Science Fiction Film Review » versunkene Zivilisation ... aus einer anderen Welt: SciFi-Filme, Space-Schrott & Blobs Tue, 05 Nov 2013 15:11:15 +0000 en-US hourly 1 http://wordpress.org/?v=3.7.1 Heavy Metal F.A.K.K.2 (2000) /heavy-metal-fakk2-2000/ /heavy-metal-fakk2-2000/#comments Sat, 12 Oct 2013 11:55:21 +0000 /?p=905 heavymetalfakk2e Der arme Tyler schuftet in einer Weltraummine, als er eine leuchtende Kristallscherbe entdeckt. Es handelt sich natürlich um ein Stück des Loc-Nar, des “absolut Bösen”, das in Gestalt einer grün fluoreszierenden Kugel schon in Heavy Metal zu sehen war. Tyler mutiert zu einem gewissenlosen Monstrum, das nach Macht und Unsterblichkeit giert – für letzteres macht er sich auf den Weg zum “Brunnen der Unsterblichkeit”.

heavymetalfakk2d Als Appetizer überfällt er auf dem Weg einen Planeten, dessen Bewohner ein ganz klein wenig der Unsterblichkeit verleihenden Substanz in sich tragen. Die schöne Amazone Julie übersieht er dabei: Rache schwörend macht sie sich auf die durchsichtigen Strümpfe, um Tyler zur Strecke zu bringen…

Ja.
Na ja.
Schon okay.
Aber halt leider nicht so gut wie Heavy Metal . Obwohl technisch ausgereifter, ist “Heavy Metal F.A.K.K.2″ (2000) einfach viel zu glatt, sowohl zeichnerisch als auch inhaltlich. Es fehlt der Rest von Hippie-Feeling, der in der etwas wirreren Version von 1981 noch mitschwingt. Oder anders: F.A.K.K.2 ist einfach verdammt spießig, trotz Pool-, Anzieh-, Duschszenen und trotz dauerknappem Dress von Julie. Und so vorhersehbar wie Schwerkraft.

heavymetalfakk2cov Fazit: Passable Mischung aus Science-Fiction und Fantasy, die aber nicht an Heavy Metal heranreicht. Okay für Fans spärlich bekleideter, schwertschwingender Amazonen und Zeichentrickliebhaber.

Zu haben auf DVD .

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Doom /doom_2005/ /doom_2005/#comments Mon, 16 Jan 2012 07:40:50 +0000 /?p=502 Es gibt keine Computerspielverfilmungen. Es gibt nur Filme, die den selben Titel tragen wie erfolgreiche Computerspiele, damit Deppen wie ich ins Kino laufen, um sich den Quark anzusehen. Hatte damals ja auch funktioniert, 2005, ich war sogar im Kino, es gab nur eine Vorstellung pro Woche, Mittwoch 23:00. Ich war einer von fünf Zuschauern, merkwürdigerweise waren drei von uns weiblich (wahrscheinlich wegen Karl Urban, der zuvor durch seine Rolle als sorgenstirnfaltiger Rohan-Recke Èomer in Herr der Ringe einige Feuchtgebiete hinterließ).

Doom: Sarge Dabei ist “Doom” (2005) ganz und gar Jungs-Kino über hartgesottene Helden, die ausziehen, um die die Prinzessin in Form der schönen Wissenschaftlerin ( Rosamund Pike , lechz) zu retten. Denn auf der Mars -Forschungsstation Olduvai ist irgendwas Schlimmes passiert, und ein paar Marines, die gerade in den Urlaub wollten, müssen hin, nachsehen und warten, bis sie die Forschungsergebnisse auf USB-Sticks gezogen hat (Pre-Cloud-Ära?); danach stiehlt sich der Film eine Art Alien meets Resident Evil zusammen, bis alle tot sind, bis auf das genreübliche Pärchen.

Doom: Reaper Das ist alles dünn und altbacken. Aber wenigstens verwirrt der Film den dumpfen Zuschauer weder mit irgendwelchen neumodischen Einfällen noch mit nebensatzreichen Dialogen. Und ich bin sicher, dass das ursprüngliche Drehbuch mal ganz anders aussah, denn es gibt einige Szenen und Schauplatzwechsel, die derart seltsam deplaziert wirken,  das es kein Zufall sein kann: Ich wette, irgendwann ist der Produktion das Geld ausgegangen und einige größere Szenen mussten entfallen, obwohl die Anschlussstellen schon gedreht waren – auf Kosten der Glaubwürdigkeit und Stringenz. Ist aber ohnehin Wurst, denn so vieles an diesem Film entbehrt jeglicher Logik, da könnte dann auch noch ein pinkes Tapir durchs Bild laufen, es fiele nicht auf.

Wie jeder Käse, so ist auch “Doom” im Lauf der Zeit eher gereift. Und so kann man sich den B-Stinker durchaus wieder ansehen. Jede Einstellung schwelgt in Testosteron, zeigt uns geölte Muskeln und abgebrühte Visagen. Die Männer sind unrasiert, verschwitzt, dreckig und größtenteils liebenswürdige Psychopathen, denen man mit wenig Pinselstrichen erstaunlich viel Instant-Charakter gegeben hat. Die Tonspur unterstreicht die Massivität der immer größeren Wummen, von denen so viele zum Einsatz kommen, dass der Film geradezu an ihnen vorbeihuschen muss.

Doom: Dr. Sam Grimm Die einzige nennenswerte Frau im Film trägt nabelfrei und augenscheinlich noch nicht mal einen BH, dazu ständig Doktorinnen-Fummel – so wird auch noch der Krankenschwestern-Fetisch bedient. Sie wühlt obendrein mit einer Lust in den Eingeweiden der erlegten Mutant-Monster, dass man sofort mit ihr Pferde stehlen möchte. Dazu ganz gelungene, wenn auch schwach ausgeleuchtete Kulissen und eine anständige Zahl von Gimmicks (Ark-Teleporter, Nanowände, …), mehr kann man von einem B-Movie eigentlich nicht erwarten.

Vor allem Spiele-Fans werfen dem Film vor, dass er nichts mit dem Game zu tun habe. Das ist absolut richtig. Zwar hakt er im Galopp alles wichtige ab (immer größere Knarren, UAC, BFG, POV), aber die Story über <Spoiler!>das Chromosom 24 einer versunkenen Zivilisation, das gute Menschen zu Übermenschen macht, schlechte Menschen zu Monstren mutieren lässt, <!Spoiler> hat natürlich rein gar nichts mit dem Spiele-Plot zu tun, in dem das Böse wirklich metaphysisch “das Böse” ist, und die Gegner allerlei Dämonen-Abschaum. Aber: Ich habe Doom I bis III + Add-on gespielt und geliebt und konnte es dem Film jetzt beim zweiten Anschauen verzeihen, denn dass Dämonen sich von einer Shotgun beeindrucken lassen, dass fand ich schon bei diesen Grusel-Schießbuden merkwürdig. Der etwa 5 Minuten langen, wirklich einmaligen (und einmalig platten) Ego-Shooter-Sequenz merkt man an, dass man aufrichtig versuchte, die Fans glücklich zu machen. (Die den Film trotzdem hassten.)

Doom: BFG

Schlimm fand ich nur Blödheiten wie das Mann-gegen-Mann-Prügel-Finale oder bescheuerte Ungereimtheiten wie die merkwürdig gigantischen “Abwasseranlagen” der Mars -Forschungsstation, die denen von New York das (dreckige) Wasser reichen können. Diese Eierköpfe urinieren offenbar minütlich, selbst wenn sie tot sind oder längst evakuiert. Und ein bisschen mehr Mars hätte ich gerne gesehen…

Fazit: Gehoben inszeniertes Dumm-Geballer mit genetisch an-zombifizierten Monster-Mutanten, das man nur als B-Fan und mit reduzierten Erwartungen gut finden kann. Ich fands prima.

Infos:

  • zu haben auf DVD , HD-DVD und Blu-ray
  • Uncut-Vergleich auf schnittberichte.com
  • für Time gehört Doom zu den schlechtesten Videospiel-Adaptionen; man fragt sich, was die besten sein sollen…
  • gerüchteweise ist ein Remake geplant
  • offizielle Website: universal-pictures-international-germany.de

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Náufragos – Gestrandet /naufragos-gestrandet-2001/ /naufragos-gestrandet-2001/#comments Mon, 07 Mar 2011 05:16:41 +0000 /?p=267 Und wieder eine Mars-Mission . Der Mars kommt ja leider – das muss man nach den (stellenweise durchaus auch guten) Rohkrepierern “Mission to Mars” und “Red Planet” wohl sagen – in Sachen Film etwas sehr glücklos weg. Wirds hier besser?

Diesmal sind sieben Leute an Bord, sechs davon steigen in die Landefähre, einer bleibt im Orbiter. Irgendetwas geht schief, und die Mission crasht auf dem Mars, der Captain geht dabei drauf, da waren es nur noch fünf: zwei Frauen und drei Männer sitzen in der (roten) Tinte. Ihr Schiff hat kein Triebwerk mehr, eine Rettungsmission von der Erde bräuchte gut zweieinhalb Jahre – doch die Vorräte reichen maximal ein Jahr. Was tun?

Gestrandet: auf dem Mars

Náufragos hätte trotz geringem Budget ein ganz passables Mars-Drama abgeben können. Die Weltraumaufnahmen sind in Ordnung, die Kulissen für ein B-Movie ganz anständig und die Mars-Aufnahmen, sichtlich auf Lanzarote gedreht und rot gefärbt, sehr stimmungsvoll geraten. Soweit alles in Ordnung. Doch leider macht die Regisseurin, die auch die Ersatz-Kommandantin schauspielert, rein gar nichts aus der Situation. Mehr noch: Sie (und ihr Autor) beherrscht die seltene Kunst, selbst spannende Aspekte langweilig zu gestalten. Sie scheitert, finde ich, vor allem am Wunsch, eine möglichst realistische Near-Future-SF liefern zu wollen. Was umso ironischer ist, als es gerade bei der Wissenschaftlichkeit ganz schön im Gebälk von Náufragos knarzt.

Gestrandet: in reichlich Diskussionen im gecrashten Schiff

Als Beispiel dafür, was mit dem Film nicht stimmt, braucht man nur die Situation nach dem Crash zu betrachten. Mal angenommen, Sie und ich, wir hätten uns zu einer Mars-Mission gemeldet. Das ist ja, sagen wir mal, durchaus etwas gefährlicher als den Bus ins Kino zu nehmen. Sowas weiß man vorher…  aber egal: Und dann wären wir gecrasht und müssten erkennen, dass wir nicht mehr zur Erde zurückkehren können (was ich übrigens für das realistische Szenario der ersten bemannten Mars-Mission halte: ohne Crash landen, aber mit dem Wissen, keine Rückfahrkarte dabei haben – und die Chinesen werden es machen, weil wir sowas kulturell nicht werden “zulassen” können). Wir hätten aber noch Essen, Trinken und Sauerstoff für ein Jahr.

Was würden wir tun? Ja, Mensch! Natürlich würden wir doch forschen, analysieren, Experimente durchführen – kurz: Wir würden all das machen, wofür wir eigentlich zum Mars geflogen sind, verdammt noch mal. Vielleicht nicht ganz so fröhlich, aber tun würden wir es. Denn an der Aufgabe hat sich ja nichts geändert.
Was aber machen die fünf?
Sie stänkern sich gegenseitig an, ziehen sich mit “Wir werden alle sterben!”-Sprüchen runter (hallo? Wir hier auf der Erde werden auch alle sterben, also was soll’s?!) und denken nicht eine einzige Sekunde daran, irgendwas sinnvolles mit ihrem Restleben anzufangen, außer, auf den Tod zu warten. Das einzig realistische als diesem angeblichen “psychologischen Drama” ist der Unsympath, der “vor dem Ende” noch mal eine Nummer schieben will (wohl nicht recht bedenkend, welchen Beziehungsstreß das im restlichen Jahr nach sich zöge).

Dieser fehlende menschliche Realismus ist viel schlimmer als der unwissenschaftliche Crash, der rasche Bergabstieg über 6000 Meter im Raumanzug oder die Möglichkeit, in Mars-Nähe ohne Zeitverschiebung mit einem Reporter von der Erde zu sprechen.

Gestrandet: in einem tristen Drehbuch

Wir schauen also fünf Stümpern dabei zu, wie sie sich gegenseitig deprimieren. In von mittelmäßigen Darstellern schlecht gebrachten, dümmlichen Dialogzeilen, die ganz sicher “psychologisch” hätten sein wollen & sollen, es aber leider nicht sind. Uaäähhh. Da pennt man wirklich fast weg … und doch bleibt man dran, denn man hat als Zuschauer durchaus das Gefühl: da muss ja noch was kommen! Was Geheimnisvolles! Und wahrlich … am Ende des Filmes, der im Verlauf immerhin zunehmend weniger schlecht wird, auch wenn er einigen üblichen Klischees frönt, gibts dann tatsächlich noch ein bisschen was Interessantes, das hier nicht verraten werden soll.

Náufragos - Gestrandet

Fazit: Zu oft öde geratenes Independent-Movie – immerhin mit stimmungsvollen Bildern vom Mars und einigen sehr wohl ganz gut geraten Szenen. Leidet meines Erachtens weniger unter seinem geringen Budget als unter seinem langweiligen und unentschlossenen Buch und einer farblosen Regie.
Hätte aber schlimmer sein können, ist halt nur nicht so intelligent, wie er glaubt. Für Alles-Seher und Independent-Fans gerade noch erträglich. Kann man sich als Mars-Fan schon mal reinziehen, aber nur mit viel Kaffee.

  • Immerhin als DVD Náufragos – Gestrandet schön billig, auch als Naufragos – Gestrandet (Special Edition mit CD) zu haben.
  • Mehr Infos: ODFB , IMDB
  • Eine gute ausführlichere Besprechung liefert badmovies.de

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Operation Jupiter Inferno /jupiter-inferno-operation-jupiter-bye-bye-jupiter-1983/ /jupiter-inferno-operation-jupiter-bye-bye-jupiter-1983/#comments Mon, 28 Feb 2011 05:48:21 +0000 /?p=224 Der Jupiter war mal richtig hip. Das liegt gewiss an seinem großen roten Fleck. Der ist so herrlich geheimnisvoll und faszinierte daher schon Clarke & Kubrick und hinterließ in Form von “2001″ seine Spuren. Auch die Japaner wollten natürlich mal so was wie “2001″ drehen: einen richtigen Science-Fiction-Film, ohne Gummikostümmonster und zertretene Modell-Städte.

Die Weltraumszenen in Jupiter Inferno sind noch immer einwandfrei

Ihre Story: Ein schwarzes Loch steuert auf die Erde zu. Was tun? Es liegt ja fast auf der Hand: Sprengen wir doch einfach den ganzen Jupiter, um das schwarze Loch von seiner Bahn abzulenken. Der internationale Titel von “Sayônara, Jûpetâ” (Japan, 1983), “Bye-Bye Jupiter” trifft den Kern der Sache also sehr genau. Es versteht sich allerdings, dass die komplette Entfernung eines ganzen, nicht unerheblich großen Planeten nicht jedem Bürger recht ist. Unter anderem sind da semi-religiöse Öko-Terroristen, die meinen, man müsse die Natur (des Jupiters, nicht die der Erde) schützen. Und eine schöne Wissenschaftlerin, die zufälligerweise gerade im roten Fleck die Zeichen einer versunkenen Zivilisation entdeckt hat und diese natürlich erforschen will…

Stellenweise zeigt Bye Bye Jupiter Liebe zum Detail und ist auch nicht ohne Humor

Schöne Wissenschaftlerin, heroischer Held.

Hervorragende Weltraumaufnahmen! Eine richtige Space-Sexszene! Mords Kulissen! Ein einigermaßen nachvollziehbarer Plot (in einem japanischen Film!)! Eine Love-Story, die in einer Tragödie endet! Mysteriöse Schriftzeichen im All! Eine Jupiter-Religion! Ein gigantisches Lebewesen im großen roten Fleck! Zwei Freunde, die nie wieder einen trinken gehen können. Und, und, und …

Die Jupiter-Atmosphäre: elektrostatisch wie Office-Teppiche...

…und von allem zu viel. Würde dem Regisseur im Wust zu vieler Handlungsstränge und -schnörkel, zu gewollter 2001-Nachmacherei und hundertprozentiger Klischeeerfüllung nicht die eigentliche Story wegsterben, „Bye-Bye Jupiter“ hätte ganz große Space Opera werden können. So reicht es meiner Meinung nach immerhin noch zu einem der besten technisch orientierten SF-Epen, die Japan je hervorgebracht hat. Keine große Kunst, aber groß gescheitertes Kunsthandwerk. Ein Streifen, der an vielen Stellen das sechs Jahre später folgende, deutlich größere Debakel “Starfire” vorwegnimmt, das sich hier offenbar ziemlich hemmungslos bediente.

Wichtig: das Heldenbegräbnis (zwischen Kratern (mit Blumen))

'n schwarzes Loch? Nichts wie hin...

Fazit: Unterschätzter und für Fans technisch-spekulativer Near-Future-Sci-Fi und aufwendiger Weltraum-Modelle durchaus sehenswerter Außenseiter, dem allerdings der innere Zusammenhalt und vor allem ein straff allen überflüssigen Mist raussäbelndes Katana fehlte. Einige Szenen ziehen sich wirklich wie Pizzakäse, vor allem die Weltraum-Sex-Szene…

  • Auf DVD zu sehen als einer der vier Filme auf der Science Fiction Classic Box, Vol. 2 (2 DVDs) , leider in einer geschnittenen Version mit nicht immer zufriedenstellender Tonspur. Es existiert möglicherweise inzwischen eine japanische HD-Version (siehe Trailer, doch richtig HD wirkt der nicht), aber ich glaube nicht, dass man je auf eine deutsche Umsetzung hoffen darf.
  • Infos: IMDB , OFDB , Toho Kingdom
  • Noch mehr Pics auf Flickr

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