Science Fiction Film Review » 1990er ... aus einer anderen Welt: SciFi-Filme, Space-Schrott & Blobs Thu, 11 Apr 2013 16:06:32 +0000 en-US hourly 1 http://wordpress.org/?v=3.5.1 Sci-Fighter /sci-fighter-1996/ /sci-fighter-1996/#comments Sun, 22 Jul 2012 15:28:58 +0000 Andreas /?p=636 Sci-Fighter: Adrian Dunn

das Böse sieht mies aus

Fans von 80er-Jahre-B-SF kommen bei “Sci-Fighter” (USA, 1996) voll auf ihre Kosten, denn für ein Low-budget-Creature-Feature ist der gar nicht übel: Auf einem Mondgefängnis infiziert sich der Gefangene Mörder Dunn (wie immer wahnsinnig: Billy Drago ) absichtlich mit irgendeinem ausserirdischen Schleimdingsbums. (Wie das auf die Mondbasis kam, woher Dunn wusste, dass und wie ihm das Ding helfen könnte – keine Ahnung.) (Die Mondbasis ist auch nur dadurch zu ahnen, dass sie erwähnt wird und einmal ein entsprechendes Schild zu sehen ist. Das alles zeigt ab Szene 1, wie low das Budget hier war. Kurz: Weltraumaufnahmen gibt es hier keine. Macht aber nix.)

Die infizierte Dunn “stirbt”, man bringt ihn (per Cut) zurück auf die Erde, wo er natürlich sogleich erwacht. Und weil er irgendwo in einem Treppenhaus abgestellt wird, kann er auch gleich entkommen, ein paar Unschuldige meucheln und eine Frau vergewaltigen (die dadurch ebenfalls infiziert ist und später für eine Splatter-Einlage sorgt).

Sci-Fighter: Roddy Piper als harter Cop mit Herz

der harte Cop mit Herz

Das ruft Detective Cameron Grayson (passabel dargestellt vom Wrestler Roddy Piper, den Fans aus “Sie leben!” kennen) auf den Plan, der im Zuge der Ermittlungen mit der schönen Wissenschaftlerin Dr. Kirbie Younger (very hot: Jayne Heitmeyer) flirtet und diese denn auch bald vorm Monster retten muss.

In Sachen Story darf man hier keine Überraschungen erwarten, auch die visuellen Effekte fallen eher mau aus.

Was Sci-Fighter für den Fan dennoch sehenswert macht, ist zum einen, dass das ganze ganz ordentlich in Szene gesetzt ist. Es ist zwar B, aber eben kein Trash, und es wirkt wie ein echter Film, der meiner Meinung nach deutlich über heutigem Syfy-Niveau liegt. Wofür vielleicht auch die Abwesenheit schlechter CGIs sorgt.

Sci-Fighter: ein bisschen Splatter

ein bisschen Splatter

Zugleich ist es den Machern gelungen, mit ganz wenigen Mitteln eine einigermassen düstere SF-Atmosphäre zu erzeugen. So ist die Erde durch eine Explosion in eine Staubwolke gehüllt, daher ist es immerzu Nacht (siehe auch: Split Second ). Die Locations sind allesamt heruntergekommene Hinterhöfe, die üblichen Labors und futuristisch anmutenden Architekturen sowie neon-erleuchtete Clubs mit einigen futuristisch kostümierten Klischee-Punks.

Einige wenige Science-Fiction-Gimmicks sorgen aber für einen Hauch (!) Blade-Runner-Feeling, etwa die Maschine zur Identifizierung des Verdächtigen, die auf unterbewusstes Erkennen reagiert – tolle Idee. Dieser ganz kleine Schuss Neo-Noir, etliche Anspielungen und Hommages (oder: geklaute Szenen) und eine gewisse Copfilm-Dreckigkeit sind es, die “Sci-Fighters” durchweg zu einem kurzweiligen Vergnügen werden lassen.

Scie-Fighter: nette Nebenszene

nette Details

Hinzu kommt, dass der Film immer wieder sehr nett in Szene gesetzte Details aufweist, die man in einem glatt gebügelten A-Film nie finden würde, etwa der Wachposten, der seine Blumen giesst (bevor der Schuft ihn meuchelt, aber auch der giesst danach noch weiter…).

Sci-Fighter: die obligatorische schöne Wissenschaftlerin

die schöne Wissenschaftlerin in zuschauerbedürfnisoptimierter Kleidung

Und dann ist da noch die Tatsache, dass Jayne Heitmeyer am Ende selbst durchgreifen muss, und das auch noch formschön: im BH. Das ist so herrlich auf unterste-Bedürfnisse-Schublade kalkuliert, dass es fast schon wieder niedlich ist…

Fazit: Geldknappes, drehbuchdünnes, aber dennoch amüsantes B-Science-Fiction-Cop-Creature-Feature mit harten Männern samt dicken Wummen und nervenden Vorgesetzten, schönen und klugen Frauen sowie ekligen Glitsch-Monsterchen im Superschurken (die eine Invasion planen, was am Ende aber keinen mehr interessiert). Was kann man mehr verlangen? Mein Tipp für einen prima B-Abend.

Sci-Fighter (1996)

ein Hauch Zukunft…

Vorsicht: Mit der Don-”The-Dragon”-Wilson-Martial-Arts-Gurke “Sci-Fighters” von 2004 hat das nix zu tun.

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Dean Koontz’s Mr. Murder /dean-koontzs-mr-murder/ /dean-koontzs-mr-murder/#comments Fri, 04 May 2012 09:20:24 +0000 Andreas /?p=612 Dean Koontz's Mr. Murder - Er wird dich finden... Marty Stillwater kann zufrieden sein: Er hat eine Frau, zwei Töchter und ist außerdem gutverdienender Autor von Thriller-Romanen. Blöd nur, dass ihm vor zehn Jahren Blut abgenommen wurde, just in jenem Krankenhaus, in dem man gerade einem Leistungssportler Blut abnahm um daraus willfährige Supersoldaten zu klonen. Noch blöder, dass man dabei die Blutproben vertauschte und daher anschließend nicht den Sportler, sondern den Schriftsteller geklont hat. Der “Alpha Clone” ist dank Turbo-Hormonen in nur 10 Jahren zum Erwachsenen mit Kindergemüt ausgewachsen und erledigt fleißig Auftragsmorde für eine verschworene Gruppe von Industriellen und Politikern. Doch Klon “Alfie” sucht plötzlich nach dem Sinn des Lebens, kriegt familiäre Anwandlungen und will ein Zuhause mit Frau und Kindern. Als er eine Magazin-Story über Marty Stillwater liest, will er dessen Leben übernehmen.

Warum, so dürfen Sie jetzt zu Recht fragen, zieht man sich freiwillig einen TV-Müll wie “Mr. Murder – Er wird dich finden…” rein? Schon die Besetzung der Hauptrolle mit dem Minimalmimen Stephen Baldwin macht doch klar, dass das nur ein Stinker sein kann.

Dean Koontz's Mr. Murder (1998) Der Grund ist, dass die Romanvorlage von Dean Koontz , sieht man von den üblichen Mystery-Crime-Torheiten ab, als spannungsgeladener Pageturner bis heute als definitiver Klon-Doppelgänger-Thriller gelten kann. Koontz hält sich von allzuviel Technikgefasel fern und konzentriert sich ganz auf die Thriller-Elemente (was das Buch nicht klüger, aber ziemlich spannend macht) sowie die mehrfache Vater-Kinder-Beziehung und das Innenleben des bösen, aber irgendwo auch unschuldigen Klons.

Die TV-Version hat vom Buch nur Ruinen übrig gelassen. Die sind immer noch leidlich spannend, auch wenn die Langversion mit zwei mal 1,5 Stunden wirklich jede nur denkbare Konstellation der Klon-Verwechslung auswalzt. Sie stinkt allerdings nach billig produziertem US-TV der 90er und ist stellenweise so cheesy wie Denver Clan. Würde nicht ab und zu Koontz Originalstory hindurchschimmern, man könnte den Schmarrn unbesehen in die Tonne treten. So aber geht’s gerade noch: Immerhin passiert ständig was, wenn auch nichts sinnvolles… lesenswert btw die Analyse auf The Agony Booth .

Fazit: Übler TV-Käse mit ersten Anzeichen von Schimmel, als schön schäbiger Klon-Thriller für Abende mit Kabel-Empfangsstörung gerade noch ansehbar.

Zu haben als Import- DVD , ab und zu im TV, via VoD (Maxdome).
Aber besser ist es wirklich, das Buch auf Deutsch (“ Die zweite Haut “) oder Englisch (“ Mr.Murder “) zu lesen.

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Mutronics – Angriff der Supermutanten /mutronic-angriff-der-supermutanten-thegyver/ /mutronic-angriff-der-supermutanten-thegyver/#comments Mon, 02 Jan 2012 05:00:12 +0000 Peter /?p=468 Wenn ein Regisseur namens “Screaming Mad George” einen Film mit Mark Hamill dreht, ein Name, der einstmals ehrfurchterbietend durch das Universum hallte, erwartet man – ja, was überhaupt?

Mutronics: Von den Rebellen zur CIA Zum Plot : Außerirdische leben unerkannt unter den Menschen, züchten eine mutierte Superrasse, die, sobald fertig geköchelt und der Retorte entwichen, die Weltherrschaft übernehmen sollen. Zu ihrem Leidwesen aber existiert eine Superwaffe namens “Der Guyver”, die in den falschen bzw. richtigen Händen den Extrem-Asylanten den Garaus bereiten könnte und derer sie daher dringend habhaft werden wollen. Als die Übergabe der Waffe durch einen den Aliens entkommenen Wissenschaftler an die CIA scheitert, pirschen diese sich auf Plaste-und-Elaste-Füßen an seine Tochter heran.

Von der Story her jetzt nicht unbedingt DER Megaburner, aber genug, um daraus wenigstens ein B-Movie zusammenklöppeln zu können.

Mutronics: Der Guyver Um es kurz zu machen: Selbst das ist hier nicht gelungen. Ein Dutzend Nichtschauspieler liefern sich mit Monstern im Godzilla -Design ein paar Hinterhofprügeleien, deren geringes Budget für die deutsche Synchronisation nicht allein Entschuldigung für die ebenso unterirdischen Dialoge sein können. So quält der zum Gremlin mutierte Quotenschwarze seine Opfer schlimmer als Eddie Murphy mit Drohungen im gereimten Gansta-Rap-Style und das nervt noch mehr als die lächerlichen Handgreiflichkeiten. Wer diesen Streifen bis zum Ende übersteht, äußert sich nie wieder abfällig über japanische Trashfilme. Das letzte Drittel des Films ist daher auch sehr dunkel, was aber weniger den schlechten Lichteinstellungen am Set geschuldet ist als meiner Angewohnheit, beim Gähnen die Hand vor’s Gesicht zu halten.

La Luka racha Ich gebe offen zu, dass ich mir den Film hauptsächlich wegen Mark Hamill angesehen habe. Ich habe auch genau das bekommen, was ich in den Tiefen meines Unterbewusstseins schon ahnte, aber nicht auszusprechen wagte: Einen hölzernen Komparsen, der auf Regie-Anweisung und wahrscheinlich entlang von Kreidestrichen auf dem Boden zu Orientierung durchs Bild stolpert und zur Sicherheit vor Betriebsunfällen gänzlich von Nebensätzen befreite Dialoge herunterspult. Die beste schauspielerische Leistung zeigt er im gekonnten Herunterfallen von einer Treppe und als er sich zum Schluss des Films in eine Kakerlake verwandelt. So sehr sich die Helden unserer Jugend in die Hirnrinde eingebrannt haben, so muss ich leider sagen: Bei Star Wars hat er auch nicht besser ausgesehen. (Das tut jetzt ein bisschen weh, aber einer muss es ja mal sagen …)

Fazit : Wir wissen nicht, was “Screaming Mad George” dazu trieb, dieses Machwerk, das ich nur in Ermangelung eines besseren Begriffes “Film” nennen möchte, auf die Menschheit loszulassen und ich persönlich hoffe auch, es nie zu erfahren. Ich hatte aber schon mehr Spaß, als ich mir den Daumen in einer Autotür einklemmte.

Info:

  • Mutronics - The Gyver (1991) Für geistig supermutierte Unerschrockene zu haben auf DVD als “ Mutronics “, wobei VHS wohl die bessere Wahl ist (schöneres Cover, weniger gut erkennbarer Mark Hamill); gelegentlich auch unter dem Titel “(The) Guyver” zu finden, dabei aber nicht zu verwechseln mit dem etwas besseren “ Guyver – The Dark Hero “. Der ganze Schmarren basierte übrigens auf einer Comic-Serie, die inzwischen als Comic-Serien-Remake unter dem Titel “ Guyver: The Bioboosted Armor ” zu haben ist und ein, zwei Fans japanischer Superhelden glücklicher machen wird.

Maske und Action:

Luke Skywalker goes Kakerlake:

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Judge Dredd /judge-dredd/ /judge-dredd/#comments Sun, 01 Jan 2012 16:55:50 +0000 Andreas /?p=484 Als ich damals aus dem Kino kam, dachte ich, ich hätte einen ziemlich dümmlichen Film in schlecht kopierten Blade-Runner-Kulissen gesehen. Heute denke ich, ich hatte damals recht. Trotzdem macht “Judge Dredd” auch nach 17 Jahren irgendwie noch Spaß.

Judge Dredd: Sylvester Stallone Die Story: In einer nicht allzu fernen Zukunft sind die “Judges” Polizisten, Staatsanwälte und Richter in einem. Trotzdem kriegen sie in der 65 Millionen Einwohner zählenden “Mega City 1″ nichts  mehr auf die Reihe. Während die einen versuchen, die Probleme mit Verstand zu lösen, will Jurgen Prochnow hart durchgreifen. Weil ihm dabei Ober-Judge Max von Sydow im Weg steht, intrigiert er den trickreich aus dem Weg – und bei der Gelegenheit auch seinen Schützling, den allseits gefürchteten Judge Dredd (Sylvester Stallone). Doch wer für die gute Sache mit dem Bösen paktiert, darf sich nicht wundern, wenn plötzlich ein Dolch im Rücken steckt…

Judge Dredd (1995) Judge Dredd bietet (fast) alles, was das hirnlose SF-Herz begehrt. Harte Männer und schöne Frauen (Diane Lane in engen Kostümen), zwischen denen es nie funkt. Finstre Schurken mit bösen Mega-Kampfrobotern. Outback-Hillbilly-Mutant-Kannibalen (ja, man fragt sich, wie die in den Film kommen). Dazu wilde Schießereien und wüste Verfolgungsjagden. Und ein nervig dauerwitzelnder Sidekick, der uns regelmäßig daran erinnert, diese ganze Show bloß nicht ernst zu nehmen – wozu angesichts schwuchteliger Hodenbetoner-Kostüme von Versace, reichlich käsig geratenen Luft-Motorrädern oder Mega-City-großen Plotholes ohnehin selten Anlass besteht.

Der ganze Schmarren poltert vor allem laut und sinnlos über den Screen und wirkt dank im Dutzend verschenkter Drehbuch-Themen (Bruderzwist, Gewaltentrennung, Klonierung, Urbanität) und seiner Plastik-Kostüme in Plastik-Kulissen wie ein aus den 80ern übrig gebliebener Sci-Fi-Burger, dessen Mayonnaise am Rand der gilbenden Blätter schon etwas glasig wird.

Judge Dredd unter Kannibalen

Egal: Damals, 1995, war “Judge Dredd” richtig schlimm, weil man sich nach den 80ern endlich bessere SF-Filme erhoffte. Heute geht der Popcorn-Streifen völlig in Ordnung, weil man sich von damaligen Filmen eben nichts besseres erhofft als bunten Big-Budget-Trash. Und den kriegt man hier, auf Blu-ray übrigens in Top-Qualität.

Fazit: 100% Klischeeerfüllung für Fans actionreicher No-Brainer, voller herrlich doofer Oneliner und sinnloser Knallbumm-Action. Also nicht so verheerend, wie die Kritik damals sagte. Aber für echten Kult auch heute noch zu mittelmäßig und routiniert zusammengeklaut.

Die Neuverfilmung “ Dredd ” von 2012 aus UK geriet weniger schrott-spaßig und dafür total realistisch-ernst – siehe Dredd-Besprechung…

Info:

  • Judge Dredd auf Blu-ray (lohnt wegen der hervorragenden Bild- und Tonqualität; das Making-Of und das Promo-Featurette sind eher schwache Scherze)
  • Judge Dredd auf DVD
  • die Comic-Vorlage ist härter, konsequenter, hat schwärzeren Humor und ist auch sonst besser: Judge Dredd: Case Files 01

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Oblivion – Alien Desperados /oblivion-alien-desperados/ /oblivion-alien-desperados/#comments Tue, 15 Nov 2011 10:47:26 +0000 Andreas /?p=402

Die gewissenlose und brutale Banditen-Echse Redeye und seine sexy Sidekick-Femme-fatale Lash haben eine große Zahl Gesetzloser um sich geschart und terrorisieren irgendwo am Rande der Galaxis die Kleinstadt Oblivion. Den Sheriff haben vor kurzem ins Jenseits verfrachtet, daher muckt in der Stadt niemand auf.

Nur der mutige Zack Stone stellt sich dem Schurken in den Weg, immerhin ist er der Sohn des Sheriffs. An seine Seite würde sich als Debuty die Cyborg-Dame Stell stellen, wäre die nicht irgendwie, äh, von Redeyes geheimnisvollem, öhm, Energiekristall beschädigt worden. Plus ein Indianer mit nicht weiter geklärter Funktion…

Und auch der Held ist nicht gerade ein von Rache getriebener Hotshot, denn die Gabe der Empathie erlaubt es ihm übermäßig, die Gefühle anderer zu spüren, was bei Shoot-outs auf der Straße ja eher hinderlich ist…

Dieser stellenweise ganz wunderbare, stellenweise arg schlechte Western-Sci-Fi-Crossover-Quatsch wurde 1994 unter dem Namen “ Oblivion ” gedreht und erschien seither auch unter den Titeln “ Alien Desperados “, “ Kampf um Oblivion ” (auf der Science Fiction Classic Box – Vol. 3 ) und jetzt ganz taufrisch unter dem Titel “ Desperados & Aliens “, mit dem man ganz offensichtlich ein paar Fans von “Cowboys & Aliens” zum Kauf verlocken will, obwohl diese beiden Streifen außer Wüstensand nichts miteinander zu tun haben.

Die Besetzung folgt der goldenen Direct-to-Video-Regel, das jeder Schauspieler von irgend einem anderen Schundfilm irgendwie bekannt sein muss, damit der Kunde das Gefühl hat, auch beim übelsten Mist kein Risiko einzugehen – sonst hätte “der” ja nicht mitgespielt. So mimt „Wishmaster“ Andrew Divoff den bösen Redeye, “Sulu” George Takei spielt den stets besoffenen Doktor und “ Shaft “-Komponist Isaac Hayes (sehenswerter in “ Chicago Poker “) macht auch irgendwie mit. Dazu “Twin Peaks”-Riese Carel Struycken als stets geheimnisvoller Undertaker und Pinup-Girl und “Catwoman” Julie Newmar als Saloon-Puffmutter und “Sie leben!” Meg Foster als nie ganz funktionierte Kyborg-Politesse.

Die Kulissen einer Westernstadt aus dem 18hundertirgendwas waren bestimmt von irgendeinem anderen Film übrig geblieben und wurden mit ein paar Future-Gimmicks aufgepeppt, die Maske von Echsen-Schurke Redeye sicher das Teuerste am Film. Die übrigen Schauwerte sind abgesehen von einem blinkenden Sheriff-Stern so gering, wie man sich das bei einem SF-Western von B-Studio Full Moon Entertainment erwarten muss. Null Weltraum, ziemlich wenig SF, ach doch, der weibliche Kyber-Hilfsheriff hat Laseraugen. Und ein paar Riesenskorpione krabbeln auch herum…

Trotzdem macht dieser krude Streifen Spaß. Er geizt nicht mit Anspielungen auf (bessere) SF-Filme und kann vor allem mit seiner charmanten B-Stimmung punkten, die zwischen B-Western, C-Science-Fiction und D-Klamotte wechselt. Weil unter den Blinden der Einäugige König ist, ist “Oblivion” unter den Trash-Filmen einer der besseren und ideenreicheren, auch wenn er natürlich auch etliche Längen mitbringt und seine dünne Story mit viel Käse überbacken hat, um von den wirklich fehlbesetzten Hauptrollen und den Drehbuchlöchern abzulenken.

Fazit: Trash-Fans bekommen einen spaßigen Weltraum-Western zu sehen. Aber für ein Mehr an Filmgenuss kann es nicht schaden, vorher beim Mexikaner ein paar Happy-Hour-Cocktails zu viel gekippt zu haben…

Zwischen 22 und 6 Uhr kann man sich den Unsinn kostenlos auf Bild.de ansehen.
DVD-Sammler greifen zum neuen und günstigen Release “ Desperados & Aliens “, die kaum teurere Science Fiction Classic Box 3 hat aber den Vorteil, auch den empfehlenswerten Mega-Trash “ Slave Girls from Beyond Infinity – Jäger der verschollenen Galaxie ” zu enthalten.

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The Apocalypse – Das Ende der Welt /the-apocalypse-das-ende-der-welt/ /the-apocalypse-das-ende-der-welt/#comments Fri, 01 Oct 2010 09:31:33 +0000 Andreas /?p=29

The Apocalypse: unrasiertes Herumlümmeln in B-Kulissen; man beachte den feschen Laptop aus dem Jahre 3068...

Ich weiß nicht mehr, wann genau ich diesen Müll zum ersten Mal in der Glotze sah. Es muss eine Nacht gewesen sein, in der alle Kanäle nur Werbung oder Arzt-Soaps ausspien. Nur dann hält man einen NoBrainer wie “The Apocalypse” (von 1997) aus. Weiß der Geier, warum ich meinte, mir den Quark ein zweites Mal ansehen zu müssen…

The Apocalypse

Wahrscheinlich, weil ich ihn verdrängt hatte. Und “Apokalypse” ist ja immer gut, irgendwie. Die Handlung: äh. So circa um 3068 herum dackelt eine Art “Bergungsmannschaft” unter der Führung von Commander J.T. Wayne durchs All. Warum heißt eigentlich der Commander nie Müller oder Smith? Egal.

Ihr Ziel: Einen ganz dicken Atom-Tanker auftreiben. Passiert dann auch. Die Buben und knapp bekleideten Mädels freuen sich schon, dicke Beute gemacht zu haben, als der Bordcomputer auf nervig verrätselte Weise bekanntgibt, dass das riesige Schiff mit der gefährlichen Ladung die Erde ansteuert. Zwecks völliger Vernichtung und so, sonst käme ja überhaupt keine Spannung auf. Mal ehrlich: Das hätte sich die Mannschaft eigentlich denken müssen, schließlich hört der geheimnisvolle Weltraum-Tanker auf den Namen Agamemnon . Es folgen: zahlreiche Bemühungen der Mannschaft, den Tanker aufzuhalten, ihn woanders hinzusteuern oder wenigstens am Explodieren zu hindern. Dabei werden Computer angepöbelt, Fausthiebe und Pistolenkugel ausgetauscht, es wird durch Belüftungsschächte gekrochen und vieles mehr.

The Apocalypse: Sarah Bernhard als Die Gute

Könnte man aushalten, selbst mit den hier reichlich vorhandenen B-Akteuren, die sich mit billigen C-Props durch D-Bauten schleppen oder sinnlos auf Tastaturen eindreschen müssen. Doch selbst B-Mime Frank Zagarino, sonst Garant für unterste Schublade , wirkt in diesem Streifen überqualifiziert – im Vergleich zum Regisseur Hubert Charles de la Bouillerie. Denn der versäumt punktgenau jede Chance, Interesse an irgendeiner der Figuren zu wecken oder dem stinkenden Käse auch nur ein Schnapsglas Spannung einzuhauchen. Einziger Trost ist die Darstellerin Sanda Bernhard als Commander J.T. Wayne, die mit kräftigem Kinn in Kicking-Asses-Babe-Manier eine einigermaßen gute Figur macht.

The Apocalypse: Frank Zagarino als Der Böse

Selbst die Weltraum-Aufnahmen sind für ein B-Movie noch okay. Aber es hilft nichts. Dieser Film ist nicht langweilig, er tötet einem den letzten Nerv. Vor allem weil die gefährliche Super-Hacker-Programmiererin Goad , die dem Atom-Schiff vor 30 Jahren den tödlichen Kurs eingab, die Mannschaft die ganze Zeit per Video-Blog zubrabbelt (siehe Trailer unten). Sie wiederholt gefühlte 100 Zillionen Mal die gleichen Shakespeare-Zeilen, in denen die Raumfahrer des Bergungsteams fehlende Wörter einsetzen sollen, um den Crash mit der Erde zu verhindern.

Aua! So ein Dreck wurde noch 1997 gedreht!

Der schäbige Sternendreck ist schwer auszuhalten. Wenn die unterste Schublade noch ein Geheimfach hat, dann liegt bestimmt dieser zähe Streifen drin. Wer die Zelluloidverschwendung bis zum Ende durchhält, darf sich getrost den “Purple SF-Nerd Star” ans Revers heften, sofern ihm das die 95 Minuten Lebenszeit wert war (die DVD kommt ohne nennenswerte Extras).

Fazit: Zu viel Gelaber, zu viel Wirrnis, zu wenig Drehbuch, zu wenig Action, überhaupt keine Blobs. Immerhin: Eine Explosion, keine Überlebenden.

Links:

  • Kaufen bei Amazon: The Apocalypse – nur für extreme Trash-Lieber!
  • Offizielle Infos & Bilder: www.epix.de
  • IMDB: www.imdb.com/title/tt0118631/

The Apocalpyse – Trailer

Dieser schnittige Trailer wird dem Film kaum gerecht…

The Apocalpyse – Trailer

Der hier schon eher:

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