Alien-frisst-Crew – Science Fiction Film Review ... aus einer anderen Welt: SciFi-Filme, Space-Schrott & Blobs Wed, 17 Jun 2015 17:40:21 +0000 en-US hourly 1 https://wordpress.org/?v=4.5.2 Moontrap – Gefangen in Raum und Zeit /moontrap-gefangen-in-raum-und-zeit-1989/ /moontrap-gefangen-in-raum-und-zeit-1989/#respond Wed, 08 Oct 2014 18:05:26 +0000 /?p=1382 Moontrap - Gefangen in Raum und Zeit (1989) Als die Astronauten der Apollo-Mission nach der ersten bemannten Mondlandung wieder abfliegen, werden sie beobachtet. Nicht nur von Millionen Zuschauern auf der Erde – nein: Auch von einem fremden Roboter mit Kamerasystem, der sichtlich unter der Mondoberfläche haust. 20 Jahre später sind die Astronauten Jason Grant ( Walter Koenig alias Pavel Chekov vom Raumschiff Enterprise bzw. Alfred Bester, der Psi-Chor-Schurke aus Babylon 5 ) und Ray Tanner (B-Veteran Bruce Campbell , zuletzt sehenswerter Hawaiihemd-Sidekick in Burn Notice ) im All unterwegs. Bei einer Routinemission im Orbit sichten sie ein riesiges Raumschiff und gehen mal eben an Bord. Dort finden sie Leichen – und ein seltsames Ei.

Moontrap - Gefangen in Raum und Zeit (1989)

Moontrap – Gefangen in Raum und Zeit (1989)

Ein seltsames Ei an Bord eines fremdes Raumschiffes? Quizfrage: Alles sprengen und abhauen? Oder das Ei mitnehmen zur Erde? Natürlich klemmen sie es sich unter den Arm (ja wirklich!) und reisen damit in die USA ein. Immerhin kommt das Ei nun in die Quarantäne eines Labors. Moontrap - Gefangen in Raum und Zeit (1989) Nützt aber nichts, denn als man es für einen Augenblick unbewacht lässt (man lässt diese Eier aus dem All ja immer für mindestens einen Moment ohne Aufsicht), schlüpft daraus ein kleines mechanisches Wesen, schraubt sich das umgebende Labor als Exoskelett an die eigene Mechanik und poltert Minuten später als zerstörerischer Metall-Koloss durch die NASA-Gänge.

Moontrap Den ratternden Recycling-Robot kann man allerdings gerade noch aufhalten … Doch natürlich legen inzwischen Berechnungen nahe, dass das im Orbit gefundene Raumschiff vom Mond stammt. Nun liegt auf der Hand, was jeder von Routinemissionen gelangweilte Astronaut natürlich ganz genauso vorschlagen würde: Wir müssen zum Mond! Das tun sie denn auch, doch was sie dort finden, soll sich bitte jeder selbst ansehen.

Moontrap - Gefangen in Raum und Zeit (1989) Denn Moontrap – Gefangen in Raum und Zeit (1989) ist meiner Meinung nach eine der ganz, ganz großen Trash-Perlen, die man imho als SF-Fan gesehen haben muss . Ich selbst sah den Film damals, kurz nach dem Release in irgendeinem Kleinkino, danach war er jahrelang nicht auf DVD zu haben (kursierte allerdings als schäbige Raubkopie in VHS-Qualität) und ist jetzt endlich in einer sehenswerten Version auf Blu-ray und DVD erschienen.

Moontrap: Walter Koenig, Bruce Campbell

Staunen auf dem Mond: Walter Koenig, Bruce Campbell

Moontrap - Gefangen in Raum und Zeit (1989) Moontrap macht aus vielen Gründen Spaß. Zum einen ist da natürlich die Story, der es zwar stellenweise an Logik mangelt, die aber eine prima Mischung aus solider Near-Future-SF und weirder Sense-of-Wonder-Sci-Fi mit einem Schuss Buddy-Comedy zusammenpanscht. Die Hybrid-Robots, die sich aus Mensch- und Maschinen-Teilen gleichermaßen zusammen, liefern soliden Horror (und wurden dann später von „ Virus – Schiff ohne Wiederkehr (1999) “ abgekupfert). Und nicht zuletzt geben Koenig und Campbell ein ganz gutes Team ab. Hinzu kommen Szenen von einmaliger Absurdität (brutalstüberflüssige S ex-im-unpassenden-Moment -Szene).

Moontrap - Gefangen in Raum und Zeit (1989) Also Vorsicht: Richtig „gut“ ist Moontrap nicht. Der Film fühlt sich aus verschiedenen Gründen sogar ein bisschen misslungen an. Die Musik ist oft nervtötend, der stellenweise konsequent betriebene Realismus (Stille im Vakuum) stört hier irgendwie, das Timing ist nicht optimal und es gibt doch einige Längen und seltsam deplatzierte Stellen (etwa vor der Mission, der Abschied von der Familie). Trotzdem: Auf der Haben-Seite gibt’s auch viele beeindruckende Szenen sowie im Großen und Ganzen ein Weltraumabenteuer im besten Sinne, ganz ohne Laserschwerter. Einer meiner Lieblingsfilme.

Moontrap (1989) Fazit: Sehenswertes, aber nicht ganz gelungenes Low-Budget-SF-Kleinod, dass man entweder sehr mag – oder halt nicht. Von „Kultfilm“ kann eher nicht die Rede sein, aber je nach Geschmack kann man diesen Film durchaus sehr schätzen.
Es deutet sich an, dass mit Moontrap: Target Earth eine Fortsetzung (Start: 2015) gedreht wurde und schon in der Postproduktion ist ( Facebook ). Auch wieder ein B-Movie, und natürlich diesmal mit sexy Schnitte als Astronaut(in)…

  • Zu haben als 2-Disc-Edition auf Blu-ray und DVD . Die Extras: naja. Die zweite Disc enthält in beiden Fällen die „alten“ Versionen (US, DE) unrestauriert (und unbrauchbar).
  • Hinweis: Ich habe die restaurierte Blu-ray-Version gesehen und war damit absolut zufrieden. Es ist halt auch ein 89er-B-Movie. Wer die Amazon-Bewertungen anschaut, findet eine Reihe von 1-Stern-*-Bewertungen, die meines Erachtens jegliches Augenmaß verloren haben. Von „VHS-Qualität“ kann jedenfalls nicht die Rede sein. Besser hat dieser Film auch damals im Kino nicht ausgesehen – und ich war dabei.

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Virus – Schiff ohne Wiederkehr /virus-schiff-ohne-wiederkehr-1999/ /virus-schiff-ohne-wiederkehr-1999/#comments Wed, 08 Oct 2014 12:37:54 +0000 /?p=1410 Virus - Schiff ohne Wiederkehr (1999) Immer diese außerirdischen Energie-Lebensformen … kaum zucken sie durchs All, schon schlagen sie in Raumstationen ein, diesmal in der russischen MIR. Weil die gerade Verbindung zu einem russischen Militärforschungsschiff hat, leitet sie klugerweise das Energiewesen einfach mal weiter. Und Zack!, ist der Wurm drin im Russen-Kahn …

Virus - Schiff ohne Wiederkehr (1999) …davon wissen natürlich die Besatzungsmitglieder des US-amerikanischen Schleppkutters „Sea Star“ rein gar nichts, als sie in einen Sturm geraten, schier kentern – und im Auge des Orkans die „Akademik Vladislav Volkov“ finden. Ohne Besatzung an Bord – ergo herrenloses Gut . Im Kopf des geldgierigen Captain Robert Everton klingeln natürlich schon die Kassen (10% Finderlohn!), derweil sich seine Besatzung fragt, wer so einfach ein modernes, wertvolles Militärforschungsschiff zurück lässt. Dann lässt jemand den Anker aufs eigene Schiff fallen und man ist an Bord gefangen …

Virus - Schiff ohne Wiederkehr (1999) „Virus – Schiff ohne Wiederkehr“ (1999) hat ein IMDB -Rating von 4.8, was als ‘Großer Mist!’ gelesen werden darf, und wurde damals auch allenthalben ziemlich verrissen. Mir ist das ehrlich gesagt etwas unverständlich: Ich habe mir diese Knallschote bereits mehrfach begeistert angeschaut.

Ja, es ist ein Trash-Streifen, aber es will auch gar nichts anderes sein. Die Besatzung reagiert so logisch wie ein Rudel junger Welpen in einem Laden voller Hundefutter. B-Mimen wie Alex Baldwin heben das alles nicht auf Hamlet-Niveau. Virus - Schiff ohne Wiederkehr (1999) Selbst Jamie Lee Curtis hätte dazu wenig Gelegenheit, denn das Drehbuch interessiert sich für starke Charaktere so sehr wie für das Recycling von Kirschbonbons. Von Originalität keine Spur. Dazu ein Gore-Faktor, der sicher nicht jedermanns Geschmack ist (trotz FSK16). Und einige Effekte sind erstaunlich mies dafür, dass der Regisseur aus der FX-Ecke kommt.

Und doch hat „Virus“ was. Atmosphäre und Production Design sind einfach erstaunlich gut, so gut, dass mir als Nicht-Splatterfan der Gore-Faktor ausnahmsweise als völlig passend erscheint – immerhin geht’s hier um Mensch-Maschine-Hybriden, das ist halt nun mal grauslig (siehe auch “ Moontrap (1989) “. Und irgendwie wächst mir der schurkische Captain Robert Everton (wunderbar schmierig gespielt von Donald Sutherland) jedes Mal ans Herz ….

Virus - Schiff ohne Wiederkehr (1999) Leider bricht das alles zusammen, wenn das fremde Energiewesen sich dann auch noch zu Wort meldet und auf dümmlichste Weise die Grundidee der Lächerlichkeit preisgibt. Nicht zuletzt ist das alles natürlich vor allem ein Alien-Klon: Mannschaft geht rein, Alien snackt Mannschaft weg, Mannschaft sucht Ausweg, zwischendurch pöbelt man sich an oder geht drauf, und Jamie Lee Curtis muss die Ripley geben. Und das auch noch zu einem Score, der – man höre mal ganz genau hin – stellenweise doch verdächtig nach dem Alien-Thema von James Horner klingt.

Virus (1999) Vielleicht ist das sogar das Beste an diesem Film: dass er Alien in so vielem nacheifert. Besser eine passable Kopie als ein mieses Original.

Fazit: Wüster Edel-Trash ohne Tiefgang, als solcher mit Flaschenbier & Erdnussflips genossen völlig okay. Vielleicht bin ich zu milde, aber ich finde: Wer außer hundertprozentiger Klischee-Erfüllung nichts erwartet, kriegt einen temporeichen Movie-Burger geboten, der nur etwas zu lange auf der Warmhalteplatte lag.

  • Zu haben als DVD und deutlich bessere Blu-ray und bei einigen Video-on-demand-Flatrates ab und zu free (derzeit etwa Amazon Prime ).

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Altered: Vergeltung – Sie werden dich finden /altered-vergeltung-sie-werden-dich-finden-2006/ /altered-vergeltung-sie-werden-dich-finden-2006/#respond Sun, 31 Aug 2014 18:21:12 +0000 /?p=1368 altered-vergeltung-2006a In “Altered” (2006, Verleihdumpftitel “Vergeltung – Sie werden dich finden”) wird die klassische Entführung von Menschen durch Aliens kurzerhand umgedreht: Das Alien ist es, das hier gefangen ist, von Männern, die mit dem Alien noch ein ganz ernsthaftes Hühnchen zu rupfen haben, weil sie selbst in ihrer Kindheit von dem fremden Raumfahrer entführt und missbraucht worden waren, mit den üblichen Analsonden, etc. Leider findet diese Anfangs ganz listig klingende Originalität schnell ein Ende. Das Drehbuch schlägt zwar noch zahlreiche Haken, aber man kann sich des Gefühls nicht erwehren, dass der Stoff eigentlich maximal zu einer Episode “Outer Limits” gereicht hätte

“Blair Witch”-Regisseur Eduardo Sánchez kann sich einfach nicht so recht entscheiden, ob er eine schwarze Komödie liefern will, ein ernstes Psychodrama oder ein Splatter-Fest. Sicherheitshalber macht er alles – aber mich überzeugt das nicht.

altered-vergeltung-2006b Das Alien ist zudem ziemlich unglaubwürdig, wenngleich immerhin kein CGI-Müll, sondern nur ein schlechtes Gummikostüm. Die Darsteller sind armselig und nervtötend irgendwie weiß man nicht so recht, was die Jungs (und das Mädchen) denn nun eigentlich wollen. Rache? Folter? Wie genau? Was? Wozu? Sie wissen es eigentlich selbst nicht, und selbst wenn dabei das Alien seine psychologischen Glibberhände im Spiel hat, so nervt es doch irgendwann nur noch.

Was ein immerhin passables Kammerspiel hätte abgeben können, wird hier durch bizarre Splattereinlagen zu einem wirren Independent-SF-Fehltritt verzerrt. Der lohnt für Filminteressierte immerhin deswegen, weil man hier sehen kann, wie man mit minimalem Aufwand einen SF-Film drehen kann. Ich hatte dennoch das Gefühl, einen höchst überflüssigen Genrebeitrag gesehen zu haben.

Fazit: Stellenweise interessantes SF-Kammerspiel, das sich leider zu sehr bei den Splatterfans anbiedert und zu wenig Story bietet.

Zu haben als:

  • DVD bei Amazon

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The Dark Side Of The Moon /the-dark-side-of-the-moon-1990/ /the-dark-side-of-the-moon-1990/#respond Wed, 13 Nov 2013 11:13:03 +0000 /?p=952 Wegen eines Phänomens namens „gebundene Rotation“ ist die eine Seite des Mondes stets der Erde zugewandt, die andere daher von der Erde aus nie zu sehen (echt jetzt). Schon Pink Floyd besangen das, aber auch den Umstand, dass ja auch die menschliche Seele eine dunkle Seite hat. Es lag wohl einfach in der Luft, dass irgendwann auch mal jemand einen Film über die dunkle Seite des Mondes macht. Hoffentlich nicht der letzte, denn „ The Dark Side Of The Moon “ ist ein ganz schlimmer Stinker, den bitte jemand besser neu machen sollte.

thedarksideofthemoon_011 Wir schreiben das Jahr 2022: Das Raumschiff „Spacecore 1“ (warum eigentlich nie „Spacecore 67“ oder „114“?) gondelt durchs Alls, um routinemäßig dort stationierte Atomwaffen zu warten. Plötzlich kommt es zum unerklärlichen Ausfall aller Geräte. Die Notsysteme sorgen zwar für Sauerstoff und Wärme, aber nur für begrenzte Zeit: Zugleich bewegt sich das Schiff ohne funktionierenden Antrieb in Richtung Mond, genauer gesagt in die erfundene Region „ Centrus B 40 “. Der Bordcomputer, die schöne Roboter-KI Lesli, weiß auch nichts beizutragen und lümmelt nur in ihrem KI-Sessel rum.

thedarksideofthemoon_031 Da kreuzt ein altes Space-Shuttle der NASA ihren Weg. Die Mannschaft der „Spacecore 1“ schafft ein Andockmanöver, geht an Bord der “ Apollo 18 ” und wundert sich: Alles steht unter Wasser, verweste Fische treiben im Schlick herum. Was war hier los? Irgendwann stellt jemand eine toootaaaal einleuchtende Verbindung zwischen „Centrus B 40“ und dem irdischen B ermuda-Dreieck her, derweil ein unerklärliches Monster mit gelben Schlangen-Kontaktlinsen nach gewohntem Muster die Besatzung wegsnackt … dazu noch “666” und “ich habe viele Namen” … etc.

thedarksideofthemoon_040 Ein paar positive Dinge seien erwähnt: „The Dark Side Of The Moon“ (von 1990) versucht durchaus, stimmungsvollen Suspense aufzubauen. Und eigentlich ist die Story, so ausgelutscht ihre Elemente erscheinen mögen, auch nicht völlig verkehrt.

Hinzu kommen einige seltsam krude und daher nette Ideen, etwa die Avatar-KI Lesli (links) im sexy Lederdress, der von der Kamera ständig die Körbchen abgezoomt werden. Oder der Fakt, dass hier SF mit Okkultismus gemischt wird (ähnlich wie im wesentlich besseren „Event Horizon“). Auch die Trickaufnahmen sind gar nicht schlecht, wenn auch selten; vor allem der letzte Schwenk über die Mondoberfläche ist ein Highlight des Films.

thedarksideofthemoon_051 Und doch schafft es der Regisseur einfach nicht, dem schlappen Drehbuch etwas Spannung abzuringen: Meistens (nicht immer!) versackt die Handlung im dramaturgischen Schlamm, in dem die ohnehin schon gesichtsmüden Darsteller eigenschaftslos und ohne Sinn und Verstand (aber mit Automatikwaffen) rumtapsen (meist im Stockfinstren), unter anderem in den ungeheuer weitläufigen Kulissen eines Space-Shuttles (!), dessen Räume (!) zum Teil komplett unter Wasser stehen. Zur ständigen Dunkelheit an Bord der beiden Schiffe gesellt sich ein hämmernder FM-Synth-Score, der für fünf Minuten wohl recht beeindruckend wäre, der aber nach 15 Minuten einfach nur noch monoton und einschläfernd wirkt.

thedarksideofthemoon_057 So ist mein (wiederholter) Eindruck dieses Alien/Thing-Rip-offs bizarr gespalten: Man hat irgendwie das Gefühl, er wäre so schlecht eigentlich nicht; trotzdem langweilt er einen stellenweise zu Tode.
Bitte remaken.

Fazit: Zähes 90er-Jahre-B-Movie mit wenig Fiction, noch weniger Science. Kann man sich höchstens spätnachts nach drei Energy-Drinks mit Wodka reinschrauben.

  • Zu haben auf DVD in höchst zweifelhafter Qualität. Aber für den einen Euro, den der Käse gebraucht kostet, kann man sich den Weltraum-Satan schon mal ansehen…

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Pitch Black – Planet der Finsternis /pitch-black-planet-der-finsternis-2000/ /pitch-black-planet-der-finsternis-2000/#respond Mon, 28 Oct 2013 07:00:36 +0000 /?p=888 Okay, machen wir’s kurz:

  • Vin Diesel ist cool.
  • Muskel-Helden im Weltraum sind cool.
  • Monster im Weltraum sind auch cool.
  • Und wenn Sie das auch so sehen, dann können Sie sich “Pitch Black – Planet der Finsternis” (2000) jederzeit ansehen.

pitch_black_1 Die Story: Ein Transportschiff donnert durchs All, die Passagiere im Tiefschlaf. Leider kreuzt es die Trümmerspur eines Kometen, wird zersiebt, so manches geht kaputt, auch der Captain. Pilotin Fry (Radha Mitchell) hat plötzlich alle Hände voll zu tun und muss auf M6-117 notlanden, dem Mond eines entlegenen Planeten. Bloß gut, dass es dort Luft gibt. Die Passagiere, darunter einer muslimischer Prediger, seine drei Schüler, ein egoistischer Antiquitätenhändler etc. sind nur in Grenzen begeistert. Zu den Überlebenden des Absturzes gehört unter anderem der (angeblich) extrem gefährliche Killer Riddick (Vin Diesel). Der sollte eigentlich in ein Gefängnis überführt werden, von einem (angeblichen) Polizisten, der sich am Ende als drogensüchtiger Kopfgeldjäger entpuppt.

pitch_black_2 Der Planet ist heiß, drei Sonnen sorgen scheinbar dafür, dass es immer taghell ist. Bei ihrer Suche nach Wasser finden die Gestrandeten dem Planeten eine verlassene Forschungsstation, aber keine Bewohner (bis auf einen, den sie aber versehentlich erschießen). Was ist hier passiert? Riddick ahnt es bereits, ehe sie es herauskriegen: Regelmäßig (zum Beispiel ausgerechnet jetzt ) sorgt eine Konstellation für eine Sonnenfinsternis auf diesem Mond. Und wenn diese seltene Nacht anbricht, dann kommen die gar hungrigen Ureinwohner des Planeten aus ihren Löchern geflogen. Die Überlebenden haben nur eine Chance: sie müssen dem sinistren Riddick vertrauen, denn der hat als einziger die Muskeln, um die Raumschiff-Batterien (Stück 35 Kilo) von A nach B zu schleppen – mitten durch die Nacht, durch die nun auf Nahrungssuche die Raptoren-Fledermäuse flattern…

pitch_black_3 Man könnte sehr viel gegen “Pitch Black – Planet der Finsternis” (2000) sagen . Die unendlich vielen Klischees. Das reichliche Testosteron. Die Plotlöcher ohne Ende (etwa der eine Überlebende, der wohl 22 Jahre blutverschmiert auf Hilfe gewartet hat). Oder wie das dürftige Drehbuch Purzelbäume schlägt, um irgendwie zu behaupten, dass der freundliche Riddick *eigentlich* ein total fieser Killer wäre , wenn er nicht so ein weiches Herz hätte (natürlich nur für Leute, die es verdienen, weil sie entweder auch fies sind, oder jung, oder heilig, oder alles zusammen). Plus die vielen Drehbuchidiotien, die sich im völlig unlogischen Verhalten der Personen niederschlagen, die bis kurz vor den Sonnenuntergang warten, ehe sie die einzigen noch funktionierenden Jeep besteigen wollen, der dummerweise solarbetrieben ist (etc.pepe). Ganz abgesehen von der eigentlichen Finsternis, die sicher in ein bis zwei Stunden über die Bühne gehen könnte, hier aber wohl Wochen dauert, den sonst könnte man sich ja einfach in einen Container begeben und abwarten.

pitch_black_vin_diesel_250 Aber all das macht rein gar nichts. Denn “Pitch Black – Planet der Finsternis” macht auch beim zehnten Mal angucken einfach Spaß. Die Inszenierung rockt ab der ersten Minute. Die Stimmung ist stets absolut gelungen. Die visuelle Gestaltung mit den drei Sonnen und den sich daraus ergebenden Färbungen ist großartig. Die Monster sind schrecklich, wenn auch begrenzt clever. Die Darsteller sind durch die Bank gut. Und auf die Idee, auch mal einen Muslimen einzubauen, ihn aber weder zum Täter noch zum Opfer zu machen, kommt auch nicht jeder (auch wenn die Figuren kaum Gelegenheit haben, einen eigenen Charakter zu entwickeln). Ein plattes, geistarmes B-Movie also, ja, aber ein höchst unterhaltsames!

Fazit: Sehenswerter und erstaunlich eigenwilliger Creature-Weltraum-Film, der visuell zu überzeugen weiß und mit ungewöhnlichen Figuren seine Dreifach-Sternsystem-großen Drehbuchlöcher kaschieren kann. So lange keiner was besseres dreht, heißt es: Anschauen! Wurde 2004 “fortgesetzt” als “ Riddick – Chroniken eines Kriegers “.

  • Zu haben auf DVD und Blu-ray , wobei die Blu-ray wirklich gut ist, aber doch stellenweise den Stand der Effekte von 2000 und das nur mäßig üppige Budget sichtbar macht.
  • DVD für Sparfüchse: Pitch Black/Riddick/Riddick Animated -Doppelpack “Pitch Blach” und “Riddick – Chroniken eines Kriegers” sowie “Riddick – Krieger der Finsternis”, einer Zeichentrick-Fortsetzung, die zeitlich zwischen Pitch Black und Chroniken liegt (aber nur 35 Min. lang ist)
  • Blu-ray für Sparfüchse: Riddick/Pitch Black -Doppelpack mit “Pitch Blach” und “Riddick – Chroniken eines Kriegers”

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Apollo 18 /apollo-18-2011/ /apollo-18-2011/#respond Sat, 19 Oct 2013 17:12:58 +0000 /?p=883 apollo18 Die letzte bemannte Mission der US-Amerikaner zum Mond war Apollo 17 – danach sind wir nie wieder mit Menschen zum Mond geflogen, stimmt‘s? Nein! Denn es gab noch eine weitere Mission: Apollo 18. Und das, was sie auf dem Mond fand, ist auch der Grund dafür, warum wir uns seitdem so auffällig vom Erdtrabanten fernhalten … Das jedenfalls ist die These von “Apollo 18” , der die komplette Mission in Form eines (geheimen) Found-Footage-Films nacherzählt, aufgezeichnet von Bordkameras und (sehr fantasiereich!) allem, was sonst noch Videos oder Bilder aufnimmt.

apollo18b Im Auftrag des Militärs schickt die NASA zur Zeit des kalten Krieges drei Astronauten zum Mond: Apollo 18. Sie sollen dort ein Überwachungssystem aufstellen, und zunächst läuft auch alles nach Plan. Doch dann passieren merkwürdige Dinge: Das eingepackte Mondgestein macht sich selbstständig, die Flagge ist kaputt und man findet fremde Fußspuren. Die Astronauten folgen den Spuren zu einem Krater, wo sie einen toten Kosmonauten findet. Die Russen sind also auch da – stecken sie dahinter? Stören die Russen den Funkkontakt, sabotieren sie die Geräte, die US-Flagge, den Rover? Und wenn ja: Mit was hat sich ihr Kamerad “infiziert” – etwa mit Mondgestein?
Es dauert nicht lange, und die Crew muss herausfinden, dass sie weit wichtigere Probleme hat, als den Kalten Krieg auf dem Mond auszutragen…

apollo18c „Apollo 18“ bietet Höhen und Tiefen. Das gilt für die Inszenierung, die einerseits sehr realistisch daherkommt und ständig grieselige, gestörte, flimmernde Weitwinkel-Blickwinkel der Bordkameras (oder schlimmeres) nutzt, aber genau damit auf die Dauer auch ziemlich ermüdet, wenn nicht gar zermürbt. Es gilt auch für die Story, die nicht so wirklich vorankommen will und am Ende von allem zu wenig zu bieten hat. Klare Tiefen ohne Höhen gibt es auch, etwa die blassen Darsteller. Doch nervtötend ist vor allem, dass wackelige und verrauschte Huh!-Schockeffekte der Geschichte eigentlich nichts hinzufügen und nur verdeutlichen, dass die „Found Footage Mockumentary“-Welle ihre Perfektion erreicht – und dann hoffentlich langsam totläuft.

apollo18a Gut ist eigentlich nur die Idee des Films. Doch wenn man ihn gesehen hat, wünscht man sich eigentlich, dass ihn jemand anderes nochmal dreht, bloß besser.
Ist „Apollo 18“ also schlecht? Nicht unbedingt.
Das ganze hat schon seinen Charme, eben weil es so unerträglich realistisch umgesetzt ist. So zum Beispiel die durchgehende Nutzung des 4:3-Format (auch auf Blu-ray). Oder die völlige Abwesenheit eines musikalischen Soundtracks (denn es ist ja ein “streng geheimer NASA-Film”). Nur nervt die Wackel-Rausch-Optik halt langsam, aber sicher; und am Ende spart der Monsterfilm auch noch an seiner Hauptzutat: dem Monster.

Fazit: Wer noch nicht völlig von dieser Art von Film genervt ist, findet eine eigentlich ganz passable Mischung aus formal interessantem SF-Kammerspiel und spannungsarmen B-Movie. Als Zwischendurch-Snack ist schon okay; aber man darf sich nicht zu viel erwarten: “Apollo 18” ist ein nur befriedigendes Found-Footage-Weltraumabenteuer, das zu wenig von allem bietet: zu wenig Abenteuer, zu wenig Weltraum, zu wenig Spannung, zu wenig Horror und zu wenig Sense of Wonder. Nur Found-Footage-Realismus bietet er überreichlich.

  • Zu haben auf DVD und Blu-ray .
  • offizielle Website

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The Green Slime /the-green-slime-1968-monster-aus-dem-all/ /the-green-slime-1968-monster-aus-dem-all/#respond Sun, 18 Aug 2013 07:56:12 +0000 /?p=794 The Green Slime Ein fremder Himmelskörper droht mit der Erde zu kollidieren! Also nichts wie los, rein in die Rakete, Sprengsätze auf dem Ding verteilen, dann abhauen und sprengen! Leider nimmt Commander Jack Rankin, Kinn wie eine Ski-Schanze, auf dieser Mission ein paar Wissenschaftler mit – wo doch jeder weiß, wie das ausgeht.

The Green Slime Während die echten Männer die thermonuklearen Ladungen anbringen, spielen die Eierköpfe in den roten Pfützen des Planeten – und stolpern dabei über (Sie ahnen es sicher) den grünen Schleim. Das einer der Wissenschaftler einen grünen Fleck an der Hose hat, wird beim Abflug geflissentlich übersehen, denn man ist spät dran und die Bomben gehen gleich hoch.

The Green Slime Schnell zurück zur Raumstation gejettet, wo Commander Vince Elliott schon wartet. Doch seine Reinigungsfachkraft, die die Raumanzüge desinfizieren soll, arbeitet leider schlampig. Daher ist schon kurz danach der grüne Schleim überall an Bord der Station und mutiert auch ein bisschen. Das macht die ausnehmend hübschen Krankenschwestern der Raumstation nervös, allen voran den ultra-hotten Rotschopf Dr. Lisa Benson (ein, wenn nicht der Grund, sich das anzuschauen: Luciana Paluzzi ).

The Green Slime Die beiden Commanders Elliot und Rankin könnten beherzt-männlich eingreifen. Doch sie waren einst Freunde und hatten sich wegen der schönen Dr. Benson zerstritten. Daher balzen sie erst noch ein bisschen Alpha-mässig herum. Dann erst nehmen sie endlich die Laserstrahler in die Hand und pusten die grüne Schleim-Brut ins All.

The Green Slime “The Green Slime” von 1968 lief in Deutschland wohl seinerzeit unter dem fantasiereichen Titel “Monster aus dem All” in den Kinos. Es ist Science Fiction für Männer, mental jung gebliebene! Gerüchteweise ein Kultfilm, ist “The Green Slime” allerdings wirklich nur dem eingeweihten SF-Fan zu empfehlen, also solchen, die “ Dark Star ” mehr als zwangigmal gesehen haben, ohne sich in einen bemalten Wasserball zu verwandeln.

Echte Fans werden ihre wahre Freude haben an grossartigen Modellen und Trickaufnahmen, die mit viel Liebe zum Detail gestaltet wurden. Es könnte sogar Spannung aufkommen – wenn sich der grüne Schleim in seinem ausgewachsenen Zustand nicht The Green Slime als mehräugiges, mehrarmiges Gummikostüm-Monster entpuppen würde, das einfach zu albern ist. Hält man sich vor Augen, das im gleichen Jahr “2001” gedreht wurde, läßt sich nicht leugnen, wie lächerlich diese US-Japanische Koproduktion ist. Nur 11 Jahre später (!) zeigte Ridley Scotts “Alien”, wie Monster aus dem All wirklich aussehen …

Fazit: Albern-schrottiger, aber irgendwo auch unschuldig-liebenswerter Science-Fiction-Käse für Fans von detailreichen Modellen und Wabbelgummimonstern. Es gibt viel zuwenig solcher Filme …

  • Zu haben als DVD, allerdings derzeit nur als Import ohne deutsche Sprachspur.

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