttles (!), dessen Räume (!) zum Teil komplett unter Wasser stehen. Zur ständigen Dunkelheit an Bord der beiden Schiffe gesellt sich ein hämmernder FM-Synth-Score, der für fünf Minuten wohl recht beeindruckend wäre, der aber nach 15 Minuten einfach nur noch monoton und einschläfernd wirkt.

thedarksideofthemoon_057 So ist mein (wiederholter) Eindruck dieses Alien/Thing-Rip-offs bizarr gespalten: Man hat irgendwie das Gefühl, er wäre so schlecht eigentlich nicht; trotzdem langweilt er einen stellenweise zu Tode.
Bitte remaken.

Fazit: Zähes 90er-Jahre-B-Movie mit wenig Fiction, noch weniger Science. Kann man sich höchstens spätnachts nach drei Energy-Drinks mit Wodka reinschrauben.

  • Zu haben auf DVD in höchst zweifelhafter Qualität. Aber für den einen Euro, den der Käse gebraucht kostet, kann man sich den Weltraum-Satan schon mal ansehen…

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Der Planet Saturn läßt schön grüßen (The Incredible Melting Man) /der-planet-saturn-laesst-schoen-gruessen-incredible-melting-man-1977/ /der-planet-saturn-laesst-schoen-gruessen-incredible-melting-man-1977/#comments Sun, 03 Nov 2013 04:17:48 +0000 /?p=912 the_incredible_melting_man_2 Astronaut Steve West kehrt nach einem Flug zum Saturn zur Erde zurück, als einziger Überlebender von drei Besatzungsmitgliedern. Leider musste er unbedingt durch die hübschen Saturnringe hindurch in die Sonne starren, und dabei hat er sich eine rätselhafte Strahlenkrankheit eingefangen. Die Folge: Das Fleisch seines Körpers schmilzt ihm regelrecht von den Knochen. Und weil die Ärzte nichts dagegen tun können, nimmt er das Schicksal in die eigene Hand.

Nachdem er im wahrsten Sinne des Wortes eine Krankenschwester vernascht hat, weist er sich selbst aus dem Krankenhaus aus. Denn schnell entdeckt er, dass es doch noch eine Kur für ihn gibt: Menschenfleisch. Und so glitschert der Glibbermann diverse Passanten an, um sich von ihnen zu nähren …
… aber es hilft natürlich nichts. Armer Kerl.

the_incredible_melting_man_1 “The Incredible Melting Man” von 1977, hierzulande unter dem beknackten Titel “Der Planet Saturn lässt schön grüßen” (auch “Bluthitze”) bekannt, ist von vorn bis hinten ein übler Trashfilm, den man wirklich kaum aushalten kann. Drehbuch, Schauspieler, Locations und Regie kann man ungesehen in die Schleimtonne schippen, und das bisschen SF stammt aus NASA-Standbildern.

Und doch hat die üble Filmpampe stellenweise auch ihren Charme, wenn auch selten. So ist etwa die Figur Steve West prinzipiell ein ganz gelungenes “tragisches Monster”, das seine Untaten gar nicht begehen will … und das Schmelzen am Ende hat es wirklich in sich. Daher lautet mein verkleistert-suppiges Urteil: EIN MAL sollte man (als Impfung gegen B-Trash) diesen Film in seinem Leben gesehen haben, denn der Schmarrn um den Melting Man ist wirklich “incredible”…
… oder nein, ich korrigiere: es reicht, den Trailer zu sehen.

Fazit: Zäher Trash. Weiträumig umfahren!

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The Green Slime /the-green-slime-1968-monster-aus-dem-all/ /the-green-slime-1968-monster-aus-dem-all/#comments Sun, 18 Aug 2013 07:56:12 +0000 /?p=794 The Green Slime Ein fremder Himmelskörper droht mit der Erde zu kollidieren! Also nichts wie los, rein in die Rakete, Sprengsätze auf dem Ding verteilen, dann abhauen und sprengen! Leider nimmt Commander Jack Rankin, Kinn wie eine Ski-Schanze, auf dieser Mission ein paar Wissenschaftler mit – wo doch jeder weiß, wie das ausgeht.

The Green Slime Während die echten Männer die thermonuklearen Ladungen anbringen, spielen die Eierköpfe in den roten Pfützen des Planeten – und stolpern dabei über (Sie ahnen es sicher) den grünen Schleim. Das einer der Wissenschaftler einen grünen Fleck an der Hose hat, wird beim Abflug geflissentlich übersehen, denn man ist spät dran und die Bomben gehen gleich hoch.

The Green Slime Schnell zurück zur Raumstation gejettet, wo Commander Vince Elliott schon wartet. Doch seine Reinigungsfachkraft, die die Raumanzüge desinfizieren soll, arbeitet leider schlampig. Daher ist schon kurz danach der grüne Schleim überall an Bord der Station und mutiert auch ein bisschen. Das macht die ausnehmend hübschen Krankenschwestern der Raumstation nervös, allen voran den ultra-hotten Rotschopf Dr. Lisa Benson (ein, wenn nicht der Grund, sich das anzuschauen: Luciana Paluzzi ).

The Green Slime Die beiden Commanders Elliot und Rankin könnten beherzt-männlich eingreifen. Doch sie waren einst Freunde und hatten sich wegen der schönen Dr. Benson zerstritten. Daher balzen sie erst noch ein bisschen Alpha-mässig herum. Dann erst nehmen sie endlich die Laserstrahler in die Hand und pusten die grüne Schleim-Brut ins All.

The Green Slime “The Green Slime” von 1968 lief in Deutschland wohl seinerzeit unter dem fantasiereichen Titel “Monster aus dem All” in den Kinos. Es ist Science Fiction für Männer, mental jung gebliebene! Gerüchteweise ein Kultfilm, ist “The Green Slime” allerdings wirklich nur dem eingeweihten SF-Fan zu empfehlen, also solchen, die “ Dark Star ” mehr als zwangigmal gesehen haben, ohne sich in einen bemalten Wasserball zu verwandeln.

Echte Fans werden ihre wahre Freude haben an grossartigen Modellen und Trickaufnahmen, die mit viel Liebe zum Detail gestaltet wurden. Es könnte sogar Spannung aufkommen – wenn sich der grüne Schleim in seinem ausgewachsenen Zustand nicht The Green Slime als mehräugiges, mehrarmiges Gummikostüm-Monster entpuppen würde, das einfach zu albern ist. Hält man sich vor Augen, das im gleichen Jahr “2001″ gedreht wurde, läßt sich nicht leugnen, wie lächerlich diese US-Japanische Koproduktion ist. Nur 11 Jahre später (!) zeigte Ridley Scotts “Alien”, wie Monster aus dem All wirklich aussehen …

Fazit: Albern-schrottiger, aber irgendwo auch unschuldig-liebenswerter Science-Fiction-Käse für Fans von detailreichen Modellen und Wabbelgummimonstern. Es gibt viel zuwenig solcher Filme …

  • Zu haben als DVD, allerdings derzeit nur als Import ohne deutsche Sprachspur.

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Mutant: Das Grauen im All (Forbidden World) /mutant-das-grauen-im-all-forbidden-world-1982/ /mutant-das-grauen-im-all-forbidden-world-1982/#comments Wed, 14 Aug 2013 21:59:08 +0000 /?p=823 mutant-forbidden_world_3

Colby will mal ins Bett

Space-Sheriff Colby hat seit fünf Jahren keinen Urlaub mehr gehabt, gerade eben (in den ersten fünf Minuten des Films) eine Flotte angreifender Raumschiffe im Alleingang zerstört und nun das: Seine Chefs wollen, daß er mal eben zum Planeten Xarbia jettet, um auf der einsamen, entlegenen Forschungsstation mal nach dem Rechten zu sehen. Das Ergebnis: Auf Xarbia züchten Wissenschaftler organische Materie, die sich beliebig, schnell und grenzenlos reproduzieren kann. Sowas ist ja nie verkehrt. Bloß ist ihre neueste Kreation, “Subjekt 20″, besonders hungrig …

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Dr. Glaser auch

B-König Roger Corman liefert mit “Mutant – Das Grauen im All” (Originaltitel: “Forbidden World”, 1982) alles, was der Fan sehen möchte:

  • Ein bißchen Weltraumgeballer (dreist recyclet aus dem Star-Wars-Ripoff “Sador – Herrscher im Weltraum” (Battle Beyond the Stars, 1980)),
  • harte Männer in Uniformen, die wissen, wo’s lang geht,
  • unsinnige Sci-Fi-Begriffe vor sich hin brabbelnde Wissenschaftler ,
  • blöde Laborassistenten, die die Verschlußklappe des eingesperrten Mutanten offen stehen lassen,
  • jede Menge Innereien ,
  • ein Glitsch-Ding mit Riesengebiß , das alle in Glibber verwandeln will,
  • Mutanten? Lieber mal bei ner Sauna entspannen ...

    Mutant? Was n Streß! Lieber mal bei ner Sauna entspannen …

    sowie zwei Frauen an Bord der Station, die sich vor laufender Kamera immer wieder mal aus- und anziehen müssen, auch mal nackt in die Sauna gehen (während der Mutant schon umgeht!), später sogar gemeinsam (!) duschen , wobei sie, sich (ungelogen!) gegenseitig abseifend, besprechen, wie sie sich mit dem Mutanten verständigen könnten, was sie dann auch, barfuß im Bademantel durch die Raumstation tappend, versuchen – natürlich halb telepathisch, halb über den Computer …

  • und und und.
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Ist Gentechnik gefährlich? Man kann das nicht generalisieren …

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Wo bleibt die Putzkolonne?

Galaktischer Hyper-Unfug! Aber stimmungsvoll in Szene gesetzt. Den Kulissen von “Mutant – Das Grauen aus dem All” sieht man zwar an, daß sie zu 90% aus Fast-Food-Styroporboxen bestehen, doch das Gesamtbild ist erstaunlicherweise überdurchschnittlich gelungen, und auch das Monster ist meistens näher an “Alien” als in den meisten anderen miesen Kopien der damaligen und auch heutigen Zeit.

Den geneigten Fan erwarten außerdem wunderbar synthetische Synthesizer-Klänge, wie sie leider schon damals eigentlich aus der Mode waren. Eine fast perfekte Tonspur mit Röchel-, Glitsch- und Schleimgeräuschen vom Feinsten. Und Faßweise (!) Blut- und Gelantine-Glibber – unter anderem für die anschaulichste “Zellteilung” der SF-Geschichte.

Kurz: Ein absolutes Meisterwerk. Auf Augenhöhe mit dem B-Knaller “ Galaxy of Terror “. Schade, das sowas nicht mehr gedreht wird…

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Mutant – Das Grauen im All

  • Zu haben in grenzwertig mieser Bildqualität auf DVD , zu überhöhten Sammlerpreisen.
    ABWARTEN! In den USA ist schon eine neue Blu-ray mit deutlich besserem Bild erschienen – ich könnte mir vorstellen, daß sich ein deutscher Vertrieb erbarmt, den Film neu und gut herauszubringen – wie schon bei “ Galaxy of Terror “, ebenfalls aus der Corman-Schmiede.

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Bloodsuckers /bloodsuckers-2005/ /bloodsuckers-2005/#comments Wed, 14 Aug 2013 21:45:44 +0000 /?p=819

Das V-SAN-Team …

Wir schreiben das Jahr 2210: Die Menschheit hat sich ins All ausgebreitet – und ist auf neue Feinde gestoßen: Vampire in verschiedensten Spielarten. Neben dem Militär sind auch private Söldnertrupps unter dem Namen V-SAN (“Vampire Sanitation”) im Einsatz, um der Brut der Blutsauger gegen Bezahlung Herr zu werden. Captain Churchill ist einer von ihnen – zusammen mit seinem Team, einem Cowboy, einer kurzhaarigen Asiatin, der geheimnisvollen Vampirin Quintana und dem Militärakademie-Grünschnabel Damien. Dann häufen sich kritische Einsätze, bei denen die Außenposten der Menschheit stets nur deswegen überfallen wurden, weil die elektronischen Verteidigungsanlagen absichtlich ausgeschaltet waren. Was steckt dahinter?

Die mysteriöse Quintana ...

Die mysteriöse Quintana …

Bloodsuckers ” (2005, produziert für Sci-Fi-Channel) ist ziemlich schlecht. Und doch sollte jeder nach ausgefallenen Trash-Perlen Suchende einen Blick wagen. Denn diese Mischung ist einzigartig: Vampire und Weltraum. Und Trash. Und Michael Ironside.
Dazu billige, aber eigentlich passable CGI-Tricks. Liebevoll arrangierte Raumschiff-Kulissen, in denen man PC-Platinen an die Wand geschraubt hat. Kompromißlose Kameraschwenks über Torsi und Gebeine, aus denen das Gekröse heraushängt (die Zahl der gemeuchelt herumliegenden Opfer-Komparsen ist Legion!). Schlimmes Konservenklaviergeklimper unter “emotionalen Szenen”. Plus übles Schnittfeuerwerk. Und “Raumbasen”, die einfach nur irgendwie Industrieanlagen sind, sowie “Raumstationen”, bei denen man bei einigen Kamerawinkeln kurz den Wald im Hintergrund sehen kann…

Die unvermeidliche Anspielung…

Alles schlimmster Trash also.
Doch wenn in Minute 45 der parasitäre Vampirwurm sich Alien-mässig aus der glibbrigen Bauchhöhle eines toten, menschenfressenden Vampirs herauswindet und zu sprechen beginnt , dann hat das alles irgendwie auch Charme – obwohl man sieht, daß es nur eine mit Ketchup überschleimte Socke ist, die als Handpuppe benutzt wird.

“Bloodsuckers” erinnert uns in seinen besten Momenten daran, daß Film eine Magie ist, die vor allem im Kopf stattfindet: Es weiß doch jeder, daß alles nur Kulissen sind, egal ob man es ihnen nun ansieht oder nicht – die Fantasie ist es, die es uns erlaubt, die plumpe Schießerei an der für einen Tag gemieteten Tankstelle als “militärischen Einsatz in einer Weltraummine” wahrzunehmen!

Fazit: Liebevoll hingestümperter genre-Schund, trashig, müllig, splattrig und für echte Fans durchaus einen Blick wert. Ich würde fast von “Geheimtipp Light” sprechen … wer nicht zu viel erwartet, kriegt soliden Sci-Fi-Splatter-Schrott serviert.

  • Zu haben als alte DVD , als neue DVD und als VoD.

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Einer gegen das Imperium (Il mondo di Yor) /einer-gegen-das-imperium-yor-il-mondo-di-yor-1983/ /einer-gegen-das-imperium-yor-il-mondo-di-yor-1983/#comments Wed, 26 Jun 2013 07:41:00 +0000 /?p=723 Ich konnte nicht anders: Bei diesem Cover musste ich einfach zugreifen. Ein Muskelmann mit brennendem Schwert, der gegen Roboter mit Strahlenwaffen kämpft? Auf einem fernen Planeten und mit einer Sternenstadt im Hintergrund? Unter dem Titel EINER GEGEN DAS IMPERIUM (US-Titel “ Yor – The Hunter from the Future “)?
Da hätten Sie doch auch zugegriffen!
Zumal UNGEKÜRZTE ORIGINALVERSION drauf stand!!!
Kein “aber”: Selten habe ich mich so amüsiert wie bei Il mondo di Yor (etwa: Die Welt von Yor ), der 1983 in Italien entstand.

Yor (Reb Brown), ein blonder Muskelmann mit Axt und Lendenschurz, stapft gerade durch die Berge, als er sieht, wie die hübsche Ka-Laa (Hottie Corinne Cléry in Lendenschurz und mit 80er-Jahre-Föhnfrisurenmatte) und ihr älterer Begleiter Pag von einem Monster attackiert wird. Natürlich greift er beherzt ein, siegt, man bedankt sich und er wird sofort im Dorf herzlich willkommen geheißen. Leider wird das Dorf gleich darauf von eine Horde gegnerischer Urzeitmenschen angegriffen und niedergebrannt, nur die drei können fliehen.

Yor, Ka-Laa und Pag suchen nun, warum auch immer, nach Informationen zur Herkunft von Yor. Denn der hat ein seltsames Amulett um den Hals und das ist offenbar Grund genug… Nach diversen Stationen einer prototypischen Keilereien-in-der-Fantasy-Steinzeit-Geschichte finden sie, was sie suchen: Nämlich (blonde) Außerirdische, die natürlich von ihrem eigenen Staatsoberhaupt (schwarzer Imperatoren-Dress!) unterdrückt werden. Doch die Blonden planten ohnehin gerade den Aufstand, so dass ihnen Muskelmann Yor gerade recht kommt.

Finale mit Strahlenwaffen, Bombe mit Zeitzünder am Hauptenergiedings, Flucht ins All.

Da! Das brennende Schwert vom Cover!

Der ganze Unsinn wäre so unerträglich wie die Bildqualität der DVD , wenn er nicht doch wahnsinnig viel Charme hätte. Yor ist keineswegs blöd und grinst immer sympathisch verschmitzt. Die Frauen sind schön, ihre Lendenschurze knapp. Und immer wieder gibt es unerhört witzige Ideen auf halbwegs annehmbaren Niveau, die man gerne nehmen und in einen besseren Film retten möchte.

YOR - Einer gegen das Imperium

Man muss ihn einfach mögen …

Unvergessen zum Beispiel die Warnung des älteren Herren vor dem gefährlichen Raubvogel, den Yor sich sofort greift und als Gleiter benutzt, um kühn in die Reihen des Feindes zu krachen. Oder die Trapeznummer im Reaktorkern. Dann ist da noch die Herrscherin in der Wüste, die über “das Eis” wacht, in dem geheimnisvolle Wesen eingefroren sind … (auf die der Film leider nicht näher eingeht).
Leider hechelt der Streifen, der offenbar “Conan”- und “Star Wars”-Fans zugleich bedienen wollte, an solchen Details oft viel zu schnell vorbei. ZUm Ausgleich weist er nur ganz wenige Längen auf und lässt erst dann merklich nach, als er nach genau einer Stunde überraschend von der Fantasy unvermittelt in die Science-Fiction kippt – und mit Strahlen-Ballereien in Sets verlassener Fabrikhallen und Kraftwerkskontrollräume ziemlich cheesy wird.

Heizkraftwerk? Nein! Eher das Imperium…

Na egal. Es brennt! Es explodiert! Wasserdammbrucheinsturzszene! Laserstrahlen! 1 Cat-fight! Und sogar die Urzeitmonster, gleich zwei davon, sind nicht , wie oft in der Pre-CGI-Ära üblich, schlechte Stop-Motion-Monster, sondern riesige Pappmachee-Animatronics, deren bewegliche Zungen jung gebliebene Phantastik-Fans immer noch zu begeistern wissen. Und am Ende noch ein Modell-Raumschiff, das *echt* durch eine Feuerwolke fliegt (kein Bluscreen oder so) – also wirklich, man muss Yor in “Einer gegen das Imperium” mit eigenen Augen gesehen haben, um das alles glauben zu können. Das ist wirklich Cheese mit Pepp!

Ein letzter Cover-Check: Brennendes Schwert? Hat er! Roboter mit Strahlenwaffen? Ja, gibt es! Raumschiffe und Stadt in den Sternen? Leider komplette Fehleranzeige. EINER. Ja, naja, Yor halt. IMPERIUM? Keines. UNGEKÜRZTE ORIGINALVERSION? Hahaha! Schon möglich, sofern schon das Original sichtlich verstümmelt war, denn mindestens zwei Szenen fehlen komplett (und keineswegs wegen Gewalt- oder Sex-Szenen – der Film ist so harmlos wie Donald Duck), insofern ist das eine richtig freche Cover-Lüge. Zumal beim Regisseur zu lesen ist, es handle sich bei Yor eigentlich um eine TV-Serie; dort ist von 3- und 4stündigen Fassungen die Rede (diese hier kommt auf ca. 85 Min.), doch die gibt es wohl nur in Italien.

Yor: immer gut drauf, der Typ

Fazit: Was für ein Spaß! Einer der raren Fälle eines echten So-schlecht-dass-er-gut-ist-Films: Die wilde Mischung aus Barbaren-Fantasy und käsigem Sci-Fi ist für Trash-Fans ein Hochgenuss. Für freudlose Arthaus-Intellektuelle ist Yor aber möglicherweise eine Pein …

Zu haben als …

  • … verstümmelte DVD in verrauschter Qualität mit wechselnder Bildgröße (letztlich aber 4.3)
  • … dito auf der SciFi Classic Edition (vom gleichen DVD-Macher), dort aber mit drei anderen Knallschoten

Der Trailer:

Der Filmbeginn mit Titelmusik:

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