Science Fiction Film Review » Alien-Ripoff ... aus einer anderen Welt: SciFi-Filme, Space-Schrott & Blobs Wed, 13 Nov 2013 11:59:55 +0000 en-US hourly 1 http://wordpress.org/?v=3.7.1 The Dark Side Of The Moon /the-dark-side-of-the-moon-1990/ /the-dark-side-of-the-moon-1990/#comments Wed, 13 Nov 2013 11:13:03 +0000 /?p=952 Wegen eines Phänomens namens „gebundene Rotation“ ist die eine Seite des Mondes stets der Erde zugewandt, die andere daher von der Erde aus nie zu sehen (echt jetzt). Schon Pink Floyd besangen das, aber auch den Umstand, dass ja auch die menschliche Seele eine dunkle Seite hat. Es lag wohl einfach in der Luft, dass irgendwann auch mal jemand einen Film über die dunkle Seite des Mondes macht. Hoffentlich nicht der letzte, denn „ The Dark Side Of The Moon “ ist ein ganz schlimmer Stinker, den bitte jemand besser neu machen sollte.

thedarksideofthemoon_011 Wir schreiben das Jahr 2022: Das Raumschiff „Spacecore 1“ (warum eigentlich nie „Spacecore 67“ oder „114“?) gondelt durchs Alls, um routinemäßig dort stationierte Atomwaffen zu warten. Plötzlich kommt es zum unerklärlichen Ausfall aller Geräte. Die Notsysteme sorgen zwar für Sauerstoff und Wärme, aber nur für begrenzte Zeit: Zugleich bewegt sich das Schiff ohne funktionierenden Antrieb in Richtung Mond, genauer gesagt in die erfundene Region „ Centrus B 40 “. Der Bordcomputer, die schöne Roboter-KI Lesli, weiß auch nichts beizutragen und lümmelt nur in ihrem KI-Sessel rum.

thedarksideofthemoon_031 Das kreuzt ein altes Space-Shuttle der NASA ihren Weg. Die Mannschaft der „Spacecore 1“ schafft ein Andockmanöver, geht an Bord der “ Apollo 18 ” und wundert sich: Alles steht unter Wasser, verweste Fische treiben im Schlick herum. Was war hier los? Irgendwann stellt jemand eine toootaaaal einleuchtende Verbindung zwischen „Centrus B 40“ und dem irdischen B ermuda-Dreieck her, derweil ein unerklärliches Monster mit gelben Schlangen-Kontaktlinsen nach gewohntem Muster die Besatzung wegsnackt … dazu noch “666″ und “ich habe viele Namen” … etc.

thedarksideofthemoon_040 Ein paar positive Dinge seien erwähnt: „The Dark Side Of The Moon“ (von 1990) versucht durchaus, stimmungsvollen Suspense aufzubauen. Und eigentlich ist die Story, so ausgelutscht ihre Elemente erscheinen mögen, auch nicht völlig verkehrt.

Hinzu kommen einige seltsam krude und daher nette Ideen, etwa die Avatar-KI Lesli (links) im sexy Lederdress, der von der Kamera ständig die Körbchen abgezoomt werden. Oder der Fakt, dass hier SF mit Okkultismus gemischt wird (ähnlich wie im wesentlich besseren „Event Horizon“). Auch die Trickaufnahmen sind gar nicht schlecht, wenn auch selten; vor allem der letzte Schwenk über die Mondoberfläche ist ein Highlight des Films.

thedarksideofthemoon_051 Und doch schafft es der Regisseur einfach nicht, auf Basis des gewiss müden Drehbuchs Spannung aufzubauen: Meistens (nicht immer!) versackt die Handlung im dramaturgischen Schlamm, in dem die ohnehin schon gesichtsmüden Darsteller eigenschaftslos und ohne Sinn und Verstand (aber mit Automatikwaffen) rumtapsen (meist im Stockfinstren), unter anderem in den ungeheuer weitläufigen Kulissen eines Space-Shuttles (!), dessen Räume (!) zum Teil komplett unter Wasser stehen. Zur ständigen Dunkelheit an Bord der beiden Schiffe gesellt sich ein hämmernder FM-Synth-Score, der für fünf Minuten wohl recht beeindruckend wäre, der aber nach 15 Minuten einfach nur noch monoton und einschläfernd wirkt.

thedarksideofthemoon_057 So ist mein (wiederholter) Eindruck dieses Alien/Thing-Rip-offs bizarr gespalten: Man hat irgendwie das Gefühl, er wäre so schlecht eigentlich nicht; trotzdem langweilt er einen stellenweise zu Tode.
Bitte remaken.

Fazit: Zähes 90er-Jahre-B-Movie mit wenig Fiction, noch weniger Science. Kann man sich höchstens spätnachts nach drei Energy-Drinks mit Wodka reinschrauben.

  • Zu haben auf DVD in höchst zweifelhafter Qualität. Aber für den einen Euro, den der Käse gebraucht kostet, kann man sich den Weltraum-Satan schon mal ansehen…

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The Green Slime /the-green-slime-1968-monster-aus-dem-all/ /the-green-slime-1968-monster-aus-dem-all/#comments Sun, 18 Aug 2013 07:56:12 +0000 /?p=794 The Green Slime Ein fremder Himmelskörper droht mit der Erde zu kollidieren! Also nichts wie los, rein in die Rakete, Sprengsätze auf dem Ding verteilen, dann abhauen und sprengen! Leider nimmt Commander Jack Rankin, Kinn wie eine Ski-Schanze, auf dieser Mission ein paar Wissenschaftler mit – wo doch jeder weiß, wie das ausgeht.

The Green Slime Während die echten Männer die thermonuklearen Ladungen anbringen, spielen die Eierköpfe in den roten Pfützen des Planeten – und stolpern dabei über (Sie ahnen es sicher) den grünen Schleim. Das einer der Wissenschaftler einen grünen Fleck an der Hose hat, wird beim Abflug geflissentlich übersehen, denn man ist spät dran und die Bomben gehen gleich hoch.

The Green Slime Schnell zurück zur Raumstation gejettet, wo Commander Vince Elliott schon wartet. Doch seine Reinigungsfachkraft, die die Raumanzüge desinfizieren soll, arbeitet leider schlampig. Daher ist schon kurz danach der grüne Schleim überall an Bord der Station und mutiert auch ein bisschen. Das macht die ausnehmend hübschen Krankenschwestern der Raumstation nervös, allen voran den ultra-hotten Rotschopf Dr. Lisa Benson (ein, wenn nicht der Grund, sich das anzuschauen: Luciana Paluzzi ).

The Green Slime Die beiden Commanders Elliot und Rankin könnten beherzt-männlich eingreifen. Doch sie waren einst Freunde und hatten sich wegen der schönen Dr. Benson zerstritten. Daher balzen sie erst noch ein bisschen Alpha-mässig herum. Dann erst nehmen sie endlich die Laserstrahler in die Hand und pusten die grüne Schleim-Brut ins All.

The Green Slime “The Green Slime” von 1968 lief in Deutschland wohl seinerzeit unter dem fantasiereichen Titel “Monster aus dem All” in den Kinos. Es ist Science Fiction für Männer, mental jung gebliebene! Gerüchteweise ein Kultfilm, ist “The Green Slime” allerdings wirklich nur dem eingeweihten SF-Fan zu empfehlen, also solchen, die “ Dark Star ” mehr als zwangigmal gesehen haben, ohne sich in einen bemalten Wasserball zu verwandeln.

Echte Fans werden ihre wahre Freude haben an grossartigen Modellen und Trickaufnahmen, die mit viel Liebe zum Detail gestaltet wurden. Es könnte sogar Spannung aufkommen – wenn sich der grüne Schleim in seinem ausgewachsenen Zustand nicht The Green Slime als mehräugiges, mehrarmiges Gummikostüm-Monster entpuppen würde, das einfach zu albern ist. Hält man sich vor Augen, das im gleichen Jahr “2001″ gedreht wurde, läßt sich nicht leugnen, wie lächerlich diese US-Japanische Koproduktion ist. Nur 11 Jahre später (!) zeigte Ridley Scotts “Alien”, wie Monster aus dem All wirklich aussehen …

Fazit: Albern-schrottiger, aber irgendwo auch unschuldig-liebenswerter Science-Fiction-Käse für Fans von detailreichen Modellen und Wabbelgummimonstern. Es gibt viel zuwenig solcher Filme …

  • Zu haben als DVD, allerdings derzeit nur als Import ohne deutsche Sprachspur.

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Mutant: Das Grauen im All (Forbidden World) /mutant-das-grauen-im-all-forbidden-world-1982/ /mutant-das-grauen-im-all-forbidden-world-1982/#comments Wed, 14 Aug 2013 21:59:08 +0000 /?p=823 mutant-forbidden_world_3

Colby will mal ins Bett

Space-Sheriff Colby hat seit fünf Jahren keinen Urlaub mehr gehabt, gerade eben (in den ersten fünf Minuten des Films) eine Flotte angreifender Raumschiffe im Alleingang zerstört und nun das: Seine Chefs wollen, daß er mal eben zum Planeten Xarbia jettet, um auf der einsamen, entlegenen Forschungsstation mal nach dem Rechten zu sehen. Das Ergebnis: Auf Xarbia züchten Wissenschaftler organische Materie, die sich beliebig, schnell und grenzenlos reproduzieren kann. Sowas ist ja nie verkehrt. Bloß ist ihre neueste Kreation, “Subjekt 20″, besonders hungrig …

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Dr. Glaser auch

B-König Roger Corman liefert mit “Mutant – Das Grauen im All” (Originaltitel: “Forbidden World”, 1982) alles, was der Fan sehen möchte:

  • Ein bißchen Weltraumgeballer (dreist recyclet aus dem Star-Wars-Ripoff “Sador – Herrscher im Weltraum” (Battle Beyond the Stars, 1980)),
  • harte Männer in Uniformen, die wissen, wo’s lang geht,
  • unsinnige Sci-Fi-Begriffe vor sich hin brabbelnde Wissenschaftler ,
  • blöde Laborassistenten, die die Verschlußklappe des eingesperrten Mutanten offen stehen lassen,
  • jede Menge Innereien ,
  • ein Glitsch-Ding mit Riesengebiß , das alle in Glibber verwandeln will,
  • Mutanten? Lieber mal bei ner Sauna entspannen ...

    Mutant? Was n Streß! Lieber mal bei ner Sauna entspannen …

    sowie zwei Frauen an Bord der Station, die sich vor laufender Kamera immer wieder mal aus- und anziehen müssen, auch mal nackt in die Sauna gehen (während der Mutant schon umgeht!), später sogar gemeinsam (!) duschen , wobei sie, sich (ungelogen!) gegenseitig abseifend, besprechen, wie sie sich mit dem Mutanten verständigen könnten, was sie dann auch, barfuß im Bademantel durch die Raumstation tappend, versuchen – natürlich halb telepathisch, halb über den Computer …

  • und und und.
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Ist Gentechnik gefährlich? Man kann das nicht generalisieren …

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Wo bleibt die Putzkolonne?

Galaktischer Hyper-Unfug! Aber stimmungsvoll in Szene gesetzt. Den Kulissen von “Mutant – Das Grauen aus dem All” sieht man zwar an, daß sie zu 90% aus Fast-Food-Styroporboxen bestehen, doch das Gesamtbild ist erstaunlicherweise überdurchschnittlich gelungen, und auch das Monster ist meistens näher an “Alien” als in den meisten anderen miesen Kopien der damaligen und auch heutigen Zeit.

Den geneigten Fan erwarten außerdem wunderbar synthetische Synthesizer-Klänge, wie sie leider schon damals eigentlich aus der Mode waren. Eine fast perfekte Tonspur mit Röchel-, Glitsch- und Schleimgeräuschen vom Feinsten. Und Faßweise (!) Blut- und Gelantine-Glibber – unter anderem für die anschaulichste “Zellteilung” der SF-Geschichte.

Kurz: Ein absolutes Meisterwerk. Auf Augenhöhe mit dem B-Knaller “ Galaxy of Terror “. Schade, das sowas nicht mehr gedreht wird…

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Mutant – Das Grauen im All

  • Zu haben in grenzwertig mieser Bildqualität auf DVD , zu überhöhten Sammlerpreisen.
    ABWARTEN! In den USA ist schon eine neue Blu-ray mit deutlich besserem Bild erschienen – ich könnte mir vorstellen, daß sich ein deutscher Vertrieb erbarmt, den Film neu und gut herauszubringen – wie schon bei “ Galaxy of Terror “, ebenfalls aus der Corman-Schmiede.

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The Ark – Wir sind nicht allein (Stranded) /the-ark-wir-sind-nicht-allein-aka-stranded-2013/ /the-ark-wir-sind-nicht-allein-aka-stranded-2013/#comments Sun, 28 Jul 2013 16:52:21 +0000 /?p=733 Als SF-Film-Fan ist man ja derartig ausgetrocknet, dass man verzweifelt nach jedem Strohhalm greift. “The Ark”, Originaltitel “Stranded” von 2013, rätselhafter Verleihuntertitel “Wir sind nicht allein” ist einer dieser Strohhalme, nach dem nur ganz harte Fans greifen sollten . “Vom Oscar-prämierten Kreativen Kopf hinter Star Wars” behauptet das Cover und lügt nicht mal, doch was “Battlefield Earth”-Regisseur Roger Christian (Oscar für die Set-Dekorationen von Star Wars IV) hier abliefert, hat soviel mit Star Wars zu tun wie Klopapier mit der Bibliothek von Alexandria.

Die Miniaturmodelle: ausnahmsweise wäre wohl CGI besser gewesen…

The Story: In der Forschungsstation / Minen-Mondbasis “The Ark” schlagen ein paar Meteoroiden ein. Ratzfatz bricht die Versorgung mit Sauerstoff und Strom zusammen. Die Funkantenne ist hinüber, der Kontakt zur Erde abgebrochen. – Daraus könnte man ein prima Drama machen.

Die Sets: schön dekoriert!

So macht es der Film: Die einzige Frau im Team wird losgeschickt, um irgendwo im Nachbargebäude einen wichtigen Schalter umzulegen. Das macht sie auch, nimmt dabei einen der rumliegenden Meteoriten mit, weil “Sporen” drauf zu sehen sind – klar, wer würde das nicht einstecken und ohne Quarantäne einfach in die Wohnräume mitnehmen?
Als man die schlimmsten Lecks gestopft, die Brände gelöscht und den Notstrom aktiviert hat, kommt eine Warnmeldung vom Arzt: Weil derzeit die Luftfilter nicht richtig arbeiten, bestünde die Gefahr einer Kohlenmonoxidvergiftung: Bei den damit verbundenen Halluzinationen solle man sich einfach melden, over .

Die Wissenschaftlerin untersucht derweil mit einem Kollegen die besagten Sporen des Meteoriten, doch das Reagenzglas geht natürlich kaputt, sie schneidet sich natürlich am Glas, natürlich infiziert sie sich.
Natürlich sagt sie es niemandem.
Und als ihr nach einer 24-Stunden-Schnellschwangerschaft ein Monster aus dem Bauch glibbert, glaubt es natürlich niemand – alles bloß Halluzinationen von der “Kohlenmonoxidvergiftung” (war das nicht Kohlendioxid?).

Schwanger in 24 Stunden: das kann nur ein Monster sein… bzw., laut Bordarzt (rechts) “vielleicht nur Zyste” oder “Halluzination”

Das Drehbuch : zum Weinen.
Die Darsteller : arme Schweine, die nicht gegen das Dummdrehbuch ankommen.
Das Monster: psychologisch fragwürdig motiviert, aber immerhin schön schleimig.
Die Sets : wie bei Star Wars vor 40 Jahren, nur diesmal ohne Licht – fast der gesamte Film spielt mit Taschenlampenbeleuchtung.
Die Raumbasis , die schon in der ersten Einstellung als Revell-Bausatz erkennbar ist, könnte man als Fan akzeptieren, auch wenn sie keinen Deut besser ist als zu Zeiten von Mondbasis Alpha 1 . Doch sie spielt letztlich keine Rolle, denn der gesamte Film spielt innen. In den endlosen, weiteren, geräumigen Gängen der Mondbasis , die so ungeheuer groß ist, dass vier Besatzungsmitglieder problemlos in der Lage sind, das Monster nicht zu finden. Kein Wunder, versteckt und bewegt es sich doch in den Belüftungsschächten, die einmal mehr so ungeheuer geräumig sein müssen, das sie wahrscheinlich eine eigene Bar haben…
Die Halluzinations -Idee: konsequent unter Potential umgesetzt.
Das Ende : denken Sie sich einfach “das Naheliegendste für eine Fortsetzung” aus, und zwar auf Basis des folgenden Begriffs: Fluchtkapsel .

Im Weltraum hört uns niemand schreien, leider auch nicht auf der Erde vor der Glotze . Ein unfassbarer Rohrkrepierer in der Tradition schlimmster C-Movies aus den 90er Jahren, mit allem, was die damaligen Filme so schlecht macht, etwa miese Effekte, sinnlose Handlungen, schlechtes Tempo, kein Gefühl für Zeit und Raum…  dazu die unnötigste Duschszene aller Zeiten, ja überhaupt: das fließende Wasser mit den Porzellanwaschbecken auf dem Mond … Unfassbar, dass derselbe Regisseur “Battlefield Earth” machte, was zwar auch eine ziemliche Gurke ist, aber imho eine ziemlich witzige, und im Vergleich zu “The Ark” ein A-Film.

Fazit: “The Ark” ist fantasielos, amateurhaft, schlampig und dümmlich. Dieser zusammengeklaute Verhau versucht in keiner Weise, das fehlende Budget mit Charme, Inspiration, Ideen auszugleichen. Das passabel schleimige Monstrum in anständigen dekorierten Sets reicht einfach nicht, weil sonst viel zu wenig passiert, erst rechts nichts spannendes. Echt schade.

  • Zu haben auf DVD .

Hier, was laut Eigenwerbung des Film angeblich andere dazu sagen (ob die es wirklich sagten, habe ich nicht überprüft): ”Kurzweilig, spannend und ziemlich böse”(Filmchecker) Nein: Eher mittelmäßig und glitschig. — ”Atmosphärisch dichter Sci-Fi-Horror”(Blu-ray Magazin) Sci-Fi-Horror ja, atmosphärisch nein, atmosphärisch dicht erst recht nicht. — ”Sci-Fi-Horror in der Tradition von Alien und Event Horizon”(Moviestar) Auf gar keinen Fall. Nicht mal ansatzweise. — ”Geheimtipp für Genre-Fans” (Monthly Post) Ja: Und es wäre besser ein geheimer Geheimtipp geblieben… — ”Event Horizon, Alien und Sunshine lassen grüßen – ein Fest für Sci-Fi-Fans” (IMDB) Nichts davon lässt grüßen. Null. — ”Klaustrophobisch und bedrohlich”(Screen Magazin) Bedrohlich? Nie. Klaustrophobisch? Leider auch nie, weil die Station in ihren endlosen (funktionsfreien) Gängen und zahlreichen Räumen einfach nie die Chance dazu bekommt. Der Regisseur hat leider kaum Gefühl für Raum und Zeit… Bei einem Billig-Budgets von 2 Mio, die dank Direkt-2-Video sicher wieder drin sind, ist allerdings mit einer Fortsetzung zu rechnen…

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Storage 24 /storage-24/ /storage-24/#comments Sun, 20 Jan 2013 11:30:37 +0000 /?p=657 Storage 24 Storage 24 ist ein riesiges Container-Lager, in dem Leute ihre Sachen einmotten können, etwa bei Umzügen, bei längeren Auslandsaufenthalten oder einfach nur als Keller-Ersatz zur Miete. Dort schlägt eines Tages ein außerirdisches Dings ein. Pech für Charlie, Shelley, Mark und Nikki, die ohnehin gerade allerlei Beziehungsprobleme haben und ausgerechnet jetzt durch Storage 24 latschen, als das Alien den Strom ausschaltet und sich die Türen des sicheres Depots nicht mehr öffnen lassen.
Glück hingegen für das hungrige 3-Meter-Alien…

Storage 24 Pech auch für den Zuschauer, denn der kriegt hier leider nur unteres Mittelmaß serviert. Die Story ist noch simpler als oben beschrieben. Die Darsteller geben sich zwar Mühe, aber trotz einiger netter Einfälle reißt der Film einfach nicht aus dem Schlaf. Es lag gewiß am superminimalen Budget von nicht mal 300.000 Euro – gemessen daran (!) ist der Film eigentlich gar nicht mal schlecht geworden. Wer wirklich Spaß haben will, zieht sich aber besser den ebenfalls aus UK kommenden Attack the Block rein.

Fazit: Unterbudgetiertes, maximal stellenweise mittelmässiges B-Alien-frisst-alle-Movie mit zähen Beziehungseinlagen. Nur für Alles-mit-Aliens-Sehenmüsser geeignet.

Auf Amazon als Storage 24 [Blu-ray] und Storage 24

Info: IMDB , OFDB

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Doom /doom_2005/ /doom_2005/#comments Mon, 16 Jan 2012 07:40:50 +0000 /?p=502 Es gibt keine Computerspielverfilmungen. Es gibt nur Filme, die den selben Titel tragen wie erfolgreiche Computerspiele, damit Deppen wie ich ins Kino laufen, um sich den Quark anzusehen. Hatte damals ja auch funktioniert, 2005, ich war sogar im Kino, es gab nur eine Vorstellung pro Woche, Mittwoch 23:00. Ich war einer von fünf Zuschauern, merkwürdigerweise waren drei von uns weiblich (wahrscheinlich wegen Karl Urban, der zuvor durch seine Rolle als sorgenstirnfaltiger Rohan-Recke Èomer in Herr der Ringe einige Feuchtgebiete hinterließ).

Doom: Sarge Dabei ist “Doom” (2005) ganz und gar Jungs-Kino über hartgesottene Helden, die ausziehen, um die die Prinzessin in Form der schönen Wissenschaftlerin ( Rosamund Pike , lechz) zu retten. Denn auf der Mars -Forschungsstation Olduvai ist irgendwas Schlimmes passiert, und ein paar Marines, die gerade in den Urlaub wollten, müssen hin, nachsehen und warten, bis sie die Forschungsergebnisse auf USB-Sticks gezogen hat (Pre-Cloud-Ära?); danach stiehlt sich der Film eine Art Alien meets Resident Evil zusammen, bis alle tot sind, bis auf das genreübliche Pärchen.

Doom: Reaper Das ist alles dünn und altbacken. Aber wenigstens verwirrt der Film den dumpfen Zuschauer weder mit irgendwelchen neumodischen Einfällen noch mit nebensatzreichen Dialogen. Und ich bin sicher, dass das ursprüngliche Drehbuch mal ganz anders aussah, denn es gibt einige Szenen und Schauplatzwechsel, die derart seltsam deplaziert wirken,  das es kein Zufall sein kann: Ich wette, irgendwann ist der Produktion das Geld ausgegangen und einige größere Szenen mussten entfallen, obwohl die Anschlussstellen schon gedreht waren – auf Kosten der Glaubwürdigkeit und Stringenz. Ist aber ohnehin Wurst, denn so vieles an diesem Film entbehrt jeglicher Logik, da könnte dann auch noch ein pinkes Tapir durchs Bild laufen, es fiele nicht auf.

Wie jeder Käse, so ist auch “Doom” im Lauf der Zeit eher gereift. Und so kann man sich den B-Stinker durchaus wieder ansehen. Jede Einstellung schwelgt in Testosteron, zeigt uns geölte Muskeln und abgebrühte Visagen. Die Männer sind unrasiert, verschwitzt, dreckig und größtenteils liebenswürdige Psychopathen, denen man mit wenig Pinselstrichen erstaunlich viel Instant-Charakter gegeben hat. Die Tonspur unterstreicht die Massivität der immer größeren Wummen, von denen so viele zum Einsatz kommen, dass der Film geradezu an ihnen vorbeihuschen muss.

Doom: Dr. Sam Grimm Die einzige nennenswerte Frau im Film trägt nabelfrei und augenscheinlich noch nicht mal einen BH, dazu ständig Doktorinnen-Fummel – so wird auch noch der Krankenschwestern-Fetisch bedient. Sie wühlt obendrein mit einer Lust in den Eingeweiden der erlegten Mutant-Monster, dass man sofort mit ihr Pferde stehlen möchte. Dazu ganz gelungene, wenn auch schwach ausgeleuchtete Kulissen und eine anständige Zahl von Gimmicks (Ark-Teleporter, Nanowände, …), mehr kann man von einem B-Movie eigentlich nicht erwarten.

Vor allem Spiele-Fans werfen dem Film vor, dass er nichts mit dem Game zu tun habe. Das ist absolut richtig. Zwar hakt er im Galopp alles wichtige ab (immer größere Knarren, UAC, BFG, POV), aber die Story über <Spoiler!>das Chromosom 24 einer versunkenen Zivilisation, das gute Menschen zu Übermenschen macht, schlechte Menschen zu Monstren mutieren lässt, <!Spoiler> hat natürlich rein gar nichts mit dem Spiele-Plot zu tun, in dem das Böse wirklich metaphysisch “das Böse” ist, und die Gegner allerlei Dämonen-Abschaum. Aber: Ich habe Doom I bis III + Add-on gespielt und geliebt und konnte es dem Film jetzt beim zweiten Anschauen verzeihen, denn dass Dämonen sich von einer Shotgun beeindrucken lassen, dass fand ich schon bei diesen Grusel-Schießbuden merkwürdig. Der etwa 5 Minuten langen, wirklich einmaligen (und einmalig platten) Ego-Shooter-Sequenz merkt man an, dass man aufrichtig versuchte, die Fans glücklich zu machen. (Die den Film trotzdem hassten.)

Doom: BFG

Schlimm fand ich nur Blödheiten wie das Mann-gegen-Mann-Prügel-Finale oder bescheuerte Ungereimtheiten wie die merkwürdig gigantischen “Abwasseranlagen” der Mars -Forschungsstation, die denen von New York das (dreckige) Wasser reichen können. Diese Eierköpfe urinieren offenbar minütlich, selbst wenn sie tot sind oder längst evakuiert. Und ein bisschen mehr Mars hätte ich gerne gesehen…

Fazit: Gehoben inszeniertes Dumm-Geballer mit genetisch an-zombifizierten Monster-Mutanten, das man nur als B-Fan und mit reduzierten Erwartungen gut finden kann. Ich fands prima.

Infos:

  • zu haben auf DVD , HD-DVD und Blu-ray
  • Uncut-Vergleich auf schnittberichte.com
  • für Time gehört Doom zu den schlechtesten Videospiel-Adaptionen; man fragt sich, was die besten sein sollen…
  • gerüchteweise ist ein Remake geplant
  • offizielle Website: universal-pictures-international-germany.de

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Split Second /split-second-rutger-hauer/ /split-second-rutger-hauer/#comments Sat, 24 Dec 2011 05:00:10 +0000 /?p=17 Der großartige Rutger Hauer wurde schon in so manchem SF-B-Movie verheizt. No-Brainer wie “Split Second” werden aber erst durch ihn so richtig sehenswert.

Rutger Hauer in: Split Second Treibhauseffekt und Luftverschmutzung tauchen die dystopische Welt des Jahres 2008 ins Dunkel. Im dreckigen London der Zukunft (hehe) lässt die globale Erwärmung die Themse über die Ufer treten, die ganze Stadt ist nur noch ein versifftes Urinal. Im endzeitlichen Schlamm haben Ratten und Pest das Regiment übernommen. Mit wasserfesten Jeeps und Luftkissenbooten kämpft die Polizei um die Restruinen der öffentlichen Ordnung. Und hier latscht auch schon der Held ins Bild, mit Sonnenbrille und speckigem Lederwams, dampfende Zigarre im Mundwinkel und dicker Wumme auf der Schulter. Kurzer Textvorspann zum Mitlesen, Nahaufnahme der Stiefel, die durch überschwemmten Müll stampfen, ein minderwertiger Score plus billige Titel-Einblendung – und jeder Zuschauer weiß, daß ihn bei Split Second ein B-Movie erwartet. Aber was für eins!

Split Second (1992) Rutger Hauer mimt den verdammt knallharten, verdammt abgebrühten Ermittler Harley Stone . Seit der siebzehnschrötige Detektiv vor Jahren seinen Partner verlor, rast er wie ein Wahnsinniger durch die stinkende Londoner Kloake und ballert herum – auf Phantome, mutmaßen seine Kollegen, die ihn nicht ausstehen können. Schokolade und gezuckerter Kaffee sind Stones einzige Verbündete auf der Jagd nach einem geheimnisvollen Serienmörder, der vorzugsweise bei Vollmond zuschlägt und seinen Opfern das Herz aus dem Leib reißt. Wieder wird ein Mensch bestialisch hingeschlachtet, und schon bekommt Stone – nach der genreüblichen Suspendierung – einen neuen Kollegen auf den Schoß gesetzt: Dick Durkin , ein leicht vertrottelten Oxford-Abgänger, der sich natürlich trotz Schlips rasch zum streitbaren Sidekick entwickelt.

Der Serienmörder indes, dessen XXL-Gebißabdruck deutlich auf ein mysteriöses Monster verweist, pflegt Nachrichten aus Blut zu hinterlassen: geheimnisvolle Sternzeichen, okkulte Symbole, seltsame Jahreszahlen … Irgendetwas scheint den coolen Cop und den Mörder zu verbinden – und an dieser Stelle kann man dann auch getrost seine höheren Hirnfunktionen herunterfahren. Seit der Rezensent den Streifen Anfang der Neunziger auf einem Fantasy-Filmfest im Kino sah, hat sich nämlich keine vernünftige Erklärung für den kruden Background von Split Second eingefunden.

In den Löchern der haarsträubenden Story könnte man problemlos die Queen Mary II versenken, aber das ist nun wirklich wurst. Denn dieses herzerwärmende Patchwork-Crossover aus harter Cop-Story und “Alien”/”Predator2″-Ripoff mit Buddy-Comedy-Elementen ist trotz sichtbarem Taschengeld-Budget, null Prozent eigenen Ideen und einem hundertprozentig vorhersagbaren Ende eine Perle britischer SF-Filmkunst . Die lang erwartete DVD bemüht sich um Extras, liefert aber nur laue Galerien, Trailer und Biographien. Dafür kriegen Sie auf Wunsch wahlweise die 4:3- oder 16:9-Version zu sehen und haben die Wahl zwischen englischem Originalton und gewöhnungsbedürftiger, weil humorreduzierter deutscher Synchronfassung.

Split Second: We need bigger weapons... Natürlich ist “Split Second” kein Meisterwerk, substantiell ausschließlich aus Klischees gefertigt und hier und da auch ein bisschen käsig. Aber eben auch ein sehenswertes Gegenteil klassischer Hollywood-Produktionen: Hier zeigen nämlich alle Beteiligten, wie man mit mageren Mitteln, allein durch Drehorte und engagierte B-Mimen, einen spaßig-düsteren Popcorn-Kracher hinkriegt, der so gar nichts mit den mäßig spannenden, gelackten SF-Streifen der jüngsten Zeit zu tun hat.

Dieser Film könnte auch mit 200 Mio. Dollar nicht besser geremaked werden – darin liegt seine Qualität. Rutger Hauer gibt voller Genuß den übertriebenen Haudrauf und läuft zu einer Höchstform auf, neben der andere Hardboiled -Schnüffler der Filmgeschichte wie Handcreme-Vertreter aussehen. Der unbekannt gebliebene Regisseur wußte das zu nutzen, zeigt uns – wie von Jack Arnold gelehrt – das Monster-Gummikostüm bis zum Schluß so gut wie nie und hievt außerdem mit einigen fast poetischen Szenen seinen durch und durch nach End-80ern miefenden Film aus der B-Ecke auf das Gerade-noch-Kult-Podest.

Fazit: “Split Second” ist gewiss kein brillanter, aber ein verdammt liebenswerter Reißer, den man sich mehr als einmal ansieht.

Infos: Bei Amazon auf DVD ; mehr Review auf hellford667 und robotGEEKS Cult Cinema , (schlechte) Bilder bei Direct to Video Connoisseur .

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