Science Fiction Film Review » [Blu-rays] ... aus einer anderen Welt: SciFi-Filme, Space-Schrott & Blobs Thu, 11 Apr 2013 16:06:32 +0000 en-US hourly 1 http://wordpress.org/?v=3.5.1 Dredd /dredd-2012/ /dredd-2012/#comments Sat, 06 Apr 2013 19:32:15 +0000 Andreas /?p=690 Inmitten der radioaktiven Wüste der USA liegt Mega City One, ein 800-Millionen-Einwohner-Moloch. Chaos und Gewalt haben die Stadt zunehmend im Würgegriff, nur die Judges sorgen als Polizist und Richter in einem gerade noch für Recht und Ordnung, können aber nur 6 Prozent der täglich 17.000 Verbrechen überhaupt bearbeiten. Dredd (Karl Urban) ist einer von ihnen und hat heute die Aufgabe, den weiblichen Rekrut Anderson auf ihre Eignung für den Polizeidienst zu prüfen. Die hübsche Blondine ist nämlich eigentlich durchgefallen, aber weil sie dank radioaktiv verstrahlter Eltern zur Telepathin mutierte, möchte man ihr eine zweite Chance geben.

Dredd

Dredd

Kein Tag wie jeder andere also für Judge Dredd. Erst recht, als die Untersuchung von drei Toten sie auf die Spur der schrecklichen Ma-Ma führen, die sich mit Drogen und Gewalt von einer einfachen Nutte zur Herrin des Mega-Towers Peach Trees hochgearbeitet hat. Sie lässt das Gebäude abschotten und erklärt den beides Judges den offenen Krieg. Während alles, was Beine und Waffen hat, sich Dredd und Anderson in den Weg stellen, ballern und boxen sich die beiden bis ins 200ste Stockwerk hoch, um Ma-Ma das Handwerk zu legen.

“Dredd” (2012) ist anders als “ Judge Dredd ” (1995). Realistischer im Look, weniger verspielt, durchgehend auf das Notwendigste reduziert, extrem düster, gewalttätig, brutal und zynisch, blutig bis splattrig und dabei so humorarm wie die Wandfarbe im Zwischengeschoss einer Tiefgarage. Seine Schauwerte können sich indes sehen lassen: CGI um des CGIs willen gibt es hier nicht, dennoch fliegt reichlich in die Luft, und das Produktionsdesign schafft es stellenweise, die Stadt wirklich “real” wirken zu lassen, also nicht wie eine “glaubhafte Stadt der Zukunft”, sondern wie eine Stadt unserer Gegenwart, wie wir sie in einigen Jahren wirklich erleben könnten. Unbeholfen wirkt hier im Vergleich nur die müde “Baller-Action” in vielen allzu simplen Gängen.

Anderson

Anderson

Sieht man genauer hin, ist Dredd nur an der Oberfläche ein Actioner. Sehr präzise setzt der Film den anonymen, weil durchgehend maskierten, Vornamen- und geschichtslosen Dredd in seinem Kampfpanzer gegen die individuelle, weil vernarbte, tätowierte, leicht und salopp gekleidete und ausdrücklich mit einem kompletten Namen und einer Geschichte versehene Madeline ‘Ma-Ma’ Madrigal.

Anders als 1995 ist der Dredd von 2012 kein zynischer Faschist, sondern zeigt in mehrfacher Hinsicht Verantwortungsbewusstsein, während die trotz Badewanne stets schmutzige Sadistin Ma-Ma massiv über Leichen geht, einen Massenmord begeht und einen noch größeren Massenmord androht.

Auf einer symbolischen Ebene tritt hier also wirklich “das Gesetz” gegen “das Verbrechen” an – was aber zugleich durch den Umstand ad absurdum geführt wird, dass der Auslöser (drei Tote) den durch die Polizei herbeigeführten Bodycount (mehrere Hundert Tote) nicht rechtfertigt.

Zwirner und Ma-Ma

Ma-Mas Hacker

Das Urteil lautet trotzdem: Schuldig, und zwar der verpassten Chancen. So ist etwa die Droge “Slo-Mo” nur für visuelle Gimmicks gut. Die Action ist schlapp inszeniert. Alles fühlt sich so an, als wolle man eine politische Message vermitteln – aber was von Bedeutung ließe sich sagen zwischen all den detailreich und visuell opulent inszenierten Tötungsakten? Was für eine Vision vom Polizeistaat soll das sein, in dem Dredd einen Bettler (Plakataufschrift “Obdachloser Junkie entwürdigt sich für Geld”) der Vagabundiererei beschuldigt, in einem Gebäude mit 96% Arbeitslosigkeit, das sich zu 100% in der Hand der Superschurkin befindet? (Kurz: Wohin ist die unmissverständliche Satire der Comics verschwunden?)

Trotz zahlreicher Stellen, die nach tieferer Bedeutung klingen, und Dialogpassagen, die förmlich nach einem Directors Cut mit Erklärungen rufen, ist Dredd also ein politisch unentschlossener Film, in dem ein stoischer Held ab Minute 30 durch den Kugelhagel stampft, bis er im Hochhaus oben angekommen und der Film aus ist.

Ma-Ma

Ma-Ma

Auch bekommen Dredd und Azubine Anderson kaum Gelegenheit, mehr als angedeuteten Charakter zu entwickeln. Am Interessantesten ist noch die Figur der Gang-Chefin Ma-Ma, edel besetzt mit Lena Headey, der guten Königin Gorgo aus ’300′ und bösen Cersei Lannister aus ‘Game of Thrones’. Ihr stehen nur blasse Nebenfiguren zur Seite, von denen allein der namenlose Hacker positiv auffällt, dessen interessante Geschichte seiner technischen künstlichen Augen (als Gegensatz zu Andersons ‘telepathischem Auge’) aber letztlich ebenfalls im Radau einiger übertrieben kunstvoller Einstellungen des Sterbens untergeht.

Fazit: “Dredd” gibt sich kompromisslos und will scheinbar weder Mainstream, noch Gorehounds oder gar Cineasten bedienen – und macht es am Ende doch allen ein bisschen recht. Das Ergebnis ist leider keine Satire wie die Comics, sondern eine Art reaktionäre “Kunst-Action”, die ob ihrer Trostlosigkeit nicht jeder mögen wird. Nur Fans finstrer Dystopien kommen klar auf ihre Kosten. Man wird aber das Gefühl nicht los, dass alle Beteiligten so deprimiert waren wie die Welt der Zukunft, in der sich das ganze abspielt – dann doch lieber den Trash-Spaß aus Judge Dredd . Und doch ist “Dredd” vielleicht einer dieser kleinen Filme, die man erst in zehn Jahren richtig zu schätzen weiß.

Zu haben auf DVD und Blu-ray und Blu-ray 3D .

(Bilder: Universum Film)

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Resident Evil 5: Retribution /resident-evil-5-retribution/ /resident-evil-5-retribution/#comments Fri, 05 Apr 2013 14:58:22 +0000 Andreas /?p=698 resident_evil_retribution Die genmanipulierte Kampf-Amazone Alice (Milla Jovovich) glaubt, das letzte Abenteuer überstanden zu haben. Denkste. Sie befindet sich in einer unterirdischen Forschungsstation der Umbrella Corporation, der schurkische Wesker steht plötzlich auf ihrer Seite, die Red Queen ist der neue Feind – und sie soll sich durch die Simulationen von Tokio, New York und Moskau aus der Station herauskämpfen, um … äh … ist eigentlich auch egal, denn in diesem Film ist letztlich alles egal, jede Figur kann ihr Klon sein, für oder gegen Alice arbeiten… Gewiss ist nur, dass es in Resident Evil 6 (2014) für alles eine Erklärung geben wird, hoffentlich…

resident_evil_retribution_rain Der fünfte Teil und kommerziell erfolgreichste Teil der Zombie-Reihe darf als ästhetischer Höhepunkt und inhaltlicher Tiefpunkt gelten. Ein Drehbuch existiert nicht, das Gebotene grenzt an ein abstraktes Action-Painting, ein loopendes Animated-GIF, in dem sich austauschbare Figuren mit Endlos-Magazinen beschießen, ohne verletzt zu werden.

Das ist vielleicht das beste, was man von diesem Trashfilm sagen kann: “Resident Evil 5: Retribution” ist eine Kunst-Installation, die perfekte Analogie zu einem gespielten Egoshooter. Aber ein Egoshooter ist eben ein interaktives Game, ein Film hat andere Gesetze. Vor allem der Gimmick mit den umgedrehten Klons quasi aller bisher in der Filmreihe aufgetretenen Figuren funktioniert hier einfach nicht, auch wenn das auf dem Papier eines dicken Buches wahrscheinlich reizvoll wäre: Weil man Oded Fehr und Michelle Rodriguez einfach nicht als Bösewichter sehen will, egal, wie das nun herbeierklärt wird – es macht den Film kaputt. Ist aber eh alles wurst: In der nächsten Fortsetzung leben sicher alle wieder und landen bestimmt am Anfang der Reihe, im Hive.

resident_evil_retribution_blu-ray_01_m Die Schauwerte gehen indes in Ordnung. Erste Sahne. Aber Action allein und ein sich steigerndes Abklappern aller bisherigen Zombies, Monster, Megazombies, Megamonster an hübschen Sets reicht selbst mit vier höchst attraktiven Frauen in höchst engen Klamotten nicht, um darüber hinwegzutäuschen, dass man den schönsten, aber halt auch größten Misthaufen des Jahrzehnts betrachtet.

resident_evil_retribution_jill Anderson hat’s absolut verbockt: Das solide B-Movie des ersten Resident Evil ging noch in Ordnung, die Fortsetzung war trotz Dumpf-Monster aushaltbar, Teil 3 darf als bester Film der Reihe gelten, IV ging noch als Ausrutscher durch, aber V ist echt dermaßen dümmlich, dass einem das Gehirn flüssig zu den Ohren rausläuft.

Hätte man diesen Film ironisch gestaltet, als Parodie vielleicht, dann und nur dann könnte man ihn vielleicht aushalten – aber nur nach 1. erfolgter Zombifizierung und 2. anschließendem Headshot.

Fazit: Null Story und reichliche geistlose Action vom Inhaltsleersten ergeben Null Spannung und Null Horror. Am besten zieht man sich Resident Evil: Retribution also mit Null Erwartungshaltung rein – dann kann man sich immerhin an der visuellen Umsetzung ergötzen. L’Action-Art pour l’art.

Zu haben auf DVD und Blu-ray , die ‘Premium Edition’ will mir preislich doch als ziemliche Abzocke erscheinen.

(Bilder: Constantin Film)

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Sunshine /sunshine-2007/ /sunshine-2007/#comments Sun, 24 Mar 2013 17:09:27 +0000 Andreas /?p=684 Die Erde ist mal wieder in Gefahr, diesmal ist es die Sonne, die nicht mehr so richtig will. Eine Crew soll eine Atombombe in unseren Zentralstern schmeissen und abhauen, danach soll sie wieder scheinen. Das hat eigentlich schon eine erste Mission versucht, die ging allerdings verschollen. “Sunshine” schildet das Abenteuer der Folgemission Icarus II von der alles abhängt, weil sie nun wirklich die allerletzten Kernbrennstoffe der gesamten Welt dabei hat. Scheitern sie, ist alles aus.

Sunshine_34027 Als ich 2007 im Kino saß, dachte ich wirklich, ich bin im falschen Film. Heute, noch mal auf Blu-ray genossen, bin ich etwas gnädiger gestimmt. Aber ich bleibe dabei: blöder Film.

Mal ganz ehrlich: Wenn Sie die wichtigste Mission der Menschheit ins All planen würden, würden Sie dazu eine Gruppe Halbstarker nehmen, angeführt von einem nicht durchsetzungfähigen Captain, psychologisch betreut von einem Hirn-Doc, der ohne jeden Zweifel selbst einen an der Klatsche hat? Eben. Dass Menschen nicht perfekt sind und man sicher auch im All mal Streit hat, ist eine Sache. Die Sammlung unfertiger, unfähiger und überwiegend (wenn nicht durchweg) unsympathischer Persönlichkeiten, die hier das letzte Aufgebot der Menschheit darstellen, ist eine ganz andere Sache.

Sunshine_34022 Okay, also, wir fliegen mit dem letzten Atomkrempel der Erde zur Sonne und erhalten auf dem Weg ein Signal vom ersten Schiff. Was machen wir? Ignorieren und weiterfliegen, es ist ja nur die wichtigste Mission der Geschichte? Oder per waghalsiges Manöver mal auf eine Tasse Tee andocken, auf die Gefahr hin, die Mission zu gefährden? Im Film natürlich letzteres, und dabei geht natürlich ebenfalls alles schief, was schiefgehen kann.

Diese unglaubliche Dummheit sei dem Wunsch nach mehr Dramatik geschuldet. Aber sie ist doch auch eine Drehbuchschluderei, denn es hätte ja auch zwingende Gründe für ein Andocken geben können, statt es zu einer rein willkürlichen Entscheidung zu machen, die noch dazu der Captain nicht treffen will und sie dem Nerd überlässt.

Sunshine_34028 Gelobt wurde an Sunshine die ‘wissenschaftliche Genauigkeit’, aha. Nun, ich bin der letzte, der einen Science-Fiction-Film danach beurteilt, ob er wissenschaftlich genau ist, denn Film ist Erzählung, Erzählung ist Drama, und die Regeln des Drama sind keine wissenschaftlichen, daher kann, was spannend ist, nur sehr schwer wissenschaftlich korrekt sein und umgekehrt. Außerdem ist Sci-Fi für mich vor allem “Abenteuer”.

Schön, wenn es einem Stoff dennoch gelingt, als Drama realistisch zu bleiben. “Sunshine” scheitert hier zigfach. Das beginnt bei der Prämisse des Films, die einfach grober Unfug ist, über Druckluftkammern mit cooler zuschaltbarer Gravitation, den Schwierigkeiten, all dieses Gewicht ins All zu heben, bis hin zu den Problemen mit den supergekühlten Computer, in dessen Kühlsystem man rumkrabbeln und (den dort notwenigen) Schraubenschlüssel verlieren kann, der Notwendigkeit manueller Berechnungen durch eine Einzelperson ohne Prüfung durch Kollegen oder dem einfachen Umstand, dass man zwar offenbar einen riesigen Goldschild braucht, um die tödliche Sonne abzuschirmen, aber mitten in diesen Schild mal eben ein Fenster eingebaut hat, das den Energiezufluss der Sonne ganz ohne Goldschild einfach über eine regelbare Sonnenbrille steuert (die noch dazu sehr einfach ausgeschalten werden kann).

Sunshine_34024 Man könnte nun argumentieren, dass der ganze Film eben auf höchstmögliches Drama gebürstet wurde, und dabei eben der Realismus sowohl bei der Figurenzeichnung als auch bei der Technik auf der Strecke blieb. Ja. Genau das ist hier passiert. Hitchcock spricht im Interview mit Truffaut “unsere Freunde, die Wahrscheinlichkeitkrämer” und “unsere Freunde, die Logiker”, und meint damit, dass es egal ist, ob ein Film der Realität folgt – hauptsache, es ist spannend. Und ich stimme dem zu. Doch seine Grenze findet das an Filmen wie “Prometheus” oder eben “Sunshine”, die einfach so unfassbar dumm sind, dass die Spannung auf der Strecke bleibt.

Wenn ich mich ständig frage, warum sich die Trottel schon wieder so blöd anstellen, kann ich nicht mehr begeistert sein vom Rest. Doch eben *weil* “Sunshine” so viel, viel besser hätte sein können, ist dieser ganze Unfug schwer verzeihlich. Das gilt erst recht angesichts der überwältigenden visuellen Perfektion, die in der ganzen Kiste steckt. Optisch ist “Sunshine” ein Highlight, einer der best aussehendsten SF-Filme des letzten Jahrzehnts, noch dazu gespickt mit liebevollen Hommagen an Vorbilder wie “Starfire”, “2001″, “Solaris”, “Silent Running (Lautlos im Weltall)” und sogar “ Dark Star ” (Finsterer Stern). Umso schlimmer, zu sehen, wie der Film nach der Hälfte der Spielzeit erst zu einem Monsterfilm kippt, um sich danach am Thema der religiösen Erfahrung zu vergreifen, und zu merken, wie schlau das letzlich alles sein will, ohne wirklich schlau zu sein.

Am Ende übrigens, wenn das Monster schon hinüber ist und sich nur noch der Physiker dem Sonnenfeuer stellt, wird der Film dann doch noch für einige Minuten gut, weil zumindest poetisch.

Fazit: Visuell höchst beeindruckende Religionsfabel, die sich mit Nebenschauplätzen wie Testosteron-Prügeleien und Monster-B-Movies selbst kaputtgemacht hat.

Auf Amazon als DVD und Blu-ray .

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Scavengers / Space Soldiers /scavengers-space-soldiers-2013/ /scavengers-space-soldiers-2013/#comments Sun, 24 Mar 2013 15:12:37 +0000 Andreas /?p=681 Dem unrasierten Weltraumschrottsammler Captain Wake und seiner gutaussehenden, hell- und dunkelbraun gekleideten, überwiegend blond-braunhaarigen Crew fällt beim Plündern ein seltsames Artefakt in die Hände, das unendliche Macht verspricht. Leider will das auch der bösartige, psychopathische, etc. Captain Jekel, der mit seiner ebenfalls gutausehenden, aber schwarz gekleideten und auch schwarzhaarigen Crew schon lange dem Artefakt auf der Spur ist und sprichwörtlich über Leichen geht.

Scavengers - Space Soldiers (2013)

Weltraum-Artefakt? Lass uns das mal googeln…

Scavengers (2013), hierzulande unter dem beknackten und völlig falschen Verleihtitel “ Space Soldiers ” erschienen (null Soldiers im ganzen Film, jeder ist wie im Originaltitel versprochen ein Plünderer), ist einer dieser höchst billigen Sci-Fi-Streifen, die wahrscheinlich nur deswegen überhaupt existieren, weil man die Weltraumszenen heute prima auch zuhause mit der Digitalbüchse machen kann. Ich machs kurz:

Gut:

  • überwiegend passable Story
  • mit teils interessanten Figuren
  • und teils passablen production design
  • sowie einigen interessanten Ideen
  • (plus eine halbentblösste, weibliche Brust in der obligatorischen Dusch-Szene)

Schlecht:

  • teils grottige Figuren (mit Comic-Namen wie “Breathtaker”, “Overkill” und “Mercenary Girl” (!))
  • dargestellt durch teils grottige Darsteller (vor allem massives Overacting des Schurken)
  • mit teils grottigen Dialogen
  • zwischen teils grottigen CGI-Schauwerten (in Prä-Babylon-5-Qualität)
  • in einer nie zu Ende gedachten Story
  • voller Rohrkrepierer nie wirklich gut umgesetzter Ideen
Scavengers - Space Soldiers (2013)

Schurkin (erkennbar an der schwarzen Lederkluft)

Ein echter Stinker also?
Ja und nein.
Ja: Weil so richtig stimmen tut hier nichts.
Nein: Denn ich habe schon viel schlimmere Stinker gesehen, täglich auf Syfy.

Ganz harte Fans können sich Scavengers – Space Soldiers schon reinziehen. Ich hatte das Gefühl, dass man aus einigen Elementen der Geschichte wirklich etwas hätte machen können, und einige Szenen gehen, für sich genommen, durchaus in Ordnung. Nur das Ganze stimmt halt hinten und vorne nicht, und die CGIs sind zwar texturell okay, doch ihre Animation ist einfach erbärmlich. Nur das Produktionsdesign ist angesichts des Budgets erstaunlich – ein Blick in die IMDB zeigt denn auch, dass Regisseur Travis Zariwny eigentlich damit sein Geld verdient. Man möchte wirklich nicht wissen, wie wenig Geld ihm hier zur Verfügung stand…

WARNUNG: “Sci-Fi-Horror im Stile von Event Horizon” verspricht ein Sticker auf der Packung. Die Armen Leute bei Splendid Film können natürlich nicht anders als so zu tun, als sei das hier ganz grosses Kino. Doch leider ist in Space Soldiers evensowenig Horror oder Event Horizon drin wie in einem Marzipan-Osterei, und auch die Ab-18-Freigabe ist reine Verkaufsmasche.

Fazit: Scavengers / Space Soldiers ist eine ziemlich üble Weltraumabenteuer-Gurke, die sich wirklich nur ansehen sollte, wer ein verdammt großes Herz hat für Low-Budget-Trash.

Zu haben auf Blu-ray und DVD . Ist aber eher was für die Leihvideothek.

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Chernobyl Diaries /chernobyl-diaries/ /chernobyl-diaries/#comments Sat, 02 Feb 2013 13:45:54 +0000 Andreas /?p=676 Am 26. April 1986 schmorte (wirklich) im Block 4 des Kernkraftwerks Tschernobyl ein bisschen die Sicherung durch. Kernkraft ist ja so sicher… Die Umgebung wurde evakuiert und wird bis heute gemieden. Aber es ist keineswegs unmöglich, sie zu betreten. Und so nehmen ein paar Jugendliche aus verschiedenen Ländern das Angebot einer russischen Extremtourismus-Agentur an, die Geisterstadt Prypjat zu besuchen – das gibt es wirklich . Schon auf dem Weg geht einiges schief: Der Reiseleiter, einer uriger Russe namens Uri (glaubwürdig mürrisch und liebeswert: Dimitri Diatchenko ), hat eine Knarre im Gepäck und einen schrottreifen Minibus unterm Hintern und schafft es nicht, wie sonst, sich und seine Touris über die offiziellen Wege in das Sperrgebiet zu tricksen.

Uri muss ins Sperrgebiet also einen inoffiziellen Weg nehmen, und als Zuschauer ahnt man schon, dass die Reisegruppe besser die Gelegenheit ergriffen hätte, sich auf einen Teller Borschtsch in die nächste Kneipe zu verdrücken. Chernobyl Diaries Denn kaum haben die sieben sich ein bisschen umgesehen und wollen wieder nach Hause fahren, müssen sie feststellen, dass irgendwer den Motor ihres Busses sabotiert hat. Weil schon die Nacht anbricht, rät Uri vom Fußmarsch ab. Doch die Übernachtung im Bus entpuppt sich bald als ebenso gefährliche Lösung, denn „da draußen“ sind nicht nur allerlei Geräusche, sondern irgendwelche handfest-fiesen Mutanten…

Chernobyl Diaries (Bild: Warner)

Mach mal Urlaub – in Prypjat: Chernobyl Diaries (Bild: Warner)

„Chernobyl Diaries“ dreht langsam, aber stimmungsvoll die Spannungsschraube hoch und setzt immer wieder kleine Schockmomente, ohne dass wirklich etwas Schlimmes passieren würde. Auch die Bildsprache zeigt, dass die Macher wussten, was sie tun – wie der Film geradezu sonnig beginnt, dann sehr herbstlich wird und im grau endet, das ist schon sorgsam gemacht. Fast eine Stunde lang kann er seine Spannung aufrecht halten, obwohl man ihm stets ansieht, dass er mit minimalen Mitteln gedreht wurde. Als aber klar wird, dass nun „die Kreaturen“, was immer sie sind, einen nach dem anderen holen werden, verliert das Ganze viel von seinen Reiz und wird erst ganz am Ende durch einen Twist wieder spannend. Vielleicht hätte „Chernobyl Diaries“ gut daran getan, auf die Hügel-der-blutigen-Augen-Monster ganz zu verzichten; auch das Found-Footage-Konzept ist halbherzig umgesetzt.

Auch wenn er Defizite hat, finde ich persönlich „Chernobyl Diaries“ sympathisch. Ob man den Film mag und spannend findet, hängt mehr denn je vom Geschmack ab: Wer Action und SPlatter erwartet, kommt hier nämlich nicht auf die Kosten und sollte dem Streifen besser fern bleiben. Auf IMDB urteilt man mit 5.0 derzeit meines Erachtens übertrieben hart, wahrscheinlich wegen der durch zu viel Dunkelheit kaschierten, mageren production values und wegen des staksigen Drehbuchs, das sich so manche Alle-machen-das-Falsche-Dummheit erlaubt. Wer hingegen Atmosphäre bevorzugt und dem kleinen Indie-Streifen seine begrenzten Möglichkeiten verzeihen kann, den erwartet ein Horror-Filmchen, das durch seine reizvolle Location (sieht wirklich aus wie echt) Abwechslung ins Spiel bringt.

Fazit: Ruhiger, action-armer Independent-Gruselstreifen für Fans von atmosphärischem Grusel, der sein Publikum eher spalten wird. Ich mochte ihn.

  • Auf Amazon als DVD (reicht) und Blu-ray .

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Dawn of the Dead (2004) /dawn-of-the-dead-2004/ /dawn-of-the-dead-2004/#comments Mon, 28 Jan 2013 21:28:32 +0000 Andreas /?p=668 “Hell is overflowing. And Satan is sending his dead to us. Why? Because you have sex out of wedlock. You kill unborn children. You have man-on-man relations. Same-sex marriage. How do you think your god will judge you? Well, friends, now we know. When there is no more room in hell, the dead will walk the earth.” -TV-Prediger in ‘Dawn of the Dead

Dawn of the dead (2004) Zombiefilme gehen eigentlich nicht als Science-Fiction durch, es sei denn, sie begründen das Zombietum durch wissenschaftliche Experimente, egal wie knapp und nebenbei. Die Zombie-Reihe von George A. Romero verzichtet ursprünglich ausdrücklich auf jede Erklärung der Seuche, und auch “Dawn of the Dead” (2004), Zack Snyders Remake des gleichnamigen Romero-Films, hält sich nicht mit wissenschaftlichen Erklärungen auf: Die Seuche dringt nach wenigen Minuten in den Film und das Leben der Krankenschwester Ana ein, kurz darauf kann die Handvoll der Überlebenden bereits die ganze Welt abhaken. Es ist also eher ein Endzeitfilm, auch wenn die Plage als Infektion dargestellt wird, anders als bei Romero, wo sie stets einen metaphysischen Touch behält.

Dawn of the dead (2004) Die Überlebenden fliehen wie im Original “Dawn of the Dead” von 1978 zunächst in einen Supermarkt. Bei Romero läßt sich dieser noch sehr eindeutig als Gesellschaftskritik lesen: Alles, was den Überlebenden bleibt, ist die bunte Welt ihrer Kaufhäuser, und auch die Zombies scheinen nur deswegen zur Mall zu strömen, weil dies der Ort ist, an dem sie glücklich waren. Beim damals noch unbekannten Zack Snyder, der erst später mit “300″, “Watchmen” und “Sucker Punch” beeindruckte, tritt diese Gesellschaftskritik in den Hintergrund.

Sein Supermarkt, deutlich auch mit den Security-Wärtern darin, ist eher ein Mikrokosmos der Gesellschaft. Und nicht jeder will in der Chrossroads Mall vor der Glotze versauern, wie wir Lebenden: Einige wollen mehr im Leben, zur Yacht fliehen und damit zu einer angeblichen, paradiesischen Insel schippern, die noch nicht infiziert ist …

Dawn of the dead (2004) Als Ersatz für die politische Message des Originals liefert der “Dawn of the Dead” von 2004 in einigen Strecken echten Horror – und damit ist nicht der durchaus hohe Blut-und-Beuschel-Anteil dieses Streifens gemeint.

Der stets visuell arbeitende Snyder hat sich sichtlich von ‘ 28 days ‘ beeinflussen lassen – ohne allerdings wirklich zu verstehen, warum die Zombies in Danny Boyles Film vom Filmschnitt förmlich zerhackt und aus der filmischen Sichtbarkeit geradezu entfernt werden (ein Gimmick, den Boyle dann in ‘Sunshine’ – mit weniger Erfolg – wiederholte). Wie man ganz allgemein sagen darf, dass “Dawn of the Dead” im direkten Vergleich der deutlich dümmere Film ist, was sich in einigen Stereotypen (einfühlsame Krankenschwester, egoistischer Yuppie, Redneck-Kaufhausbulle…) und Drehbuchlöchern niederschlägt. Im Vergleich zum Zombie-Einerlei dieser und der folgenden Jahre ist Snyders Beitrag aber immer noch ein Highlight, das rockt.

Fazit: Das Remake von “Dawn of the Dead” ist gut gemacht, ordentlich besetzt, ziemlich spannend und stellenweise verdammt finster. Nichts für schwache Nerven und auch nichts für Puristen, die nur das Original anbeten.

  • Zu haben bei Amazon auf Blu-ray und DVD .

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Total Recall – das Remake von 2012 /total-recall-2012/ /total-recall-2012/#comments Sun, 20 Jan 2013 13:31:43 +0000 Andreas /?p=662 total_recall_2012a Die Tage in der muffigen Montagehalle der Fabrik für Roboter-Polizisten ziehen sich ganz schön hin. Da könnte der Arbeiter Douglas Quaid (Colin Farrell) wohl mal Urlaub brauchen. Doch leider ist die Welt im Eimer: Im neuen Mega-Großbritannien regiert ein Polizeistaat, und am anderen Ende der Welt liegen die Kolonien in Australien. Sonst gibt es nichts. Verbunden sind die beiden Orte durch den “Fall”, ein Aufzug, der quer durch die Erde führt.

Douglas Quaid nimmt das Angebot der Firma “Rekall” an und läßt sich billige Erinnerungen an einen Urlaub implantieren. Quaid spart nicht und bucht das volle Programm, samt Feature, in der gekauften Erinnerung als Superagent eine Verschwörung aufzudecken … wums!, stürmen Polizisten das Erinnerungslabor und verfolgen Quaid als abtrünnigen Agenten. total_recall_2012 Wo flieht er hin? Nach Hause, wo seine (unglaubwürdig gut aussehende) Gemahlin (Kate Beckinsale) nicht etwa mit dem Essen auf ihn wartet, sondern mit Handkanten und Automatikwaffen. Quaid muß wieder fliehen und herausbekommen, was hinter all dem steckt.

Wer sich total erinnern kann: 1990 sahen wir das schon mal. Paul “Robocop” Verhoeven verfilmte die P.-K.-Dick-Story ( We Can Remember It for You Wholesale / Erinnerungen en gros ) im Jahr 1990 mit Arnold Schwarzenegger als Quaid. Und Verhoeven, kein Mann der leisen Töne, tat das richtige: Er legte den ganzen Schmarrn als hämmernde Satire an und produzierte einen völlig übertrieben inszenierten Actioner, der an Zynismus und Body Count seinerzeit seinesgleichen suchte (und allenthalben für dümmlich gehalten wurde – die hätten mal das Remake sehen sollen …). Das Original kann man sich übrigens heute noch gut ansehen, auch wenn es ein bisschen nach Plastik riecht.

total_recall_2012c Das Remake “Total Recall” (2012) will sichtlich einiges anders machen, ernster und vor allem actionreicher sein. Das philosophische Grundthema – Ist Quaid wirklich ein Agent oder ist alles nur die implantierte Erinnerung? – interessiert den Film dabei allerdings nicht mehr im Geringsten. Auch streicht er den Mars und die Außerirdische-Artefakte-Schnörkel, vielleicht nicht die dümmste Idee, ersetzt ihn aber durch einen Aufzug quer durch die Erde, vielleicht nicht die schlauste Idee – zumal “ the fall ” letzlich keine Rolle spielt, ausser in einer vorhersagbaren Schwerkraftumkehrungsszene hübsch auszusehen.

Ist das Remake also “schlecht”? Nicht wirklich. Es ist halt glatter & platter. Und man hätte es besser nicht als “Remake” vermarktet, denn einige Szenen, etwa die dreibrüstige Prostituierte, werden abgespult wie ein Pflichtprogramm. Und überhaupt ist der “Rekall”-Effekt im Kontext des Remakes gar kein sinnvoller Plot-Bestandteil mehr; ließe man es weg, es würde sich kaum etwas ändern. Das gilt aber auch für den Aufzug durch die Erdmitte oder die merkwürdig fehlplatzierten Robot-Polizisten.

total_recall_2012b Letzlich geht es also um nichts, ausser um die Optik. Als SF-Spektakel ist “Blade Runner” immerhin visuell absolut erstklassig umgesetzt und bietet Schauwerte satt. Da fehlt es an nichts.

Außer vielleicht, nun ja, an Originalität: denn er stiehlt seinen Look bei Vorbildern wie Blade Runner , Das fünfte Element , I, Robot , Minority Report. Aber dafür darf man Jessica Biel und Kate Beckinsale zugucken, wie sie in engen Lederklamotten durchs Bild hetzen und rumballern, was ja auch ein Trost ist, bzw. sein könnte, wäre Kate nicht gerade die Frau des Regisseurs und hätte daher mehr Screentime abgekriegt als vielleicht nötig. Freude hatte der Regisseur sichtlich auch daran, den ganzen Film “räumlich” zu gestalten: Ich habe selten einen Film gesehen, der sich (ohne 3D) derart ausgiebig dem Raum widmet wie dieser.

Man muß es wirklich sagen: Beim Anschauen ist dieser Film völlig okay. Aber je mehr man drüber nachdenkt, desto schlechter kommt er einem vor. Remake-Effekt.? Lieber schnell vergessen…

Fazit: Das temporeiche SF-Spektakel hat zwar weder Ecken und Kanten noch Tiefgang oder Verstand, aber anschauen kann man ihn sich trotzdem. Besser als erwartet, schlechter als er hätte sein können. ~2022 durchaus ein Kandidat für ein weiteres, klügeres Remake!

  • Auf Amazon als Blu-ray (empfohlen) und DVD .
  • Die lesenswerte Story von Dick finden Sie in den Anthologien We Can Remember It for You Wholesale (Englisch) bzw Erinnerungen en gros (Deutsch), Sie können sich auch, Philip K. Dick nie ein Fehlkauf, fünf Bände mit über 100 Stories zulegen: Sämtliche 118 SF-Geschichten

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