Mystery-Filme – Science Fiction Filme http://sciencefictionlexikon.de Fantasy-Filme, Horrorfilme, Endzeitfilme etc… Di, 09 Aug 2016 13:33:41 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=4.7 http://sciencefictionlexikon.de/wp-content/uploads/2016/06/cropped-science-fiction-filme-lexikon-32x32.jpg Mystery-Filme – Science Fiction Filme http://sciencefictionlexikon.de 32 32 40101742 Under the Skin http://sciencefictionlexikon.de/under-the-skin-2013/ http://sciencefictionlexikon.de/under-the-skin-2013/#respond Sun, 10 Jul 2016 20:11:03 +0000 http://sciencefictionlexikon.de/?p=1848 Under the Skin – Tödliche Verführung bietet schnellen Sex mit Scarlett Johansson! Wer würde da Nein sagen? Doch die Männer, die Ja sagen, tappen damit reihenweise in die tödliche Falle eines geheimnisvollen Aliens…

Eine geheimnisvolle Frau (Scarlett Johansson) fährt einsam durch Schottland.

Sie ist allein, schein seelenlos zu sein. Nur wenn sie Männer anspricht, ist ihr Gesicht nett und freundlich. Und sie spricht viele Männer an. Stellt viele Fragen: Lebst du allein? Wohnst du in der Nähe? Hast du Familie? Vermisst dich jemand?

Sie pickt sich nur jene heraus, die ohne Verbindung zur restlichen Welt sind und die wohl niemand vermissen würde. Denen suggeriert sie, dass sie für leichten Sex zu haben wäre. Doch wenn es dann ans Eingemachte geht, erleben die Männer eher Unangenehmes, denn Scarlett ist ein Alien …

Warum man Under the Skin nicht sehen muß

Species ohne Spannung. Ein Film zäh wie Schuhsole. Erotik durch eine nackte Scarlett Johansson? Neee, wirklich nicht. Kaum etwas passiert. Keine Raumschiffe, keine Laserstrahlen, keine Special Effects, keine Monster mit Reisszähnen, keine Action. Und alles zieht sich eeeewig, jede Szene ist überlang. Die Story über das männermordene Alien ist am Ende fast dünn, geradezu lächerlich. Außerdem ist Under the Skin absolut sexistisch: Wieder einmal ist das weibliche Begehren nur insofern (scheinbarer) Gegenstand einer Geschichte, als es als rein pathologisches Phänomen zutage tritt. Und wer den letzten Satz nicht versteht, sollte den Film wirklich meiden!

Warum man Under the Skin sehen muss

Fans minimalistischer Arthouse-Phantastik kriegen in Under the Skin die volle Ladung Symbolik der Dinge „unter der Oberfläche“ satt, etwa die Pelze im Kaufhaus, die das Alien sich anzieht, die stechende Rose …

Under the Skin (Bild: Senator Film)

Under the Skin (Bild: Senator Film)

Erster Dialog nach über 10 Minuten, kaum mehr Gespräche als auf eine Doppelseite Buch passen. Nahezu Null Spezialeffekte – aber die, die es eben doch gibt, sind wirklich beeindruckend und waren so noch nie zu sehen – oder sie sind so simpel und einfach und einfach nur symbolisch (ähnlich wie in Solaris von Tarkowski), dass es mir persönlich die Tränen der Freude in die Augen trieb. Auch wegen der Musik lohnt dieser Film.

Eine Geschichte gibt es zwar nicht, aber dennoch viele beeindruckende, verstörende, bedrückende Szenen. Und keine Erklärungen, nie, für nichts, weder für die Herkunft des männermordenden Alien, die vielleicht nichts anderes ist als eine Farmerin im Reich des Fleischs, noch über die des geheimnisvollen Motorradfahrers, der ihre Spuren verwischt.

Ja! Mysteriöser war schon lange kein Film mehr.

Under the Skin – Fazit

Dieser Film spaltet gewiss sein Publikum: typische Science-Fiction-Fans werden Under the Skin wohl eher hassen und sollten ihn wirklich meiden, Freunde der ungewöhnlichen, experimentellen und durchaus auch artifiziellen Phantastik werden ihn lieben.

Zu haben als DVD und Blu-ray sowie Amazon Prime VoD.

Under The Skin Trailer

Der Trailer hat kaum etwas mit dem Film zu tun…:

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‚Helix‘: neue SF-Mystery-Serie auf Syfy http://sciencefictionlexikon.de/helix-syfy-science-fiction-mystery-serie/ http://sciencefictionlexikon.de/helix-syfy-science-fiction-mystery-serie/#respond Thu, 13 Mar 2014 17:42:40 +0000 http://sciencefictionlexikon.de/?p=1192 helix_infected2In der unzugänglichen Arktis lässt die mysteriöse Firma Arctic BioSystems in einem ungeheuren unterirdischen Forschungslabor an allerlei gefährlichen Dingen forschen, natürlich jenseits aller Kontrolle durch Staaten. Doch dann geht irgendwas was schief, es gibt einen „Outbreak“. Sofort werden einige Wissenschaftler der US-Seuchenbehörde CDC eingeflogen. Obwohl ausdrücklich weder zuständig noch erwünscht, sollen sie herauskriegen, ob das, was hier ausgebrochen ist, vielleicht ansteckend und gefährlich ist. Nicht ganz leicht: Der einzige überlebende Infizierte zeigt sich ebenso wenig kooperativ wie der Chef der Forschungsstation …

Eigenproduzierte Sci-Fi-Serien haben keinen leichten Stand, auch nicht bei Syfy, dem Spartensender hinter der Serie „Helix“, die auf dem Pay-TV-Sender ab 10. April immer Donnerstags um 21 Uhr ausgestrahlt wird. Sie sollen einerseits die Zuschauer über Monate bei Laune halten, andererseits natürlich in jeder Episode spannend sein, zwischendurch Wow-Effekte liefern und am Ende stets einen Haken bieten, der den Zuschauer zur nächsten Episode ködert. Und das alles mit einem limitierten Budget. Ist das vielleicht der Grund, warum solche Serien einem immer den gleichen Brei aus Standardzutaten vorsetzen?

helix_lab1Es beginnt damit, dass der in „Helix“ anreisende Chef-Ermittler Dr. Alan Farragut natürlich nicht irgendwer ist, sondern der Bruder des Chef-Infizierten Dr. Peter Farragut. Das CDC-Team besteht des weiteren natürlich aus zwei höchst gutaussehenden Superforscherinnen, von denen die Zellbiologin Dr. Julia Walker die Ex-Frau beider (!) Farraguts, die Virologin Dr. Sarah Jordan hingegen das neue Could-be-Love-Interest des natürlich männlichen Teamleiters ist. Auch ist der Chef der arktischen Forschungseinrichtung natürlich ein höchst mysteriöser Dr. Hiroshi „Wichtigtuer“ Hatake. Der sagt natürlich nie die (ganze) Wahrheit und ist natürlich garantiert irgendwie am Schlamassel beteiligt.

Ein Großteil der Handlung geht für Kompetenzgerangel zwischen wichtigen Männern drauf, die immer wichtiger sind als die anderen wichtigen Männer, und die auch schlauer sein wollen als die superschlauen Superfrauen, auf deren wichtige Hinweise sie daher auch nie hören. Zum Geschepper der Alphatier-Geweihe – inmitten einer Konzentration akademischer Titel nahe an der kritischen Masse – gesellen sich natürlich noch Militärs, die bestimmt eine eigene, geheime und gewiss unangenehme Agenda haben – verdächtigt werden sie natürlich nicht.

helix_lab2Dann sind da noch die 106 Forschungsexperten aus 35 Nationen, die stets nur im Weg stehen. Was würden SIE machen, wenn Sie mit minimalem Personal in einer abgelegten arktischen Anlage voller Biotech-Laborkittel die Ursache für „etwas Biotechiges“ suchen müssten, das Infizierte in kurzer Zeit zu schwarzem Schleim zersetzt? Genau: Sie würden fragen: „Hallo? Könnten Sie, Sie und Sie uns vielleicht helfen, ehe alle hier angesteckt werden?“ Und alle Eierköpfe würden mitmachen, und sei es ehrenamtlich zwei Stunden nach Feierabend. Doch bei Arctic BioSystems stehen sie nur rum und jaulen, Elite-Biowissenschaftler wischen selbst einfachste Quarantänevorschriften weg wie verschüttetes Wasser – sehen die denn keine Outbreak-Filme?

Langweilig wird die Serie deswegen nicht. Naht ein ruhiger Moment, stellt sich eine Frau nackt unter eine Dusche, und wird dort dann – völlig überraschend! – vom sabbernden Infizierten angefallen. Wie überhaupt Männer stets in Gruppen, Frauen nur alleine unterwegs sind. Ein Nanometer großes Mutagen aus der Kreidezeit wird entdeckt und genregerecht im Mikroskop bestaunt. Auch der Zuschauer darf staunen, etwa über Versuchsäffchen, die offenbar aus dem Labor flohen, aber im Freien der Arktis nicht etwa „irgendwie“ erfroren, sondern – shocking image! – mitten im Lauf erstarrten. Eine typische Einstellung, in der „Sieht super aus“-Fantasien über „So frieren doch keine Lebewesen ein“-Realitäten triumphierten. Weiteres persönliches Highlight: Jemand versucht aus der Station zu fliehen: „Ich werde die Presse informieren! Die Öffentlichkeit hat ein Recht, es zu erfahren“, quäkt er noch sinngemäß, bevor ihm das passiert, was allen passiert, die das im Film sagen, erst recht, wenn sie es zu Personen im Tarnanzug sagen.

helix_lab3Auf IMDB prügeln sich bereits die Hater und Lover der Serie. Die Lover wundern sich vor allem, dass die Hater „Helix“ vorwerfen, unrealistisch zu sein. Daher sei an dieser Stelle betont: Eine Mystery-SF-Serie muss nicht „realistisch“ sein. Aber hören Sie sich das an: Alle kriegen RFID-Chips in die Hand implantiert, die als Türöffner dienen. Schnitt. Leiche wird gefunden, es fehlt eine Hand. Schnitt. Wissenschaftler grübeln, warum der Arm fehlt. Schnitt. [Setzen Sie selbst ein, wofür die Hand wohl gebraucht wurde.]
Oder: Dr. Doreen Boyle, der man schon ansieht, dass sie nur für 5 Episoden gebucht ist, dringt in einen der vielen finstren Bereiche der Anlage ein. Dort findet sie ein Versuchstier, einen Affen – obwohl es zuvor hieß, es gäbe keine Versuchsaffen, ergo verdächtig. Sie seziert den Affen da unten im Keller auf einer Werkbank – natürlich ohne Bio-Schutzanzug (!), ohne dafür ein Labor aufzusuchen und ohne die Kollegen zu informieren. Das tut sie allein, mit dem Rücken zur Tür, Musik aus Kopfhörern hörend – damit sie garantiert nicht mitkriegt, wenn das Schleimmonster sich anschleicht.

Das hat nichts mehr mit fehlendem Realismus zu tun, das ist einfach unbeholfen geschrieben.

Apropos Klischee: Lüftungsschächte. In „Helix“ geht man darin krabbelnd spazieren, findet Blutspuren, Schleimspuren, Leichen. Man flieht darin, verfolgt jemanden, wird angefallen, verliert sein Gedächtnis …: Lüftungsschächte – die dürfen seit Alien (1979) nicht fehlen. Unsere CDC-Helden bräuchten eigentlich nur noch „Motion Tracker“ und Flammenwerfer (nun: sie haben Elektroschocker…).

Genug gelästert. Ab 10. April immer Donnerstags um 21 Uhr auf Syfy.

helix_infectedFazit: Als solides Mittelmaß für Serienjunkies ist „Helix“ okay, aber hoffentlich steigert sich das noch.

Fazit Andreas: Ich werde mir weitere Folgen ansehen, „trotzdem“. Denn vom ersten Eindruck her ist das eine angemessen produzierte Serie zwischen „irgendwas mit Zombies“ und „irgendwas mit Supermenschen“ in „einem arktischen Labor“, teils durchaus spannend. Allerdings häufen sich schon die ersten zwei Folgen so viel Drehbuchschwächen und Klischees, dass man alles weitere eigentlich schon absehen kann: die Infektion des CDC-Teams, der Zusammenbruch der Kommunikation, die Suche nach dem Heilmittel, das dann natürlich der Konzern abgreifen wird, gewiss in Person einer perfekt frisierten Konzern-Oberschnitte …

Fazit Peter: Nach Männern, die auf Affen starren geht da bestimmt noch mehr: Ein Unwetter inklusive Abreißen der Funkverbindung zur Außenwelt. Die Kontaminierten sägen die Masten des Windparks an und verursachen einen Stromausfall. Der Chef-Infizierte wird gefunden und kann sich an nichts erinnern. Sagt er jedenfalls. Weiterhin im Angebot: Eine vergrabene Pyramide, der Yeti oder eine Frau wird schwanger. Der kleine Timmy hat seine Murmeln im Labor liegen lassen, wird dort von einer mutierten Ratte gebissen und schwer krank, bis ihm jemand unter höchsten Risiko einen Cocktail verabreicht, der ihn natürlich ohne Neben- und Nachwirkungen ins Leben zurückholt. Die Forschungseinrichtung wird gesprengt oder fliegt ins All zurück zu den Aliens, die hinter allem stecken. Konzertiertes Aufatmen. Alle lachen am Ende, bis, von dissonanter Musik begleitet, schwarze Schmatze aus dem Abfluss quillt, was bis zur zweiten Staffel aber niemand sieht. ICH jedenfalls werde all das nie erfahren …

Filmstills: Syfy/NBC UNIVERSAL Global Networks Deutschland

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Devil`s Pass – The Dyatlov Pass Incident http://sciencefictionlexikon.de/devils-pass-2013-dyatlov-pass-incident/ http://sciencefictionlexikon.de/devils-pass-2013-dyatlov-pass-incident/#respond Fri, 28 Feb 2014 14:52:20 +0000 http://sciencefictionlexikon.de/?p=1050 devilspass3_250Haben wir ja noch nie gehört: Eine kleine Gruppe von Filmstudenten macht sich mit Wackelkameras auf die Suche nach den Spuren einer russischen Expedition, die 1959 am „Berg der Toten“ auf grausige Weise ums Leben kam. Was steckt dahinter? Aliens? Der Yeti? Das russische Militär? Warum will niemand darüber reden – erst recht nicht die Russen. „Devil`s Pass“ (2013) gibt Antworten…

Die Story klingt angesichts trotz des realen Vorfalls – dem mysteriösen „Unglück am Djatlow-Pass“ – eigentlich ganz interessant. Dann ist da als Regisseur auch noch Renny Harlin an Bord, dem wir immerhin die wunderbare Szene in „Deep Blue Sea“ verdanken, devilspass1_250in der ein mutierter Haifisch Samuel L. Jackson mitten im Volksreden-schwingen wegsnackt. Und auch seine Filme „Stirb Langsam 2“ (Bruce feiert im schmutzigen Unterhemd Weihnachten), „Cliffhänger“ (Rambo klettert) und „The Cleaner“ (Tatortreiniger Samuel putzt das Verbrechen weg, das man ihm dann anhängt) waren sooo schlecht nicht, auch wenn seine Werke immer wieder mal „Goldene Himbeeren“ einheimsten, etwa für Satanskäse wie „Exorcist – The Beginning“.

devilspass2_250xDennoch ist diese Bergtour des Finnen leider nur Mittelmaß. Vor allem hat man das meiste schon mal in anderen Found-Footage-Filmen gesehen, nur halt nicht „in den Bergen“. Dafür aber konsequenter, denn am Anfang mag „Devil`s Pass“ sich nicht so recht entscheiden, wer jetzt wann wessen Footage gefunden hat und warum er sie uns zeigt. Es springt leider zu sehr ins Auge, dass Harlin das Wackelkamera-Genre nicht wirklich etwas bedeutet – was teils auch gut ist, weil die Kamera daher oft eben nicht wackelt – danke!

Doch mit keiner der Figuren mag man sich anfreunden. Die Besetzung ist nur lala. Die Story besteht auf den üblichen Narrheiten „Sex im falschen Augenblick“ und „lass uns in die Sackgasse fliehen“. Die Monster sind billiges CGI. Und zu lange passiert einfach nichts wesentliches, ganz am Ende kündigt sich der Double-Twist dann aber mit 80-Punkt-Schrift in Neogrün an.

Also voll der Flop? Nicht unbedingt. Erwartet man von Devil`s Pass wenig, wird man positiv überrascht. Aber nur dann.

Fazit: Für Fans von Camcorder-Movies eine laue Zwischenmahlzeit mit Creature-Crap und Sci-Fi-Dingsbums, aber leider kein Höhepunkt des Genres.

Zu haben als DVD und Blu-ray.

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Dead Mine http://sciencefictionlexikon.de/dead-mine-2012/ http://sciencefictionlexikon.de/dead-mine-2012/#respond Mon, 12 Aug 2013 03:54:22 +0000 http://sciencefictionlexikon.de/?p=730 dead_mine_1Der Sage nach haben japanische Soldaten im zweiten Weltkrieg unermessliche Goldschätze im Dschungelt von Indonesien hinterlassen. Das wissen die meisten der Mitglieder einer zeitgenössischen Expedition dorthin nicht. Sie werden dennoch beschossen und müssen in das Ziel, eine ehemalige Mine fliehen – und den Eingang hinter sich sprengen. Auch gut, immerhin wollte man das Ding ja erkunden. Allerdings stellt sich heraus: Über 60 Jahre nach dem zweiten Weltkrieg befinden sich noch immer japanische Soldaten in der Mine, unsterblich gemacht durch Langlebigkeitsexperimente mit Gold. Leider haben sie nicht mitgekriegt, dass der Krieg längst aus ist …

dead_mine_2Einen Film wie diesen, zumal aus Indonesien, zieht man sich nur in höchster Not rein, vielleicht auch aus Neugierde. Und tatsächlich ist er nicht völlig schlecht. Die Darsteller können nichts für ihre Klischee-Figuren und agieren meist solide. Und wie es sich die mumi- und zombifizierten Japaner im Untergrund gemütlich gemacht haben, entbehrt nicht eines beeindruckend surrealen Charmes.

Bis man das erleben darf, muß man allerdings unerträgliche Dialoge zu dümmlichen Ereignissen ertragen – denn erst im letzten Drittel wird der Film interessant und auch ziemlich ungewöhnlich.

Fazit: Asiatisches Horror-Kuriosum mit solider Ausstattung und Maske, aber eher nur für Fans von Asia-Horror geeignet. Reine Sci-Fi-Liebhaber umfahren das lieber großräumig – es sei denn, sie lieben auch das Ungewöhnliche oder interessieren sich für das Thema Unsterblichkeit.

Zu haben auf DVD und Blu-ray.

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Immortal http://sciencefictionlexikon.de/immortal-2004/ http://sciencefictionlexikon.de/immortal-2004/#respond Mon, 29 Jul 2013 21:51:44 +0000 http://sciencefictionlexikon.de/?p=762 immortal_gameIn einer dystopischen Zukunft des Jahres 2095 hat der korrupte Politiker Allgood allerlei Probleme am Hals. Nicht nur die üblichen Aufständischen, sondern auch eine geheimnisvolle Pyramide, die mit anfangs unbekannten Absichten über der Stadt schwebt. Ihr entsteigt der Gott Horus, der aufgrund seines Fehlverhaltens seine Unsterblichkeit verspielte und nur noch 7 Tage zu leben hat. Diese Zeit will er nutzen, um eine Frau zu schwängern. Doch nicht jede Frau kann Unsterbliche zur Welt bringen, und auch nicht jeder Mann ist als Besamer geeignet: Die männlichen Körper, in die Horus testweise schlüpft, überleben dies meist nicht – was auch den Polizisten Froebe auf den Plan ruft, der sich seinerseits diversen Intrigen ausgesetzt sieht. Und so entwickelt ein rätselhaft eineinander verschränktes Geschehen rund um die merkwürdig blaue Außerirdische Jill Bioskop, die Horus‘ Kind gebähren soll…

Nachdem der aus Belgrad stammende, in Frankreich arbeitende Comic-Zeichner Enki Bilal mit wenig Geld beeindruckende Filme wie Bunker Palace Hotel und Tykho Moon realisiert hatte, sah man wohl gute Chancen, dass er mit 20+ Millionen Budget seine Visionen noch viel besser würde umsetzen können.

immortal_cityZum Teil ist das auch gelungen. „Immortal“ (2004) ist – neben „Sky Captain“ und „Casshern“ – einer der ersten Filme, die Computergrafik und echte Darsteller für die komplette Laufzeit des Films zusammenbrachte. Das Ergebnis ist stellenweise schwer beeindruckend. Vor allem, weil man diesmal nicht Dinge sieht, die von den Zeichnungen Bilals (und oft auch von denen des auch Jean „Moebius“ Giraud) nicht nur einfach, sagen wir, „inspiriert“ wurden (etwa „Blade Runner“, „Stargate“ oder „Das fünfte Element“ – Bilals Comicvorlage erschien 1981, also vorher), sondern die unter seiner Ägide umgesetzt wurden, also seiner Vision besonders dicht folgen sollten.

Zum Teil ist das aber auch ganz großer Mist. Es funktioniert immer dann nicht, wenn Hauptfiguren (wie Allgood oder seine vollklischeesierte Killer-Amazone) komplett computeranimiert sind und daher leblos und schlecht wirken. Am Stand der Technik allein kann das nicht liegen, ich finde zum Beispiel auch die Bewegungen der Flugwägen sehr unnatürlich und überhaupt die ganze Stadt manchmal sensationell, manchmal sehr unbefriedigend dargestellt.

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Jill Bioskop

Hinzu kommt, dass Bilal seine eigenen Comic-Bücher (hier: „Die Geschäfte der Unsterblichen“ und folgende) derart entstellt, dass viele Dinge, die seine grafischen Novellen ausmachen, dabei verloren gehen. Und doch wäre es klug, die Comics zu kennen, um einige Hintergründe zu haben, die im Film sonst klar fehlen. Dieses Opfer könnte man verstehen, wenn am Ende eine klare Narration herausgekommen wäre. Aber Bilal kann (erneut) der Versuchung nicht widerstehen, eine schwer verdauliche Mischung aus Kunst und Kommerz, aus Symbolen und Schießereien zu basteln, vielleicht aufgrund seiner Mission, das europäische Kino im Alleingang neu zu erfinden. Doch was im Comic funktioniert – etwa die Monopoly spielenden Götter -, weil Comic-Leser solche Konstrukte gewohnt sind, funktioniert im Film irgendwie nicht, alles wirkt wie unfertig vom Reißbrett gezerrt.

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Der Gott Horus und sein Körper Nikopol

Ob Immortal gefällt oder nicht, kommt darauf an, ob man sich auf den Film, seine Ästhetik, seine Erzählweise einlassen kann. Auf eine visuelle Gestaltung, die teils zweifellos atemberaubend ist, teils aber eben auch grottig. Auf eine Story, die teils Hollywoodreif, teils unglaublich schlecht ist – mit Dialogen von stellenweise schwer nachvollziehbarer Dümmlichkeit. In einem Drehbuch, dessen fast durchweg schlecht motivierte Figuren einen nerven: Allein Horus (CGI) zieht in der Story sein Ding durch, doch was will zum Beispiel Jill? Obwohl sie klar die Hauptrolle hat (auch die Kamera ist (völlig zu recht) in sie verliebt), interessiert sich der Erzähler nicht für ihre Ziele. Und Nikopol (Thomas Kretschmann), der durch Zufall in das Geschehen gerät, besitzt einen Hintergrund als Widerstandskämpfer, der sich durch die gesammte Stimmung des Films zieht – doch für seine Funktion im Film spielt diese Vergangenheit keinerlei Rolle (die eigentliche Geschichte aus den Comics war sichtlich zu komplex). Gar nicht reden von zahlreichen Mysterien, die auch beim wiederholten Anschauen nicht einleuchten wollen, auch wenn sie irgendwie schön rätselhaft anzuschauen obendrein – etwa der nebulöse Vermummte in der Verbotenen Zone und sein bizarrer Aufenthaltsort.

immortal_jill_shadowBilal hat einfach auf zu viele seiner Standardpferde gesetzt. Die geheimnisvolle Schöne (in jedem seiner Filme gibt es eine). Der schurkische Diktator (dito), die Intrigen in dessen Reihen. Die geheimnisvollen Dritten mit ihrer jeweils eigenen Agenda. Die Farbe blau. Bizarre Architekturen und Kostüme in musikalisch intensiv untermalten Stimmungen (u.a. Sigur Rós). Alles mal ein bisschen seltsam sein lassen. Und Baudelaire lesen – das kann nie schaden, es soll ja auch filmisches Gedicht werden. Doch aus all diesen Zutaten ergibt sich bei Bilal in diesem Fall einfach keine gute Geschichte. „Immortal“ ist, und ich sage das als Fan, definitiv style over substance… man könnte auch sagen, das Drehbuch ist richtiger Mist.

Aber: Besser an hohen Zielen scheitern als nichts zu versuchen! Bilal betrachtet das ganze übrigens als Film über eine Dreier-Liebesbeziehung. Stimmt auch, macht es aber nicht besser. Die Aussage legt nahe, dass Horus und der Vermummte zwei Ausprägungen derselben Entität sind – etwas, was in den Comics nicht der Fall ist. – Enki Bilal hat möglicherweise sogar absichtlich darauf verzichtet, die Computergrafiken noch realer aussehen zu lassen (bei einigen Schauspielern wurde zum Beispiel der reale Körper übernommen, nur das Gesicht ersetzt) – doch warum auch immer er es tat, das Ergebnis ist irgendwie zeimlich unbefriedigend. Aber nicht uninteressant.

Fazit: Missratene Mischung aus Viel-zu-viel-CGI und mystischem SF-Action-Kunstfilm. Nur für Enthusiasten empfehlenswert, oder für all jene, die sich an Jill (Linda Hardy) in großartigen Kostümen und Masken ergötzen wollen (was mir wiederholtes Anschauen eindeutig wert war). – CGI-Hasser sollten einen weiten Bogen drum machen. Und wer beim Inhalt aufhorcht, fährt mit den Comics besser.

  • Finanziell dürfte der Film ein einziges Fiasko gewesen sein. Aber wer weiss, vielleicht hat es die DVD noch rausgerissen.
  • Auf Blu-ray gibt es ein 3er-Pack mit Immortal, Eden Log, Vidocq – alle drei misslungen, aber alle drei auch interessant.

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Kontroll http://sciencefictionlexikon.de/kontroll-2003/ http://sciencefictionlexikon.de/kontroll-2003/#respond Thu, 31 Jan 2013 21:59:25 +0000 http://sciencefictionlexikon.de/?p=672 Kontroll (2003)Manchmal lohnt es sich, sich auf Experimente einzulassen, etwa diesen wunderlichen Thriller aus Ungarn. Er erzählt die Geschichte einer Gruppe von Fahrkartenkontrolleuren in der Metró von Budapest, und er tut es wild: Die Fahrgäste sind respektlos und merkwürdig, wie überhaupt alles in diesem Film seltsam ist, Kontrollen arten schon mal zu Schlägereien aus, und der Kontrolleur Bulcsú lebt praktisch Tag und Nacht in der Metró, bis er sich in die geheimnisvolle Szofi verliebt, die zwar keine Fahrkarte hat, aber dafür immer ein Bärenkostüm trägt.

Kontroll (2003)„Kontroll“ spielt komplett im Untergrund, und natürlich gibt es auch einige Schurken: Zum einen ist da Bootsie, ein junger Profi-Schwarzfahrer, der sich mit den Kontrolleuren ein eher witziges und akrobatisches Katz- und Maus-Spiel liefert. Und da ist da noch ein grausamer Serienmörder, die Nacht für Nacht Menschen vor die U-Bahn schubst und für die Überwachungskameras unsichtbar zu sein scheint. Natürlich bleibt aller Ärger an der bürokratischen Verwaltung hängen, die den Schwarzen Peter wiederum den Kontrolleuren zuschieben…

Fazit: Schräg, dreckig, merkwürdig: Eine sehenswerte Überrschung für alle Fans skurriller Low-Budget-Filme Von solchen Filmen dürfte es ruhig mehr geben.

  • Auf Amazon als DVD.

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V/H/S http://sciencefictionlexikon.de/vhs/ http://sciencefictionlexikon.de/vhs/#respond Sun, 20 Jan 2013 05:55:06 +0000 http://sciencefictionlexikon.de/?p=660 v/h/s

Muß man sich jeden Mist reinziehen?

Eine Band von Rumtreiber und Schlägertypen, die sich ohnehin damit vergnügen, sich bei Überfällen zu filmen, kriegt den Auftrag, aus einem Haus einige mysteriöse VHS-Kassetten zu stehlen. Weil dort ein Zuschauer tot vor Videobildschirmen hockt, gucken sich die Jungs die Bänder an. Diese Hintergrundgeschichte bildet in „V/H/S“ die Rahmenhandlung für einige sehr seltsame, teilweise gar nicht mal schlechte, teils bodenlos zähe, stellenweise heftig schockierende Horror-Episoden, deren gemeinsamer Faktor nur die POV-Wackelkameraperspektive a la Blair Witch / REC / Cloverfield ist, teils auch (aber nicht konsequent) im 80er-Jahre-VHS-Look.

Richtig gut ist das nicht. Richtig schlecht war das aber auch nicht. Stellenweise langweilig auf Amateurfilmerniveau. Stellenweise wirklich ungewöhnlich, mit etlichen interessanten Ideen. Sehr finster.

Fazit: Fünf Horror-Mystery-Episoden im Found-Footage-Look für experimentierfreudige Hartgesottene. Aber Vorsicht: Teilweise etwas splattrig, und ich denke, V/H/S ist ein Film, den man entweder hasst oder liebt.

Auf Amazon als DVD (reicht) und BD.

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