In einer alternativen Realität, während der 1950er-Jahre und inmitten des zweiten Hundertjährigen Krieges: Der britische Offizier Mason, der Unteroffizier Graham und der einfache Soldat Albert besetzen in der Antarktis den einsamen Außenposten „Outpost 11“. Ihre Aufgabe wird nie ganz klar, offenbar hören sie den Funk der preußischen Armee ab. Doch ob der Krieg nicht längst verloren ist, wissen die Soldaten schon nicht mehr.
Und zunehmend ereignet sich merkwürdiges: Mason fixiert sich immer mehr darauf, Hasen zu jagen; Albert hat bedrückende Angst vor dem Raum mit der „Omega-Maschine“ (deren Funktion unbekannt bleibt) und der ihn schindende Graham wähnt, überall Spinnen zu sehen, die teils von außen angreifen, teils sogar seinem Körper entsteigen. Der Außenposten verfällt zunehmend dem Wahnsinn – und wie Mason bei einem Ausflug zum Nachbar-Outpost feststellt, sind sie dabei nicht die ersten. Was steckt dahinter?
Das klingt leider interessanter, als es ist. „Outpost 11“ ist nämlich ein verdammt zäher Streifen, der nur mit viel Wohlwollen und drei Bechern Kaffee als „psychologisches Kammerspiel“ durchgeht. Was den Film aber durchaus sehenswert macht, das ist die teils gelungene drückende Stimmung und der ebenso beeindruckende wie zermürbende Soundtrack. Es ist also kein schlechter Film – es passiert nur einfach viel zu wenig, um den Zuschauer bei der Stange zu halten. Das ist sicher auch dem Budget geschuldet: mit geschätzten 380.000 Euro kann man halt nicht viel machen. Aber vielleicht hätte man sich besser auf einen 30-Minuten-Kurzfilm beschränkt.
Fazit: „Outpost 11“ ist sauber produziert und ziemlich zäh – aber für ganz harte Fans von besonders abstruser Arthouse-SF durchaus interessant.
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Es gibt Filme, die sind furchtbarer Quatsch, haben aber doch irgendwie was. “Frankenstein’s Army” (2013) ist so einer: Der wahnsinnige deutsche Wissenschaftler Viktor; all das gnadenlos blutspritzende Gesplatter in Innereien; dass alle Deutschen entweder “Hans” oder “Fritz” heißen; die halbmechanischen, stapfenden Nazi-“Zombots” – das alles ist ein derartiger Dieselpunk-Trash-Mumpitz, dass es einem schon wieder die Tränen der Genrefreuden in die Augen treiben würde, wäre es nicht wirklich rüde und blutrünstig. Selbst dass “Frankenstein’s Army” als Found-Footage-Film daherkommt, schadet ihm ausnahmsweise mal nicht. Eher schon, dass der Film über weite Strecken ziemlich grausam und brutal, die Schauspieler ziemlich schlecht und das Drehbuch ziemlich dürftig sind.
Egal: Selten werden Sie einen Film erleben, der (nach einem langsamen Beginn) derartig rigoros und konsequent in den schieren Wahnsinn kippt wie dieser. Das ist – neben einer großen Zahl wahrlich unmenschlicher Monster – die einzige, aber beachtliche Stärke dieses durch und durch monströsen Horror-SF-B-Movies.
Fazit: Keineswegs guter, ziemlich wüster Schlachthaus-Schlock mit viel zu viel Grausamkeiten und viel zu wenig Science-Fiction. Wegen des erstaunlich konsequenten Irrsinns aber doch ein interessantes Stück bizarren Trashkinos, das sich allerdings nur extrem hartgesottene Zuschauer zu Gemüte führen sollten.
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Was Dorfarzt Dr. Alan Chaffee (“Superman” Christopher Reeve), den Dorfpfarrer (“Luke Skywalker” Mark Hamill) und die undurchsichtige Geheimdienst-Schnalle Dr. Susan Verner (Kirstie Alley) aber besonders beunruhigt: Die seltsam frühreifen Kids sind zwar mit überragender Intelligenz gesegnet, doch sie kennen offenbar weder Mitgefühl noch Liebe. Sind es die Vorboten der Teufels – oder die Kuckuckskinder außerirdischer Angreifer?
Tatsächlich hatte ich “Das Dorf der Verdammten” (1995) von John Carpenter als reinen Antichristen-Horror-Humbug in Erinnerung, es ist aber ein halbwegs passabler SF-Film, der auf den Spuren von Lovecrafts “ Farbe aus dem All ” und üblicher Invasionsstoffe wandelt. Autor ist John Wyndham (“ Kuckuckskinder “/” The Midwich Cuckoos “) der uns auch Die Triffids (Day of the Triffids) geschenkt hat (verfilmt als Blumen des Schreckens und Die Triffids – Pflanzen des Schreckens ).
Ist “Das Dorf der Verdammten” schlecht? Nein. Doch leider ist der oft gute John Carpenter (der damit bereits ein Remake drehte) hier erstaunlich fantasielos geblieben, der Film hat einen richtigen 80er-Jahre-Mief. Seine Version vom “Das Dorf der Verdammten” ist eine zwar stimmungsvolle, aber ziemlich harmlose, spannungsarme und fade Veranstaltung. Eher was für Fans ruhiger Filme. Interessant ist übrigens, den Film mal nicht als Invasionsfilm zu lesen, sondern die Kinder als “normal” (Atheisten, “Übermenschen”) zu betrachten, die sich gegen die rückständigen Dorfbewohner nur zur Wehr setzen.
Fazit: Altbackene und etwas lustlos wirkende SF-Mystery-Schote, die unter ihren Möglichkeiten bleibt, die man sich aber durchaus mal wieder ansehen kann. Zum “Klassiker” reicht es indes nicht.
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In den fünfziger Jahren hatten Invasionsfilme in den USA Hochkonjuktur. Die Außerirdischen standen symbolisch für die ehemaligen (Nazis) und potentiellen kommenden (Kommunisten) Gegner. Vor allem der Kommunismus – im Rückblick erscheint einem das schon ziemlich absurd – manifestierte sich immer wieder als Darstellung der Gleichschaltung willenloser Menschen, die als verschworenes Kollektiv agieren.
“Invasion vom Mars” (Invaders from Mars, 1953) ist in dieser Hinsicht ganz Kind seiner Zeit. Und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn die ganze Umsetzung stellt David in den Mittelpunkt und liefert konsequent eine naive, kindgerechte Verfilmung mit Propaganda-Untertönen. Das knappe Budget ist überall zu merken, von den Pappkulissen bis hin zu den Kostümen der Marsianer, vom “UFO” ganz zu schweigen, dazu Stock-Footage en masse. Eine wahre Pest auch der SF-Humbug, der sich vor allem in den überwiegend hölzernen Dialogen zeigt.
Und doch hat “Invasion vom Mars” auch seine positiven Seiten . Er ist stimmungsvoll inszeniert und schafft es weitaus besser als sein quietschbuntes Remake “ Invasion vom Mars (1986) “, eine Atmosphäre der Bedrohung aufzubauen, die nicht nur die gesellschaftliche Furcht vor Verschwörern in den eigenen Reihen, sondern auch Ängste um familiäre Gewalt aufgreift. Wie sich die (übernommenen) Eltern zu David verhalten, ist immer noch sehenswert.
Fazit: Naiver Klassiker für Fans des 50er-Jahre-Invasionskinos.
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Um positiv einzusteigen: “Transcendence” (2014) ist optisch wenigstens auf hohem Niveau gescheitert. Das sieht alles hübsch aus (der Regisseur war Kameramann für Chistopher Nolan) und kann für zwei Stunden auch passabel unterhalten.
Aber nur, sofern man sein Gehirn vorher auf Festplatte auslagert. Denn Transcendence ist auf vielen Ebenen so ungeheuer doof, dass es der Sau graust. Das beginnt bei rein filmischen Problemen, wie etwa dem Timing (innerhalb des Films), geht weiter bei visuellen Torheiten (Avatare “pixeln” – auf Quantencomputern?) und endet nicht bei Drehbuchidiotien, wie der, dass das FBI (warum die?) sich mit Terroristen verbündet (Warum? Gibts kein Militär?), um das Problem in die Luft zu sprengen. Und nicht zuletzt weiß der Film auch gar nicht, wie er sein Geschehen jetzt finden soll. Armer Johnny Depp.
Immerhin meidet Transcendence einige übliche Klischees: Das Militär will nichts böses (ist gar nicht dabei), der FBI-Mann ist nicht “falsch”, die KI dreht nicht durch (sie wählt halt nur den vielleicht falschen Weg). Dafür gibts drei ganz schlimme Klischees (Spoiler!) : Die Zillionen-Ganz-Schnell-Sich-Öffnenden-Fenster, Der-Finale-Virus-Upload,-der-alles-lahmlegt, plus: Nanobot-Tentakel, die irgendwann plötzlich aus dem Boden schnellen. Oh Mann.
Natürlich beschäftigt sich Transcendence punktuell auch mit interessanten Themen. Und tatsächlich hat man diese nicht alle schon in den Cyber-Dingsbums-Filmen 80ern und 90ern gehört. Doch mit welcher Tölpelhaftigkeit der Film praktisch alles umschifft, was irgendwie interessant sein könnte, das geht auf keine Kuhhaut: Sind digitale Abbilder das Original? Hätten sie dann Rechte? Würden sie sich in ihrer Existenz wohlfühlen? Würden Menschen sich wirklich vernetzen lassen für das ewige Leben? Wie würde eine Entität denken, die tatsächlich nahezu Allgegenwärtig wäre und wie würden wir mit ihrer Allwissenheit umgehen? Wie gestaltet sich überhaupt die Kommunikation mit einer (angeblich) viel, viel, viel schlaueren Intelligenz? Und wie ist es, die Frau eines Großrechners zu sein? All das ist dem Film wurstegal. Drei hochinteressante Stellen – das Ziehen des Steckers von PINN, die Idee vom Schreien des digitalen Affenabbildes, der Ex-Vernetzte, der wieder ans Netz will – finden ebenfalls nur in Nebensätzen statt. Selbst die religiösen Motive werden aufgebaut, nur um dann unbeachtet wieder zu verschwinden. Auch vom Transhumanismus als Bewegung hat man in diesem letztlich moralinsauren, konservativen Film noch nichts gehört.
Transcendence meidet wohl absichtlich “das große Bild” (nie sieht man, dass “die Menschheit bedroht” ist), will bei seinen Hauptpersonen bleiben und sichtlich nichts weiter sein als ein Starvehikel-Liebesfilm mit Thriller-Elementen. Und das ginge sogar völlig Ordnung, wenn er wenigstens thrillen oder eine gute Liebesgeschichte erzählen würde. Tut er aber beides nicht. (Zum Vergleich sehe man sich mal Splice oder A.I. – Künstliche Intelligenz an.) Nur schön aussehen tut er, doch auch hier fragt man sich nach dem Film, was genau man eigentlich gesehen hat.
Fazit: Mutloser, seichter Edel-Cyberkitsch für Wenns-sonst-nichts-im-TV-gibt.
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“Blair Witch”-Regisseur Eduardo Sánchez kann sich einfach nicht so recht entscheiden, ob er eine schwarze Komödie liefern will, ein ernstes Psychodrama oder ein Splatter-Fest. Sicherheitshalber macht er alles – aber mich überzeugt das nicht.
Das Alien ist zudem ziemlich unglaubwürdig, wenngleich immerhin kein CGI-Müll, sondern nur ein schlechtes Gummikostüm. Die Darsteller sind armselig und nervtötend irgendwie weiß man nicht so recht, was die Jungs (und das Mädchen) denn nun eigentlich wollen. Rache? Folter? Wie genau? Was? Wozu? Sie wissen es eigentlich selbst nicht, und selbst wenn dabei das Alien seine psychologischen Glibberhände im Spiel hat, so nervt es doch irgendwann nur noch.
Was ein immerhin passables Kammerspiel hätte abgeben können, wird hier durch bizarre Splattereinlagen zu einem wirren Independent-SF-Fehltritt verzerrt. Der lohnt für Filminteressierte immerhin deswegen, weil man hier sehen kann, wie man mit minimalem Aufwand einen SF-Film drehen kann. Ich hatte dennoch das Gefühl, einen höchst überflüssigen Genrebeitrag gesehen zu haben.
Fazit: Stellenweise interessantes SF-Kammerspiel, das sich leider zu sehr bei den Splatterfans anbiedert und zu wenig Story bietet.
Zu haben als:
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Unnötig zu erwähnen, dass das dem lokalen Befehlshabenden nicht schnell genug geht und er das Medium unter Druck setzt. Überflüssig der Hinweis, dass daraufhin erst die Entität durchtickt, dann der Boss. Kaum verwunderlich, dass am Ende die meisten draufgehen. Wir Zuschauer müssen es mal durch Überwachungskameras, mal ohne jedwede Beleuchtung sehen.
Fazit: Eher schlapper Horror-SF-Dämonen-Military-B-Murks mit Billig-Effekten und armen Schauspielern, die mühsam durch absurd dunkle Räumlichkeiten tappen. Stellenweise nicht ohne Atmosphäre – doch am Ende des Tages einfach zu drucklos.
Zu haben auf DVD und Blu-ray .
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