Science Fiction Film Review » 2011 ... aus einer anderen Welt: SciFi-Filme, Space-Schrott & Blobs Thu, 11 Apr 2013 16:06:32 +0000 en-US hourly 1 http://wordpress.org/?v=3.5.1 The Darkest Hour /the-darkest-hour-2011/ /the-darkest-hour-2011/#comments Sun, 29 Apr 2012 13:12:11 +0000 Andreas /?p=400 Sean und Bean sind eigentlich nach Moskau gereist, um ihre Location-basierte Internet-Plattform mit russischen Partnern an den Start zu bringen. Leider hat ihr Ex-Partner Skyler ihre Startup-Software schon nachgebaut und macht den Deal ohne sie. Als sie frustriert in einem Club abhängen und sich mit zwei aufgegabelten Amerikanerinnen die Kante geben, gehen alle Lichter aus…

… und die Invasion ist da: Diesmal in Form unsichtbarer, elektrischer Energiewesen , die alle Menschen ratzfatz zu Aschehäufchen zappen. Man rettet sich in einen Keller, und als man nach drei Tagen wieder an die Oberfläche kommt, ist scheinbar keiner mehr am Leben. The Darkest Hour

Immerhin: ein gefundenes Funkgerät empfängt Signale – leider auf russisch. Gottlob treffen sie die schöne Russin Vika und den cleveren Erfinder Sergei, der praktischerweise gerade eine Mikrowellenwaffe zusammengelötet hat, die den kugelsicheren Energiewesen Saures geben kann. Gemeinsam beschließt man, sich zu dem Atom-U-Boot durchzuschlagen, von dem die Funksignale kommen…

The Darkest Hour (2011)

Okay, ein Meisterwerk innovativer Hochspannung ist das nicht. Die Darsteller sind weitgehend farblos, Drehbuch und Regie waren nicht in der Lage, mehr als zwei, drei lebendige Figuren zu zeichnen – der Rest agiert wie Kanonenfutter. An Drehbuch-Dummheiten besteht kein Mangel, so dient etwa <spoiler>die unnötige Suche nach Vorräten kurz vor dem Aufbruch zum U-Boot für jeden Zuschauer mit Hirn nur dazu, die Zahl der Protagonisten zu reduzieren</spoiler> . Unnötig. Aber geschenkt. Ebenso der Umstand, dass weder Drehbuchautoren noch Regisseur wohl jemals mit echten Russen zu tun hatten.

Darkest Hour: Invasion der elektrischen Energiewesen Aber was solls, ist ja nur ein Film. Nicht völlig schlecht, aber eben auch nicht wirklich gut. Es liegt nahe, die Schuld bei Regisseur Chris Gorak zu suchen. Der ist auf dem Regiestuhl kein Routinier und kommt zugleich aus dem Production Design , also den (von mir übrigens sehr bewunderten) Leuten, die für einen kohärenten Look der Filme sorgen. Und so ist es wohl zugleich nur ihm zu verdanken, dass ”The Darkest Hour” bei aller Kritik (und meiner Meinung nach übertrieben negativen Bewertungen) irgendwie auch nicht völlig ohne Saft daher kommt.

Trotz ‘unsichtbarer’ Aliens (was für ein cooler Budget-Trick!) kriegt man nämlich einiges an Schauwerten geboten und die Qualität der Effekte liegt deutlich über denen vieler B-Produktionen. Der geneigte Fan kann dem gebotenen Mittelmaß also sehr wohl ins Finale folgen, ohne es zu bereuen: Er hätte ein prima geistloser Spaß werden können – wäre der Spaß nicht deutlich zu kurz gekommen.

Fazit: Invasions-Survival-Sci-Fi mit gerade noch passabler Portion an Effekten, Spannung und Action, schwachem Drehbuch, vielen Regietorheiten und verdammt grottigen Darstellern. Eher ein Leihfilm für Zwischendurch.

Zu haben als DVD und Blu-ray-mit-DVD ( 3D ) und via VoD.

Was man fürs Leben lernt:

  • Alle Russen sprechen Englisch.
  • Wenn eine Invasion die Menschheit auslöscht, suche die amerikanische Botschaft auf.
  • Glas ist offenbar eine undurchdringliche Barriere für elektromagnetische Wellen, aha.
  • Gehe nicht rückwärts über Bahnschwellen, während Du von einem Monster verfolgt die Ladehemmung Deiner Mikrowellen-Waffe zu beheben versuchst.

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Retreat /retreat/ /retreat/#comments Tue, 24 Apr 2012 13:15:12 +0000 Andreas /?p=602 Retreat: Martin

Martin

Martin und Kate haben irgendwelche Anfangs nicht näher definierten Eheprobleme und ziehen sich daher auf eine unbewohnte Insel (natürlich ohne Mobilfunkmast) zurück, um sich eine Auszeit zu nehmen. Läuft allerdings nicht besonders gut, die Laune ist schlecht, man spricht nicht miteinander, ist deprimiert (und der Zuschauer wird es auch). Da bricht vor ihrem Haus (endlich was los!) ein blutverschmierter Fremder zusammen. Sie holen ihn ins Haus und als er aufwacht, gibt er sich als Soldat Jack (Jamie Bell) zu erkennen. Seine unglaubliche Geschichte: Ein Virus ist weltweit ausgebrochen und hat die Menschheit ausgerottet. Sie sind auf der Insel die letzten Gesunden und müssen daher sofort alle Türe und Fenster abriegeln und zunageln, um die Krankheit von sich fern zu halten.
Würden Sie das glauben?
Natürlich glauben auch Kate und Martin es nicht. Aber Jack ist nun mal Soldat, kein Weichei wie Martin, und außerdem bewaffnet…

Retreat: Kate

Kate

Wer sich vom Biohazard-Zeichen des Titelbilds angezogen den Film als Zombie- oder Biohorror-Streifen ausleiht, der wird enttäuscht sein: Null Zombies. (Oder doch?)

Ist auch besser so. Statt dessen liefert Regiedebütant Carl Tibbetts ein grundsolides Kammerspiel, das im Wesentlichen mit drei Figuren auskommt und ihre psychologischen Beziehungen sauber seziert. Die große Frage ist dabei: Stimmt die Geschichte, ist deswegen der Funk ausgefallen? Ist Jack wirklich nur an ihrem Wohlergehen interessiert und greift aus Pflichterfüllung etwas härter durch, eben nur, weil er Soldat ist? Oder befinden sich Kate und Martin in der Gewalt eines halluzinierenden Irren? Wird er zum Alphatier der Gruppe – und konkurriert er als solches mit Martin oder vielmehr längst mit Kate?

Retreat: Jack

Jack

Die Wahrheit bleibt bis kurz vor Schluss offen und bringt genug Spannung mit, um diesen sauber und geradlinig inszenierten, ziemlich stillen und langsamen Streifen durchaus sehenswert zu machen. Der Soundtrack ist überdies famos.

Leider sind die Figuren Martin (Cillian Murphy) und Kate (Thandie Newton) ebenso unsympathisch wie die Schauspieler, die sie verkörpern, so dass man diesen Film schon bald nicht mehr sehen möchte. Nur Jamie Bell (Jack) macht seine Sache perfekt. Mit anderen Darstellern und etwas geänderten, nicht ganz so trostlos und dämlich geschriebenen Figuren wäre dieser sehr erwachsene, klischeearme Thriller trotz des extrem bitteren Triple-Twists sicher vier Punkte wert.

Fazit: Retreat ist eine im Prinzip spannende und interessante Mischung aus Psycho-Thriller und Seuchen-Horror, die auch auf einer Theaterbühne spielen könnte. Umso wichtiger sind da die Darsteller, und hier ist der Haken: Das nervtötende Paar kann den Film in meinen Augen leider so überhaupt nicht tragen, sowohl als Darsteller, als auch als Figuren. Man wünscht dem eigentlich guten Stoff daher ein etwas weniger europäisch-deprimierendes, schön glattgebügeltes US-Remake.

  • Zu haben als DVD und Blu-ray .

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Hidden /hidden/ /hidden/#comments Tue, 24 Apr 2012 04:08:31 +0000 Andreas /?p=607 Der Tod seiner Mutter lässt den jungen Alkoholiker Brian kalt: Die Psychologin war nicht nur seiner Meinung nach ohnehin ziemlich verrückt. Allerdings hat sie ihm ein riesiges Gebäude hinterlassen, welches ihr einst als Klinik für Suchtkranke diente. Sein Kumpel Jason drängt ihn, das Erbe anzunehmen – denn er selbst hat schon viele Ideen, was man daraus machen könnte. Als sie dann mit verschiedenen Freunden und Freundinnen vor Ort sind, müssen sie schon bald erfahren, dass die Mutter mehr war als eine merkwürdige Suchttherapeutin: Hidden 3D Die wahnsinnige Wissenschaftlerin fand eine Methode, Süchte zu Fleisch werden zu lassen, das sie dem Suchtkranken mit Hilfe ihrer Erfindung, der VENTRIS-Maschine, nur noch operativ zu entfernen brauchte.

Ein altes Kloster / Hospital / Klapsmühle. Grauenvolle wissenschaftliche Experimente. Dunkle Schatten in Kellergewölben. Eine Gruppe Teens und Twens als Monster-Futter…
Was kann man da falsch machen?
In diesem Fall so ziemlich alles.

Das Verspeisen eines ziellos umher irrenden Ensembles schlechter Schauspieler hat man selten fader und fantasieloser inszeniert gesehen. Weder Soft-Grusel- noch Trash-Splatter-Fans kommen hier auf ihre Kosten, die SF-Idee wird in einer Minute abgehakt und wirkt letztlich ebenso künstlich draufgeklebt wie die schlechten CGIs. Selbst Drehbuchideen, die sich dem Zuschauer geradezu aufdrängen, haben die Macher ignoriert und dafür den übelsten Mist seit Erfindung des Zelluloids abgedreht. Einzig Kameramann und Produktionsdesign waren bei Verstand. Dennoch ist jeder frühe Cronenberg-Film 200.000 Mal besser als “Hidden 3D”.

Fazit: ACHTUNG! WARNUNG! Üble, peinliche, lätschige, grottenschlechte Mischung aus Haunted House Horror und Creature-Slasher, an der einfach gar nichts stimmt. Immerhin am Ende ein bisschen weird , aber darauf zu warten lohnt ebenso wenig wie das Vorspulen.

  • Auf DVD ebenso wenig zu empfehlen wie auf Blu-ray oder via VoD ( Maxdome ).

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Attack the Block /attack-the-block/ /attack-the-block/#comments Thu, 29 Mar 2012 10:13:42 +0000 Andreas /?p=569 Attack the Block Im abgefuckten Südlondon eilt eine junge Krankenschwester durch die Silvesternacht nach Hause. Da stellt sich ihr eine Gruppe maskierter Jugendlicher, naja, eher noch Kinder in den Weg. Die Gang will Geld, Handy, Schmuck und zögert auch nicht, mit einem Klappmesser zu argumentieren. Schwester Sam rückt daher die Wertsachen heraus und sucht das Weite.

In diesem Augenblick schlägt eine Art Meteorit direkt neben dem Schauplatz des Geschehens ein. Darin: Ein kleines Monster mit reichlich Zähnen, das Moses, der Anführer der Gang, anfällt. Das kann der nicht auf sich sitzen lassen und bringt es zusammen mit seinen Kumpels zur Strecke. Schlecht, denn jetzt kommen noch mehr, noch größere Monster – „Fuck, es regnet Gollums!“ - und belagern den Plattenbau-Wohnblock, in dem Moses, seine Freunde und übrigens auch die Krankenschwester Sam wohnt.

Attack the Block (2011)

Super Idee: Statt auf besonnene Wissenschaftler oder Militärs prallt die Alien-Invasion im Creature-Feature „Attack the Block“ auf eine Gruppe verwahrloster Jugendlicher, die sich mit gewaltverherrlichenden Videospielen, Horrorvideos und allerlei Drogen in Stimmung gebracht hat. „Jungs, es gibt Alien-Geschnetzeltes!“

Die ersten 30 Minuten gehörten zu den besten, was ich in den letzten Jahren gesehen haben. Und der Rest geht auch in Ordnung. Die Monster sehen wegen eines Tricks sehr gut aus: sie sind einfach verdammt schwarz, CGI kommt sparsam zum Einsatz. Und das Waffenarsenal der Jugendlichen – Baseballschläger, Fahrradkette, Silvesterböller und -Raketen sowie Super-Soaker voller Sprit – sorgt dafür, dass die Aliens ordentlich Saures kriegen. “Das ist mein Block!”

Attack the Block (2011)

Attack the Block (2011) Die Geschichte schubst den Zuschauer ohne viel Vorerzählung nach nur vier Minuten mitten in die Auseinandersetzung – das erweist sich am Ende ein ganz klein wenig als (verzeihbarer) Fehler, denn der Plot ist trotz gesellschaftskritischen Untertönen und diversen Quests eigentlich etwas zu dünn, um über die komplette Länge des Filmes zu tragen.

Aber es geht schon, zumal das Drehbuch eine Tugend beherzigt: So wie hier würden echte Menschen mit echten Problemen einigermaßen wahrscheinlich wirklich reagieren, mit einigen Najas hier oder dort.

So oder so: Bis zum Ende der Geschichte hat der Zuschauer sehr viel Vergnügen dabei, den Ghettokids in ganz wunderbar witzigen Szenen dabei zuzuschauen, wie sie mit hohen Verlusten zwar nicht die Welt, aber doch immerhin sich selbst und ihren Block retten.

Fazit: Habe mich selten so amüsiert. Die spannende Sci-Fi-Horror-Komödie holt aus dem eigentlich völlig ausgelutschten Sujet neue Aspekte heraus und erfreut durch lässigen Soundtrack und starke jugendliche Darsteller. Ein Big-Alien-Gorilla-Wolf-Motherfucker-Riesenspaß mit wohl dosierter Message.

Zu haben als DVD und Blu-ray und via VoD ( Maxdome ).
Infos www.attacktheblock-film.de oder Capelight .

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Conan’2011 /conan-der-barbar-2011/ /conan-der-barbar-2011/#comments Sun, 25 Mar 2012 17:27:49 +0000 Andreas /?p=555 Das Genre “Fantasy” besteht im Wesentlichen aus folgender Vorgeschichte: Irgendein Gegenstand wurde vor langer, langer Zeit gemacht.
Und so geht die Vorgeschichte weiter: A) Dieser Gegenstand hat den Guten geholfen, das Böse zu besiegen, und weil jetzt das Böse wieder da ist, müssen junge Helden los, diesen Gegenstand aufzutreiben, um es wieder zu tun. B) Dieser Gegenstand hat dem Bösen geholfen, an der Macht zu bleiben, doch die Guten konnten ihn dann doch irgendwie besiegen und versteckten den magischen Gegenstand (etwa: einen Ring) oder teilten ihn in ein paar Teile auf (etwa: eine Maske, ein Schwert, ein Amulett…).

In “Conan”, dem Remake aus dem Jahr 2011, geht es um B): Die furchtbare Maske von Ichweissnichtwas , jedenfalls irgendwas mit Bluuut. Sie wurde vor laanger, laaaanger Zeit einem Ur-Bösewicht abgeknöpft, in Stücke gehauen und bei verschiedenen Königen aufbewahrt. Sicherheitshalber, damit keiner mehr die ganze Maske und ihre Macht in seine Gewalt kriegen kann. Aber wie das so ist, kam leider niemand auf die Idee, den magischen Gegenstand zu Mehl zu zerreiben, zu verbrennen und danach in alle vier Winde zu verstreuen. Oder so.

Conan (2011): Khalar Zym Und so kommt es, wie es kommen muss: Der böse Schurke Khalar Zym (links im Bild) will noch mehr Macht, als er ohnehin schon hat. Daher sucht er die magische Maske und erhält dabei Hilfe von seiner kleinen, fiesen Zauber-Tochter. Dass er dabei ein Dorf nach dem anderen zerstört und den Vater des jungen Conan metzelt, passt letzterem gar nicht. Conanchen sinnt auf Rache, erhält aber erst Jahre später dazu Gelegenheit. Inzwischen hat er sich gottlob Riesenmuckis antrainiert und lässige Kumpels fügsam gesoffen, damit die ihm dabei helfen.
Khalar Zym indes braucht dringend noch das Blut irgendeiner unschuldigen Zauberschnepfe, in die sich Conan zufälligerweise gerade eben verguckt hat… Und wie es endet, ist eh klar.

Die Kritik hat diesen Film einhellig verrissen. Von “langweilig”, “dümmlich”, “einfallslos” war die Rede, und wie üblich war der “alte Conan” (mit Schwarzenegger) plötzlich der viel bessere, klügere und so weiter. Dabei mochte den alten Conan die Kritik damals auch nicht, weil ”langweilig”, “dümmlich” und so weiter; aber da hatten die Kritikerdödel noch nicht die ganzen Ripoffs gesehen… etwa Gunan – König der Barbaren .

Hier nun, tätäää, meine wichtige Meinung. Vorausgeschickt werden muss, dass ich ein Schwarzenegger-Fan bin. Schwarzi ist cool, Governator-Flop in Kalifornien hin oder her. Und “Conan der Barbar” von 1982 ist schlicht und einfach gesagt der beste Schwert-und-Magie-Fantasy-Film, der bisher gedreht wurde. Der ganze Rest ist zu 90% Walmist, außer “Game of Thrones”. Selbst die schwache, aber immerhin ganz heiter gestimmte Fortsetzung “Conan der Zerstörer” sowie der Spinoff-Aufguss “Red Sonja” waren immer noch besser als dieser ganze andere Schmarrn um Zauberer und Schwerter (wobei, schlagt mich, auch die TV-Serie “Merlin” gar nicht schlecht ist). Wie auch immer: Arnold als Conan ist und bleibt der Größte.

Conan, der Barbar Doch das 2011er-Remake von “Conan” ist ebenfalls völlig in Ordnung. Kein Meisterwerk, ja. Aber sicher auch kein Flop. Ich verstehe nicht, was diese Kritiker haben. Ja, sicher, Marcus Nispel taugte als Regisseur bisher rein gar nichts. Aber bei diesem Remake hat er sich, man verzeihe den Kalauer, wacker geschlagen. Routiniert runtergekurbeltes Blutbad. Unterhaltsam auf die Leinwand geklatschter B-Trash.

Vergleich man die Filme Auge in Auge, sieht es natürlich so aus:

  • Conan’82 hatte fast ein Dutzend interessante, unterscheidbare Figuren, die im Kopf bleiben – Conan’11 eigentlich keinen, noch nicht mal Conan selbst.
  • Auch die Prinzessin ist leider schwach besetzt. Wer war die doch gleich wieder? Und wieso? Gleiches gilt für den Schurken: Stephen Lang wirkt schon im TV-Flop ‘Terra Nova’ überfordert, gegen James Earl Jones sieht er einfach aus wie ein halbes Hemd. Und wer würde die beiden schlecht frisierten Hünen aus dem Ur-Conan je vergessen, egal, wie albern dieser Riesenhammer war…
  • Conan’11 hat wirklich anständige Musik – aber der Score von Conan’82 ist einfach schwer zu übertreffen.
  • Conan’82 wirkt im Vergleich tatsächlich erwachsener, vielleicht sogar (ich wage es kaum, hinzuschreiben) “intellektueller”. Dafür leidet der alte Teil ein wenig an zuviel Pathos.
  • Wer je die Geschichten von Robert E. Howard gelesen hat, weiß, dass Conan schon als ‘Literatur’ vor allem eines war: billiger Trash. Conan’2011 wird dem Ursprung des Stoffes somit sehr gerecht. Andererseits hat Howard die Neigung, alles gleich zum riesigen Pathos aufzublasen – etwas, was in der mythisch überhöhenden 82er-Version mit Arnie gut herausgearbeitet wird.
  • Conan’82 ist, was Tugenden wie Kamera-Arbeit und filmisches Erzählen in Bildern angeht, natürlich um Äonen voraus. Conan’2011 wirkt im Vergleich wie eine TV-Produktion.
  • Kurz: C’11 ist schlechter: ja. Schlecht: ja, er ist auch für sich schlecht.
    Aber:

Mir hat Conan’2011 trotzdem richtig Spaß gemacht, wenn auch auf eine andere Art als das immer noch in Ehren zu haltende Original. Und auch der von der Kritik einhellig verdammte Hauptdarsteller Jason Momoa (er spielt auch den meist nur knurrenden ‘Khal Drogo’ in Game of Thrones, musste also quasi nichts an seiner Rolle ändern) war in meinen Augen die perfekte und übrigens auch sympathische Besetzung für diesen natürlich absolut geistlosen Riesenspass.

Fazit: Deftiges, blutiges, dumpfes und nie ernst gemeintes Hauen und Stechen in schön gefilmten Fantasy-Kulissen. Fans von anspruchslosem B-Popcornkino können bei diesem guilty pleasure bedenkenlos zugreifen. Wer sich indes nach dem großen ‘Mythos’ sehnt: Bei Crom! , der sollte lieber das Original gucken!

Zu haben als DVD und Blu-ray . Die Blu-ray lohnt, das Bild ist fantastisch; Blu-ray 3D kann man sich sparen.
Als via VoD ( Maxdome ).

Man kann das übrigens auch anders sehen: siehe frauflinkwert.blog.de , darkagent.blog.de , elefantenmike.de oder christiansfoyer.de , die am Barbarengemetzel kein gutes (langes) Haar lassen.

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Contagion /contagion/ /contagion/#comments Fri, 23 Mar 2012 15:31:11 +0000 Andreas /?p=551 Mit unangenehmer Regelmäßigkeit machen seit Jahren immer wieder Pandemien von sich reden, gleich ob Rinderwahnsinn, Vogelgrippe, Noro-Virus, Schweinegrippe oder EHEC (aka “Killergurken”). Ebenso regelmäßig liefert Hollywood die Filme dazu.

Auch in “Contagion” sieht die Menschheit mal wieder ihrem eigenen Untergang ins blutunterlaufene Auge, weil eine höchst mysteriöse Epidemie sich rasch um den gesamten Globus ausbreitet und die Infizierten ziemlich schnell den Löffel samt Pappnierenschale abgeben. Die üblichen Weißkittel schauen ratlos aus der Laborwäsche, suchen den Ursprung der Epidemie, nerven sich gegenseitig an und brauen an einem Heilmittel herum, während der Rest der Welt in Panik und Chaos versinkt….

Contagion (2011) Science Fiction Film Düster. Authentisch. Gefühllos. Und ziemlich schlimm.

“Contagion” setzt weder auf  billige TV-Katastrophen-Klischees noch auf infizierte Schlurf- oder Renn-Zombies. Regisseur Regisseur Steven Soderbergh (u.a. “Traffic”, sehenswert!) zeigt mit seiner hochkarätigen Besetzung statt dessen, wie der Ausbruch einer weltweiten Seuche wirklich aussehen könnte, und an welchen Kleinigkeiten Helden, Notfallpläne und Katastrophenmanagement scheitern. “Science” Fiction also im besten (und irgendwie auch deprimierendsten) Sinn, und gewiss inspiriert von der Kritik an der WHO.

Fazit: In diesem Biologie-Aufklärungsfilm geht es verdammt ernst zu: Keine Zombies, keine Mutanten, keine Endzeit-Klischees und auch keine Helden (oder Heldinnen) – ganz ehrlich, ein bisschen mehr Spaß hätte schon sein können. Sehenswert ist der durchweg spannende, allerdings auch etwas arg distanzierte “Contagion” vielleicht gerade deswegen. Epidemie = kein Spaß. Ein Viren-Movie für Erwachsene.

Zu haben auf DVD und Blu-ray und via VoD ( Maxdome ).

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The Thing /the-thing/ /the-thing/#comments Tue, 06 Dec 2011 19:07:01 +0000 Peter & Andreas /?p=460 Man nehme den gut abgehangenen Klassiker “The Thing” von 1982. Man zerre ihn auf einen Bürokopierer, drücke auf COPY und heraus kommt: “The Thing” (2011).

Das “Prequel” (neudeutsch für: Eine Fortsetzung wollte uns nicht einfallen, ein Remake wurde uns nicht erlaubt, einen Abklatsch ohne Markennamen wollten wir nicht, daher drehten wir den Film-vor-dem-Film. Raffiniert, oder? ) erzählt die Vorgeschichte zu John Carpenters spannender Schauermär aus dem Jahre 1982 (die ja ihrerseits bereits das Remake von “Das Ding aus einer anderen Welt” ( The Thing , 1951) war): Wann und wie stießen die Männer der norwegischen Polarstation in der Antarktis das Raumschiff? Wann fiel Ihnen auf, dass es einen höchst leitkultur-inkompatiblen und culture-clashigen Passagier an Bord hatte? Und was um Himmels willen haben die Dödel bloß zu dem Außerirdischen gesagt, dass er sich hernach wie ein Rüpel aufführte und alle absorbierte?

The Thing (2011)

Zurück aus dem Kino, hinterlässt uns der Film ein Stück weit ratlos, ob wir ihn denn schlecht finden sollen oder doch.
Peinlich ist an einigen Stellen jedenfalls, wie sehr er das Original fast 1:1 kopiert, ohne es zu übertreffen. Die Stationen sehen fast identisch aus; Leute hören Musik unter Walkmen; ein bärtiger Mann kümmert sich um die Hunde; man spricht ins Funkgerät und erreicht niemanden; ein paar aus der Gruppe müssen irgendwann weggesperrt werden und natürlich weiß man hinterher noch weniger, ob man ihnen trauen kann; und norwegische Antarktisforscher haben sichtlich einen merkwürdigen, noch größeren Bedarf an gigantischen Flammenwerfern (mit 3 Benzin-Tanks!) als ihre US-Kollegen. Nichts Neues am Südpol also (im 51er-Original ist’s noch der Nordpol).

The Thing (2011) Nicht, das die Darsteller ihren Job schlecht gemacht hätten. Alle Norweger, die von Norwegern dargestellt werden, sehen authentisch norwegisch aus und blicken bärtig und voll bedeutungsschwangerem nordischen Schwermut in die Kamera, als wären sie einem Film über Axt schwingende Wikinger auf Einkaufsbummel in Europa entsprungen. Mitten unter ihnen allerdings Kate Lloyd, eine amerikanische Paläontologin, die sich erst für ein Butterbrot als Expertin anstellen lässt, sich dann aber klaglos vom bösen, bösen Chef Sander Halvorson herumkommandieren lässt. Trotzdem übt sie sich im Extrem-Stirnrunzeling, als Halvorson, Leiter der Norweger-Station (übrigens gespielt von einem Dänen…), die Kreatur *völlig überraschenderweise* lieber untersuchen als vernichten möchte ( Wir haben ihren Einwand gehört, Lieutenant Ripley. Sie dürfen sich wieder setzen! ). Die hübsche Wissenschaftlerin, die eigentlich in keiner Szene etwas macht, was Paläontologen machen, dafür aber ein Glitsch-Monster wie einen Truthahn sezieren muss, während ihr ein halbes Dutzend harte Männer (alle entbehrlich) zugucken, sieht allerdings viel zu gut aus, um selbst nach den ersten Szenen als potentielles Opfer in Frage zu kommen.

Nicht, das die Effekte schlecht wären. Die sind wohl dosiert, auf der Höhe der Zeit und treiben den Wahnsinn des Originals wahrlich noch einen Schritt weiter. Das Monster ist zwar wie erwartet sehr CGI-lastig, aber wir hatten uns ehrlich gesagt weit weniger erwartet. Schön etwa die Szene, in der sich eine fleischgewordene Schizophrenie kreischend durch die Gänge schleppt. Auch in Sachen Schluck-, Schlabber- und Kau-Geräuschen spielt “The Thing” in der ersten Liga.

The Thing (2011) Aber. Der Film leidet einfach unter dem systemimmanenten Problem eines jeden Prequels: Man weiß, was passieren wird. Man weiß bereits, das ES verschiedene Gestalten annehmen kann. Man weiß auch schon, wie es ausgeht. Und die ganze Jeder-von-uns-könnte-ES-sein-Paranoia hat man schon gesehen, teils zur gleichen, teils zu besserer Musik. Man darf eigentlich nur noch dabei zuschauen, wie die Steinchen des wohlbekannten Mosaiks an ihre Positionen rollen und die Macher des Films sich bis hin zur Axt in der Wand Mühe geben, den Übergang vom Prequel zum Original glattzuschmirgeln. Und so läuft am Ende des Films ein Huskie aus der Station und einem Mann in die Arme, der seinen Schachcomputer mit einem Glas Whiskey zu besiegen pflegt und so keinen Zweifel an der Art und Weise lässt, wie er die Dinge angeht.

Peter rät: Einfach beide Filme irgendwann auf DVD ausleihen und hintereinander ansehen. Dann kann man fast vier Stunden am Stück durchaus Spaß haben.

Andreas meint: Carpenters “Thing” rulez, aber ein müder Abklatsch ist das neue Ding nicht. Mir gefiel der Over-the-Top-Look des neuen Monsters. Ich hätte allerdings gerne mehr vom Inneren des Raumschiffs gesehen. Abtörner war die lasche Mieze, die vorgab, Hauptfigur zu sein. Warum ausgerechnet die Paläontologin plötzlich die Voll-Checkerin sein soll, also ich weiß nicht…

Unser Fazit: Solide runtergekurbeltes Creature-Feature, das eben bloß ein bisschen überflüssig ist. Man hatte leider zu wenig Mut, etwas ganz neues zu wagen, da hätte mehr Potential drin gesteckt: mehr Düsternis, mehr Paranoia, mehr Wahnsinn, mehr arktische Einsamkeit. Wir hoffen auf das Sequel zum Prequel…

Wer’s shoppen will:

  • Die Buchvorlage “ Who goes there ” von 1938
  • “Das Ding aus einer anderen Welt” von 1951 auf Arthaus-DVD
  • Das Ding aus einer anderen Welt ” von 1982 auf DVD und Blu-ray – letzteres wirklich eine Top-Umsetzung, die (wie man am Prequel sehen kann) kaum gealtert ist
  • The Thing ” von 2011 auf DVD und Blu-ray (kommt im März)

Weiterführendes:

  • interessant ist, was der Drehbuchautor hier zu sagen hat
  • gute Besprechung des Buches “John W. Campbell: Das Ding aus einer anderen Welt”

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