***** (Must-see!) – Science Fiction Filme http://sciencefictionlexikon.de Fantasy-Filme, Horrorfilme, Endzeitfilme etc… Di, 09 Aug 2016 13:33:41 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=4.7 http://sciencefictionlexikon.de/wp-content/uploads/2016/06/cropped-science-fiction-filme-lexikon-32x32.jpg ***** (Must-see!) – Science Fiction Filme http://sciencefictionlexikon.de 32 32 40101742 Under the Skin http://sciencefictionlexikon.de/under-the-skin-2013/ http://sciencefictionlexikon.de/under-the-skin-2013/#respond Sun, 10 Jul 2016 20:11:03 +0000 http://sciencefictionlexikon.de/?p=1848 Under the Skin – Tödliche Verführung bietet schnellen Sex mit Scarlett Johansson! Wer würde da Nein sagen? Doch die Männer, die Ja sagen, tappen damit reihenweise in die tödliche Falle eines geheimnisvollen Aliens…

Eine geheimnisvolle Frau (Scarlett Johansson) fährt einsam durch Schottland.

Sie ist allein, schein seelenlos zu sein. Nur wenn sie Männer anspricht, ist ihr Gesicht nett und freundlich. Und sie spricht viele Männer an. Stellt viele Fragen: Lebst du allein? Wohnst du in der Nähe? Hast du Familie? Vermisst dich jemand?

Sie pickt sich nur jene heraus, die ohne Verbindung zur restlichen Welt sind und die wohl niemand vermissen würde. Denen suggeriert sie, dass sie für leichten Sex zu haben wäre. Doch wenn es dann ans Eingemachte geht, erleben die Männer eher Unangenehmes, denn Scarlett ist ein Alien …

Warum man Under the Skin nicht sehen muß

Species ohne Spannung. Ein Film zäh wie Schuhsole. Erotik durch eine nackte Scarlett Johansson? Neee, wirklich nicht. Kaum etwas passiert. Keine Raumschiffe, keine Laserstrahlen, keine Special Effects, keine Monster mit Reisszähnen, keine Action. Und alles zieht sich eeeewig, jede Szene ist überlang. Die Story über das männermordene Alien ist am Ende fast dünn, geradezu lächerlich. Außerdem ist Under the Skin absolut sexistisch: Wieder einmal ist das weibliche Begehren nur insofern (scheinbarer) Gegenstand einer Geschichte, als es als rein pathologisches Phänomen zutage tritt. Und wer den letzten Satz nicht versteht, sollte den Film wirklich meiden!

Warum man Under the Skin sehen muss

Fans minimalistischer Arthouse-Phantastik kriegen in Under the Skin die volle Ladung Symbolik der Dinge „unter der Oberfläche“ satt, etwa die Pelze im Kaufhaus, die das Alien sich anzieht, die stechende Rose …

Under the Skin (Bild: Senator Film)

Under the Skin (Bild: Senator Film)

Erster Dialog nach über 10 Minuten, kaum mehr Gespräche als auf eine Doppelseite Buch passen. Nahezu Null Spezialeffekte – aber die, die es eben doch gibt, sind wirklich beeindruckend und waren so noch nie zu sehen – oder sie sind so simpel und einfach und einfach nur symbolisch (ähnlich wie in Solaris von Tarkowski), dass es mir persönlich die Tränen der Freude in die Augen trieb. Auch wegen der Musik lohnt dieser Film.

Eine Geschichte gibt es zwar nicht, aber dennoch viele beeindruckende, verstörende, bedrückende Szenen. Und keine Erklärungen, nie, für nichts, weder für die Herkunft des männermordenden Alien, die vielleicht nichts anderes ist als eine Farmerin im Reich des Fleischs, noch über die des geheimnisvollen Motorradfahrers, der ihre Spuren verwischt.

Ja! Mysteriöser war schon lange kein Film mehr.

Under the Skin – Fazit

Dieser Film spaltet gewiss sein Publikum: typische Science-Fiction-Fans werden Under the Skin wohl eher hassen und sollten ihn wirklich meiden, Freunde der ungewöhnlichen, experimentellen und durchaus auch artifiziellen Phantastik werden ihn lieben.

Zu haben als DVD und Blu-ray sowie Amazon Prime VoD.

Under The Skin Trailer

Der Trailer hat kaum etwas mit dem Film zu tun…:

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Edge of Tomorrow – Live.Die.Repeat http://sciencefictionlexikon.de/edge-tomorrow-live-die-repeat-2014/ http://sciencefictionlexikon.de/edge-tomorrow-live-die-repeat-2014/#respond Sun, 08 Feb 2015 14:40:06 +0000 http://sciencefictionlexikon.de/?p=1546 In Edge of Tomorrow kämpfen Militärs gegen Aliens. PR-Fritze Tom Cruise will sich drücken – und gerät in eine Zeitschleife, in der immerzu aufs Neue stirbt…

Edge of Tomorrow (2014)Och nööö, nicht schon wieder Tom Cruise… doch, und diesmal lohnt es sich: In Edge of Tomorrow – Live.Die.Repeat (2014) spielt Cruise einen schmierigen PR-Offizier aus den USA, der in Europa den britischen Truppen zugeteilt ist. Die Militärs kämpfen gegen die sogenannten „Mimics“, eine Alien-Zivilisation, die inzwischen den europäischen Kontinent erobert hat und nun über den Ärmelkanal möchte.

In Edge of Tomorrow ist PR-Fritze Tom Cruise mal kein Held – sondern ein feiger Drückeberger, der sich weigert, auch mal von der vorderen Front zu berichten (herrliche Szene!). Er wird daher als Deserteur eingestuft, zum einfachen Soldaten degradiert und einer abgewirtschafteten Kampftruppe zugewiesen (als Kanonenfutter). Wenige Stunden später landet er, gehüllt in ein Exo-Skelett, das er nicht mal bedienen kann, in der Normandie – und haucht schon nach Minuten sein Leben aus.

Er stirbt.
Und erwacht.
Live.Die.Repeat.

Von nun an startet er jeden Tag als Deserteur. Jeden Tag aufs Neue wird er seiner Kampftruppe zugewiesen. Täglich landet er in der Normandie. geht drauf. Und erwacht von neuem. Und natürlich fängt er irgendwann an, andere Entscheidungen auszuprobieren: Mal diesen Kameraden retten, mal jenen. Nichts hilft. Weil er aber mit jedem Live-Die-Repeat-Zyklus mehr über die Zukunft weiß, entwickelt sich der PR-Schmierlappen langsam zum Supersoldaten.

Doch auch das nützt nichts: Tom Cruise geht immer wieder drauf (allein das ist es wert…). Und niemand will ihm glauben, dass die Normandie-Offensive am Edge of Tomorrow eine ganz, ganz große Falle der Aliens ist … eh klar.

Edge Of Tomorrow: Tom Cruise fertig, aber in Hochform

Edge Of Tomorrow: Tom Cruise fertig, aber in Hochform

Edge of Tomorrow – Live.Die.Repeat

Mehr sei nicht erzählt. Denn das sollten Sie selbst gesehen haben. Edge of Tomorrow ist ein ganz hervorragender gemachter, actionreicher, dramatischer, teils sogar spaßiger, in Sachen Special-Effects wirklich atemberaubender Science-Fiction-Reißer, wie ihn Hollywood schon lange nicht mehr produziert hat.

Klar, die Prämisse ist eine dicke, häßliche Kröte: Eine Zeitschleife als Teil der Alien-Angriffskultur? Und nur Tom Cruise wird darin nicht älter? Nur er kann sich an alles erinnern? Weil […waaahnsinnig kompliziert…]. Und diese Kröte muss man in Edge of Tomorrow schlucken, sonst ergibt das Ganze gar keinen Sinn. Und dennoch: Das ist einer der besten SF-Knaller, die ich in den letzten Jahren gesehen habe.

Und Tom Cruise (nur wegen ihm hatte ich diesen Film im Kino geschwänzt, schon die Hoffnung in Hollywood-SF aufgegeben) kann man sogar aushalten. Weil er den größten Teil des Films einen Drückeberger spielt, der nur zufällig zum Helden wird. Kriegt er hin, es ist vielleicht sogar einer seiner besten Filme. Und das stets leicht verschwitzte Ass-Kicking-Babe (Emily Blunt) ist natürlich eine Augenweide … leider fehlt ihrer Figur aber eine eigene Geschichte.

Edge of Tomorrow: Kritik

Anschauen! Edge of Tomorrow ist ein technisch hochbrillantes Science-Fiction-Getöse, das einen von der ersten bis zur letzten Minute gut unterhält. Maximales Kawumm, ohne dabei allzu dümmlich zu sein. Muss man gesehen haben.

  • Auf DVD und Blu-ray zu haben, letztere ist hier empfehlenswert.
Edge Of Tomorrow – Life.Die.Repeat (2014)

Ein einziges Schlachtfeld: Edge Of Tomorrow (2014)

Edge of Tomorrow 2

Frühjahr 2016 angekündigt. Selber Regisseur, wieder Tom Cruise. Mal sehen.

Edge of Tomorrow – Trailer

Der Trailer stellt den Film imho etwas verfälschend dar und hielt mich davon ab, ihn anzusehen; der Film ist ausnahmsweise besser.

Sehenswert
Phantastisch
Spannend
Witzig
Kultig
Trashig
Monströs
Blutig
Nackig

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Lifeforce – Die tödliche Bedrohung http://sciencefictionlexikon.de/lifeforce-die-todliche-bedrohung-1985/ http://sciencefictionlexikon.de/lifeforce-die-todliche-bedrohung-1985/#comments Sun, 19 Oct 2014 17:19:17 +0000 http://sciencefictionlexikon.de/?p=1488 Lifeforce (1985)Raumfahrer der ESA stoßen im All bei einer Kometen-Mission auf ein fremdes Raumschiff. Natürlich gehen Colonel Tom Carlsen (Steve Railsback) und seine Männer an Bord – und finden darin drei scheinbar leblose, aber gut erhaltene und (verdächtig) attraktive Menschen. Eine davon eine sie mit ansehnlicher Oberweite (unvergessen: Mathilda May). Was würden Sie machen? Unsere ESA-nauten jedenfalls tun, was jeder tun würde, der noch nie einen Science-Fiction-Film gesehen hat: Die Aliens einfach mal einpacken und mit nach Hause bringen. Wird schon nichts passieren …

Lifeforce (1985)Leider stellt sich heraus, dass die drei Wesen mitnichten tot sind. Statt dessen sind diese Weltraum-Vampire nur ausgehungert – sie dürsten nach Lebensenergie, eben der titelgebenden Lifeforce. Schlimmer aber: Jeder, dem sie die Lebensenergie absaugen, wird danach selbst zu einer zombieartigen Lebensenergiefalle. Und so verwandelt sich der Schauplatz zunehmend in einer Energie-Zombie-Schlachtfeld … zu alledem nähert sich das fremde Schiff nun dem Orbit und fährt einen Riesenstaubsauger aus: natürlich, um all die frei werdende Lebensenergie der Menschheit abzusaugen. Kreisch!

Lifeforce (1985)Und während die Welt langsam in Schutt und Asche versinkt, versucht Colonel Carlsen die schöne Ober-Energieabsaugerin zu finden, denn die scheint sich in ihn verguckt zu haben (oder er in sie); mit etwas Petting-Gefummel kann er die nahende Lebenskraft-Apokalypse vielleicht noch aufhalten …

lifeforce_1985_hotteschnitte

Nur *ein* Grund, sich das anzusehen: Mathilda May.

…ach, die wunderbaren 80er, da wurde noch richtige Kabumm-Science-Fiction gemacht. Zum Beispiel „Lifeforce – Die tödliche Bedrohung“ (1985) von Tobe Hooper Ein Film, der ungeheuer bunt ist. Ständig brennt oder explodiert was und ein Lichteffekt jagt den anderen. Man darf ohne Übertreibung sagen, dass diese Film keine Längen hat – man ist förmlich gezwungen, ständig hinzuglotzen, und hat dabei dauernd das Gefühl: „zuviel zuviel zuviel“.

Lifeforce (1985)Immerhin hat das Geschehen – basierend auf dem Buch Vampire aus dem Weltraum (The Space Vampires) – weder Sinn noch Verstand. Tobe Hooper, neben Steward Gordon („Re-Animator“, „From Beyond“) fraglos eine Ikone des wilden Phantastik-Kinos, das keine Rücksicht auf den Mainstream nimmt, brennt eine Seltsamkeit nach der anderen ab und schert sich nicht um Logik, Timing oder Charakterzeichnung. Man kann die Seherfahrung nur als ganz schön weird bezeichnen und die Mischung aus Sex und Sci-Fi hat auch etwas leicht verschwitzes. Mittendrin namhafte Schauspieler, die an der Aufgabe scheitern, zu zeigen, was eben schwer zu zeigen ist – die unsichtbare Lebenenergie. Bezeichnend eine Szene, in der Steve Railsback dem späteren Enterprise-Captain Patrick Stewart eine Antwort entlocken muss: Gefühlt zieht sich das ewig und ist einfach nur lächerlich.

Lifeforce (1985)Und doch hat Lifeforce eine ansehnliche Fan-Schar, unter anderem auch mich. Liegt es an Mathilda May, der schönen Außerirdischen, die fast nie Kleidung trägt und ordentlich Holz vor der Hütte hat? Sicher auch (sie wirkt übrigens nie peinlich). Doch das wirklich schöne an Lifeforce ist, dass man ununterbrochen Rambazamba serviert bekommt und nie weiß, wie es weitergeht. Man spürt, dass die Macher epochales Science-Fiction-Spektakelkino schaffen wollten – und ihnen dafür viel Geld zur Verfügung stand.

Kommerziell war Lifeforce ein Flop. Denn leider ist es zweiffellos kein besonders guter Film. Dem B-Streifen kommt in der Mitte seine Koheränz abhanden und er fühlt sich wirr, misslungen und unangenehm fehlbesetzt an. Die oft beeindruckenden Effekte wirken heute zum Teil auch mal derb schlecht, auch wenn sie damals (ich war seinerzeit im Kino) in der ersten Liga spielten.

Lifeforce (1985)Spaß kann man mit dieser wunderbar gegen den Strich gebürsteten Knallschote trotzdem haben, und es kann sogar ein Lieblingsfilm werden. SF-Fans, die in den 80ern nicht dabei waren, sollten ihn sich unbedingt mal ansehen.

Fazit: Effektreiches und immer noch beeindruckendes SF-Spektakel der alten Schule, stellenweise brilliant, stellenweise aber auch unerträglich käsig.

  • Zu haben auf DVD.
  • Prinzipiell scheint eine Blu-ray in greifbare Nähe gerückt, jedenfalls gibts es eine Italo-Version mit englischer Tonspur auf Amazon als Import.

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Great Martian War http://sciencefictionlexikon.de/great-martian-war/ http://sciencefictionlexikon.de/great-martian-war/#comments Tue, 07 Oct 2014 08:09:14 +0000 http://sciencefictionlexikon.de/?p=1378 Erstaunlicher (und etwas makabrer) Mashup-Film, der Weltkriegsfilmarchivmaterial mit Invasoren vom Mars mischt … leider mit grauenhafter Musik: „Great Martian War“:

Great martian war from PLAZMA on Vimeo.

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Kamikaze 1989 http://sciencefictionlexikon.de/kamikaze-1989-krysmopompas-1982/ http://sciencefictionlexikon.de/kamikaze-1989-krysmopompas-1982/#respond Fri, 15 Nov 2013 13:15:04 +0000 http://sciencefictionlexikon.de/?p=934 kamikaze-1989_004In naher Zukunft: Deutschland ist die reichste Nation der Erde. Alle technischen Probleme wurden gelöst, es gibt weder Umweltverschmutzung noch andere Probleme. Zwar ist Alkohol verboten, doch Drogen sind erlaubt, zudem gibt es reichlich Fernsehshows zur Bedröhnung, unter anderem der monatliche Lachwettbewerb mit 99% Einschaltquote. Der wird vom größten, wenn nicht einzigen Konzern Deutschlands veranstaltet, der auch sonst alle Medien steuert.

kamikaze-1989_094Eines Tages erhält die Konzernspitze eine Bombendrohung. Polizeileutnant Jansen (Rainer Werner Fassbinder), 100% Aufklärungsquote, heimlicher Alkoholiker, unangenehmer Zeitgenosse, brutaler Zyniker, weder Mitläufer noch Widerständler, soll herausfinden, was dahinter steckt. Die (reichlich verworrenen) Spuren führen ihn in den 31. Stock des Konzernhochhauses, doch dieses hat nur 30 Stockwerke. Zunehmend sind Konzern- und Polizeichefs von seinen Ermittlungen genervt und wenden sich gegen ihn. Und dann ist da noch der geheimnisvolle Staatsfeind Krysmopompas

kamikaze-1989_033Diese schwer genießbare Perle aus deutschen Landen darf man sich nur zu Gemüte führen, wenn man sich wirklich aufrichtig für abseitige Filme und bizarre SF-Szenarien interessiert. „Kamikaze 1989“ (Deutschland, 1982) ist nämlich als Science-Fiction-Film eher mäßig, trotz reichlich Zukunfts-Firlefanz. Auch wer sich eine Art „Welt am Draht“ erhofft, wird enttäuscht: Auf dem Regiestuhl saß hier Wolf Gremm, nicht Fassbinder, und als Darsteller torkelt letzterer sichtlich dem Ende seiner multiplen Drogenabhängigkeit entgegen.

kamikaze-1989_090Doch das kann in seinem Fall immer noch ein ganz großes Vergnügen sein: Wie er als „Jansen“ im Leopardenfell-Anzug (samt mit Leopardenfell bezogenem Revolver und Leopardenfell-Armaturen im Auto) mit versoffenem Gesicht durch diese grelle, absurde Zukunftssatire stampft, das ist einfach grandios. Der Sage nach hat sich Fassbinder übrigens in diesem Anzug beerdigen lassen.

kamikaze-1989_039Ich gebe zu: ich liebe „Kamikaze 1989“, trotz des nervtötend lieblosen Edgar-Froese-Gedudels im Soundtrack. Ich hatte den Film vor Jahren mal auf einem portablen Casio-Minifernseher gesehen und war fasziniert, auch das erneute Ansehen habe ich sehr genossen. Brigitte Mira in einem Sci-Fi sieht man ja auch nicht oft. Und Franco Nero. Gerade weil das Alles einerseits furchtbar trashig ist, sich andererseits durchaus bemüht, ein Action-Krimi zu sein – sogar mit einer für damalige deutsche Verhältnisse gewiss erstaunlichen Autojagd. Und doch den Charme einer unerhört skurrilen Zukunftsvision entwickelt.

kamikaze-1989_098Vieles der arg überzeichneten Zukunft wurde vielleicht nicht wahr, wäre aber noch immer vorstellbar: Der OK-„Daumen“ der Polizei; das Verbot von Alkohol und selbst gezüchtetem Gemüse; der Neusprech des „unerwarteten Todes“; die Monopolisierung der Wirtschaft samt Gleichschaltung der Medien in fast 50 TV-Kanälen; die allgegenwärtige „wearable“ Kamera (hier: am Ring) als Vorwegnahme der Google Glasses…
Okay, so manches wurde wohl tatsächlich wahr.
Es ist in jedem Fall bedauerlich, dass Fassbinder starb, denn weitere Jansen-SF-Krimis hätte zumindest ich gerne gesehen.

kamikaze-1989Fazit: Wunderbar trashig-bunte, absurd-schrille Dystopie. Geheimtipp für Fans des Abseitigen. Eigentlich ein Must-see, aber gewiss nicht für jeden Geschmack geeignet.

  • Zu haben als DVD. Die Bildqualität ist noch erträglich. Das Bonusfeature dreht sich um die letzte Tage von Fassbinder – eher was für RWF-Fans.
  • Nach dem Buch Mord im 31. Stock des „Kommissar Beck“-Autors Per Wahlöö. Der Film hält sich teilweise inhaltlich erstaunlich eng an die Vorlage, dichtet aber manches hinzu. Das Buch (von 1964!) kann man noch heute lesen, und als Abrechnung mit einem meinungslosen, gleichgeschalteten Medienapparat, der sich vor allem mit Stars & bunten Bildern beschäftigt, sind die Schilderungen seiner knappen Prosa noch heute prophetisch. (Als Krimi taugt das Buch nicht viel.)

 

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Pitch Black – Planet der Finsternis http://sciencefictionlexikon.de/pitch-black-planet-der-finsternis-2000/ http://sciencefictionlexikon.de/pitch-black-planet-der-finsternis-2000/#respond Mon, 28 Oct 2013 07:00:36 +0000 http://sciencefictionlexikon.de/?p=888 Okay, machen wir’s kurz:

  • Vin Diesel ist cool.
  • Muskel-Helden im Weltraum sind cool.
  • Monster im Weltraum sind auch cool.
  • Und wenn Sie das auch so sehen, dann können Sie sich „Pitch Black – Planet der Finsternis“ (2000) jederzeit ansehen.

pitch_black_1Die Story: Ein Transportschiff donnert durchs All, die Passagiere im Tiefschlaf. Leider kreuzt es die Trümmerspur eines Kometen, wird zersiebt, so manches geht kaputt, auch der Captain. Pilotin Fry (Radha Mitchell) hat plötzlich alle Hände voll zu tun und muss auf M6-117 notlanden, dem Mond eines entlegenen Planeten. Bloß gut, dass es dort Luft gibt. Die Passagiere, darunter einer muslimischer Prediger, seine drei Schüler, ein egoistischer Antiquitätenhändler etc. sind nur in Grenzen begeistert. Zu den Überlebenden des Absturzes gehört unter anderem der (angeblich) extrem gefährliche Killer Riddick (Vin Diesel). Der sollte eigentlich in ein Gefängnis überführt werden, von einem (angeblichen) Polizisten, der sich am Ende als drogensüchtiger Kopfgeldjäger entpuppt.

pitch_black_2Der Planet ist heiß, drei Sonnen sorgen scheinbar dafür, dass es immer taghell ist. Bei ihrer Suche nach Wasser finden die Gestrandeten dem Planeten eine verlassene Forschungsstation, aber keine Bewohner (bis auf einen, den sie aber versehentlich erschießen). Was ist hier passiert? Riddick ahnt es bereits, ehe sie es herauskriegen: Regelmäßig (zum Beispiel ausgerechnet jetzt) sorgt eine Konstellation für eine Sonnenfinsternis auf diesem Mond. Und wenn diese seltene Nacht anbricht, dann kommen die gar hungrigen Ureinwohner des Planeten aus ihren Löchern geflogen. Die Überlebenden haben nur eine Chance: sie müssen dem sinistren Riddick vertrauen, denn der hat als einziger die Muskeln, um die Raumschiff-Batterien (Stück 35 Kilo) von A nach B zu schleppen – mitten durch die Nacht, durch die nun auf Nahrungssuche die Raptoren-Fledermäuse flattern…

pitch_black_3Man könnte sehr viel gegen „Pitch Black – Planet der Finsternis“ (2000) sagen. Die unendlich vielen Klischees. Das reichliche Testosteron. Die Plotlöcher ohne Ende (etwa der eine Überlebende, der wohl 22 Jahre blutverschmiert auf Hilfe gewartet hat). Oder wie das dürftige Drehbuch Purzelbäume schlägt, um irgendwie zu behaupten, dass der freundliche Riddick *eigentlich* ein total fieser Killer wäre, wenn er nicht so ein weiches Herz hätte (natürlich nur für Leute, die es verdienen, weil sie entweder auch fies sind, oder jung, oder heilig, oder alles zusammen). Plus die vielen Drehbuchidiotien, die sich im völlig unlogischen Verhalten der Personen niederschlagen, die bis kurz vor den Sonnenuntergang warten, ehe sie die einzigen noch funktionierenden Jeep besteigen wollen, der dummerweise solarbetrieben ist (etc.pepe). Ganz abgesehen von der eigentlichen Finsternis, die sicher in ein bis zwei Stunden über die Bühne gehen könnte, hier aber wohl Wochen dauert, den sonst könnte man sich ja einfach in einen Container begeben und abwarten.

pitch_black_vin_diesel_250Aber all das macht rein gar nichts. Denn „Pitch Black – Planet der Finsternis“ macht auch beim zehnten Mal angucken einfach Spaß. Die Inszenierung rockt ab der ersten Minute. Die Stimmung ist stets absolut gelungen. Die visuelle Gestaltung mit den drei Sonnen und den sich daraus ergebenden Färbungen ist großartig. Die Monster sind schrecklich, wenn auch begrenzt clever. Die Darsteller sind durch die Bank gut. Und auf die Idee, auch mal einen Muslimen einzubauen, ihn aber weder zum Täter noch zum Opfer zu machen, kommt auch nicht jeder (auch wenn die Figuren kaum Gelegenheit haben, einen eigenen Charakter zu entwickeln). Ein plattes, geistarmes B-Movie also, ja, aber ein höchst unterhaltsames!

Fazit: Sehenswerter und erstaunlich eigenwilliger Creature-Weltraum-Film, der visuell zu überzeugen weiß und mit ungewöhnlichen Figuren seine Dreifach-Sternsystem-großen Drehbuchlöcher kaschieren kann. So lange keiner was besseres dreht, heißt es: Anschauen! Wurde 2004 „fortgesetzt“ als „Riddick – Chroniken eines Kriegers„.

  • Zu haben auf DVD und Blu-ray, wobei die Blu-ray wirklich gut ist, aber doch stellenweise den Stand der Effekte von 2000 und das nur mäßig üppige Budget sichtbar macht.
  • DVD für Sparfüchse: Pitch Black/Riddick/Riddick Animated-Doppelpack „Pitch Blach“ und „Riddick – Chroniken eines Kriegers“ sowie „Riddick – Krieger der Finsternis“, einer Zeichentrick-Fortsetzung, die zeitlich zwischen Pitch Black und Chroniken liegt (aber nur 35 Min. lang ist)
  • Blu-ray für Sparfüchse: Riddick/Pitch Black-Doppelpack mit „Pitch Blach“ und „Riddick – Chroniken eines Kriegers“

 

 

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Mutant: Das Grauen im All (Forbidden World) http://sciencefictionlexikon.de/mutant-das-grauen-im-all-forbidden-world-1982/ http://sciencefictionlexikon.de/mutant-das-grauen-im-all-forbidden-world-1982/#respond Wed, 14 Aug 2013 21:59:08 +0000 http://sciencefictionlexikon.de/?p=823 mutant-forbidden_world_3

Colby will ins Bett

Space-Sheriff Colby hat seit fünf Jahren keinen Urlaub mehr gehabt, gerade eben (in den ersten fünf Minuten des Films) eine Flotte angreifender Raumschiffe im Alleingang zerstört und nun das: Seine Chefs wollen, daß er mal schnell zum Planeten Xarbia jettet, um auf der einsamen, entlegenen Forschungsstation nach dem Rechten zu sehen. Das Ergebnis: Auf Xarbia züchten Wissenschaftler organische Materie, die sich rasant und grenzenlos selbst reproduzieren kann. So was ist ja nie verkehrt, man könnte sich das Zeug beispielsweise endlos in die Pfanne hauen. Bloß ist ihre neueste Kreation, „Subjekt 20„, umgekehrt ebenfalls hungrig …

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Dr. Glaser auch

Roger Cormans Forbidden World

Mit „Mutant – Das Grauen im All“ (Originaltitel: „Forbidden World“, 1982)  lieferte B-König Roger Corman alles, was der SF-Fan in den 80ern sehen wollte:

  • Weltraumgeballer (dreist recyclet aus dem Star-Wars-Ripoff „Sador – Herrscher im Weltraum“ (Battle Beyond the Stars, 1980)),
  • harte Männer in Uniformen, die stets wissen, welche Wissenschaftlerin man küssen, auf welches Monster man schießen muss,
  • unsinnige Sci-Fi-Begriffe aus dem Mund vor sich hin brabbelnder Wissenschaftler,
  • blöde LaborassistentInnen, die natürlich die Käfigtür des eingesperrten Mutanten offen stehen lassen,
  • jede Menge Innereien,
  • ein Glitsch-Ding mit Riesengebiß, das alle in Glibber verwandeln will (so wie drei Jahre zuvor „Alien“),
Mutanten? Lieber mal bei ner Sauna entspannen ...

’n Mutant? Na und! Wird schon niemanden anfallen, der gerade nackich in der Sauna entspannt …

  • sowie zwei Frauen an Bord der Station, die sich vor laufender Kamera immer wieder mal aus- und anziehen müssen …
  • … die auch mal nackt in die Sauna gehen (während der Mutant schon umgeht!), …
  • … später sogar gemeinsam (!) duschen, wobei sie, sich gegenseitig abseifend (kein Witz!), besprechen, wie sie sich mit dem Mutanten verständigen könnten, …
  • … was sie dann auch, barfuß im Bademantel durch die Raumstation tappend, versuchen – natürlich halb telepathisch, halb über den Computer …
  • … und und und.
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‚Ist Gentechnik denn nicht gefährlich?‘ ‚Man kann das nicht generalisieren …‘

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Wo bleibt die Putzkolonne?

Galaktischer Hyper-Unfug! Aber stimmungsvoll in Szene gesetzt. Den Kulissen von „Mutant – Das Grauen aus dem All“ sieht man zwar an, daß sie zu 90% aus Fast-Food-Styroporboxen bestehen, doch das Gesamtbild ist erstaunlicherweise überdurchschnittlich gelungen, und auch das Monster ist meistens näher an „Alien“ als in den meisten anderen miesen Kopien der damaligen und auch heutigen Zeit.

Den geneigten Fan erwarten außerdem wunderbar synthetische Synthesizer-Klänge, wie sie wahrscheinlich schon damals eigentlich aus der Mode waren. Eine fast perfekte Tonspur mit Röchel-, Glitsch- und Schleimgeräuschen vom Feinsten. Und Faßweise (!) Blut- und Gelantine-Glibber – unter anderem für die anschaulichste „Zellteilung“ der SF-Geschichte, die man einfach selbst gesehen haben muss. Und natürlich US-Model Dawn Dunlap, die meistens wenig anhat.

Kurz: Ein absolutes Meisterwerk. Auf Augenhöhe mit dem B-Knaller „Galaxy of Terror„. Schade, das sowas nicht mehr gedreht wird…

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Mutant – Das Grauen im All

  • Zu haben in grenzwertig mieser Bildqualität auf DVD, zu überhöhten Sammlerpreisen oder als RC1-Import-DVD.
  • Wer’s nicht erwarten kann: hier ist derzeit eine Langversion zu sehen.
  • BLU-RAY: ABWARTEN! In den USA ist schon eine neue Blu-ray mit deutlich besserem Bild erschienen – ich könnte mir vorstellen, dass sich ein deutscher Vertrieb erbarmt, den Film neu und gut herauszubringen – wie schon bei „Galaxy of Terror„, ebenfalls aus der Corman-Schmiede. Kann nur eine Frage der Zeit sein.

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