Weltraumschlacht – Science Fiction Film Review ... aus einer anderen Welt: SciFi-Filme, Space-Schrott & Blobs Wed, 17 Jun 2015 17:40:21 +0000 en-US hourly 1 https://wordpress.org/?v=4.5.2 Nydenion – Krieg der Kolonien /nydenion-krieg-der-kolonien/ /nydenion-krieg-der-kolonien/#respond Mon, 07 Nov 2011 05:27:00 +0000 /?p=357 Manchmal greift man in der Horrorfilm-verschmutzten Videothek einfach verzweifelt zu jedem Schrott. Hauptsache, das Cover zeigt irgendwas mit Raumschiffen und Weltraum. Im Fall von “Nydenion” (noch nicht mal der Videothekar konnte den Namen aussprechen) ein Glücksgriff .

Dabei ist die Story gewiss nicht neu: Die Friedensverhandlungen zur Beendigung eines Jahrzehnte dauernden galaktischen Krieges sollen sabotiert werden – der illusionslose Captain Jack Walker muss die Diplomatin Cynthia Perkins, die entsprechende Informationen hat, durch allerlei Gefahren und Feinde eskortieren, um die Sabotage abzuwenden.

Man sieht es diesem Film schnell an, dass man es mit einem B-Picture zu tun hat. Und nach etwa 45 Minuten sagte ich zu meiner Frau: “Ich wette, der Hauptdarsteller ist der Regisseur.”

So war es denn auch. Störte aber weder mich, noch meine MilFi-verschlingende Gattin, die ebenfalls ihren Spaß hatte. Um so erstaunter war ich am Ende bei Sichtung der Extras, dass es nicht nur ein B-Movie ist, sondern ein eigenfinanzierter Fan-Film. Aus Deutschland. Reiner Wahnsinn.

Was bei “Nydenion” eine Handvoll von SF-Fans und Modellbauern in kolportierten 15 Jahren Arbeit (mehr im Interview mit Nydenion-Regisseur Jack Moik auf deutsche-science-fiction.de ) geleistet haben, das kann einem nur größten Respekt abringen. 1977 hätte man sich damit neben Star Wars nicht schämen müssen (und den SFX-Oscar hätte man ihnen abgenommen), auch wenn man heute natürlich sieht, dass bei Nydenion allzuviele Video-Effekte fehlende production values vertuschen müssen.

Doch schon allein die vielen Modelle (statt öder CGIs!) machen diesen B-Knaller für Fans empfehlenswert und lassen Fan-Herzen höher schlagen, und Filmstudenten sollten sich dieses Lehrstück ebenfalls nicht entgegen lassen.

Nydenion ist arm, aber sexy. Ja, gut, die Schauspieler sind gelegentlich ein bisschen hölzern, die Dialoge nicht immer rasierklingenscharf … aber völlig egal: Dieser Film ist nie langweilig und macht fehlendes Geld mit Einfallsreichtum wett.

Fazit: Ein Geheimtipp von Fans für Fans. Wenn Sie wissen, was eine AE-35-Einheit ist und wer den Kessel-Flug in weniger als 12 Parsecs machte, dann sind Sie Nerd genug, um diesen Steifen genießen zu können.

Seit heute auf DVD und Blu-ray zu haben.

Interessantes Review auch auf phantanews.de .

Mehr im Nydenion-YouTube-Channel .

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Space Prey – Der Kopfgeldjäger /space-prey-der-kopfgeldjager-2010/ /space-prey-der-kopfgeldjager-2010/#respond Thu, 20 Oct 2011 07:21:31 +0000 /?p=335 Es gibt so Filme, da ahnt man beim Vorspann schon, dass es ein Fehler war, die DVD einzulegen. Irgendwie sieht man den Kameraschwenks, der Brennweite und der Bildschärfe schon an, dass es sich um eine Low-Budget-Produktion handelt, die mit digitaler Kamera gedreht wurde.

Wenn dann noch in den ersten Szenen Männer in geschlossenen Raumanzügen durch die Wüste (eines fremden Planeten) latschen und sich per Helmfunk gegenseitig anstänkern, dann steht die Frage im Raum, ob die Filmemacher sich vielleicht sogar die Schauspieler gespart haben und ob man jetzt 4fach oder gleich 16fach vorspulen sollte.

Bei “Space Prey – Der Kopfgeldjäger” (Hunter Prey, USA 2010) sollte man das nicht tun. Denn ja: es ist ein B-Movie, aber ein gutes, und zugleich ein Paradebeispiel für die Kunst, aus ganz wenig Material sehr viel herauszuholen.

Wer etwas Geduld mitbringt, erkennt nämlich bald, dass es tatsächlich einen aus dem Drehbuch hergeleiteten Grund gibt, warum die Männer zunächst mit geschlossenem Helm zu sehen sind. Weil es sich nämlich gar nicht um Männer handelt, sondern um Außerirdische. Sie jagen das Mitglied einen verfeindeten Volkes, der während des Gefangenentransports ihr Raumschiff sabotiert hat und nun auf der Flucht ist – mitsamt der Möglichkeit, sich für die Zerstörung seines Planeten auf schlimmstmögliche Weise zu rächen.

Natürlich erwartet einen hier nicht Enemy Mine meets Galactica . Trotzdem haben die Macher ein spannendes und unterhaltsames Katz-und-Maus-Spiel auf die Beine gestellt, bei dem die wendungsreiche Story im Vordergrund steht und dessen geschickte Regie die dürftige Ausstattung schnell vom Armutszeugnis zum Stilmittel ummünzt. Der Genre-Fan kriegt trotzdem Schießereien, augmentierte Realität, fremde Monde am Himmel und ein paar Raumschiffe. Nicht viel, aber gerade genug, um einen bei der Stange zu halten.

Genau das macht diesen kleinen, einfachen Zwei-Wesen-in-der-Wüste-hauen-sich-Streifen ungemein sympathisch: Er kommt mit wenig Geld aus (schon deshalb Anseh-Pflicht für jeden Filmstudenten!) und will trotzdem keine Sekunde lang Trash sein, sondern ein ernsthaftes Weltraum-Abenteuer erzählen. Es würde mich nicht wundern, wenn dieser Stoff einmal mit großem Budget ein Remake erfahren würde.

Fazit: Sehr schmal budgetiertes, dafür aber ideenreiches Sci-Fi-Kammerspiel für jeden SF-Liebhaber, der bereit ist, auch jenseits von Action-Wumms und Blockbuster-Mainstream sein Glück zu versuchen. Geheimtipp!

  • Infos auf www.hunterpreythemovie.com .
  • Zu haben auf DVD und Blu-ray .

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Battle: Los Angeles: 14.11. /battle-los-angeles-trailer/ /battle-los-angeles-trailer/#respond Mon, 14 Feb 2011 05:24:22 +0000 /?p=207 Schon wieder ‘ne Invasion tückischer UFOs aus dem All, ruckzuck ist die ganze Welt erobert. Ganz Welt? Nein: Ein einsames Platoon der US-Streitkräfte (welcher denn sonst) stellt sich in Los Angeles als letzte Bastion der Menschheit den intergalaktischen Schurken in den Weg.

Bei einem geschätzten Budget von 100 Mio $ könnte das der Film sein, der “Skyline” sein wollte. Bald werden wir es wissen: Die USA wehren sich ab 11.3., Deutschland wird am 14. April 2011 invasiert…

  • Deutsche Website: www.sonypictures.de/landing/world-invasion
  • Internationale Website: www.worldinvasionbattlela.net
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Space Mutiny – Mutiny in Space (1988) /space-mutiny-mutiny-in-space_1988/ /space-mutiny-mutiny-in-space_1988/#respond Mon, 18 Oct 2010 05:00:29 +0000 /?p=72

Mutiny in Space: Frauen zeigen in Zukunft nackte Beine, Männer nackte Arme

Ein gigantisches Raumschiff reist durchs All. An Bord der “Southern Sun”: die gesamte verbliebene Menschheit. Der weise, gute Captain, optisch eine Mischung aus Gott und dem Nikolaus, will irgendwohin, wo’s schön ist. Der schmierige, böse, ständig fies lachende Chef der Sicherheitskräfte will woanders: zu irgendwelchen Piraten, mit denen man gelegentlich in Raumschlachten verwickelt ist. Es kommt zur Meuterei …

Es gibt Filme, da keucht man kurz, presst sich ein Sofakissen ins Gesicht und murmelt “ Au weiha .”. Filme, die wirklich so schlecht sind, dass sie schon wieder gut sind. “Space Mutiny” (1988) ist tatsächlich einer dieser Filme. So cheezy wie ein überalteter Romadour in der Mikrowelle auf dem Sperrmüll. Absolut unfassbar. Das Hirn springt einem aus der Schale, wenn man ansehen muss, wie diese Verbrecher in Hollywood passable Weltraum-Shots aus “Kampfstern Galactica” mit dümmlichsten Aufnahmen aus Pappkulissen und alten Fabrikhallen (aka “das Innere des Raumschiffs”) vermischten. Der einzige, der dabei Ahnung von seinem, Job hatte, war der Cutter.

Space Mutiny

Space Mutiny: wiederholtes CGI-Posing (mit VC20-Grafik)

Space Mutiny: sinnlose Schiessereien im All

Space Mutiny: ständig schießen Schauspieler in Unterwäsche auf Schauspieler in Overalls

Der Held: ein blonder Flash Gordon für Arme, der vom Muskel-Casting für einen Ursus -Sandalenstreifen übrig blieb. Die Mieze des Helden, zugleich – natürlich – Tochter des weisen, gute Captains, trägt dauernd nur knappeste Aerobic-Synthetik . Fällt aber kaum auf, denn alle Damen zeigen an Bord ihren Dienstgrad mit fehlenden Textilien. Die Kulissen: aus dem Baumarkt. Die Kostüme: aus einem 1-Euro-Laden, der sich auf 80er spezialisiert hat = breite Stoffschultern. Zwischendurch sieht man irgenwelche telepathischen Bodybuilderinnen, die um Plasmakugeln tanzen, dabei in dünnen H&M-Fähnchen Eso-Yoga machen und so irgendwie die Geschicke des Guten lenken.

Space Mutiny: sinnlose Explosionen im All

Space Mutiny: dauernd springen Stuntmen durch Explosionen ...

Ist der Film langweilig? Nicht eine Sekunde! Zum Beispiel wird ununterbrochen geschossen. Mal mit blauen, mal mit roten Laserstrahlen (und einer Mini-Lady-Bazooka). Stuntmen federn alle zwei Minuten paarweise von Katapulten und purzeln durch Explosionen. Der Held trifft immer, die Schurken nie. Als Fahrzeuge – für eine Art Autojagd in den erwähnten Fabrikhallen – dienen Golf-Carts mit wabbelnden Pappaufsätzen. Auch zu erwähnen: Dass irgendeiner im Team einen Sohn gehabt haben muß, der einen Commodore VC20 hatte – der Film ist durchsetzt mit 320×240-Pixel-Computergrafik.

Space Mutiny: diese Szene sehen Sie etwa 1 Sekunde, nachdem der Schurke erledigt wurde; man beachte, dass es auch bekleidete Frauen gibt ...

enthält u.a.: Space Mutiny

Fazit: Was für ein Müll. Und doch: einmal ansehen kann man sich das… Sie dürfen bloß nie zugeben, dass sie “Space Mutiny” bis zum Ende durchgehalten haben. (Sonst weist man sie sofort ein.)

Schon der Trailer lohnt das Anschauen:

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